IT-Manager stehen unter enormem Kostendruck. Einsparungen ohne Eingriffe in die Systeme, Anwendungen und Services sind kaum möglich. Werden Leistungen zurückgefahren und Infrastruktur abgebaut, wächst das Risiko, dass die IT bei anziehendem Auftragseingang nicht schnell genug reagieren kann.
Was die Anbieter versprechen ….
Dieses Dilemma der Anwender haben viele IT-Service-Provider erkannt. Sie bieten ihre IT-Dienstleistungen unter dem Stichwort "Variabilisierung der IT-Kosten" oder "Service on Demand" an. Damit, so das Versprechen, können Kunden IT-Leistung nach aktuellem Bedarf beziehen. Sie bezahlen nur für die tatsächlich abgenommenen Services und Volumina, gleichgültig, ob die Nachfrage sinkt oder steigt oder ob die Kunden lediglich Lastspitzen abdecken wollen. Die Anwender sparen sich in diesem Modell IT-Investitionen und Fixkosten. Die Anbieter bieten ihnen sozusagen Flexibilität ohne Risiko.
- Sparen im Blindflug
Unternehmen lagern aus, um zu sparen, scheuen aber die notwendigen Veränderungen. Das Outsourcing soll kurzfristig Kosten senken, doch einer Erhebung des Beratungshauses PA Consulting Group zufolge geht bei vielen Unternehmen die Rechnung nicht auf.<br/><br/> Auf den folgenden Seiten finden Sie die Ergebnisse der Umfrage. - Interne Kosten
Die Kosten für den externen Bezug sind in der Regeln vertraglich geregelt. Die weiterhin anfallenden internen Kosten kennen viele Unternehmen jedoch nicht. - Reaktion auf die Krise
In Krisenzeiten wollen Unternehmen mehr auslagern. Zudem planen sie, ihre laufenden Verträge neu zu verhandeln. - Trend zum Multi-Sourcing
Das Multi-Sourcing bleibt die Einkaufsstrategie der Wahl für die meisten Unternehmen. - Risiken des Multi-Sourcing
Die Schattenseite des Multi-Sourcing ist die aufwendige Provider-Steuerung. Im Management und in der Integration der externen Dienstleister sehen die Formen die größte Herausforderung. - Kosten Retained Organisation
Wie hoch sind die Kosten der internen Organisation bezogen auf die Kosten des Outsourcing? Die meisten Unternehmen wussten darauf keine Antwort. - Innovationsschwerpunkt Technik
Die Provider führen in der Regel technische Neuerungen ein und verbessern die Qualität der Service-Levels. Direkte und positive Auswirkungen auf das Kerngeschäft haben die Innovationen selten. - Neuverhandlungen angestrebt
Die Anwender streben Kosteneinsparungen an, indem sie den Wettbewerb eröffnen. Selbst wenn sie laufende Outsourcing-Verträge haben, verhandeln sie nicht exklusiv mit dem aktuellen Provider.
Aber wie sieht die Praxis aus? Können die Anbieter die Leistungen tatsächlich flexibel liefern? Wo sind die Grenzen dieser Angebote?
… und was sie halten
In der Regel ist die Variabilisierung kein Problem, wenn Kunden mehr abnehmen wollen. Dann aktiviert der Anbieter einfach die schlummernden Ressourcen oder bestellt zusätzliche Server, Speicherkapazität und Lizenzen bei seinem Lieferanten.
Anders verhält es sich jedoch, wenn die Leistungen reduziert werden sollen. Hier ist der Provider nur flexibel, wenn er selbst über die frei werdenden Ressourcen verfügen kann, also das Nutzungsrecht in seinen Händen liegt. Die Stellfläche im Data Center, den Storage-Pool, die Server-Farm sowie die eigenen Personalleistungen - all das kann er beim Kunden herunterfahren, sobald die Kapazitäten nicht mehr benötigt werden. Ob sich sein Geschäft trotzdem rechnet, ist allein eine Frage seiner Kalkulation. Selbst bei Komponenten und Personal, die der Provider von Drittanbietern bezieht, ist ein variabler Einsatz möglich, wenn im Vorfeld die Verträge entsprechend gestaltet wurden. Dann kann der Kunde den nicht mehr erforderlichen Server oder den frei gewordenen Speicherplatz einfach abbestellen.