Layout-Programm im Test: Scribus 1.3.3

10.12.2007
Von Thomas Hümmler
Das Layout-Programm Scribus 1.3.3 ist nicht so vielfältig wie Xpress oder Indesign, dafür aber kostenlos.

Scribus ist ein Layout-Programm wie Xpress und Indesign. Es ist noch nicht ganz so ausgereift und noch nicht so verbreitet, hat aber einen entscheidenden Vorteil: Das Programm kostet nichts. Scribus ist Open Source, also freie Software. Es wurde zunächst für Linux entwickelt, daher findet man es auch in den meisten Linux-Distributionen. Inzwischen existieren auch Versionen für Windows, Mac-OS und OS/2 (alle können von www.scribus.net heruntergeladen werden).

Das Programm ist schnell installiert. 55 Vorlagen sind enthalten. Sie zeigen, wofür sich Scribus besonders eignet: für die Gestaltung von Weihnachtskarten, Kalender, Newsletter und Restaurant-Menüs. Aber man kann auch größere Projekte damit verwirklichen.

Scribus ist größtenteils gefällig zu bedienen. Pfiffige Funktionen wie die Druckvorstufen-Überprüfung zeigen Fehler und Ungereimtheiten im Dokument. Für Zeitschriften, Verpackungen und andere Objekte gibt es einen Strichcode-Generator, der als Plug-in eingebunden ist und in wenigen Sekunden einen kompletten Barcode liefert. Gespeichert wird im eigenen Format. Für den Druck kann man Dokumente als EPS oder PDF sichern. Für professionellen Druck gibt es ein Farbmanagement. In einem speziellen Story Editor kann man den Text bearbeiten. Eine Rechtschreibprüfung ist leider nicht dabei. Die Handbuchhilfe ist auf Englisch.

Soweit zu Scribus, nun zum Paket: Der Preis von 50 Euro ist deutlich zu teuer. Das Handbuch gibt es identisch für 20 Euro im Bomots-Verlag – dort wird es unter dem Titel „Scribus kompakt“ verkauft. Ob es einem zusagt, zeigt die Leseprobe.

Die CD ist etwas lieblos zusammengeschustert: Es gibt darauf nichts, was es nicht auch im Netz gibt – dort allerdings meist aktueller und umfangreicher. So findet sich auf der CD zwar ein Einstiegsartikel zu Scribus, der aus dem Wiki stammt. Unverständlicherweise sind von den elf Kapiteln nur sieben auf der CD.

Fazit: Wer Open-Source-Software verkaufen will, sollte einen gewissen Mehrwert bieten. Der ist in diesem Paket nicht zu sehen: Zusätzliche Fonts und Cliparts reichen nicht. Das Handbuch bewegt sich auf Einsteiger-Niveau.

Alternative: Quark Xpress (www.quark.com) oder Indesign (www.adobe.com) sind teurer, aber derzeit noch professioneller.

BEWERTUNG

Leistung (50%): Note 3,0
Bedienung (35%): Note 2,0
Dokumentation (5%): Note 4,0
Installation/De-Installation (5%): Note 3,0
Systemanforderungen (5%): Note 3,0

GESAMTNOTE: 2,7

Anbieter:

Koch Media

Weblink:

www.kochmedia.de

Preis:

50 Euro

Betriebssysteme:

Windows 2000, XP, Vista, Linux

Plattenplatz:

ca. 250 MB