Business-Knigge

Neun Tipps für das internationale Parkett

20.05.2009
Von 
Karen Funk ist freie IT-Fachjournalistin und Autorin. Bis Mai 2024 war sie Redakteurin beim CIO-Magazin und der COMPUTERWOCHE (von Foundry/IDG). Zudem leitete sie 17 Jahre lang den renommierten IT-Wettbewerb CIO des Jahres. Funk setzt sich seit vielen Jahren für mehr Frauen in der IT und für digitale Bildung ein. 2024 erschien ihr Buch "Hack the world a better place: So gestalten Unternehmen die Zukunft", das sie mit Julia Freudenberg, Geschäftsführerin der Hacker School, zum Thema Corporate Volunteering geschrieben hat.
Sie müssen geschäftlich ins Ausland? Oder führen häufig internationale Verhandlungen? Dann sind interkulturelle Kenntnisse für die Karriere von Vorteil.
In internationalen Geschäftsbeziehungen ist interkulturelles Wissen von Vorteil (Foto: iofoto/fotolia.com).
In internationalen Geschäftsbeziehungen ist interkulturelles Wissen von Vorteil (Foto: iofoto/fotolia.com).
Foto: Fotolia/Computerwoche

Interkulturelles Verhandlungsgeschick, Umgang mit fremden Kulturen und der Einsatz von Personal weltweit ist heute Gang und Gebe. Neben dem persönlichen Einsatz in einer fremden Kultur und der Geschäftsreise zu potenziellen Kunden und Partnern gibt es auch internationale virtuelle Teams sowie interkulturelle Unterschiede innerhalb deutscher Teams. Man denke nur daran, wie leicht Ingenieure und Vertriebler aneinander vorbei reden können. Oder an die unterschiedlichen Altersgruppen, die auf verschiedene Art und Weise kommunizieren, agieren und verhandeln.

"Jeder Mensch besitzt seine eigene, multikulturelle Identität, die sich in seinen Wertvorstellungen, Verhaltensweisen, Erwartungen und Einstellungen widerspiegelt," sagt Carolin Oder, Expertin für interkulturelle Zusammenarbeit von der Agentur Kulturion. "Unsere Identität wird von weit mehr als nur unserer Nationalität geprägt." Kulturelle Elemente wie die ethnische Abstammung, geographische Herkunft, Geschlecht, Alter, Religion, wirtschaftlicher Status oder Beruf eines Menschen haben Einfluss auf dessen Art zu sein, zu handeln und zu kommunizieren.

Wie man sich am besten auf einen Arbeitseinsatz im Ausland vorbereitet, worauf man achten muss oder was bei internationalen Verhandlungen zu berücksichtigen ist, dazu hat Carolin Oder einige Tipps zusammengestellt. Die Expertin für interkulturelle Zusammenarbeit verfügt über jahrelange Erfahrung im Umgang mit internationalen Geschäftspartnern, arbeitete in internationalen Teams und ist heute Trainerin und Expertin auf dem Gebiet der internationalen Kompetenzentwicklung.

1. Stereotypen ade

Wichtig ist zunächst, von Stereotypen Abstand zu nehmen. Die Denke "kenn’ ich einen, kenn’ ich alle" ist absolut fehl am Platz. Bewusst offen sein für Unbekanntes und viele Fragen stellen hilft genauso, wie die Suche nach mehreren Interpretationen und das Vermeiden von vorschnellen Urteilen. Letzteres ist, unter dem Erfolgs- und Zeitdruck im internationalen Geschäft, wohl die größte Herausforderung.