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13 coole Dinge, die Sie mit einem alten iPhone, iPad oder iPod Touch anstellen können

05.03.2023 von Eugen Wegmann und Christian Rentrop
Das neue iPhone oder iPad ist gekauft und eingerichtet. Doch was tun mit dem alten iPhone, iPad oder iPod Touch? Gerade ältere Geräte bringen kaum noch Geld auf dem Gebrauchtmarkt und zum Wegwerfen sind sie oft zu schade. Zum Glück gibt es einige coole Möglichkeiten, alten iOS-Geräten ein zweites Leben zu schenken.
Foto: goir - shutterstock.com

Apple pflegt seine Hardware, das muss man dem Hersteller trotz der neuerdings noch exorbitanteren Preisgestaltung zugestehen. Selbst alte Geräte bekommen noch viele Jahre Updates: So durfte sich das Ende 2014 erstmals erschienene iPad Air 2 noch bis 2022 über Updates freuen - erst mit iPadOS 16 ist es aus dem Update-Zyklus geflogen.

Ähnlich ergeht es vielen älteren iPhones: Selbst das inzwischen in jeder Hinsicht altbackene iPhone SE der ersten Generation oder sein technischer Zwilling, das iPhone 6S, durften sich ab Erstverkaufstag rund sieben Jahre lang über Updates freuen. Der Update-König ist aber das erste iPad Pro von 2015, das sich noch über das iPadOS-16-Update freuen darf - und damit volle acht Jahre auf dem Buckel hat, bis es im kommenden Jahr (voraussichtlich) kein neues iPadOS mehr erhält.

Ursächlich dafür sind drei Faktoren: Apple-Geräte sind sehr leistungsfähig, Apple setzt auf langjährige Software-Updates - und nicht zuletzt werden manche ehemals teuren Geräte noch viele Jahre als Einsteiger-Version verkauft. Für den Nutzer hat das im Grunde nur Vorteile, doch irgendwann geht der Support-Zeitraum jedes Gerätes zu Ende.

Ist Apple der Ansicht, dass ein iPad oder iPhone nicht mehr leistungsfähig genug ist, werden Features gestrichen oder es fliegt ganz aus der Liste der unterstützten Geräte. Und genau an diesem Punkt stellt sich dann vielen Usern die Frage, was sie mit einem solchen Gerät anstellen sollen: Niemand kauft sie mehr zu einem sinnvollen Preis an, für die Entsorgung sind sie aber eigentlich auch zu schade. Was also tun mit solcher Vintage-Hardware, die eigentlich noch wunderbar funktioniert?

Die gute Nachricht: Der Wertstoffhof kann warten

Zunächst eine gute Nachricht: Nur, weil ein iDevice keine Updates mehr bekommt, ist es noch lange kein altes Eisen. Zwar können iPhone, iPad und iPod Touch - anders als Macs - nicht einfach mit einem alternativen Betriebssystem wie Linux weiterbetrieben werden. Dafür erhalten sie aber zumindest auch Jahre später noch wichtige Sicherheitsupdates, können also zumindest anfangs noch bedenkenlos als "Surfbrett" verwendet werden. Obendrein lässt sich jedes iOS- und iPadOS-Device auch nach Jahrzehnten (!) noch mit dem Mac-Finder beziehungsweise iTunes für Windows verbinden.

Selbst der erste iPod von 2001 wird auf diese Weise noch unterstützt: Findet sich ein passendes USB-Firewire-Kabel, ist er im Handumdrehen mit einem aktuellen Mac verbunden und kann verwendet werden. Dieser Weg eignet sich, um zum Beispiel Musik aufzuspielen: Selbst uralte iPhones, iPads oder der iPods können so problemlos für alle Zeiten (oder bis sich Apple entschließt, diese Politik zu ändern) als MP3-Jukebox verwendet werden. Das ist schon insofern praktisch, als viele Stereoanlagen, Autoradios und dedizierte Zubehörteile von damals noch den klassischen 40-poligen Stecker unterstützen.

Weitere Verwendung: Die iOS-Version entscheidet

Grundsätzlich ist zunächst einmal egal, ob es sich bei Ihrem Altgerät um ein iPhone, iPad oder einen iPod Touch handelt: Alle drei Geräteklassen besitzen bis auf kleine Unterschiede ähnliche Hard- und Software. Mehr als die Geräteklasse entscheidet die iOS- bzw. iPadOS-Version darüber, wofür die Altgeräte noch geeignet sind, weshalb der erste Blick auf die installierte iOS-Version wandern sollte.

Uralt-iPhones und -iPads oder die iPod Touches der ersten Generationen sind sicherlich heutzutage kaum zu mehr zu gebrauchen, als Musik abzuspielen: Für das Altsystem passende Apps gibt es auf normalem Wege nicht mehr, das Betriebssystem selbst ist hoffnungslos veraltet und nicht selten schafft es der installierte Safari-Browser nicht einmal mehr, aktuelle Websites zu öffnen.

Eine Besonderheit bei iPhones mit 3G-Netz, die alle Geräte bis zum iPhone 5 (2012) betrifft, ist zudem, dass das 3G-Netz in Deutschland 2021 abgeschaltet wurde. Erschwerend hinzu kommt, dass Geräte, die nicht mindestens iOS 10.3.3 installiert haben, keine Aktivierung per WLAN unterstützen - stattdessen gibt es einen lästigen SIM-Karten-Zwang. Das bedeutet: Wer ein iPhone oder iPad der Generationen eins bis 4S besitzt, sollte dieses nicht mehr zurücksetzen, da es sonst nur noch sehr umständlich zu aktivieren ist.

Bei iPads der vierten und iPhones der fünften Generation ist das in Teilen der Fall. Zum Glück lässt sich hier aber via iTunes/Finder das nötige Update notfalls einspielen, auch bei nicht aktivierten Geräten über die "Wiederherstellen"-Knopf am Computer. Falls es keine passende Firmware mehr bei Apple gibt, hilft die kuratierte Firmware-Sammlung der Website ipsw.me.

Jailbreak kann bei alten Geräten sinnvoll sein

Bei älteren Geräten bietet sich ohnehin ein Jailbreak an: Dieser erlaubt nicht nur die Installation von Drittanbieter-Software, sondern über zahlreiche im Netz verfügbare App-Kataloge auch das Einspielen älterer, nicht mehr im App Store erhältlicher älterer App-Versionen für das alte iOS-System.

Ein Jailbreak ist inzwischen je nach Gerät und iOS-Version dank Sideloading - etwa mit AltStore oder Sideloadly - oder über klassische Jailbreak-Tools wie unc0ver an Mac und PC relativ einfach zu bewerkstelligen: Die Website Pangu8, die selbst früher ein Jailbreak-Tool bereitstellte, sammelt Methoden für viele iOS-Versionen. Per Sideloading direkt aus dem Netz installierbare Apploader wie ftios oder PandaHelper ermöglichen gegebenenfalls das Einspielen eines Jailbreaks direkt auf dem Gerät und ohne Verbindung zu Mac oder PC.

Leider sind Jailbreaks für ältere iOS-Versionen nicht immer leicht aufzuspüren - hier hilft oft nur eine Google-Suche oder der Einsatz des Windows-Tools 3UTools, das mehrere Jailbreak-Methoden unter einer Oberfläche vereinigt.

Keine Sicherheitsprobleme

Da das Altgerät meist kaum noch Wert besitzt und natürlich auch keinerlei Gewährleistung oder Garantie, geschweige denn eine sinnvolle Alltagsverwendung vorhanden ist, können Sie hier frei nach Lust und Laune experimentieren: Alle Jailbreak-Methoden sind gut dokumentiert, für halbwegs technisch versierte Nutzer leicht umsetzbar - und auf jeden Fall eine gute Alternative zur Wertstoff-Sammelstelle.

Achtung: Beim Sideloading oder der Verwendung von Jailbreak-Tools wird möglicherweise aus technischen Gründen die Apple-ID abgefragt - hier ist es sinnvoll, sich sicherheitshalber zu diesem Zweck eine "leere" Apple-ID anzulegen.

Altes iPhone oder iPad weiterverwenden

Doch egal, ob mit oder ohne Jailbreak: Alte iPhones und iPads müssen noch lange nicht aufs Abstellgleis. Hier stellen wir einige Möglichkeiten vor, sie weiterhin zu benutzen und so die Produktlebensdauer weit über Apples Planung hinaus zu verlängern:

1. Altes iPhone, iPad oder iPod Touch als Jukebox weiterverwenden

Der Klassiker unter den Weiterverwendungsmöglichkeiten für alte iOS-Geräte (und iPods) mit 40-Pin-Dock-Anschluss ist natürlich der Einsatz als Musikspeicher und digitale Jukebox, etwa im Partykeller oder Kinderzimmer: Brauchbare ältere Kompakt- und Stereoanlagen oder auch Lautsprecher mit Dock-Anschluss wie Apples iPod Hifi, die Yamaha TSX-Reihe, das Bose SoundDock sind ebenso wie das Universal-Dock mit Klinkenstecker für kleines Geld im Gebrauchtmarkt erhältlich. Letzteres erlaubt natürlich auch den Betrieb an modernen Stereoanlagen. Auch für ältere iPhones und iPads mit Lightning-Anschluss gibt es inzwischen eine Reihe vergleichbarer Stereoanlagen.

Alternativ nehmen auch alte iPhones, iPads und iPods einfach direkt per Klinkenstecker oder Bluetooth Verbindung zur Stereoanlage auf. Und wer noch ein Airport Express besitzt, kann diese natürlich für Airplay-Streaming einsetzen - allerdings nur, wenn es sich mindestens um die zweite Generation mit WPA-Verschlüsselung im WLAN handelt!

Ist iOS 5 oder höher installiert, besteht natürlich auch die Möglichkeit, das iDevice komfortabel per WLAN mit iTunes zu synchronisieren und sich auf diese Weise lästiges Umstecken zu ersparen.

Was leider nicht zwingend geht, ist Streaming per Spotify und Co.: Zwar erkennt der App Store automatisch, wenn ein älteres iOS verwendet wird und bietet in solchen Fällen, sofern vorhanden, einfach eine ältere Version der App an. Ob die dann funktioniert, muss natürlich im Einzelfall geprüft werden. Immerhin erlaubt Apple die Verwendung von Apple Music bereits unter iOS 8 und neuer, womit sich Geräte bis hinunter zum iPhone 4S (2011) für den Einsatz eignen. Falls es der Browser des iDevices noch schafft, die Website des Streamingdienstes zu öffnen, können Sie aber gegebenenfalls auch ohne App über den Browser streamen.

Der iPod HiFi von 2006 war trotz hervorragender Qualität ein Flop.
Foto: Apple

2. Altes iPhone oder iPad im Auto verwenden

Wer ein Autoradio mit einem USB-, Aux- oder sogar Dock-Anschluss besitzt, kann alte iPhones, iPads und iPods komfortabel im Auto installieren und dort als Navigationsgerät und natürlich auch als Jukebox verwenden. Wer in seinem Auto CarPlay hat, kann hier auch ältere iPhones zum Einsatz bringen: CarPlay samt Navigation ist seit iOS 9 (und damit ab dem iPhone 4S) möglich. Das Kartenmaterial holt sich das iPhone aus dem Netz, daher ist es aktuell. Voraussetzung ist allerdings, dass es mobil ins Netz kommt: Hier bietet sich ein Multi-SIM- oder Multi-Card-Mobilfunktarif an.

Wer ein älteres iPhone oder iPad oder ein Autoradio ohne Carplay besitzt, findet im Auto werkseitig entweder einen USB-Anschluss oder einen Klinkenstecker oder beides: In diesem Fall müssen zwar Strippen für Stromversorgung und Audioausgabe gezogen werden, ein ans Mobilfunknetz angebundenes altes iPhone oder iPad kann hier aber nach wie vor wunderbare Dienste leisten. Für die sichere Montage empfiehlt sich eine Auto-Halterung, wie sie etwa von xmount angeboten wird. Und noch ein Tipp: Ein altes iPad kann natürlich auch wunderbare Dienste als Onboard-Entertainment-System für den quengeligen Nachwuchs auf dem Rücksitz leisten: Überspielen Sie dafür einfach mit iTunes/Music ein paar Videos auf das Gerät.

Mit einem Mount-System für die Kopfstütze wird ein altes iPad zum Onboard-Entertainment-System.
Foto: Xmount

3. iPod Touch, iPad oder iPhone als Mediaplayer oder Fernseher nutzen

Apropos Mediaplayer: Genau wie im Auto oder an der Stereoanlage kann ein altes iPhone, iPad oder ein alter iPod Touch natürlich auch am Fernseher als Mediaplayer eingesetzt werden. Alles, was Sie dazu benötigen, ist das Universal Dock (bei sehr alten Geräten mit Dock-Anschluss) oder einen HDMI-Adapter wie den Lightning Digital AV Adapter von Apple. Anschließend können Sie das iDevice mit dem Fernseher verbinden, um Filme, Musikvideos oder Bilder, die sich auf dem Gerät befinden, direkt auf dem Fernseher wiederzugeben.

Dank Apps wie VLC erlaubt ein auf diese Weise angeschlossenes iPhone oder iPad auch den komfortablen Stream von Inhalten, die sich zum Beispiel im Web oder auf einem NAS befinden. Falls Ihr altes iPhone oder iPad über einen Jailbreak verfügt, bietet sich auch Kodi an: Der Mediaplayer verwandelt das Altgerät (ab iOS 6) in ein vollwertiges Media-Center inklusive Airplay-Empfang. Neuere Geräte (iPhone 5S und höher, iPad Mini 2 und höher) können natürlich auch wie aktuelle iPhones und iPads einfach AirPlay 2 verwenden, um Bild und Ton auf den Fernseher zu bringen.

Ein Apple TV, Fire-TV-Stick oder ein Media-Center-Rechner sind hier wahrscheinlich die komfortablere Lösung. Doch gerade für Nutzer, die ohnehin über die passenden Adapter verfügen und einfach ein paar Videos vom Rechner auf das TV-Gerät streamen möchten, eine recht praktische Lösung, um das alte iDevice weiterzuverwenden, gerade auch mobil oder an einem älteren Fernseher.

Sicher, das ist nur ein Symbolbild. Aber gerade das iPad macht als Mediaplayer eine gute Figur.
Foto: www.valliswood.com

4. Altes iPad als Kinder-Mediaplayer und Spielekonsole

Eltern mit Kindern rücken teure aktuelle iPhones und iPads nur ungern für Trickfilme und Videospiele heraus: Schnell passiert ein Sturz oder Kratzer und das ist ausgesprochen ärgerlich. Wer seinen Kindern die Möglichkeit bieten will, hier und da einen Trickfilm oder Musik abzuspielen, kann daher guten Gewissens sein altes iPad hernehmen: Selbst Uralt-Geräte werden noch von iTunes, Finder und Music-App erkannt, weshalb das Bespielen mit Kinderliedern und -filmen kein Problem darstellt.

Je nach iOS-Version können Sie entweder die Einschränkungen aktivieren (Einstellungen > Einschränkungen) oder ab iOS/iPadOS 12 die Funktion "Bildschirmzeit" aktivieren: Hier gibt es leistungsstarke Kindersicherungsfunktionen, die den Konsum und den Zugriff auf Apps beschränken. Auf diese Weise kann das iPad zielgerichtet für den Einsatz im Kinderzimmer eingerichtet werden. Wenn Sie das Altgerät zusätzlich schützen wollen, sollten Sie außerdem eine gut gepolsterte Hülle aus Silikon aufziehen, die es für kleines Geld bei den üblichen Online-Händlern passend zum iPad-Modell zu kaufen gibt.

5. iPad als Surf-Kiosk

Sie haben einen Warteraum in Ihrem Büro oder Ihrer Praxis oder wollen einfach Ihre Gäste bespaßen, während Sie in der Küche sind? Dann setzen Sie ein altes iPad doch als einfaches Surf-Terminal für Ihre Gäste ein. Dabei hilft der Kiosk-Modus von iOS/iPadOS, den Sie in den Einstellungen in den Bedienungshilfen im Punkt "Geführter Zugriff" aktivieren können. Starten Sie nach der Aktivierung eine App - etwa Safari - und klicken Sie anschließend dreimal auf den Home-Button bzw. den Ein-Aus-Schalter bei iPads ohne Home-Taste. Anschließend wird der geführte Zugriff gestartet: Benutzer können nur noch diese eine App verwenden und zum Beispiel etwas lesen (Bücher), Surfen (Safari) oder Musik einstellen (Apple Music).

Damit die Besucher den Kiosk-Modus nicht einfach beenden, wird er mit einem zusätzlichen Passcode geschützt, der bei der Aktivierung des Kiosk-Modus eingegeben werden muss. Dreimaliges Klicken auf den Home-Button bringt Sie erneut zur Passcode-Abfrage, die den geführten Zugriff beendet. Praktischerweise wurde diese Funktion recht früh in iOS implementiert, weshalb auch sehr alte iPads auf diese Weise problemlos aus Surf-Terminals genutzt werden können.

Übrigens: Eine zusätzliche Kiosk-Halterung, wie sie etwa von iPadEnclosures angeboten wird, sorgt in öffentlichen Bereichen für zusätzliche Sicherheit. Der geführte Zugriff bietet sich natürlich auch bei anderen Verwendungsideen für alte iPads und iPhones an, etwa im Kinderzimmer oder wenn das Gerät ausschließlich als Media-Player eingesetzt werden soll.

Mit dem Kiosk-Modus können Sie das iPad Gästen oder Kunden zur Verfügung stellen.

6. iPad als digitaler Bilderrahmen

Ursprünglich eine Funktion des iPads, hat Apple den digitalen Bilderrahmen seit iOS 6 gestrichen. Dabei kann ein älteres iPad natürlich nach wie vor einen wunderbaren digitalen Bilderrahmen abgeben - vor allem, wenn es über ein Retina-Display verfügt. Sie können das iPad aber mit einem schicken Ständer oder einer Wandhalterung, etwa dem von Puremounts problemlos weiter als Bilderrahmen benutzen: Öffnen Sie einfach die Fotos-App, schieben Sie die Bilder, die im Fotorahmen erscheinen sollen, in ein Album und tippen Sie anschließend auf "Diashow" - Einstellen nicht vergessen!

Oder Sie öffnen einfach das gewünschte Bild. Wichtig ist, dass Sie das iPad so einstellen, dass der Bildschirm aktiv bleibt und die automatische Sperre deaktiviert ist. Gleichzeitig sollten Sie aus Sicherheitsgründen dann auch den Kiosk-Modus oder die Einschränkungen einschalten, um zu verhindern, dass jemand das iPad für andere Zwecke verwendet. Neue Fotos können Sie einfach per WLAN-Sync von Ihrem Mac aus auf das iPad überspielen.

Einfach nur als hübscher Bilderrahmen – auch das kann manchmal schön sein

7. Altes iPad als ablenkungsfreie Schreibmaschine

Wie ein altes Macbook lässt sich natürlich auch ein gebrauchtes iPad, iPhone oder ein iPod Touch unterwegs als Schreibmaschine nutzen. Vor allem alte iPads können hier durchaus ein sehr ablenkungsfreies Schreiberlebnis bieten, da sie schlicht keine brauchbaren Apps mehr erhalten und das Surfen im Netz durch langsame Prozessoren und geringe RAM-Ausstattung eine Pein ist. Falls noch Schreib-Apps wie Pages, iAWriter oder Byword auf dem Gerät installiert sind, umso besser.

Allerdings reicht im Zweifel auch die seit dem ersten iPad in jeder Generation ab Werk installierte Notizen-App, wodurch selbst Uralt-iPads ein zweites Leben eingehaucht werden kann. Im Zusammenspiel mit dem preiswert gebraucht erhältlichen Apple Keyboard Dock oder einer guten mechanischen Tastatur, etwa Logitechs MX Keys Mechanical, kommt dabei echtes Schreibmaschinen-Feeling auf - ohne jede Ablenkung durch Internet, Youtube und Co. Das klappt dank Bluetooth-Anbindung natürlich auch mit iPhone und iPod Touch - auch wenn der kleine Bildschirm hier sicherlich nicht die beste Lösung ist.

So absurd das Keyboard-Dock war: Im Zusammenspiel mit einem Uralt-iPad ergibt sich eine praktische Schreibmaschine.
Foto: Apple

8. Als E-Book-Reader und digitale Bibliothek nutzen

Ebenfalls ein fester Bestandteil aller iPads ist die Bücher-App: Hier können im iBook-Store erworbene oder Drittanbieter-ePub-Dateien ohne DRM verwendet werden. Alte iPads bieten sich als eBook-Reader für Anwender an, die zum Beispiel kein iPad mehr für den Produktiveinsatz in Betrieb haben oder für Nutzer, die ein unhandliches iPad Pro 12" besitzen: Geräte wie das iPad Air sind deutlich kleiner und leichter, handlicher als jedes Macbook und besser zum Lesen geeignet als alle iPhones - und damit eine echte Alternative zum eReader, vor allem, wenn es in den Urlaub, an den Strand oder in die Badewanne geht: Wird das Altgerät beschädigt, ist das meist kein herber Verlust.

Zusätzlicher Nutzen: Wer all seine Papierbücher als eBooks nachkauft, die Kindle- oder Tolino-App der Dienste wie Onleihe verwendet, spart Platz im Regal und Kisten beim Umzug. Selbst Basis-iPads mit 16 Gigabyte Speicher bieten dabei Platz für tausende Bücher. Und mit einer schicken Lederhülle macht das alte iPad im Bücherregal einen durchaus soliden Eindruck.

Leider sind, wie bei den Streaming-Apps, manche Buch-Apps nicht mehr für sehr alte iPads verfügbar. Trotzdem funktionieren sie meist mindestens mit iOS 12 - und das bedeutet, dass das erste iPad Air oder iPad Mini zwei, die jeweils über eine Dekade alt sind, weiterhin für diesen Einsatz verwendet werden können.

Praktisch in diesem Zusammenhang sind völlig legale und kostenlose eBook-Dienste wie das Projekt Gutenberg oder der Shop von eBook.de, in denen zahllose Klassiker in deutscher und englischer Sprache als eBook im ePub-, PDF- oder Mobi-Format vorliegen.

Ein altes iPad kann eine ganze Bibliothek beherbergen und nimmt dabei kaum Platz weg
Foto: Macwelt

9. Als zusätzlichen Bildschirm für den Mac

Natürlich kann man ein iDevice auch einer aktiven neuen Aufgabe zuführen, nämlich als Zweitbildschirm für den Computer. Dafür gibt es zwei Möglichkeiten: Neuere iPads ab iPadOS 13 besitzen ab Werk die Sidecar-Funktion, mit deren Hilfe das Gerät einfach als zweiter Bildschirm an den Mac geklemmt werden kann. Luna Display mit Hardware-Adapter verbindet iPads ab iOS 12 sogar mit Windows-PCs. Ältere Geräte ab iOS 10.3 können per DuetDisplay ebenfalls als "Beiwagen" an macOS und Windows angebunden werden. Noch ältere iPads haben an dieser Stelle leider keine Chance mehr. Dennoch: iOS 10.3 bedeutet, dass Geräten wie dem über zehn Jahre alten iPad 4 noch einmal neues Leben eingehaucht werden kann.

Apples Sidecar funktioniert nur mit neueren iPads. Dank Duet Display können aber auch deutlich ältere Geräte als zusätzlicher Bildschirm für macOS und Windows verwendet werden.
Foto: Apple

10. Als Tastatur und Maus für den Mac

Die App Mobile Mouse gibt es bereits seit geraumer Zeit und erlaubt die Verwendung des iPhones, iPads oder iPod Touch als mobile Fernsteuerung für Mac und PC. Statt Maus und Tastatur kann einfach diese App zum Einsatz kommen, die beide Geräte vereint. Ideal für Media-Center-PCs oder ältere Macs, die diesem Einsatzzweck dienen. Dadurch wird Kabelsalat vermieden.

Die App Mobile Mouse setzt das iPad oder iPhone als Eingabegerät für einen Mac oder PC ein.

Leider ist Mobile Mouse bereits auf iOS 12 abgestimmt, ältere Geräte werden nicht mehr unterstützt. Als Alternative bietet sich daher Unified Remote an: Das ähnlich nützliche Tool ist bis iOS 7 (!) abwärtskompatibel, gibt also sogar noch dem iPad 2 oder dem iPhone 7 eine Chance.

Tastatur und Maus werden so per WLAN bereitgestellt, außerdem können per übertragenem Dock auch Programme gestartet werden.

11. Als Video-Telefon für Senioren

Wie schnell aus Zukunftsvisionen Retro-Technik wird, beweist das iPhone 4: Durften Videotelefonate früher in keinem Science-Fiction-Film fehlen, sind sie inzwischen nicht viel mehr als langweilige Alltagstechnik. Beim iPhone der vierten Generation hat Apple erstmals Facetime mitgeliefert und mobile Videotelefonie zu einer Standard-Anwendung gemacht.

Der Clou: Selbst solch alte Geräte wie das iPhone 4 und neuer sind noch mit modernen Facetime-Versionen kompatibel, sprich: Wer noch ein solches iPhone sein Eigen nennt, kann es natürlich für die Videotelefonie verwenden. Das ist zum Beispiel praktisch, um wenig technisch versierten Senioren eine günstige Möglichkeit zu geben, per Video zu kommunizieren - in diesem Fall idealerweise in Verbindung mit den Einschränkungs- oder Kiosk-Funktionen. Inzwischen beherrschen die allermeisten Messenger-Apps Videotelefonie, allerdings ist wohl keines dieser Protokolle bis jetzt so altgerätefreundlich wie Facetime.

12. Als Babyphone oder Überwachungskamera

Besonders iPhones sind seit jeher für ihre gute Kamera bekannt, ein Umstand, den Sie auch mit einem alten Gerät ausnutzen können. Mit Apps wie Alfred lassen sich iPhones, iPads und sogar der iPod Touch mit mindestens iOS bzw. iPadOS 10 zu einer Überwachungskamera umfunktionieren und beispielsweise als Babyphone verwenden - das sind alle iPhones ab dem iPhone 5 und alle iPads seit 2012 (iPad 4, iPad Air usw.).

Je nach App ist der Funktionsumfang rudimentär und die Erweiterung kostenpflichtig, aber wenn Sie ein altes Apple-Gerät herumliegen haben und keine dedizierte Sicherheitskamera kaufen möchten, stellt diese Methode einen passablen Ersatz dar.

13. Nachhaltig nutzen, spenden oder entsorgen

Am Ende seiner Lebensdauer bleibt von iPhone, iPad oder iPod Touch natürlich nicht mehr viel übrig. Die technische Entwicklung schreitet fort und aus dem schicken neuen iPhone oder iPad ist schon in ein paar Jahren nur noch ein Stück obsolete Technik geworden, können aber zumeist problemlos weiterbenutzt werden. Versagen aber wichtige Komponenten wie Akku, Bildschirm oder Tasten, lohnt sich eine Reparatur in der Regel nicht mehr. Apple nimmt Altgeräte zurück, alternativ können sie natürlich auch zum Wertstoffhof gebracht werden.

Funktionierende Geräte können Sie hingegen, sofern Sie keine weitere Verwendung mehr dafür haben, reinigen, das Zubehör zusammensuchen und sie als Spende weitergeben. Gerade Kinder freuen sich auch über einen alten iPod Touch oder ein altes iPad, und natürlich freuen sich oft auch viele soziale Einrichtungen wie Alten- und Flüchtlingsheim oder Kindergärten und Schulen über Sachspenden dieser Art, sofern sie noch verwendbar sind. Natürlich nur, wenn sie noch ordnungsgemäß funktionieren und zurückgesetzt sind. Gerade sehr alte iPhones sind aber immer noch durchaus als "normale" Handys geeignet. Zwar können sie nur noch wenige neue Apps verwenden, als klassische Telefone und MP3-Player lassen sie sich aber natürlich jederzeit noch verwenden - und das für viele, viele Jahre.

(PC-Welt)