Surface Book

2. Generation im Test

15.11.2016 von Florian Maier
Microsoft verspricht mit dem neuen Surface Book "die Zukunft des Laptops". Wir haben uns das Topmodell der Surface-Book-Reihe angesehen und sagen Ihnen, ob die 3.200 Euro gut angelegt sind.

Den Tablet-Laptop-Hybrid Surface Book in nur eine Schublade zu stecken, war schon immer eher schwierig. Das ändert sich auch mit dem Surface Book i7 mit Performance Base nicht: Im Gegenteil. Noch mehr Power und noch mehr Akku sollen das neue Surface Book auf ein gänzlich neues Performance-Level hieven. Und um das gleich einmal vorweg zu nehmen: Das aktuelle Surface-Book-Topmodell ist für ein Notebook seiner Klasse fast schon unheimlich performant. Es schmeißt nämlich tatsächlich doppelt so viel Leistung wie sein Vorgänger in den Ring. Der hatte bei seinem Release die Konkurrenz in Sachen Leistung ohnehin bereits weit hinter sich gelassen. Aber es wird noch besser: Die Akkulaufzeit des Surface Book ist die bislang beste, die wir je in einem Laptop-Test gemessen haben.

Damit ist die Sache ja eigentlich schon gegessen oder? Naja, nicht so schnell. Denn seit dem Debüt des Surface Book hat auch die Konkurrenz nicht geschlafen. Und es gibt auch einige Aspekte an Microsofts Hybrid-Device, die uns sauer aufgestoßen sind.

Die zweite Generation des Surface Book im Test: Was hat sich im Vergleich zum Vorgänger getan? Und: Hängt auch die zweite Generation die Konkurrenz in Sachen Leistung ab?
Foto: Gordon Mah Ung

Surface-Book-Performance-Base-Specs: Das ist neu

Nehmen wir einfach mal an, Sie sind nicht auf dem aktuellen Stand der Dinge: Das von uns getestete Surface Book ist die zweite Generation von Microsofts Premium-Hybrid-Notebook. Der 13,5-Zoll-PixelSense Screen - der Stifteingaben ebenso wie Touch-Befehle unterstützt - lässt sich von der Basis entkoppeln und als Tablet benutzen. Die Basis des Surface Book heißt in Microsoft-Sprache "Performance Base" und beherbergt eine GPU, die im Wesentlichen dafür verantwortlich ist, dass das Surface Book in Sachen Performance in seiner Klasse an der Spitze der Nahrungskette steht. Zusammengehalten werden die Basis und der Screen von einer raffinierten Scharnierkonstruktion. Die hat sich beim Surface Book mit Performance Base im Vergleich zum Vorgänger nicht verändert und bleibt so auch bei Generation zwei ein prominentes Alleinstellungsmerkmal des Surface Book.

Auch das Display am neuen Surface Book sieht nicht nur exakt so aus wie beim Vorgänger: Es ist dasselbe IPS-Panel mit einer Auflösung von 3000 x 2000 Pixeln. Angetrieben wird das von uns getestete Surface-Book-Topmodell von einem Intel Skylake i7-6600U-Prozessor - kombiniert werden kann dieser mit wahlweise 8 GB oder 16 GB LPDDR3-RAM, sowie verschiedenen SSDs mit einer Größe zwischen 256 GB und 1 TB. Bei unserem Testexemplar handelt es sich um das derzeitige Topmodell mit besagtem Intel-Skylake-i7-Prozessor, 16 GB RAM und der 1TB SSD. Die unverbindliche Preisempfehlung für dieses Modell liegt derzeit bei 3199 Euro.

Die aufwändige Scharnierkonstruktion des originalen Surface Book bleibt auch beim Surface Book 2 erhalten.
Foto: Gordon Mah Ung

Für Hardware-Enthusiasten ist der Prozessor schon einmal ein dicker Minuspunkt. Schließlich sind Intels aktuelle Kaby-Lake-Chips bereits in zahlreichen Konkurrenzprodukten enthalten. Da stellt sich schon die Frage, wieso sich Microsoft in dieser Hinsicht an der Konkurrenz in Cupertino orientiert und im neuen Surface Book auf eine alte Prozessor-Unit setzt.

Es scheint so, als hätte man in Redmond einfach andere Präferenzen gesetzt: Nämlich auf den Grafikchip. Im ersten Surface Book kam noch ein Custom-Chip von Nvidia zum Einsatz - allgemein wurde davon ausgegangen, dass es sich hierbei im Grunde um eine GeForce GT 940M handelt. Im neuen Surface Book i7 werkelt nun eine GeForce GTX 965M mit 2GB GDDR5 RAM. Die neue GPU ist also erheblich schneller als die alte, wird aber auch wesentlich heißer. Deswegen hat Microsoft einen zusätzlichen Lüfter in die Basis des Surface Book 2 integriert. Deshalb fällt die "Performance Base" auch etwas dicker aus als noch beim Vorgänger und die Lüftungsöffnungen etwas größer.

Surface Books im Vergleich: Die Basis des 2016er Modells ist etwas dicker, die Lüftungsöffnungen sind ebenfalls gewachsen.
Foto: Gordon Mah Ung

Unter Volllast sind die Lüfter zwar deutlich zu vernehmen - unangenehm wird der Geräuschpegel dabei aber nie. Zudem scheint die Lüfter-Konstruktion in Sachen Kühlung einen guten Job zu machen: In einem GPU-"Foltertest" über circa eine Stunde wurde das aktuelle Surface-Book-Topmodell zwar wärmer, aber niemals unangenehm heiß.

Die Wärmeentwicklung des aktuellen Surface-Book-Modells: Auch unter Volllast wird es nie unangenehm.
Foto: PCWorld

Surface Book i7 im Test: Die Performance

Die Performance des i7-Chipsatzes im Topmodell der 2. Generation des Surface Book lässt sich kurz und knapp zusammenfassen: Der Dual-Core-Chip entstammt der sechsten Generation von Intels CPU-Familie und ist damit rund 10 Prozent langsamer als ein vergleichbarer Kaby-Lake-Prozessor. Diesen Unterschied werden die meisten Menschen in der Praxis allerdings kaum bemerken. Um das zu verdeutlichen, haben sich die Kollegen der PC World die Hardware des Surface Book i7 in diversen Benchmark-Tests angesehen. Die detaillierten Ergebnisse können Sie hier einsehen.

Geht es um die Batterieleistung des neuen Surface Book, hat Microsoft ebenfalls aufgesattelt und in der neuen, etwas voluminöseren Keyboard-Basis einen stärkeren Akku untergebracht. Und der durfte sich in unserem Video-Rundown-Test ausgiebig beweisen - auch im Vergleich mit dem Surface Book der ersten Generation. In diesem Videotest wird ein Video in 4K-Auflösung im Dauerloop abgespielt - und zwar über die entsprechende, native Windows-10-App. Warum gerade diese App? Nunja, sie ist ein verdammt effizienter Videoplayer. Im Test wurden die Geräte in den Flugmodus versetzt und die Bildschirmhelligkeit etwas hochgeregelt, um möglichst realistische Anwendungsbedingungen - etwa im Büro oder Zuhause - zu simulieren.

Das Ergebnis: Eine Akkulaufzeit, die sogar das gute alte Duracell-Häschen aussticht. Mit 13 Stunden setzt das Surface Book der 2. Generation in diesem Bereich eine neue Bestmarke. Zum Vergleich: Der Vorgänger brachte es auf zehn Stunden, der aktuell beste Konkurrent (Dell XPS 13) bringt es auf circa 11 Stunden.

Geht es um Akkulaufzeit, kann dem Surface Book der 2. Generation niemand das Wasser reichen.
Foto: PCWorld

Modularer Laptop: Surface meets Project Ara?

Weil der Screen des Surface Book i7 ganz genauso aussieht wie der des Vorgängers, haben wir auch versucht, die neue "Performance Base" mit einem "alten" Screen zu kombinieren. Rein mechanisch ist das überhaupt kein Problem - nach einigen Driver-Downloads funktionierte auch der Rest. Zu Beweiszwecken hier ein Screenshot des ersten Surface Book mit neuer "Performance Base" - zu erkennen an der GeForce GTX 965M.

Der Beweis: Microsofts Surface Book ist eigentlich der erste, modulare Laptop. Eigentlich. Denn Microsoft verkauft die "Performance Base" bislang nicht einzeln.
Foto: PCWorld

In gewisser Weise ist Microsofts Edel-Notebook also der erste modulare Laptop. Denn mit der in der Tastatur sitzenden, neuen GPU und der zusätzlichen Akku-Power könnte man - in der Theorie - auch nur eine neue Basis kaufen. Quasi wie Googles Project Ara - nur in Form eines Produkts, das bereits erhältlich ist. Das Problem ist nur: Microsoft verkauft die "Performance Base" natürlich nicht einzeln. Was schade ist, denn hier vergeben die Redmonder eine Chance: Viele User, die sich im letzten Jahr ein Surface Book gekauft haben, dürften immer noch ziemlich happy mit der CPU und dem Bildschirm sein - nur der Grafik-Chipsatz könnte eine Auffrischung vertragen. Also, überlegt Euch das mit dem modularen Surface Book doch noch einmal, liebe Entscheider bei Microsoft.

Surface Book i7: Das sind die Nachteile

Die Probleme bei der 2. Generation des Surface Book sind im Wesentlichen die, die den Vorgänger ein wenig in Verruf gebracht haben: Die ersten Versionen von Microsofts Laptop hatten in den Monaten nach der Markteinführung mit diversen Software-Problemen zu kämpfen. Erst nach mehreren Firmware-Updates konnten die Probleme behoben werden. In diesem Punkt können wir schon einmal Entwarnung geben: Im Test des Surface Book traten solche Probleme nicht auf. Dennoch haben wir was zu meckern: Zum Beispiel dass es weder einen Thunderbolt-3-, noch einen schnellen 10Gbps-Port gibt. Bei der Marktpositionierung des Surface Book wären Ports für Profis durchaus angebracht gewesen.

Und dann wäre da noch der Preis. Wie bereits erwähnt kostet unser Test-Modell - das gleichzeitig das Topmodell der aktuellen Surface-Book-Generation darstellt - derzeit 3199 Euro. Um mit einem Macbook Pro in diese Preisregionen vorzustoßen, muss man schon beim Topmodell mit 15-Zoll-Screen zugreifen, das ebenfalls 3199 Euro kostet. Wie heißt es so schön: Premium-Produkte zum Premium-Preis.

Microsofts Tops & Flops 2015
Top: Windows 10
Mit Windows 10 hat Microsoft seinem Betriebssystem eine lange überfällige und dringend notwendige Frischzellenkur verpasst. Und im Großen und Ganzen haben die Redmonder einen guten Job gemacht: Die Nachteile von Windows 8 wurden überwunden, die Vorteile von Windows 7 zurückgebracht. Dazu hielten Neuerungen wie die digitale Assistentin Cortana oder die Universal Apps Einzug. Das schlagkräftigste Argument für Windows 10 dürfte allerdings das Gratis-Update für Windows 7 und 8-Nutzer sein. Natürlich gibt es auch am neuen Windows-Betriebssystem Schattenseiten: Update-Zwang und Dauer-Überwachung sorgen für Kritik. Dennoch: Windows 10 ist das beste Microsoft-OS seit Windows 7.
Flop: Microsoft Edge
Bislang ist uns nicht wirklich klar, was Microsoft mit dem Release des neuen Edge-Browsers erreicht hat. Klar, Edge ist sicherer als der Internet Explorer und außerdem integraler Bestandteil von Windows 10. Allerdings konnte der IE-Nachfolger in Performance-Tests zunächst nicht mit der Konkurrenz mithalten. Auch wenn erste Updates für Besserung bei der Performance gesorgt haben - fehlende Funktionen und Features sorgen dafür, dass wir Microsofts Edge erst einmal weiterhin nur dafür verwenden, die Konkurrenz-Produkte von Mozilla, Google und Co. herunterzuladen. Auf Windows Phones präsentiert sich Edge übrigens deutlich besser.
Top: Surface Pro 4 & Surface Book
Und auf einmal war Microsoft ein ziemlich hipper Hardware-Hersteller: Mit dem Surface Pro 4 konnte Microsoft den ohnehin schon grandiosen Vorgänger noch einmal übertrumpfen. Das neue Design sorgt in Kombination mit den aktuellen Intel Skylake-Prozessoren dafür, dass Hitzeprobleme beim Surface der Vergangenheit angehören. Das Surface Book ist hingegen ein echter "Showstopper": ein 2-in-1, in dessen Keyboard eine GPU und ein Zusatzakku "wohnen" ist einfach verdammt cool. Doch auch hier gibt es Licht und Schatten: Aktuell haben beide Devices mit Driver-Problemen zu kämpfen - ganz ähnlich wie das Surface Pro 3, als es frisch auf dem Markt war.
Flop: Windows 10 Mobile
Die mobile Version von Windows 10 bietet hingegen wenig Anreiz für Android- und Apple-User, die Seiten zu wechseln. Insbesondere der - verglichen mit der Konkurrenz - immer noch spärlich befüllte Windows App Store dürfte für viele Smartphone-Fetischisten ein Ausschlusskriterium darstellen. Continuum als einziges, echtes Alleinstellungsmerkmal ist zu wenig.
Top: HoloLens
Obowohl noch kein Release-Termin für Microsofts AR-Device feststeht, kann man HoloLens ohne Zweifel als Erfolg für die Redmonder verbuchen. Denn die Enthüllung der Augmented-Reality-Brille hat im Januar für mehr Furore gesorgt, als jedes bisher erschienene Microsoft-Produkt. Die ersten Hands-Ons waren zudem ziemlich beeindruckend. Schade ist allerdings, dass HoloLens erst im Laufe des Jahres 2016 erhältlich sein wird - und dann vorerst nur für Entwickler. Eigentlich ist sich niemand wirklich sicher, was man überhaupt genau mit dem Ding anfangen soll. Und wieviel es kostet. Und überhaupt. Aber die Technologie ist beeindruckend.
Flop: Microsoft Band 2
Was ist schwarz wie HoloLens, geformt wie HoloLens, aber dennoch ein - naja - nicht ganz so faszinierendes Stück Technik? Richtig - das Microsoft Band 2. Die zweite Generation des Microsoft Fitness-Trackers überzeugt genauso wenig wie die erste. Der Grund: Verglichen mit der iOS- und Android- Konkurrenz mangelt es an Anwendungen. Zwar liefern die Redmonder auch für das Band regelmäßig Updates, aber bislang reichen die Bemühungen einfach nicht aus, um auf dem Wearables-Markt Fuß zu fassen. Vielleicht warten die Jungs um Satya Nadella aber auch nur auf den Start von Windows 10 IoT?
Top: Continuum
Das Windows 10 Mobile-Feature Continuum birgt hingegen Begeisterungspotential. Ja, man braucht dazu Peripherie (entweder das Microsoft Display Dock oder ein Miracast-Dongle), aber Continuum macht das Smartphone zum PC. Insbesondere im Zusammenspiel mit den hauseigenen Office-Apps zeigt sich, dass Continuum ein echtes Alleinstellungsmerkmal von Windows Phone und Windows 10 Mobile ist.
Flop: Project Astoria & Islandwood
Mit den Plänen, iOS- und Android-Apps auf die Windows-Plattform zu portieren überraschte Microsoft in diesem Jahr. Entsprechend enttäuschend war dann die mehr oder weniger sang- und klanglose Einstellung von Project Astoria (Android). Project Islandwood (iOS) ist demnach derzeit die einzige Hoffnung für App-Junkies. Allerdings befindet sich das Projekt in einem "Alpha Preview"-Stadium - eventuell gibt es auf der nächsten Build-Konferenz mehr Infos.
Top: Xbox One Experience
Die Windows-10-Erfahrung auf Microsofts Spielkonsole Xbox One profitiert von zwei entscheidenden Neuerungen: das Streamen von Xbox-Spielen auf den PC und die Rückwärtskompatibilität für zig Spieletitel der Vorgänger-Konsole Xbox 360. Noch dazu ist auch das Win10-Update für die Xbox One kostenlos. Das neue Design kommt zwar nicht bei jedem Xbox-Besitzer gut an, bietet jedoch eine wesentlich bessere Übersicht. In den nächsten Monaten folgen weitere Features: Unter anderem wird Cortana bald auch auf der Xbox One assistieren.
Flop: Einschränkungen bei OneDrive
Zum Ende des Jahres haben sich die Jungs von Microsoft noch einen groben Schnitzer erlaubt. Zunächst versprach man seinen (Consumer-)Kunden unbegrenzten Cloud-Speicher, dann war wie aus dem Nichts plötzlich alles anders. Die Kunden liefen Amok, Microsoft entschuldigte sich. Ein fader Beigeschmack bleibt.
Top: Office 2016
Microsofts Dauerbrenner Office kommt in der 2016er Version mit zahlreichen Verbesserungen daher. Insbesondere in Sachen Collaboration haben die Redmonder aufgesattelt. Das dürfte Enterprise-Kunden freuen und dafür sorgen, dass Microsoft Office auch künftig in der sich stark wandelnden Software-Branche seinen Platz hat.

Natürlich gibt es auch beim Surface Book i7 mit Performance Base Möglichkeiten, den Preis zu drücken: Wer mit einem Core i5-Prozessor, 8 GB RAM und 256 GB SSD auskommt, bezahlt derzeit (Stand: November 2016) 1899 Euro für das aktuelle Surface Book. Wer auch noch auf die GPU verzichten kann, könnte zum Einstiegsmodell für 1519 Euro greifen. Das günstigste i7-Modell kostet 2049 Euro. Das Preisgefüge des Surface Book übersteigt das der meisten Konkurrenten also deutlich. Allerdings bietet auch kein anderer Hersteller zur Zeit ein vergleichbares Gerät an.

Ein weiterer Minuspunkt beim neuen Surface Book i7: Seine Größe und sein Gewicht. Im Test brachte es unser Testmodell auf ein Gewicht von ziemlich genau 1,64 Kilogramm, was gerade einmal rund 50 Gramm mehr sind als der Vorgänger. Dennoch - im Vergleich zur Konkurrenz ist das Surface Book ein Brocken: Dells XPS 13 wiegt knapp ein halbes Kilo weniger, während Apples Macbook Pro 13 - der eigentliche Hauptkonkurrent des Surface Book - knapp 1,3 Kilogramm wiegt. Schauen wir zum anderen Extrem, dann wiegt ein Gaming-Laptop von MSI, der das Surface Book 2 noch einmal deutlich in allen Belangen - abgesehen von Verarbeitungsqualität und Screen-Güte - hinter sich lässt, nur circa 200 Gramm mehr.

Das führt dazu, dass das neue Surface Book in Sachen Gewicht und Abmessungen zwischen den Stühlen steht: Es ist schwer genug, dass man sich überlegt gleich auf ein Device mit Quad-Core-CPU umzusteigen und leicht genug, um eventuell sogar die noch leichtere Konkurrenz ins Auge zu fassen.

Surface Book i7 2016: Testfazit

Zugegeben: Als Microsoft die Specs des upgedateten Surface Book veröffentlichte, waren nicht wenige Experten von dem angestaubten Intel-Chipsatz abgeturnt. In der Praxis zeigt sich aber, dass die verbauten Parts noch lange nicht zum alten Eisen gehören. Dass das Surface Book mit Intel i7-Prozessor in der Lage ist, eine Grafik-Performance abzuliefern, die viele größere 15-Zoll-Geräte aussticht, ist schon eine erwähnenswerte Leistung.

Kombiniert mit der Möglichkeit zur Nutzung als Tablet, der immer noch todschicken Scharnier-Konstruktion, der Unterstützung des Surface Pen, dem wunderschönen Bildschirm und der überragenden Akku-Laufzeit wird uns wieder klar, warum wir uns schon in das erste Surface Book sofort verliebt haben.

Dieser Artikel basiert auf einem Beitrag unserer US-Schwesterpublikation pcworld.com.

Die Geschichte von Microsoft
Surface Book 2
Relativ überraschend stellte Microsoft Ende Oktober 2017 das Surface Book 2 vor. Das gleicht seinem Vorgänger rein äußerlich fast bis aufs Haar. Dafür wurde das Innenleben ordentlich aufgemöbelt - unter anderem mit den i7-Prozessoren der achten Generation. Das Scharnier ("Hinge") weist nun Keramik-Elemente auf, auch das Surface Dial wird jetzt unterstützt. Die wichtigste Neuerung beim Surface Book 2 bleibt zunächst den USA vorbehalten: Das 15-Zoll-Modell.
Zuwachs für die Surface-Familie
Neben dem Windows 10 Creators Update stellt Microsoft im Oktober 2016 in New York auch ein neues Surface-Device vor. Das Surface Studio will den All-in-One-PC neu interpretieren, kommt mit Touch-Unterstützung und einem neuartigen Eingabegerät - dem Surface Dial. Das neue AiO-Surface ist ein direkter Angriff auf Apples iMac 5K. Daneben zeigt Microsoft auch eine neue, leistungsstärkere Version des Surface Book.
Windows 10 Creators Update
Ende Oktober 2016 präsentiert Microsoft das nächste Update für Windows 10. Das "Creators Update" soll ab Frühjahr 2017 auf sämtliche Windows-10-Devices kommen. Eines der wichtigsten Updates: Mit Paint 3D soll künftig Jedermann in der Lage sein, 3D-Grafiken ganz einfach zu erstellen, zu bearbeiten und zu teilen. Für künftige Mixed-Reality-Erfahrungen steht nicht nur Microsofts Hololens zur Verfügung, sondern auch verschiedene VR-Devices von Microsoft Partnern, wie HP, Dell oder Lenovo.
Microsoft kauft LinkedIn
Für 26,2 Milliarden Dollar will Microsoft das Business-Netzwerk LinkedIn übernehmen, kündigte der Konzern im Juni 2016 an. Es ist der größte Zukauf der Firmengeschichte. Microsoft-Chef Satya Nadella will damit dem Cloud-Geschäft rund um Office 365 und die Dynamics-Business-Lösungen zusätzlichen Schwung geben.
Microsoft baut deutsche Cloud
Microsoft schwenkt immer stärker auf Cloud-Kurs ein und forciert die Entwicklungen rund um seine Cloud-Plattform Azure. Im November 2014 wird eine Kooperation mit der Deutschen Telekom angekündigt. Deren Tochter T-Systems soll Microsofts deutsches Cloud-Data-Center betreiben und gleichzeitig als Datentreuhänder fungieren. Damit will der Konzern alle Begehrlichkeiten von US-Behörden hinsichtlich der Kundendaten in der Cloud abblocken.
Windows 10 und neue Devices
Mit Windows 10 bietet Microsoft Ende Juli 2015 seinen Kunden erstmals kostenlos ein Windows-Upgrade an. Mit Windows 10 und Windows 10 Mobile verfolgt Microsoft das Ziel, ein Betriebssystem auf allen Geräteklassen zu etablieren. Einige Monate nach dem Release des Betriebssystems stellt Microsoft zudem neue Devices vor, die auf Windows 10 zugeschnitten sind. Highlight ist das erste Notebook 'made by Microsoft' - das "Surface Book".
Dieser Mann soll es richten
Seit Februar 2014 leitet Satya Nadella den weltgrößten Softwarekonzern. Steve Ballmer hatte im August 2013 seinen Rückzug als Chef von Microsoft erklärt - auch weil die Kritik an seiner Geschäftsstrategie immer lauter wurde. Sein Nachfolger Nadella muss den verpatzen Einstieg in den Markt der mobilen Geräte ausbügeln. Mit Personalwechseln und einer neuen Devise, die sich mehr auf Cloud-Dienste und mobile Technologien konzentriert, will Nadella Microsoft wieder zum Vorreiter in der IT-Branche machen.
Nettogewinne seit 2002
Allein im Geschäftsjahr 2013 (Ende: Juni 2013) erwirtschaftete Microsoft einen Nettogewinn von 21,86 Milliarden Dollar. Ein Blick auf die zurückliegenden Jahre offenbart Schwankungen und zeigt die Schwierigkeiten des Unternehmens, auf dem mobilen Markt Fuß zu fassen.
Dritte Generation der Spielekonsole
Mit der Xbox One kommt im Jahr 2013 die dritte Generation von Microsofts erfolgreicher Spielkonsole in den Handel. Das Gerät konkurriert mit Sonys Hochleistungskonsole Playstation 4. Das Zusatzmodul „Kinect“ erlaubt es Spielern, die Konsole mit Körperbewegungen oder Sprachbefehlen zu steuern. Bis Ende 2013 werden weltweit drei Millionen Exemplare der Xbox One verkauft.
Die Evolution der Microsoft Logos
In der beinahe 40-jährigen Unternehmensgeschichte hat sich das Logo des Softwarepioniers aus Redmond einige Male geändert. Große Experimente wagte dabei niemand, nach 25 Jahren mit dem gleichen Logo kommt 2012 erstmals ein Symbol im Kacheldesign dazu. Es unterstreicht das Bestreben des Unternehmens nach Vereinheitlichung seiner Produkte.
Das neue Windows 8
2012 stellte Julie Larson-Green, eine Vice President von Microsoft, das neue Windows 8 vor. Es enthält sowohl die Windows 8 Modern UI (ehemals „Metro“) für Touchscreen-PCs als auch eine klassische Desktop-Ansicht. Mit den Betriebssystemen Windows RT für Tablets und Windows Phone 8 für Smartphones bietet Microsoft damit ein einheitliches Design für alle Geräte an.
Das erste Tablet von Microsoft
2012 kommt mit dem „Surface“ das erste Tablet von Microsoft auf den Markt. Das komplett in Eigenregie gefertigte Gerät erhält mit starker Rechenleistung, hochwertiger Verarbeitung, aber auch hohem Gewicht und kurzer Akkulaufzeit gemischte Kritiken. Inzwischen ist die dritte Generation des Tablets verfügbar.
Microsoft setzt sich durch
Am 10. Mai 2011 war Schluss mit den jahrelangen Spekulationen über die Zukunft von Skype. Es gab keinen Börsengang und nicht Google, Facebook oder Cisco haben sich mit dem beliebten webbasierten VoIP- und Video-Chat-Dienstleister zusammengetan, sondern Microsoft. Seit 2014 heißt auch die hauseigen Kommunikationssoftware Lync "Skype for Business".
Windows 7 geht schnell ins Rennen
2009 kommt Windows 7 auf den Markt. An Bord sind neue Möglichkeiten für das Arbeiten mit Fenstern wie das Andocken oder Peek and Shake sowie eine verbesserte Benutzeroberfläche und Taskleiste. Mit Windows Touch werden erstmalig auch Touchscreen-PCs unterstützt.
Windows Vista
Windows Vista kommt 2007 in die Läden. Mit der neuen Benutzeroberfläche Aero, einer neuen Suchfunktion, der Flip-3D-Ansicht und erstmalig Kontrollfunktionen für Eltern bringt Vista viel Neues mit. Im Jahr 2006 drohte die Europäische Union Microsoft, einen Verkaufsstopp des Betriebssystems zu erzwingen, falls Auflagen der EU (etwa die Offenlegung von Kommunikationsschnittstellen) nicht endlich umgesetzt würden.
Stolz auf das neue Betriebssystem
2001 kann Bill Gates das Release des neuen Windows XP kaum erwarten, Ende des Jahres kommt es in den Handel. Microsoft dominiert den Markt für Heimcomputer-Betriebssysteme jetzt unbestreitbar. Windows XP wird, wie auch andere Versionen zuvor, kritisiert, weil es erneut Programmtypen beinhaltet, die sich nicht deinstallieren lassen und bis dato von anderen Anbietern vertrieben wurden.
Steve Ballmer wird neuer Microsoft-Boss
Im Jahr 2000 ernennt Bill Gates den seit 1998 als President des Unternehmens tätigen Steve Ballmer (im Bild rechts) zum neuen Vorstandsvorsitzenden. Der hitzige Ballmer macht immer wieder mit exzentrischen Auftritten auf sich aufmerksam und fängt sich so den Spitznamen „Monkey Boy“ ein.
Eine weitere Akquisition
Ebenfalls im Jahr 2000 kauft Microsoft die Visio Corporation mitsamt der gleichnamigen Software für 1,3 Milliarden Dollar. Mit dem Visualisierungsprogramm lassen sich mit einfachen Werkzeugen und Vorlagen grafische Darstellungen erzeugen. Visio steht in einer langen Reihe von Softwarezukäufen, mit denen Microsoft viel Geld verdient. Das Programm ist nicht Teil des Office-Pakets und muss separat erworben werden.
Die strategischen Einkäufe gehen weiter
400 Millionen Dollar lässt sich Microsoft im Jahr 1997 den E-Mail-Dienst Hotmail kosten, zum Zeitpunkt der Übernahme zählt der Webmail-Anbieter bereits zwölf Millionen Nutzer. Nach der Übernahme wurde der Dienst aufgrund vieler Sicherheitslücken immer wieder Opfer von Hacker-Angriffen. Mitte 2012 wurde Hotmail vollständig durch Outlook.com ersetzt.
Microsoft kauft FrontPage mit Entwicklerstudio
1996 kauft Microsoft die Firma Vermeer Technologies zusammen mit ihrem HTML-Editor FrontPage 1.0 für 133 Millionen Dollar. Kurze Zeit später wird das Programm in der Version 1.1 von Microsoft vertrieben und in den folgenden Jahren konsequent weiterentwickelt sowie der Office-Suite hinzugefügt. Seit dem Release von Office 2007 ist FrontPage nicht mehr Teil des Pakets, es wurde von Microsoft Expression Web abgelöst.
Flaggschiff für den Browser-Krieg
1995 beginnt Microsoft den Browser-Krieg. Der Internet Explorer soll dem bis dahin erfolgreichen Netscape Navigator Marktanteile streitig machen. Die Strategie geht auf, auch weil Microsoft den eigenen Browser durch Koppelung an Windows schnell verbreiten kann. Netscape verliert und wird 1998 von AOL geschluckt. Der Internet Explorer wird deswegen auch spöttisch „Internet Destroyer“ genannt. Das Bild zeigt Version 10.
Mehr Power, mehr Freiheit, mehr Spaß...Mehr Power, mehr Freiheit, mehr Spaß...
... verspricht das neue Windows im Erscheinungsjahr 1995. Das Release des Betriebssystems wird von der größten Werbekampagne begleitet, die Microsoft bis dahin je gestartet hat. Der Erfolg bleibt nicht aus, Windows 95 verkauft sich in den ersten Wochen mehr als sieben Millionen Mal. Auch weil Microsoft die Zeichen der Zeit erkannt hat: Internet-Unterstützung und Plug-and-Play-Funktionen sind erstmalig enthalten.
Microsoft Encarta
Die erste Version der Microsoft Encarta kommt 1993 auf den Markt. Die zunächst unter dem Codenamen „Gandalf“ entwickelte Enzyklopädie erschien jährlich in einer neuen Version, auf dem Bild ist die Ausgabe von 1998 zu sehen, die auch Updates über das Internet unterstützte. 2009 stellt Microsoft alle Encarta-Angebote ein.
Bill Gates stellt Windows 3.0 vor
Bill Gates, der dem Erscheinungsbild eines Nerds immer noch alle Ehre macht, stellt Windows 3.0 vor. Das Betriebssystem kommt 1990 auf den Markt, verkauft sich sehr gut und erobert nun auch heimische Computer. Es enthält erstmalig Spiele wie Minesweeper, Solitaire und Hearts.
Office 1.0 kommt in den Handel
Microsoft Office kommt 1989 in der Version 1.0 auf den Markt. Das Softwarebündel enthält Word 4.0, Excel 2.2, Powerpoint 2.01 und Microsoft Mail 1.37. Bis heute ist Microsoft Office eines der erfolgreichsten und umsatzstärksten Produkte des Redmonder Großkonzerns.
Geschickter Zukauf
Im Jahr 1987 kauft Microsoft die Firma Forethought, die eine vielversprechende Präsentationssoftware entwickelt hat. Kurze Zeit später soll daraus Microsoft PowerPoint werden. Die Software ist bis heute ein wesentlicher Bestandteil des Office-Pakets.
Separates Betriebssystem für IBM
Für IBM entwickelt Microsoft das Betriebssystem OS/2, es wird fast gleichzeitig mit Windows 2.0 veröffentlicht. Die Betriebssysteme konkurrieren zwar miteinander, Microsoft verdient aber an beiden Produkten. 1991 beendet Microsoft die Kooperation mit IBM, gegen Windows kann sich OS/2 trotz Weiterentwicklung am Ende aber nicht durchsetzen.
Das neue Hauptquartier: Microsoft Campus
1986 zieht das rasant wachsende Unternehmen in ein neues Hauptquartier nach Redmond im Bundesstaat Washington. Das Bild zeigt den Microsoft-Campus nach zahlreichen Erweiterungen und Ausbauten. Heute arbeiten auf dem etwa 750.000 Quadratmeter großen Gelände über 30.000 Angestellte.
Das wichtigste Produkt
1985 erscheint Windows 1.0. Das unter dem Codenamen „Interface Manager“ entwickelte Betriebssystem bietet im Gegensatz zu MS-DOS eine grafische Benutzeroberfläche und erlaubt es, verschiedene Anwendungen gleichzeitig auszuführen. Die Windows-Reihe ist für Microsoft auch heute einer der wichtigsten Umsatzmittelpunkte.
Microsoft Word für DOS
1983 erscheint die erste Version von Microsoft Word, damals noch für das Betriebssystem MS-DOS 1.0. Das Programm macht erstmals Gebrauch von der Computermaus. Das damals noch wenig ergonomische Peripheriegerät stammt auch von Microsoft - es ist das erste Hardwareprodukt der Firma.
Nerds, wie sie im Buche stehen
1978, kurz vor dem Umzug des Unternehmens nach Albuquerque, entsteht eines der bekanntesten Fotos des Microsoft-Teams. Der bunt zusammengewürfelte Haufen langbärtiger Nerds lässt kaum vermuten, dass die Truppe dabei ist, ein milliardenschweres Unternehmen zu etablieren.
Die Anfänge
Damit fängt alles an: Microsofts Co-Gründer Paul Allen entdeckt im Januar 1975 den Altair 8800 auf dem Cover der Zeitschrift „Popular Science“. Das Gerät ist minimal ausgestattet und verfügt über 256 Byte RAM. Bill Gates und Allen schuften daraufhin Tag und Nacht und entwickeln in nur wenigen Wochen die Computersprache „Altair BASIC“. Der Grundstein für Microsoft ist gelegt. Offiziell gegründet wird der Softwarekonzern am 4. April 1975.