Abbyy vereint Technik zur Dokumentenverarbeitung

22.03.2007
Die Produktlinie Flexicapture soll beliebige Formulare und Papiersendungen bewältigen.

Mit "Flexicapture 8.0 Professional" kündigt Abbyy eine umfassende Desktop-Lösung für die Verarbeitung von Papierdokumenten auf Abteilungsebene und für Workgroups an. Ihre Tools und Techniken helfen Daten aus strukturierten und semi-strukturierten Formularen, unstrukturierten Dokumenten sowie unterschiedlichen Kombinationen von Dokumententypen automatisiert zu extrahieren sowie diese Daten als Input für Datenbanken oder Archivlösungen zu nutzen. Die Software soll im Sommer auf den Markt kommen und bildet den Auftakt zu einer neuen Produktlinie, die laut Jupp Stoepetie, Chief Executive Officer von Abbyy Europe die bisher separat entwickelten Abbyy-Produkte "Formreader" und "Flexicapture Studio" vereint. Beide erhielten eine gemeinsame Produktarchitektur und Benutzeroberfläche über Anwender mit Editoren für die Entwicklung von Templates, zur Strukturierung von Dokumenten oder Formularentwurf arbeiten können.

Unternehmen sollen dank der Integration der Produktlinien schneller als bisher Lösungen für die Dokumentenerfassung und -verarbeitung erstellen können. Anders als beim Formreader kann Flexicapture Dokumente nicht mehr nur statisch nach Seiten und Stapel verarbeiten, sondern anhand von Dokumentenbeschreibungen und Layouts (logisch) zusammengehörige Dokumente erkennen und relevante Daten aus ihnen extrahieren, selbst wenn sie ein unterschiedliches Layout oder Anhänge haben. Auch kann der Anwender bestimmen, welche Inhalte der Dokumente die jeweiligen Mitarbeiter einsehen können (Mehr zum Thema Rechnungseingangsbearbeitung).

Flexicapture nutzt für die automatische Extrahierung Techniken wie Intelligent Document Recognition (IDR) sowie Erkennungstechniken für Maschinenschrift (OCR), Handschrift (ICR), Auswahlfelder (OMR) und Barcodes. Die Software ist mehrprozessorfähig und lässt sich mit Hilfe von Skripts mit Bilderquellen, Backend-Systemen und Datenbanken verbinden. Nach dem Scannen der Bilder oder dem Import aus "Hot Foldern" klassifiziert Flexicapture zunächst die ankommenden Dateien nach Dokumententyp. Anschließend werden die relevanten Daten automatisch lokalisiert, extrahiert und unter Verwendung von Regeln oder durch Abgleich mit einer Datenbank validiert. Nach ihrer Verifizierung exportiert die Software die extrahierten Daten zu externen Datenbanken, Dateien, Business Applikationen und Dokumenten-Management-Systemen. Unstrukturierte Dokumente lassen sich dabei als durchsuchbare PDFs oder PDF/A-Dateien archivieren.

Die Professional-Version von Flexicapture ist für kleine bis mittlere Datenvolumen (500 und 10 000 Dokumente im Monat) ausgelegt, ein Marktsegement, das laut Stoepetie Abbyy von Anbietern wie Captiva, Kofax oder Readsoft nicht adressiert wird. Für das kommende Jahr ist zudem eine "Enterprise"-Version geplant, die in sich die bisherige Enterprise-Version des Formreaders aufnimmt. Abbyy vertreibt seine Capture-Produkte über die Firma Headway beziehungsweise seine sowie Entwicklungswerkzeuge über zahlreiche Original Equipment Manufacturer (OEM). Dies soll sich auch künftig nicht ändern, betonte Stoepetie. Die stets notwendige Anpassung und Integration der Abbyy-Produkte in die Unternehmenslandschaft werden zudem weiterhin Systemintegratoren übernehmen. Bestandskunden will Abbyy ein Upgrade-Angebot unterbreiten sowie Migrations-Tools für den Umstieg auf die neue Produktarchitektur von Flexicapture bereitstellen (weitere Produktneuheiten bei Abbyy siehe hier). (as)