Markt für IT-Freiberufler

Agenturen schöpfen wieder Zuversicht

28.07.2010 von Hans Königes
Nach einem durchwachsenen Jahr spüren die Vermittler von Freiberuflern die wirtschaftliche Erholung. Laut Lünendonk-Studie rechnen sie für 2010 mit einem Umsatzplus von 11,5 Prozent.

Die zehn umsatzstärksten Anbieter sind sogar noch optimistischer und rechnen im Schnitt mit 15,7 Prozent mehr Umsatz. Zum Vergleich: Im vergangenen Jahr ging die Summe der Umsätze der führenden zehn Firmen von 1,04 auf 1,03 Milliarden Euro zurück. Das zeigt die aktuelle Lünendonk-Studie "Der Markt für Rekrutierung, Vermittlung und Steuerung freiberuflicher IT-Experten in Deutschland".

2009: Projektstopp und Druck auf Honorare

"Die freiberuflichen IT-Experten haben 2009 durch Projektstopps und rückläufige Aufträge eine schlechtere Auslastung hinnehmen müssen. Durch den Druck auf die Tagessätze ist das Marktvolumen um etwa zwölf Prozent auf 5,8 Milliarden Euro gesunken", beschreibt Hartmut Lüerßen, Partner der Lünendonk GmbH und Studienautor. "Die Umsätze der Vermittler waren 2009 jedoch deutlich stabiler als die Gesamtmarktentwicklung. Das ist ein Zeichen dafür, dass die Projektvermittlung der freiberuflichen IT-Experten immer wichtiger wird."

Hartmut Lüerßen, Lünendonk: "Freiberuflersollten ihre Stärken klar herausarbeiten."

Insgesamt dürften sich 74.000 IT-Selbständige im deutschen Markt tummeln, die meisten von ihnen sind als IT-Berater, Projekt-Manager Entwickler und Systemintegratoren tätig. Zum Einsatz kommen sie vor allem in Branchen wie IT, Telekommunikation, Banken und Versicherungen, aus denen über 40 Prozent der Auftraggeber stammen.

Im Freiberufler-Markt gibt es unterschiedliche Anbieter: Neben Vermittlungs- und Rekrutierungsspezialisten wie Hays und Gulp agieren klassische IT-Beratungs- oder IT-Dienstleistungsfirmen wie GFT oder Topitservices am Markt. Letztere setzen zusätzlich zu den eigenen IT-Beratern auch Freiberufler für Kundenprojekte ein. In Zeiten rückläufiger Aufträge versuchen diese hybriden Anbieter verstärkt, IT-Selbständige durch festangestellte Mitarbeiter in den Projekten zu ersetzen.

Vom Profil des Freiberuflers hängt vieles ab

Die zehn führenden Anbieter haben mit der Rekrutierung, Vermittlung und Steuerung freiberuflicher IT-Experten mehr als 1,03 Milliarden Euro Umsatz erzielt. Das entspricht einem Umsatzrückgang von einem Prozent und einem Marktanteil von 17,7 Prozent (Vorjahr 15,7 Prozent), bezogen auf den Gesamtumsatz der freiberuflichen IT-Experten in Deutschland. Das verbleibende Marktvolumen verteilt sich auf die direkte Zusammenarbeit zwischen Anwenderunternehmen und Freiberuflern sowie die große Zahl an IT-Beratungs- und IT-Dienstleistungsfirmen, die Freiberufler über ein persönliches Netzwerk oder über Projektbörsen rekrutieren, sowie die vielen kleinen Staffing-Anbieter und Projektportale.

Nach Einschätzung der befragten Anbieterunternehmen ist die "Qualität des Profils" mit Abstand das wichtigste Kriterium für die Auswahl eines IT-Freiberuflers. "Vergleichbare Projekterfahrung des Experten" und die "Geschwindigkeit der Angebotsabgabe" sind weitere wichtige Punkte. "Für die freiberuflichen IT-Experten ist es entscheidend, ihre Profile gut zu strukturieren, aktuell zu halten und ihre Stärken gut herauszuarbeiten", sagt Lüerßen. "Auch eine schnelle Reaktionszeit bei Projektangeboten entscheidet oft über den Zuschlag."

Online-Profile
Fotos vom Saufgelage...
..sollten Bewerber ebensowenig ins Netz stellen wie Bilder, auf denen man einen Joint raucht. Damit ist der digitale Ruf ruiniert.
Zu tiefe Einblicke...
finden so manche Männer reizvoll, Personaler aber nicht. Peinliche oder diskreditierende Fotos in Online-Profilen sind dicke Minuspunkte.
Wer über Arbeitgeber und Kollegen...
im Web herzieht, bugsiert sich schnell ins berufliche Abseits.
Falsche Qualifikationen...
haben in seriösen Online-Profilen nichts zu suchen.
Hinweise auf kriminelles Verhalten...
sind für die meisten Personaler auch ein Grund, dem Bewerber gleich eine Absage zu schicken.
Top Secret bleibt Top Secret,...
auch wenn man das Unternehmen verlassen hat. Wer vertrauliche Informationen des letzten Arbeitsgebers preisgibt, macht sich bei seiner nächsten Bewerbung keine Freunde.

Die gefragtesten Fähigkeiten eines Freiberuflers

Was die Kompetenzen betrifft, verlangen die Auftraggeber von den Freiberuflern vor allem Wissen im Bereich SAP/ ERP, Business Intelligence, Wissens-Management und Datawarehouse. Zudem sind Freiberufler gefragt, die sich mit Web Services, IT-Service-Management/ Itil, Security und SOA auskennen.

Die Studie ist ab Ende August bei der Lünendonk GmbH zum Preis von 1200 Euro (pdf-Datei, zuzüglich Mehrwertsteuer und inklusive Versand) verfügbar.

xing-Fotos
Zähne zeigen
Dieses Foto wäre perfekt, wenn der Herr Zähne zeigen würde. Denn, so Bewerbungsexpertin Svenja Hofert: "Gute Fotos zeigen Zähne. Diese sind auch im Miniaturformat sichtbar."
Ungünstiger Hintergrund
Hier stimmt gar nichts. Das Foto wirkt zu verspielt und ist sehr unprofessionell. Offenbar liegt die Dame zu Hause auf dem Bett, was vor allem am Hintergrund zu erkennen ist. Wer sein Bild zu Hause macht, sollte darauf achten, dass der Hintergrund neutral ist. Svenja Hofert rät: "Tapeten gehören ins Wohnzimmer, nicht zu Xing. Hintergründe sind neutral, ohne Muster und am besten hell."
Dunkel auf Hell
Apropos Hintergrund: Der sollte also hell sein. Am besten zieht man dazu etwas Dunkles an mit möglichst wenig Muster. Im abgebildeten Foto ist das schon ganz gut. Der Herr sollte jetzt nur noch direkt in die Kamera blicken, dann wäre es perfekt.
Werbeberater
Kleiden Sie sich branchengerecht, wie der Werbeberater auf diesem Foto! Werber sehen nun einmal anders aus als Banker und sollten das auch zeigen.
Ganzkörper-Foto
Ganzkörper-Fotos sind absolut tabu. Ins Internet mit seinen Miniaturbildern gehören nur Porträts vom Gesicht.
Private Fotos
Private Fotos gehören ins Fotoalbum: Xing ist ein Netzwerk für Business-Kontakte.
Fußporträt
Bleiben Sie erkennbar! Nasen- oder Fußporträts sind etwas für StudiVZ oder andere Fun-Plattformen, haben aber im Business-Internet nichts verloren.