Alcatel-Aktie steigt trotz höherem Verlust

30.10.2002

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Der französische TK-Ausrüster Alcatel hat heute Morgen für das dritte Quartal seines laufenden Geschäftsjahres einen Nettoverlust von 1,35 Milliarden Euro ausgewiesen im Vergleich mit 558 Millionen Euro aus dem Vergleichszeitraum des Vorjahres. Bedingt wurde der höhere Fehlbetrag vor allem durch hohe Abschreibungen für Restrukturierungsmaßnahmen. Der operative Verlust betrug 227 Millionen Euro nach 215 Millionen Euro im Vorjahresquartal.

Der Quartalsumsatz fiel auf 3,51 Milliarden Euro, das sind 17 Prozent weniger als im vorhergehenden Vierteljahr. In einer Umsatzwarnung Ende September hatte das Unternehmen einen Umsatzrückgang von 15 Prozent angekündigt. Chairman und CEO (Chief Executive Officer) Serge Tchuruk erklärte, Alcatel agiere "in einem ganz besonders schwierigen Marktumfeld". Zwar seien die Einnahmen noch stärker als erwartet zurückgegangen, dafür sei das operative Ergebnis in vielen Bereichen besser als erwartet ausgefallen und die Bruttomarge um zwei Prozentpunkte gestiegen.

Mit Blick auf das laufende vierte Quartal erwartet Tchuruk eine Verbesserung beim operativen Gewinn - vorausgesetzt, eine weitere Abschwächung des Marktes mache keine weiteren Wertabschreibungen nötig. Des weiteren kündigte der CEO an, Alcatel werde seine Schuldenlast zu Ende des Jahres unter die Zwei-Milliarden-Euro-Grenze drücken. Er sei zuversichtlich, dass das Unternehmen im kommenden Jahr wieder die Gewinnschwelle erreichen werde. Bis zum Mittag stieg der Kurs der Alcatel-Aktie in Paris um 20 Prozent auf 4,45 Euro, nachdem das Papier am Vortag um zehn Prozent gefallen war. (tc)