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Analysesoftware von SAS Institute hilft Unternehmen die Kosten und Risiken von Umweltsünden abschätzen

30.04.2008 von Sascha Alexander
Die Software SAS for Sustainability Management soll Unternehmen dabei unterstützen, nachhaltiger zu wirtschaften.
Mit der Analysesoftware lassen sich die möglichen Kosten umweltfreundlichen und -feindlichen Wirtschaftens darstellen und simulieren.

Spätestens seit von Green IT die Rede, haben Hersteller das Thema Umweltschutz für sich entdeckt. Sie können dabei auf ein gesteigertes Interesse seitens der Kunden zählen. So stellte kürzlich eine Umfrage von McKinsey fest, dass Umweltfragen, einschließlich des Klimawandels, mittlerweile als ein wichtiger Punkt auf der Agenda vieler Chief Executive Officer stehen.

Zugleich machte die Untersuchung aber auch klar, dass es kein leichtes Unterfangen sei, die Folgen wirtschaftlichen Handels auf die Umwelt zu messen und beziehungsweise die finanziellen Vorteile und Chancen eines umweltgerechten Wirtschaften exakt zu berechnen.Viele soziale, politische, regulatorische und wirtschaftliche Faktoren seien zu berücksichtigen.

Viele Manager denn laut McKinsey denn auch nicht, wie und wo sie anfangen sollen. Dass sie Etwas unternehmen müsse, sei aber laut James Goodnight, Chief Executive Officer des Analysespezialisten SAS Institute, unbestritten: "Egal, ob nun ein Unternehmer an die Klimaerwärmung glaubt oder nicht, muss er sich mit dem Umweltschutz und insbesondere dem Emissionshandel beschäftigen, um die eigenen Kosten und Risiken zu minimieren", sagte der Goodnight auf dem Management-Forum "Premier Business Leadership Series" in London.

Simulationen und Reporting gemäß GRI

Gartner-Analyst Mark Raskino sieht Unternehmen in puncto Umweltverschmutzung unter Druck geraten.
Foto: SAS

Hilfe verspricht nun laut Hersteller die Analysesoftware SAS for Sustainability Management, die ab sofort verfügbar ist. Sie stellt im Kern eine spezielle Anwendung für Activity-based-costing und Forecasting dar und ermöglicht die Analyse und Simulation (What-if-Analysen) von umweltrelevanten Daten. Neben Kennzahlen für den CO2-Handel lassen sich wirtschaftliche und soziale Messegrößen im Modell abbilden, um sich ein klareres Bild über die finanziellen Folgen eine umweltfreundlichen oder ?feindlichen Wirtschaftens zu machen.

Zudem orientiert sich das Produkt (und seine Kennzahlen) an den Richtlinien der Global Reporting Initiative (GRI), die sich für einheitliche und nachvollziehbare Berichte bezüglich der Nachhaltigkeit der Aktivitäten von Großunternehmen, kleinen und mittleren Unternehmen, Regierungen und Nicht-Regierungsorganisationen stark macht.

Viele Daten sind nötig für eine Analyse

Allerdings räumte Mikael Hagström, Executive Vice President Europe, Africa und Asia Pacific, auf der Veranstaltung ein, dass Unternehmen zunächst entsprechende sozilogische und umweltrelevanten Daten sammeln müssten, da sie normalerweise nicht vorliegen. Auch sind bereits seit einiger Produkte insbesondere für den Emmissionshandel auf dem Markt. Doch sei das neue Produkt aufgrund seines Funktionsumfangs und Möglichkeiten als eine Weiterentwicklung zu sehen.

Als Zielgruppe sieht Hagström nicht nur produzierende Unternehmen jeder Größe, sondern beispielsweise auch Finanzhäuser, die mit Hilfe der Software eine Portfolio-Analyse vornehmen könnten bis hin zu Firmen in der Immobilienverwaltung, die sich einen Einblick in die Energiekosten ihrer Objekte verschaffen wollen.

Ciso Systems ist erster Kunde

Als ersten Kunden präsentierte Alyssa Farrell, Marketing Managerin für Sustainability Solutions bei SAS, den Netzwerkausrüster Cisco Systems. Laut Neil Harris, Green Technology Manager bei Cisco, setze man die Software ein, um unternehmensweit neue Techniken in Hinblick auf ihre Nachhaltigkeit zu bewerten beziehungsweise die eigenen Energiekosten zu reduzieren. Auch könne man nun Projekte und Ressourcen gezielter einsetzen.

Es sei aber schwierig, einen exakten Return on Investment umweltfreundlicher Maßnahmen bemessen zu wollen, schränkte Gartner-Analyst Mark Raskino ein. Doch es gebe handfeste Gründe, aktiv zu werden: Neben den regulatorischen Vorgaben würden auch Kunden und die Öffentlichkeit immer mehr auf die Umweltbilanz von Unternehmen achten. Ferner würden künftig Investoren Unternehmen mehr danach bewerten, wie sie mit dem Thema umgehen und wie ihre Strategie (Standorte etc.) aussehe. Und schließlich würden auch immer mehr Fachkräfte bei ihrer Jobsuche auf das Image und Umweltpolitik eines potenziellen Arbeitgebers achten.