Tablet-Computer

AOC Breeze im Test

16.05.2011 von Thomas Rau
Das Tablet AOC Breeze liegt mit seiner Bildschirmgröße von 8 Zoll und seinem Gewicht von 520 Gramm zwischen Apple Ipad und Samsung Galaxy Tab. Eines hat es diesen Top-Tablets aber voraus: Den super-günstige Preis von 180 Euro.
Extrem günstiger Tablet-PC im Test: AOC Breeze für 180 Euro

Das AOC Breeze liegt gut in der Hand, weil die Rückseite des Gehäuses gummiert ist. Besonders stabil wirkte das Gerät aber nicht: Das Gehäuse knarzte bereits bei leichtem Druck. Außerdem erwärmte es sich spürbar, wenn das Tablet einige Stunden in Betrieb war.

Android Market ist mit an Bord

Das AOC-Tablet arbeitet mit der älteren Android-Version 2.1. Allerdings bietet es Zugriff auf den Android Market und hat auch die Google-Apps Mail und Maps vorinstalliert. Da es aber eine hohe Auflösung von 800 x 600 Bildpunkten besitzt, funktionieren einige Apps nicht: Angry Birds lässt sich beispielsweise nicht bedienen, weil das Menüfenster außerhalb des sichtbaren Bildschirmbereichs liegt. Andere Spiele ruckeln stark oder brauchen lange, bis sie geladen sind: Das liegt am schwachen Prozessor, der nur mit 600 MHz taktet sowie am nur 256 MB großen Arbeitsspeicher. Da es für Android 2.1 keinen offiziellen Flash-Player von Adobe gibt, kann das AOC Breeze auch keine Flash-Videos wiedergeben. YouTube-Videos spielt es aber über die vor-installierte App ab.

Zähe Bedienung

Ein weiterer Nachteil, den man sich durch den günstigen Preis einhandelt: Der Bildschirm arbeitet mit resistiver Touch-Technik. Er versteht also keine Mehrfinger-Gesten, und beim Öffnen von Apps oder dem Blättern durch die Home-Screens muss man den Finger aufdrücken, um eine Reaktion auszulösen. Besser lässt sich der Bildschirm mit dem Fingernagel bedienen. Dann fällt allerdings das Tippen auf der Bildschirm-Tastatur schwerer.

Durch die Menüs kann man recht flott blättern. Scrollt man durch Webseiten mit vielen Bildern oder Google Maps reagiert das Tablet dagegen zäh. Ähnlich langsam ist es beim Zoomen von Webseiten durch einen doppelten Fingertipper. Etwas schneller geht das über die virtuellen Größer-Kleiner-Tasten auf dem Bildschirm. Die drei mechanischen Tasten für Home, Menü und Zurück liegen griffgünstig rechts oben, wenn man das Tablet horizontal hält.

Bildschirm okay, aber nichts für draußen

Auf dem AOC Breeze läuft das veraltete Android 2.1.

Der spiegelnde Bildschirm des AOC Breeze hat nur einen sehr schmalen stabilen Einblickwinkel. Das stört bei diesem kleinen Tablet weniger als bei einem größeren Bildschirm. Dennoch muss man das Tablet in einem bestimmten Winkel halten, um den kompletten Bildschirminhalt erkennen zu können. Helligkeit und Kontrast gehen in Ordnung, für den Einsatz unter freiem Himmel aber trotzdem zu niedrig.

Das ist schade, denn das Tablet lieferte im Test eine ordentliche Akkulaufzeit : Bei der Video-Wiedergabe hielt fast fünf, beim Web-Surfen per WLAN fast neun Stunden durch. Die meisten Tablets abgesehen vom Apple iPad sind weniger ausdauernd. Ins Internet kommt das AOC Breeze aber sowieso nur per WLAN – und zwar nur über die langsame 11g-Variante. UMTS bietet es nicht: Unterwegs ins Internet gehen oder telefonieren per Mobilfunk fällt damit flach. Dass sich das Surfen mit dem Tablet zäh anfühlte, lag vor allem am Browser und dem Prozessor: Webseiten bauten sich deutlich langsamer auf als beispielsweise beim Apple iPad oder beim Samsung Galaxy Tab. Und auch beim Test der Javascript-Verarbeitung lag das AOC Breeze weit zurück.

Anschlussfreudig: Zweimal USB und Kartenleser

Wie alle Android-Tablets gibt sich das AOC Tablet anschlussfreudiger als das Apple iPad. Im Kartenleser nimmt es eine Micro-SD-Karte auf, womit man den 4 GB großen internen Speicher erweitern kann. Am USB-Anschluss lässt sich ein USB-Stick einstecken oder eine Tastatur. Eine angeschlossene Kamera erkannte das Tablet im Test aber nicht zuverlässig und hängte sich nach einigen An- und Absteckversuchen derart auf, dass es erst ein Reset wieder betriebsfähig machte. Über den Mini-USB-Anschluss und das mitgelieferte Adapter-Kabel kann man das AOC Breeze an den PC anschließen: Der interne Speicher und eine eingelegte Speicherkarte tauchen dann im Windows-Explorer als Massenspeicher auf.

Video- und Audiodateien spielte das AOC Breeze in vielen unterschiedlichen Formaten ab. Auch HD-Inhalte liefen einigermaßen flüssig ab, bei WMV-HD-Videos störten aber deutliche Artefakte das Bild. H.264-Dateien spielte das Tablet nicht ab, mit AVI oder MKV hatte es dagegen keine Probleme.

Test-Fazit: Es geht schon, aber nicht gut

Im Kampf der Billig-Tablets liegt das AOC Breeze ein wenig vor dem Pearl Touchlet X2, weil es unter anderem einen Zugang zum Android-Market und eine etwas längere Akkulaufzeit bietet. Aber letztendlich gilt für beide Tablets: Ihren Einsatzzweck als leichtes Gerät zum Surfen erfüllen sie, besonders viel Spaß bereiten sie dabei nicht. Denn für den günstigen Preis muss man in Kauf nehmen, dass sie im Vergleich zu teureren Tablets langsam reagieren und sich nur zäh per Finger bedienen lassen. Außerdem sind Verarbeitung, Design und Bildschirmqualität weit von den Top-Tablets entfernt.

Das Pearl Touchlet X2 ist nicht viel schwächer, aber noch ein paar Euro günstiger.

ALLGEMEINE DATEN

Testkategorie

PC (Tablet)

PC-Hersteller

AOC

AOCs Internetadresse

www.aoc-europe.com

Preis (unverbindliche Preisempfehlung)

180 Euro

AOCs technische Hotline

0531/8010825

Garantie des Herstellers

24 Monate

TESTERGEBNIS (NOTEN)

Ausstattung (22 %)

4,04

Mobilität (20 %)

2,62

Bedienung (15 %)

4,30

Geschwindigkeit (13 %)

3,66

Bildschirm (12 %)

3,42

Multimedia-Funktionen (8 %)

2,59

Umwelt / Gesundheit (5 %)

2,37

Service (5%)

2,53

Testnote

befriedigend (3,40)

Preis-Leistung

sehr günstig

TECHNISCHE DATEN

Prozessor

Rockchip ARM926 (600 MHz)

Maße (L x B x H)

21,5 x 14,96 x 1,5 Zentimeter

Betriebssystem

Android 2.1

eingebauter / zusätzlicher Speicherplatz (Art)

4 GB (Flash) / 0 GB (keiner mitgeliefert)

Wireless-LAN / Bluetooth / UMTS / GPS

802.11g / nicht vorhanden / nicht vorhanden / nein

Anschlüsse

2x USB (1x Host, 1x Client), Kartenleser (Micro-SD), Audioausgang, Mikrofon

Software: installiert / weitere Programme

sehr wenig / viel

Extras

Mini-USB-Kabel, Netzteil, 2 Stifte

Lagesensor / Lichtsensor

ja / nein

Handbuch: deutsch / gedruckt / umfangreich / als PDF

nein / nein / ja / ja

TESTERGEBNISSE

Gewicht (mit Akku) / Gewicht Netzteil

520 / 140 Gramm

Akkulaufzeit: Video-Test / WLAN-Test

4:48 / 8:58 Stunden

Über Bildschirm / Bildschirm-Tastatur / Mehrfinger-Gesten / Bildschirm-Technik

sehr unangenehm / etwas unangenehm / nein / resistiv

Spracheingabe / Flugzeugmodus

nein / nein

E-Mail-Zugang: POP3 / Imap / Exchange

ja / ja / ja

Dateien an Gerät übertragen / Datensicherung auf PC möglich

ja / teilweise

Browser: Geschwindigkeit / mittlere Ladezeit für Webseiten / darstellbare Internetformate / stellt Flash-Elemente dar

6 Punkte / 24,0 Sekunden / 62 Prozent / teilweise

Startzeit: ausgeschaltet / aus Bereitschaft

58 / 1 Sekunden

Video-Wiedergabe in normaler / HD-Auflösung

flüssig / flüssig

WLAN-Tempo

0,6 MBit/s

Dateien auf Gerät übertragen (700 MB)

160 Sekunden

Diagonale / Auflösung / 16:9-Format

8,0 Zoll (20,4 Zentimeter) / 800 x 600 Bildpunkte / nein

Helligkeit / Kontrast / Entspiegelung

183 cd/m² / 785:1 / gering

Abspielbare Video- / Audioformate

3GP, ASF, AVI, FLV, MKV, MP4, WMV / AAC, FLAC, M4A, MP3, OGG, WAV, WMA

Audioqualität: Frequenzgangabweichung / max. Lautstärke

2,8 dB(U) / 40 dB(A)

Anzeigbare Foto- /Text- /e-Book-Formate

BMP, GIF, JPG, PNG / PDF, TXT / EPUB, MOBI, PDF, TXT

Betriebsgeräusch: geringe / hohe Last

0,0 / 0,0 Sone

Leistungsaufnahme: Betrieb / Bereitschaft / Aus

6,4 / 2,1 / 0,0 Watt

Wärmeentwicklung

37° Celsius

Garantiedauer

24 Monate

Dieser Artikel basiert auf einem Beitrag der CW-Schwesterpublikation PC-Welt.