Das AOC Breeze liegt gut in der Hand, weil die Rückseite des Gehäuses gummiert ist. Besonders stabil wirkte das Gerät aber nicht: Das Gehäuse knarzte bereits bei leichtem Druck. Außerdem erwärmte es sich spürbar, wenn das Tablet einige Stunden in Betrieb war.
Android Market ist mit an Bord
Das AOC-Tablet arbeitet mit der älteren Android-Version 2.1. Allerdings bietet es Zugriff auf den Android Market und hat auch die Google-Apps Mail und Maps vorinstalliert. Da es aber eine hohe Auflösung von 800 x 600 Bildpunkten besitzt, funktionieren einige Apps nicht: Angry Birds lässt sich beispielsweise nicht bedienen, weil das Menüfenster außerhalb des sichtbaren Bildschirmbereichs liegt. Andere Spiele ruckeln stark oder brauchen lange, bis sie geladen sind: Das liegt am schwachen Prozessor, der nur mit 600 MHz taktet sowie am nur 256 MB großen Arbeitsspeicher. Da es für Android 2.1 keinen offiziellen Flash-Player von Adobe gibt, kann das AOC Breeze auch keine Flash-Videos wiedergeben. YouTube-Videos spielt es aber über die vor-installierte App ab.
Zähe Bedienung
Ein weiterer Nachteil, den man sich durch den günstigen Preis einhandelt: Der Bildschirm arbeitet mit resistiver Touch-Technik. Er versteht also keine Mehrfinger-Gesten, und beim Öffnen von Apps oder dem Blättern durch die Home-Screens muss man den Finger aufdrücken, um eine Reaktion auszulösen. Besser lässt sich der Bildschirm mit dem Fingernagel bedienen. Dann fällt allerdings das Tippen auf der Bildschirm-Tastatur schwerer.
Durch die Menüs kann man recht flott blättern. Scrollt man durch Webseiten mit vielen Bildern oder Google Maps reagiert das Tablet dagegen zäh. Ähnlich langsam ist es beim Zoomen von Webseiten durch einen doppelten Fingertipper. Etwas schneller geht das über die virtuellen Größer-Kleiner-Tasten auf dem Bildschirm. Die drei mechanischen Tasten für Home, Menü und Zurück liegen griffgünstig rechts oben, wenn man das Tablet horizontal hält.
Bildschirm okay, aber nichts für draußen
Der spiegelnde Bildschirm des AOC Breeze hat nur einen sehr schmalen stabilen Einblickwinkel. Das stört bei diesem kleinen Tablet weniger als bei einem größeren Bildschirm. Dennoch muss man das Tablet in einem bestimmten Winkel halten, um den kompletten Bildschirminhalt erkennen zu können. Helligkeit und Kontrast gehen in Ordnung, für den Einsatz unter freiem Himmel aber trotzdem zu niedrig.
Das ist schade, denn das Tablet lieferte im Test eine ordentliche Akkulaufzeit : Bei der Video-Wiedergabe hielt fast fünf, beim Web-Surfen per WLAN fast neun Stunden durch. Die meisten Tablets abgesehen vom Apple iPad sind weniger ausdauernd. Ins Internet kommt das AOC Breeze aber sowieso nur per WLAN – und zwar nur über die langsame 11g-Variante. UMTS bietet es nicht: Unterwegs ins Internet gehen oder telefonieren per Mobilfunk fällt damit flach. Dass sich das Surfen mit dem Tablet zäh anfühlte, lag vor allem am Browser und dem Prozessor: Webseiten bauten sich deutlich langsamer auf als beispielsweise beim Apple iPad oder beim Samsung Galaxy Tab. Und auch beim Test der Javascript-Verarbeitung lag das AOC Breeze weit zurück.
Anschlussfreudig: Zweimal USB und Kartenleser
Wie alle Android-Tablets gibt sich das AOC Tablet anschlussfreudiger als das Apple iPad. Im Kartenleser nimmt es eine Micro-SD-Karte auf, womit man den 4 GB großen internen Speicher erweitern kann. Am USB-Anschluss lässt sich ein USB-Stick einstecken oder eine Tastatur. Eine angeschlossene Kamera erkannte das Tablet im Test aber nicht zuverlässig und hängte sich nach einigen An- und Absteckversuchen derart auf, dass es erst ein Reset wieder betriebsfähig machte. Über den Mini-USB-Anschluss und das mitgelieferte Adapter-Kabel kann man das AOC Breeze an den PC anschließen: Der interne Speicher und eine eingelegte Speicherkarte tauchen dann im Windows-Explorer als Massenspeicher auf.
Video- und Audiodateien spielte das AOC Breeze in vielen unterschiedlichen Formaten ab. Auch HD-Inhalte liefen einigermaßen flüssig ab, bei WMV-HD-Videos störten aber deutliche Artefakte das Bild. H.264-Dateien spielte das Tablet nicht ab, mit AVI oder MKV hatte es dagegen keine Probleme.
Test-Fazit: Es geht schon, aber nicht gut
Im Kampf der Billig-Tablets liegt das AOC Breeze ein wenig vor dem Pearl Touchlet X2, weil es unter anderem einen Zugang zum Android-Market und eine etwas längere Akkulaufzeit bietet. Aber letztendlich gilt für beide Tablets: Ihren Einsatzzweck als leichtes Gerät zum Surfen erfüllen sie, besonders viel Spaß bereiten sie dabei nicht. Denn für den günstigen Preis muss man in Kauf nehmen, dass sie im Vergleich zu teureren Tablets langsam reagieren und sich nur zäh per Finger bedienen lassen. Außerdem sind Verarbeitung, Design und Bildschirmqualität weit von den Top-Tablets entfernt.
Das Pearl Touchlet X2 ist nicht viel schwächer, aber noch ein paar Euro günstiger.
ALLGEMEINE DATEN |
|
Testkategorie |
PC (Tablet) |
PC-Hersteller |
AOC |
AOCs Internetadresse |
|
Preis (unverbindliche Preisempfehlung) |
180 Euro |
AOCs technische Hotline |
0531/8010825 |
Garantie des Herstellers |
24 Monate |
TESTERGEBNIS (NOTEN) |
|
Ausstattung (22 %) |
4,04 |
Mobilität (20 %) |
2,62 |
Bedienung (15 %) |
4,30 |
Geschwindigkeit (13 %) |
3,66 |
Bildschirm (12 %) |
3,42 |
Multimedia-Funktionen (8 %) |
2,59 |
Umwelt / Gesundheit (5 %) |
2,37 |
Service (5%) |
2,53 |
Testnote |
befriedigend (3,40) |
Preis-Leistung |
sehr günstig |
TECHNISCHE DATEN |
|
Prozessor |
Rockchip ARM926 (600 MHz) |
Maße (L x B x H) |
21,5 x 14,96 x 1,5 Zentimeter |
Betriebssystem |
Android 2.1 |
eingebauter / zusätzlicher Speicherplatz (Art) |
4 GB (Flash) / 0 GB (keiner mitgeliefert) |
Wireless-LAN / Bluetooth / UMTS / GPS |
802.11g / nicht vorhanden / nicht vorhanden / nein |
Anschlüsse |
2x USB (1x Host, 1x Client), Kartenleser (Micro-SD), Audioausgang, Mikrofon |
Software: installiert / weitere Programme |
sehr wenig / viel |
Extras |
Mini-USB-Kabel, Netzteil, 2 Stifte |
Lagesensor / Lichtsensor |
ja / nein |
Handbuch: deutsch / gedruckt / umfangreich / als PDF |
nein / nein / ja / ja |
TESTERGEBNISSE |
|
Gewicht (mit Akku) / Gewicht Netzteil |
520 / 140 Gramm |
Akkulaufzeit: Video-Test / WLAN-Test |
4:48 / 8:58 Stunden |
Über Bildschirm / Bildschirm-Tastatur / Mehrfinger-Gesten / Bildschirm-Technik |
sehr unangenehm / etwas unangenehm / nein / resistiv |
Spracheingabe / Flugzeugmodus |
nein / nein |
E-Mail-Zugang: POP3 / Imap / Exchange |
ja / ja / ja |
Dateien an Gerät übertragen / Datensicherung auf PC möglich |
ja / teilweise |
Browser: Geschwindigkeit / mittlere Ladezeit für Webseiten / darstellbare Internetformate / stellt Flash-Elemente dar |
6 Punkte / 24,0 Sekunden / 62 Prozent / teilweise |
Startzeit: ausgeschaltet / aus Bereitschaft |
58 / 1 Sekunden |
Video-Wiedergabe in normaler / HD-Auflösung |
flüssig / flüssig |
WLAN-Tempo |
0,6 MBit/s |
Dateien auf Gerät übertragen (700 MB) |
160 Sekunden |
Diagonale / Auflösung / 16:9-Format |
8,0 Zoll (20,4 Zentimeter) / 800 x 600 Bildpunkte / nein |
Helligkeit / Kontrast / Entspiegelung |
183 cd/m² / 785:1 / gering |
Abspielbare Video- / Audioformate |
3GP, ASF, AVI, FLV, MKV, MP4, WMV / AAC, FLAC, M4A, MP3, OGG, WAV, WMA |
Audioqualität: Frequenzgangabweichung / max. Lautstärke |
2,8 dB(U) / 40 dB(A) |
Anzeigbare Foto- /Text- /e-Book-Formate |
BMP, GIF, JPG, PNG / PDF, TXT / EPUB, MOBI, PDF, TXT |
Betriebsgeräusch: geringe / hohe Last |
0,0 / 0,0 Sone |
Leistungsaufnahme: Betrieb / Bereitschaft / Aus |
6,4 / 2,1 / 0,0 Watt |
Wärmeentwicklung |
37° Celsius |
Garantiedauer |
24 Monate |
Dieser Artikel basiert auf einem Beitrag der CW-Schwesterpublikation PC-Welt.