Notebook für unterwegs (11 bis 14 Zoll)

Apple Macbook Air 13 (2013) im Test

05.09.2013 von Thomas Rau
Das Apple Macbook Air 13 ist das beste Ultrabook, das kein Ultrabook ist. Der Test zeigt, ob auch das 2013-Modell das Maß aller mobilen Dinge bleibt.

Einerseits ist das neue Apple Macbook Air 13 top-aktuell: Es arbeitet mit einem ULV-Prozessor aus der frischen Haswell-Serie von Intel, dem Core i5-4250U mit 1,3 GHz. Außerdem ist es eines der ersten Notebooks mit einem WLAN-Modul, das den (künftigen) Gigabit-WLAN-Standard 11ac unterstützt. Andererseits hinkt der Apple-Flachmann bei anderen technischen Daten hinterher: Das 13,3-Zoll-Display im Air zeigt 1440 x 900 Bildpunkte - viele Top-Ultrabooks anderer Hersteller locken dagegen schon mit Full-HD-Displays. Und Apple verweigert sich weiterhin dem Thema Touchscreen bei Notebooks, obwohl Intel einen berührungsempfindlichen Bildschirm für aktuelle Ultrabooks fordert.

9,8 Millimeter dünn ist das Macbook Air 13 und 1344 Gramm leicht
Foto: Apple

Aber das Macbook Air war ohnehin noch nie ein Ultrabook nach Intels Vorgaben - dem 2012-Modell fehlte beispielsweise die vorgeschriebene Software-Ausstattung. Und auch gegen die anderen Vorhaltungen kann sich Apple mit guten Argumenten wehren: Für Auflösungshungrige gibt als fast genauso dünne und leichte MacOS-Alternative das 13,3-Zoll-Modell des Macbook Pro Retina. Und ein Touchscreen in Notebooks dient derzeit eher Werbezwecken als dem Praxisnutzen.


Zwei Modelle des Macbook Air sind im Testcenter angekommen.

Wir machen uns sofort ans Auspacken.

Appele spart wie immer am Verpackungsmaterial. Gut so.

Direkt unter dem Rechner kommt das Zubehör zum Vorschein.

Recht viel mehr als ein Netzteil ist da nicht.

Vor Transportschäden schützt eine Folie.

Und zwischen Tastatur und Bildschirm eine Art Tuch. Kann man auch aufheben, wenn man will.

Und schon…

..kann es losgehen mit dem Vergnügen.

Aber erst entpacken wir noch das 13-Zoll-Modell.

Gleiche Anordnung wie beim 11-Zöller.

Weg mit den Folien!

Mehr Zubehör braucht es erstmal nicht.

Macbook Air 13 Zoll enthüllt.

Den Startton hören wir immer wieder gern!

Vor allem dann, wenn er in Stereo erklingt.

System einrichten im Doppelpack.

Die einzige äußerliche Veränderung gegenüber den Vorjahresmodellen: Das zweite Mikrophon - rechts neben der Kopfhörerbuchse.

Auf der rechten Seite nur USB 3 und Thunderbolt 1.

Das 13-Zoll-Modell hat noch einen Slot für SDXC-Karten zu bieten.

Tastaturbeleuchtung haben beide.

Willkommen bei Haswell, der jünsten Generation der Intel-Core-Chips.

Design und Verarbeitung

Auch am bekannten Design hat Apple beim Haswell-Air festgehalten - warum auch nicht? Beim Macbook Air wackelt und knarzt nichts, die Verarbeitungsqualität des Aluminium-Unibody-Gehäuses setzt nach wie vor Maßstäbe. Dafür liegt es mit 1344 Gramm nicht an der Spitze der Federgewichtsliga: Ultrabooks mit Magnesium- oder Karbon-Gehäuse wie das Sony Vaio Pro 13 sind rund 300 Gramm leichter, wirken aber weniger stabil.

Wir haben auf dem Macbook Air Windows 8 über den Boot-Camp-Assistenten installiert: Deshalb sind die Testergebnisse vergleichbar mit anderen Windows-Notebooks in der PC-WELT-Bestenliste.

Geschwindigkeit

Der Haswell-Dual-Core-Prozessor ist nicht die einzige Neuigkeit, die dem Macbook Air zu hohem Rechentempo verhilft: Die 256 GB große SSD ist per PCI-Express statt SATA angebunden - das macht sie zur schnellste Notebook-Festplatte bisher im Test. Das steigert natürlich die gesamte Systemleistung und federt die geringere Prozessorleistung der ULV-CPU ab, die sich im Test vor allem bei rechenintensiven Aufgaben wie Videobearbeitung und Formatumwandlung nachteilig bemerkbar macht.

Anschlüsse links: Strom, USB 3.0, Audio

Im Core i5-4250U sitzt die Intel HD Graphics 5000: Sie ist knapp doppelt so schnell wie die Ivy-Bridge-Grafik der Vorgänger-Generation und erreicht die 3D-Leistung von Einstiegskarten wie der Geforce GT 620M. Für aktuelle Spiele, hohe Auflösungen und Detailstufen reicht es aber dennoch nicht.

GESCHWINDIGKEIT

Apple Macbook Air 13 (2013) (Note: 1,63)

Geschwindigkeit bei Büro-Programmen

87 Punkte (von 100)

Geschwindigkeit bei Multimedia-Programmen

98 Punkte (von 100)

Geschwindigkeit bei 3D-Spielen

52 Punkte (von 100)

Startzeit

12 Sekunden

Akkulaufzeit

Dafür punktet die Haswell-CPU mit großer Sparsamkeit. Das Macbook Air 13 läuft selbst unter Windows knapp neun Stunden im Akkubetrieb - über zwei Stunden länger als das Ivy-Bridge-Air. Mit Haswell fällt der traditionell höhere Verbrauch unter Windows also nicht mehr ins Gewicht. Unter MacOS X erreicht es bei der Video-Wiedergabe und maximaler Display-Helligkeit locker die von Apple behaupteten zehn Stunden Laufzeit.

MOBILITÄT

Apple Macbook Air 13 (2013) (Note: 1,30)

Akkulaufzeit

8:57 Stunden

Gewicht: Notebook (mit Akku) / Netzteil

1344 / 194 Gramm

Display

Der Bildschirm zeigt sehr kräftige, satte, aber etwas dunkle Farben: Filme und Fotos wirken aber sehr gut. Allerdings stört, dass beim Blick von schräg unten Kontrast und Farbsättigung deutlich zurückgehen. Bei seitlicher Draufsicht bemerken Sie dagegen keinen Unterschied. Das Display leuchtet hell, dürfte aber für den Einsatz unter freiem Himmel durchaus noch heller sein: Es kann nämlich Reflexionen des Umgebungslichts aufgrund der spiegelnden Oberfläche nicht komplett überstrahlen.

BILDSCHIRM

Apple Macbook Air 13 (2013) (Note: 2,28)

Größe

33,7 Zentimeter / 13.3 Zoll

Auflösung

1440 x 900 Bildpunkte

Punktedichte

128 dpi

Helligkeit

255 cd/m²

Helligkeitsverteilung

83 %

Kontrast

775:1

Entspiegelung

gering

Ausstattung

Mit Anschlüssen geizen flache Ultrabooks traditionell - aber Apple treibt es beim Macbook Air noch ein Stück weiter. Immerhin sind zwei USB-3.0-Ports an Bord und ebenso ein Speicherkarten-Leser. Alles andere muss man über den Thunderbolt-Port andocken - ohne Adapterkabel passen daran aber nur Monitore mit einem Mini-Displayport-Eingang. VGA, DVI, HDMI oder Gigabit-LAN lässt sich nur über Adapterkabel bewerkstelligen, die extra kosten.


Die Kollegen von iFixit haben bereits ein neues Macbook Air von Apple in den Händen. Das neue Ultrabook kann man ab sofort im Apple Online Store beziehen.

Die Perspektive von rechts enthüllt keine tiefgreifende Neuerungen: SSD-Steckplatz, USB-Anschluss und Thunderbolt sind auch im älteren Modell zu treffen.

Von der linken Seite sieht schon etwas anders aus: Apple verbaut, wie auch in den aktuellen iPhone-Modelle,n ein Dual-Mikro, auch MagSafe scheint sich geändert zu haben.

Um das Macbook Air zu öffnen, ist ein Pentalobe-Schraubenzieher nötig.

Sind alle Schrauben gelöst, geht es an das Innenleben

Zum Vergleich haben die Kollegen von iFixit noch das Vorgänger-Modell daneben gestellt: Links ist Macbook Air (2012) und rechts das neue Modell von der WWDC-Keynote.

Alle Neuerungen auf einen Blick: kleineres SSD-Modul (rot), neue Airport-Karte (orange), kein separater Controller Hub (gelb), neue Befestigung für den Lüfter (türkis), etwas geänderter Mikrofon-Connector (dunkel-blau).

Im nächsten Schritt nähert man sich dem Akku.

Nur Profis können zwei Schrauben gleichzeitig aufschrauben.

Der Akku ist auch neu, technische Spezifikationen: 7,6V, 7150 mAh. Das Vorgänger-Modell hatte noch einen Akku mit 7,3V und 6700 mAh. Nicht umsonst hat Apple zwölf Stunden Akku-Laufzeit versprochen.

Ein Blick näher verrät noch ein Detail: Der neue Akku soll 54,4 Watt pro Stunde verbrauchen. Der Akku im Macbook Air 2012 war mit 59 Wattstunden sparsamer.

Apple hat eine Steigerung der Schreib- und Lesegeschwindigkeit der SSD-Platte bis zu 45 Prozent versprochen. Erreicht wird dies mit dem PCIe-Anschluss, der jetzt statt langsameren SATA zum Einsatz kommt.

Flash Controller von ARM, acht Flash-Specher von Samsung á 16 GB und ein Arbeitsspeicher von Samsung mit 512 MB.

Wie schnell das neue Macbook tatsächlich ist, erfahren Sie in unserem kommenden Macwelt-Test.

Apple bereitet sich auf die nächste Generation des Wlan-Standards 802.11ac vor: Der Airport-Chip unterstützt bereits die drahtlose Gigabit-Verbindung.

Der gleiche Chip ist auch für die Bluetooth-4.0-Verbindung zuständig.

Das Wlan-Bluetooth-Modul ist hier mit rotem Rechteck gekennzeichnet, Dualband-Ausgang-Modul von Skyworks unterstützt auch 802.11ac (orange Rechteck).

Die Lautsprecher sind die gleichen geblieben.

Wer die Lautsprecher herstellt, erwähnt Apple gewöhnlich nicht.

Der Microcontroller für Input/Output ist von dem Vorgänger geerbt.

Die zwei eingebauten Mikrofone sorgen für bessere Tonqualität. Ob diese Neuerung auch weitere Siri-Spekulationen für den Mac befeuert?

Aber schon jetzt kann der Nutzer von besseren Facetime-Tonübertragungen profitieren.

Mit OS X Mavericks kommt auch die Offline-Diktierfunktion, da sind die doppelte Mikrofone prädestiniert dafür.

Die Profis von iFixit gehen jetzt an die Hauptplatine. Der neue Haswell-Chip Intel Core i5 darf hier nicht fehlen.

Mit der Wärmeleitpaste ist nur der CPU bedeckt.

Der Blick auf die Hauptplatine im Detail: Rot - Dual-Core Intel Core i5 Prozessor mit 1,3 GHz und integrierter graphischen Karte auch von Intel HD 5000. Der Vorgänger hatte das Vormodell eingebaut - Intel HD 4000. Orange - Intel Plattform-Controller. Gelb - Thunderbolt-Controller auch von Intel. Grün - Grafik-Controller GL 3219. Blau - Inverting Controller LT 3957.

Dreht man die Hauptplatine um, kann man noch mehr Bauteile entdecken. Rot - der Arbeitsspeicher (LPDDR3) mit 8 GB, Orange - Broadcom-Prozessor BCM 15700A2, Gelb - dynamischer Arbeitsspeicher (DRAM) von Hynix mit 4 GB, Grün - Flash-Speicher von Mxic mit 64 MB, Blau - Controller von Texas Instruments TPS51980A.

Nach der Hauptplatine und dem Akku kann man auch das Trackpad abschrauben.

Für das problemlose Funktionieren sind hier noch einige Chips eingebaut. Rot - Microcontroller von STMicroelectronics, Orange - Flash-Speicher von MXIC mit 2 MB, Gelb - Trackpad Controller von Broadcom.

Danach kann man endlich den Bildschirm abschrauben.

iFixit vergibt dem neuen Macbook Air eine ziemlich niedrige Note für Reparatur-Tauglichkeit - 4 von 10 möglichen Punkten. Hauptkritikpunkte - Pentalobe-Schrauben, proprietäere Bauelemente inklusive SSD und Arbeitsspeicher, keine Auf- oder Abwärtskompatibilität der Bauelemente.

Tastatur und Touchpad

Auf dem großen Touchpad gelingen selbst unter Windows butterweiche Multi-Touch-Gesten - mit dem Macbook Air scrollen und zoomen Sie auch im Microsoft-OS besser als mit Standard-Windows-Notebooks. Allerdings unterstützte der Bootcamp-Treiber zum Testzeitpunkt keine Windows-8-Gesten: Die Kachel-Oberfläche lässt sich daher nur mühsam navigieren. Und auch Funktionen für drei und vier Finger, die unter MacOS funktionieren, klappen bei Windows nicht.

Die sehr stabil eingebaute Tastatur mit Hintergrundbeleuchtung überzeugt mit einem angenehm gleichmäßigen Druckpunkt. Der Tastenhub fällt wie bei allen flachen Notebooks sehr niedrig aus - trotzdem liegt das Macbook Air deutlich flacher als etwas kräftiger hätte ausfallen dürfen, obwohl er den meisten Vielschreibern in der Redaktion genügte.

Wie beim Macbook Air gewohnt, bleibt der Lüfter auch unter Last lange leise. Apple hat die Temperaturschwelle, ab der der Lüfter einsetzt, sehr hoch gesetzt. Wenn er in Aktion tritt, dreht er aber recht laut, arbeitet aber wirkungsvoll: Das flache Notebook heizt sich kaum auf.

Apple Macbook Air 13 im Test: Fazit

Mit der Haswell-CPU macht das Macbook Air einen großen Schritt nach vorne bei der Akkulaufzeit. Geschwindigkeit, Bedienung und Verarbeitung bleiben top. Das Air ist nicht mehr konkurrenzlos gut, aber immer noch eines der besten Ultrabooks - obwohl es eigentlich keines ist.

Das Sony Vaio Pro 13 ist leichter und hat ein besseres und höher auflösendes Display. Mit dem sinnvollen WLAN-Router-Netzteil ist Sony außerdem Apple einen Innovationsschritt voraus. Allerdings fällt die Akkulaufzeit etwas knapper aus.

TESTERGEBNIS (NOTEN)

Apple Macbook Air 13 (2013)

Testnote

gut (1.95)

Preis-Leistung

noch preiswert

Geschwindigkeit (20 %)

1,63

Ausstattung (15 %)

2,92

Bildschirm (20 %)

2,28

Mobilität (35 %)

1,30

Tastatur (5 %)

2,04

Umwelt und Gesundheit (5 %)

3,00

Service (5 %)

3,11

Aufwertung

0,05 (beleuchtete Tastatur)

TESTERGEBNIS (NOTEN)

Apple Macbook Air 13 (2013)

Testnote

gut (1.95)

Preis-Leistung

noch preiswert

Geschwindigkeit (20 %)

1,63

Ausstattung (15 %)

2,92

Bildschirm (20 %)

2,28

Mobilität (35 %)

1,30

Tastatur (5 %)

2,04

Umwelt und Gesundheit (5 %)

3,00

Service (5 %)

3,11

Aufwertung

0,05 (beleuchtete Tastatur)

DIE TECHNISCHEN DATEN

Apple Macbook Air 13 (2013)

Prozessor (Taktrate)

Intel Core i5-4250U (1,30 GHz)

verfügbarer Arbeitsspeicher (eingebauter Arbeitsspeicher), Typ

4096 MB (3790 MB), DDR3-1600

Grafikchip (Grafikspeicher)

Intel HD Graphics 5000 (1,75 GB max., vom Arbeitsspeicher)

Bildschirm: Diagonale, Auflösung, Typ

13.3 Zoll (33.7 Zentimeter), 1440 x 900, spiegelnd

Festplatte

233,0 GB (nutzbar)

optisches Laufwerk

- (-)

Betriebssystem

Mac OS X 10.8

LAN

nicht vorhanden (nur per Adapter)

WLAN

802.11ac

Bluetooth

Bluetooth 4.0

Schnittstellen Peripherie

2x USB 3.0 (rechts, links), 1x Kartenleser (rechts, SD), 1x Thunderbolt (rechts)

Schnittstellen Video

1x Webcam

Schnittstellen Audio

kombinierter Audioeingang/Audioausgang

ALLGEMEINE DATEN

Apple Macbook Air 13 (2013)

Internetadresse von Apple

www.apple.de

Preis (unverbindliche Preisempfehlung des Herstellers / Straßenpreis)

1299 Euro / 1179 Euro

Technische Hotline

01805/009433

Garantiedauer

12 Monate

Dieser Artikel basiert auf einem Beitrag der CW-Schwesterpublikation PC-Welt. (mhr)