Einerseits ist das neue Apple Macbook Air 13 top-aktuell: Es arbeitet mit einem ULV-Prozessor aus der frischen Haswell-Serie von Intel, dem Core i5-4250U mit 1,3 GHz. Außerdem ist es eines der ersten Notebooks mit einem WLAN-Modul, das den (künftigen) Gigabit-WLAN-Standard 11ac unterstützt. Andererseits hinkt der Apple-Flachmann bei anderen technischen Daten hinterher: Das 13,3-Zoll-Display im Air zeigt 1440 x 900 Bildpunkte - viele Top-Ultrabooks anderer Hersteller locken dagegen schon mit Full-HD-Displays. Und Apple verweigert sich weiterhin dem Thema Touchscreen bei Notebooks, obwohl Intel einen berührungsempfindlichen Bildschirm für aktuelle Ultrabooks fordert.
Foto: Apple
Aber das Macbook Air war ohnehin noch nie ein Ultrabook nach Intels Vorgaben - dem 2012-Modell fehlte beispielsweise die vorgeschriebene Software-Ausstattung. Und auch gegen die anderen Vorhaltungen kann sich Apple mit guten Argumenten wehren: Für Auflösungshungrige gibt als fast genauso dünne und leichte MacOS-Alternative das 13,3-Zoll-Modell des Macbook Pro Retina. Und ein Touchscreen in Notebooks dient derzeit eher Werbezwecken als dem Praxisnutzen.
Design und Verarbeitung
Auch am bekannten Design hat Apple beim Haswell-Air festgehalten - warum auch nicht? Beim Macbook Air wackelt und knarzt nichts, die Verarbeitungsqualität des Aluminium-Unibody-Gehäuses setzt nach wie vor Maßstäbe. Dafür liegt es mit 1344 Gramm nicht an der Spitze der Federgewichtsliga: Ultrabooks mit Magnesium- oder Karbon-Gehäuse wie das Sony Vaio Pro 13 sind rund 300 Gramm leichter, wirken aber weniger stabil.
Wir haben auf dem Macbook Air Windows 8 über den Boot-Camp-Assistenten installiert: Deshalb sind die Testergebnisse vergleichbar mit anderen Windows-Notebooks in der PC-WELT-Bestenliste.
Geschwindigkeit
Der Haswell-Dual-Core-Prozessor ist nicht die einzige Neuigkeit, die dem Macbook Air zu hohem Rechentempo verhilft: Die 256 GB große SSD ist per PCI-Express statt SATA angebunden - das macht sie zur schnellste Notebook-Festplatte bisher im Test. Das steigert natürlich die gesamte Systemleistung und federt die geringere Prozessorleistung der ULV-CPU ab, die sich im Test vor allem bei rechenintensiven Aufgaben wie Videobearbeitung und Formatumwandlung nachteilig bemerkbar macht.
Im Core i5-4250U sitzt die Intel HD Graphics 5000: Sie ist knapp doppelt so schnell wie die Ivy-Bridge-Grafik der Vorgänger-Generation und erreicht die 3D-Leistung von Einstiegskarten wie der Geforce GT 620M. Für aktuelle Spiele, hohe Auflösungen und Detailstufen reicht es aber dennoch nicht.
GESCHWINDIGKEIT |
Apple Macbook Air 13 (2013) (Note: 1,63) |
Geschwindigkeit bei Büro-Programmen |
87 Punkte (von 100) |
Geschwindigkeit bei Multimedia-Programmen |
98 Punkte (von 100) |
Geschwindigkeit bei 3D-Spielen |
52 Punkte (von 100) |
Startzeit |
12 Sekunden |
Akkulaufzeit
Dafür punktet die Haswell-CPU mit großer Sparsamkeit. Das Macbook Air 13 läuft selbst unter Windows knapp neun Stunden im Akkubetrieb - über zwei Stunden länger als das Ivy-Bridge-Air. Mit Haswell fällt der traditionell höhere Verbrauch unter Windows also nicht mehr ins Gewicht. Unter MacOS X erreicht es bei der Video-Wiedergabe und maximaler Display-Helligkeit locker die von Apple behaupteten zehn Stunden Laufzeit.
MOBILITÄT |
Apple Macbook Air 13 (2013) (Note: 1,30) |
Akkulaufzeit |
8:57 Stunden |
Gewicht: Notebook (mit Akku) / Netzteil |
1344 / 194 Gramm |
Display
Der Bildschirm zeigt sehr kräftige, satte, aber etwas dunkle Farben: Filme und Fotos wirken aber sehr gut. Allerdings stört, dass beim Blick von schräg unten Kontrast und Farbsättigung deutlich zurückgehen. Bei seitlicher Draufsicht bemerken Sie dagegen keinen Unterschied. Das Display leuchtet hell, dürfte aber für den Einsatz unter freiem Himmel durchaus noch heller sein: Es kann nämlich Reflexionen des Umgebungslichts aufgrund der spiegelnden Oberfläche nicht komplett überstrahlen.
BILDSCHIRM |
Apple Macbook Air 13 (2013) (Note: 2,28) |
Größe |
33,7 Zentimeter / 13.3 Zoll |
Auflösung |
1440 x 900 Bildpunkte |
Punktedichte |
128 dpi |
Helligkeit |
255 cd/m² |
Helligkeitsverteilung |
83 % |
Kontrast |
775:1 |
Entspiegelung |
gering |
Ausstattung
Mit Anschlüssen geizen flache Ultrabooks traditionell - aber Apple treibt es beim Macbook Air noch ein Stück weiter. Immerhin sind zwei USB-3.0-Ports an Bord und ebenso ein Speicherkarten-Leser. Alles andere muss man über den Thunderbolt-Port andocken - ohne Adapterkabel passen daran aber nur Monitore mit einem Mini-Displayport-Eingang. VGA, DVI, HDMI oder Gigabit-LAN lässt sich nur über Adapterkabel bewerkstelligen, die extra kosten.
Tastatur und Touchpad
Auf dem großen Touchpad gelingen selbst unter Windows butterweiche Multi-Touch-Gesten - mit dem Macbook Air scrollen und zoomen Sie auch im Microsoft-OS besser als mit Standard-Windows-Notebooks. Allerdings unterstützte der Bootcamp-Treiber zum Testzeitpunkt keine Windows-8-Gesten: Die Kachel-Oberfläche lässt sich daher nur mühsam navigieren. Und auch Funktionen für drei und vier Finger, die unter MacOS funktionieren, klappen bei Windows nicht.
Die sehr stabil eingebaute Tastatur mit Hintergrundbeleuchtung überzeugt mit einem angenehm gleichmäßigen Druckpunkt. Der Tastenhub fällt wie bei allen flachen Notebooks sehr niedrig aus - trotzdem liegt das Macbook Air deutlich flacher als etwas kräftiger hätte ausfallen dürfen, obwohl er den meisten Vielschreibern in der Redaktion genügte.
Wie beim Macbook Air gewohnt, bleibt der Lüfter auch unter Last lange leise. Apple hat die Temperaturschwelle, ab der der Lüfter einsetzt, sehr hoch gesetzt. Wenn er in Aktion tritt, dreht er aber recht laut, arbeitet aber wirkungsvoll: Das flache Notebook heizt sich kaum auf.
Apple Macbook Air 13 im Test: Fazit
Mit der Haswell-CPU macht das Macbook Air einen großen Schritt nach vorne bei der Akkulaufzeit. Geschwindigkeit, Bedienung und Verarbeitung bleiben top. Das Air ist nicht mehr konkurrenzlos gut, aber immer noch eines der besten Ultrabooks - obwohl es eigentlich keines ist.
Das Sony Vaio Pro 13 ist leichter und hat ein besseres und höher auflösendes Display. Mit dem sinnvollen WLAN-Router-Netzteil ist Sony außerdem Apple einen Innovationsschritt voraus. Allerdings fällt die Akkulaufzeit etwas knapper aus.
TESTERGEBNIS (NOTEN) |
Apple Macbook Air 13 (2013) |
Testnote |
gut (1.95) |
Preis-Leistung |
noch preiswert |
Geschwindigkeit (20 %) |
1,63 |
Ausstattung (15 %) |
2,92 |
Bildschirm (20 %) |
2,28 |
Mobilität (35 %) |
1,30 |
Tastatur (5 %) |
2,04 |
Umwelt und Gesundheit (5 %) |
3,00 |
Service (5 %) |
3,11 |
Aufwertung |
0,05 (beleuchtete Tastatur) |
TESTERGEBNIS (NOTEN) |
Apple Macbook Air 13 (2013) |
Testnote |
gut (1.95) |
Preis-Leistung |
noch preiswert |
Geschwindigkeit (20 %) |
1,63 |
Ausstattung (15 %) |
2,92 |
Bildschirm (20 %) |
2,28 |
Mobilität (35 %) |
1,30 |
Tastatur (5 %) |
2,04 |
Umwelt und Gesundheit (5 %) |
3,00 |
Service (5 %) |
3,11 |
Aufwertung |
0,05 (beleuchtete Tastatur) |
DIE TECHNISCHEN DATEN |
Apple Macbook Air 13 (2013) |
Prozessor (Taktrate) |
Intel Core i5-4250U (1,30 GHz) |
verfügbarer Arbeitsspeicher (eingebauter Arbeitsspeicher), Typ |
4096 MB (3790 MB), DDR3-1600 |
Grafikchip (Grafikspeicher) |
Intel HD Graphics 5000 (1,75 GB max., vom Arbeitsspeicher) |
Bildschirm: Diagonale, Auflösung, Typ |
13.3 Zoll (33.7 Zentimeter), 1440 x 900, spiegelnd |
Festplatte |
233,0 GB (nutzbar) |
optisches Laufwerk |
- (-) |
Betriebssystem |
Mac OS X 10.8 |
LAN |
nicht vorhanden (nur per Adapter) |
WLAN |
802.11ac |
Bluetooth |
Bluetooth 4.0 |
Schnittstellen Peripherie |
2x USB 3.0 (rechts, links), 1x Kartenleser (rechts, SD), 1x Thunderbolt (rechts) |
Schnittstellen Video |
1x Webcam |
Schnittstellen Audio |
kombinierter Audioeingang/Audioausgang |
ALLGEMEINE DATEN |
Apple Macbook Air 13 (2013) |
Internetadresse von Apple |
|
Preis (unverbindliche Preisempfehlung des Herstellers / Straßenpreis) |
1299 Euro / 1179 Euro |
Technische Hotline |
01805/009433 |
Garantiedauer |
12 Monate |
Dieser Artikel basiert auf einem Beitrag der CW-Schwesterpublikation PC-Welt. (mhr)