CeBIT Highlights

Apples iPad bekommt Konkurrenz

24.02.2011 von Martin Bayer
Apples Konkurrenz präsentiert auf der CeBIT eine Reihe neuer Tablets, die dem iPad Paroli bieten sollen.

Tablets á la iPad haben für eine regelrechte Goldgräberstimmung im weltweiten Rechnermarkt gesorgt. Nach der beispielslosen Erfolgsgeschichte, die Apple im vergangenen Jahr mit seinem iPad geschrieben hat, wollen die Konkurrenten dem Treiben nicht länger tatenlos zusehen und bringen nach und nach ihre eigenen Geräte in Stellung. Keiner der großen Hersteller will abseits stehen und sich nachsagen lassen, einen Trend verschlafen zu haben. Mit Hochdruck arbeiten Firmen wie Acer, Dell und Hewlett-Packard an eigenen Tablet-Modellen, die in den kommenden Monaten sukzessive auf den Markt kommen sollen.

Neue Tablets auf der CeBIT
Asus EeePad Slider
Asus
Asus EeeSlate
Asus EeePad Transformer
Archos 101
Archos
Dell Streak
Dell Streak
Dell Streak
AOC
Wortmann TerraPad
Pearl
Pearl
MSI Windpad
LG Optimus
HP
Fujitsu Q550

Das Geschäft scheint vielversprechend und lukrativ. Gartner zufolge wurden im vergangenen Jahr weltweit 19,5 Millionen Tablets verkauft. Im laufenden Jahr sollen es bereits 54,8 Millionen Geräte sein. Auch in den kommenden Jahren könnten die Absatzzahlen den Marktforschern zufolge weiter in die Höhe schießen – 2012 auf über 103 Millionen, ein Jahr später auf rund 154 Millionen verkaufte Tablet-Rechner. Der Triumphzug erinnert ein wenig an den Erfolg der Netbooks vor etwa drei Jahren. Damals hatte Asus mit seinem Eee PC für eine Sensation gesorgt und innerhalb weniger Monate Millionen seiner Bonsai-Rechner verkauft. Alle großen Hersteller waren binnen kurzer Zeit auf den Zug aufgesprungen und haben ebenfalls Netbooks herausgebracht. Mittlerweile haben sich die Euphorie etwas gelegt und die Wachstumskurven deutlich abgeflacht. Mit ein Grund für diese Entwicklung: der Siegeszug der Tablets.

Den Herstellern dürfte dieser Schwenk indes nicht ungelegen kommen. Mussten sie das Netbook-Geschäft mit spitzem Bleistift kalkulieren, liegen die Margen bei den Tablets deutlich höher. Kosten Netbooks im Durchschnitt 300 Euro beginnen die Tablet-Preise bei etwa 500 Euro. Je nach Ausstattung müssen die Kunden für gut ausgestattete Geräte bis 800 oder 900 Euro auf den Tisch legen. Zudem bieten sich Herstellern im Tablet-Bereich mehr Möglichkeiten, die Modellvielfalt nach Plattform, Größe und Ausstattung breiter aufzufächern. Netbooks sahen zuletzt technisch gesehen sehr stereotyp aus: 10-Zoll-Display, Intel Atom-CPU und Windows-Betriebssystem sowie 250-GB-Festplatte. Die Tablets bieten dagegen deutlich mehr Abwechslung: Displaygrößen zwischen sieben und zehn Zoll, unterschiedliche Plattformen von Apples iOS und Googles Android über Windows und WebOS bis hin zu Spezialsystemen wie beispielsweise vom Blackberry-Hersteller Research in Motion (RIM) sowie unterschiedlicher Technik, was Prozessor- und Speicherausstattung anbelangt. Auch den auf der CeBIT vorgestellten Geräten merkt man an, dass die Hersteller mit Technik und Formfaktoren spielen und experimentieren. Das macht die Sache spannend.

Acer – zweigleisig mit Android und Windows

Acer (Convention Center, 1. März, Saal 15/16 und Halle 19, Stand C02) hat im Vorfeld der CeBIT drei Tablet-Rechner angekündigt, die voraussichtlich im April auf den Markt kommen sollen. Herstellerangaben zufolge laufen zwei Modelle mit dem Google-Betriebssystem Android 3.0, Codename „Honeycomb“, das Anfang Februar vorgestellt und speziell für die Nutzung auf Tablets angepasst wurde. Beide Android-Flachmänner sollen sich für Wiedergabe von HD-Inhalten eignen. Die Bilddiagonalen der Touchscreens betragen 10,1 und sieben Zoll. Ins Netz können sich die Rechner via WiFi einklinken, optional soll es auch Modelle mit UMTS-Modulen geben. Über die weiteren technischen Details hielt sich Acer im Vorfeld der weltgrößten IT-Messe zunächst noch bedeckt. Die neuen Tablets verfügen Acer zufolge über einen integrierten HDMI-Port, über den sich digitale Audio- und Videosignale auf externen Abspielgeräten wiedergeben lassen sollen. Die Leistung des 10,1-Zoll-Rechners soll ausreichen, auch HD-Spiele ablaufen zu lassen. Das Sieben-Zoll-Tablet warte darüber hinaus mit einer HD-Kamera an der Vorderseite auf, über die Nutzer beispielsweise Videochats führen könnten. Der Rechner arbeite mit einem Dual-Core-Prozessor und unterstütze Adobe Flash 10.1.

Neben den beiden Android-Rechnern plant Acer mit einem 10,1 Zoll großen Windows-Tablet. Laut Hersteller arbeitet das 15 Millimeter dicke und weniger als ein Kilogramm schwere Gerät mit einem AMD-Chip. Für die Konnektivität sorgen eine WiFi- und je nach Modellvariante ein UMTS-Modul. Der Windows-Flachrechner soll den Nutzern darüber hinaus an Vorder- und Rückseite je eine Kamera bieten. Darüber hinaus lasse sich das Tablet in eine Docking-Station einklinken, die eine Standardtastatur und weitere Anschlussoptionen für externe Geräte bietet.

Mit dem „Iconia“ hat Acer darüber hinaus ein neues Gerätekonzept vorgestellt, das eine Kombination von Notebook und Tablet darstellt. Das Dual-Screen-Notebook-Tablet lässt sich wie ein Notebook aufklappen und über eine virtuelle Tastatur wie ein herkömmlicher Mobilrechner bedienen. Ganz aufgefaltet lässt sich das Iconia aber auch wie ein großer Tablet-Rechner mit zwei Displays nutzen. Die beiden 14 Zoll großen CineCrystal-LCDs, die dem Hersteller zufolge mit einem besonders robusten Glas beschichtet sind, um Kratzern vorzubeugen, bieten eine HD-Auflösung von 1366 mal 768 Bildpunkten. Der 2,8 Kilogramm schwere Mobile-Zwitter, der mit einer Akkuladung etwa drei Stunden durchhalten soll, arbeitet mit einem auf 2,93 Gigahertz getakteten Core i5-480M Chip von Intel, 4 GB Arbeitsspeicher und einer bis zu 640 GB großen Festplatte.

Die virtuelle Tastatur lässt sich über den „Acer Ring“ starten, die Steuerzentrale für alle Touch-Funktionen, oder das Auflegen der Handballen auf das untere Display. Außerdem unterstützt die Touch-Steuerung auch handschriftliche Eingaben. Mittels eines „Gesture Editors“ können Anwender individuell Gesten definieren, um bestimmte Anwendungen und Funktionen aufzurufen. Über das TouchPortal sollen Anwender in der Lage sein, Multimedia-Inhalte durch Navigation mit den Fingerspitzen zu verwalten. Darüber hinaus bietet Acer weitere Applikationen, mit deren Hilfe Nutzer beispielsweise einfacher ihre Social Media-Aktivitäten organisieren („SocialJogger“), Web-Clips sammeln und anzeigen („MyJournal“) und grundsätzlich alle digitalen Inhalte an einem zentralen Ort speichern und mit anderen teilen können („Scrapbook“). Das Iconia ist bereits zu haben. Die Preise beginnen bei 1499 Euro.

Asus – Tablets aus der Eee-Family

Asus EeePad Slider
Foto: Asus

Asus (Halle 17, Stand J06) hat vier neue Tablets im Programm, die auch auf der CeBIT zu sehen sein sollen. Das „EeePad Slider“ arbeitet mit einer Tegra Dual-Core CPU sowie einem Geforce-Grafikchip von Nvidia. Bedienen lässt sich das Tablet über den 10 Zoll großen Touchscreen oder eine unter dem Display ausfahrbare Tastatur. An Vorder- und Rückseite bietet das EeePad je eine Kamera. Optional können Kunden das Asus-Tablet auch mit UMTS-Modul ordern. Als Betriebssystem kommt Android 3.0 zum Einsatz.

EeePad Transformer
Foto: Asus

Das „EeePad Transformer“ gleicht von seinen technischen Daten dem Slider. Es arbeitet ebenfalls mit Nvidia-Chips, bietet zwei Kameras sowie einen 10-Zoll großen Touchscreen, und läuft ebenfalls mit Android 3.0. Anders als das Slider besitzt die Transformer-Variante jedoch keine in das Gerät integrierte Tastatur. Allerdings lässt sich das EeePad Transformer mit einer Stecktastatur erweitern und in dieser Konfiguration wie ein Netbook nutzen. Die Betriebsdauer beträgt Herstellerangaben zufolge bis zu 16 Stunden.

Den kleineren Bruder von Slider und Transformer, das „EeePad MeMo“, stattet Asus mit einem Snapdragon-Prozessor von Qualcomm und einem Sieben-Zoll-Display aus. Der Flachrechner, der ebenfalls auf Android 3.0 basiert, verfügt darüber hinaus über eine Mini-HDMI-Schnittstelle. Mittels eines Stifts können Nutzer handschriftliche Eingaben auf dem Touchscreen erfassen.

Eee Slate
Foto: Asus

Neben den drei Androiden hat Asus mit dem „Eee Slate EP121“ auch ein Windows-Tablet im Programm. Der Rechner arbeitet mit der Home Premium Edition von Windows 7. Für die notwendige Rechenpower sorgt ein Core-i5-Prozessor von Intel. Der Arbeitsspeicher lässt sich mit 4 GB bestücken. Der integrierte SSD-Speicher bietet für 32 beziehungsweise 64 GB Daten Platz. Über einen Kartenslot lässt sich der Speicher erweitern. An Schnittstellen bringt das Tablet WLAN, zwei USB- und einen HDMI-Port mit. Zur weiteren Ausstattung gehört ferner eine Kamera mit zwei Megapixel Auflösung. Das 12 Zoll große Display stellt die Anzeige mit 1280 mal 800 Bildpunkten dar und soll sich nach Herstellerangaben neben Multimedia- auch für Grafikanwendungen eignen. Eine Tastatur lässt sich entweder virtuell auf dem Display anzeigen oder physisch per Bluetooth mit dem Rechner verbinden.

MSI – Windpad mit Wintel-Plattform

MSI WindPad
Foto: MSI

MSI (Halle 14, Stand H42) setzt mit seinem „WindPad 100W“ ganz auf eine Wintel-Plattform. Der Herstellerangaben zufolge 800 Gramm schwere Tablet-Rechner rechnet mit einem Atom-Prozessor vom Typ Z530 von Intel und läuft unter der Home-Premium-Edition von Windows 7. Das 10 Zoll große Multi-Touch-Display bietet eine Auflösung von 1024 mal 600 Bildpunkten. MSI spendiert seinem Windows-Tablet darüber hinaus 2 GB Arbeitsspeicher und ein 32 GB fassendes SSD-Laufwerk. Das WindPad bietet darüber hinaus zwei Kameras, einen Slot für Speicherkarten, einen USB-Anschluss sowie einen HDMI-Ausgang. Der Rechner kann sich per WLAN ins Netz einklinken und via Blurtooth die Verbindung zu anderen Geräten aufnehmen. Sensoren registrieren die Lage des Geräts sowie die Lichtverhältnisse und richten entsprechend die Anzeige sowie deren Helligkeit danach aus. In Deutschland ist das MSI-Tablet unter der Modellbezeichnung WindPad 232W bereits zu haben. Die Preise in diversen Online-Shops beginnen bei etwa 600 Euro. Im zweiten Quartal dieses Jahres will der Hersteller mit dem WindPad 100A darüber hinaus ein Android-basiertes Tablet auf den Markt bringen.

Entscheidender Erfolgsfaktor – der App-Store

Die Technik eines Tablets entscheidet längst nicht mehr allein darüber, ob ein Gerät Erfolg im Markt hat oder nicht. Mindestens ebenso wichtig ist die Plattform inklusive des daran anschließenden Ökosystems mit dem entsprechenden App-Store. Der Zusammenhang zwischen Umfang des App-Store und Markterfolg hat sich zuletzt deutlich im Geschäft mit Smartphones gezeigt. Nach Schätzungen des Bitkom haben deutsche Smartphone-Nutzer im vergangenen Jahr rund 900 Millionen Apps über das mobile Internet heruntergeladen. Das sind mehr als doppelt so viele wie im Jahr zuvor. Der Umsatz mit den Mini-Programmen stieg im Jahresvergleich um 81 Prozent auf 343 Millionen Euro. Nach Einschätzung der Branchenvertreter gibt es derzeit weltweit rund 520.000 Apps – Tendenz stark steigend.

Apple hat das App-Store-Konzept zur Perfektion getrieben. Rund um iPhone und iPad gibt es derzeit mehr als 350.000 Anwendungen, die Nutzer aus die iTunes-Store herunterladen können. Innerhalb von rund zweieinhalb Jahren wurden mehr als zehn Milliarden Apps aus dem Apple-Store heruntergeladen. Allerdings holt Google mit Android auf. Im Google-Store finden sich derzeit mehr als 100.000 Apps. Zudem hat der Internet-Konzern Anfang Februar mit der Android-Version 3.0, Codename Honeycomb, ein speziell für die Tablet-Nutzung angepasstes Betriebssystem vorgestellt. Damit ist der Zugriff auf den Android-Store auch via Web möglich.

Andere Hersteller liegen deutlich im Hintertreffen. So kann Microsoft in seinem App-Store für Windows Phone 7 derzeit erst ein paar tausend Anwendungen vorweisen. Zudem beschränkt sich dieses Ökosystem bis dato nur auf die Smartphone-Plattform. Inwieweit das App-Store-Konzept auch bei Windows-basierten Tablets greifen wird, ist derzeit noch nicht abzusehen. Auch die anderen Hersteller wie beispielsweise Hewlett-Packard mit WebOS werden hart daran arbeiten müssen, nicht den Anschluss in einem lukrativen Geschäftsfeld zu verpassen. Gartner zufolge wird das weltweite App-Geschäft im laufenden Jahr ein Volumen von 15,9 Milliarden Dollar erreichen. Bis Ende 2014 werden nach Schätzungen der Marktforscher die Nutzer weltweit insgesamt mehr als 185 Milliarden Apps auf die verschiedenen Plattformen heruntergeladen haben.

Fujitsu – Tablet für das Business

Fujitsu Stylistic Q 550
Foto: Fujitsu

Fujitsu (Halle 2, Stand B38) will auf der CeBIT seinen neuen Tablet-Rechner „Stylistic Q 550“ präsentieren. Der Rechner mit einem 10,1-Zoll-Touchscreen-Display (1366 mal 768 Pixel) basiert auf Intels System-on-Chip-Lösung „Oak-Trail“. Herzstück bildet dabei ein Atom-Prozessor vom Typ „Z670“. Zu den weiteren Ausstattungsmerkmalen des Q550 gehören 2 GB Arbeitsspeicher sowie ein SSD-Laufwerk mit 32 oder 64 GB Speicherkapzität. Ersten Angaben zufolge soll das Tablet zwei Kameras mitbringen, USB- sowie HDMI-Anschlüsse sowie einen Slot für Speicherkarten. Als zusätzliches Sicherheits-Feature integriert der Hersteller einen Fingerabdruck-Scanner in das Gehäuse des etwa 680 Gramm schweren Rechners. Als Betriebssystem kommt Windows 7 zum Einsatz. Fujitsu zufolge soll der Q550 im zweiten Quartal 2011 auf den Markt kommen. Angaben zum Preis liegen bis dato noch nicht vor.

Hewlett-Packard – nächster Anlauf mit WebOS

HP Tablet
Foto: HP

Hewlett-Packard (Halle 4, Stand A58) hat in Sachen Tablets erst zwei Wochen vor der CeBIT die Katze aus dem Sack gelassen. Neben zwei neuen Smartphones stellte der weltgrößte IT-Konzern das erste Modell der seit der Übernahme von Palm erwarteten Tablets vor. Das „Touchpad“ orientiert sich an Apples iPad und hat mit ihm neben den ungefähren Maßen auch das 9,7 Zoll große Display mit 1024 mal 768 Pixel Auflösung gemein. Der interne Speicher beträgt 16 oder 32 GB, weitere Features sind eine 1,3-Megapixel-Frontkamera für Videotelefonie, Beschleunigungssensor und Gyroskop. Für den Zugang zum Internet ist zunächst WLAN, später auch 3G oder 4G (LTE) vorgesehen – diese Modelle sollen dann auch ein GPS-Modul erhalten. Motor des HP-Tablets ist der neueste Snapdragon-Chipsatz von Qualcomm mit 1,2-Gigahertz-Dual-Core-Prozessor, dem 1 GB RAM zur Seite gestellt werden. Als Zubehör soll es eine Schnurlos-Tastatur geben, auch die Induktionsladestation „Touchstone“ sollen Anwender für das Touchpad nutzen können.

Mit der Hardwareausstattung muss sich das Touchpad nicht vor der Konkurrenz verstecken, als Differenzierungsmerkmal sieht HP indes das mit der Palm-Übernahme ins Haus gekommene Betriebssystem WebOS: Neben den üblichen Kalender-, Foto- und Adressbuch-Anwendungen kommt Version 3.0 mit der Softwaresuite „TouchPad at Work“ auf das Tablet, die QuickOffice, Google Docs und VPN-Unterstützung enthält. Beim Bedienkonzept orientiert sich das Multitaskingfähige WebOS wie bisher an einem Kartenspiel: Jede Applikation wird quasi als Spielkarte auf das Display gelegt und kann zur Seite geschoben, verkleinert oder von anderen Anwendungen überdeckt werden. Im unteren Bereich des Screens liegt außerdem ein „Notification Panel“, das den Nutzer über Ereignisse von Hintergrund-Anwendungen informiert. Wann das HP-Tablet auf den Markt kommt, steht bislang noch nicht fest. Ersten Informationen zufolge soll es irgendwann im Sommer soweit sein. Auch über den Preis liegen derzeit noch keine Informationen vor.

Dell – Business-Tablet aus der Latitude-Familie

Während Hewlett-Packard in Sachen Tablets Farbe bekennt, machte Dell (Halle 2, Stand B30) zuletzt noch ein Geheimnis aus seinen Plänen. Im Vorfeld der CeBIT sickerten jedoch einige Informationen über ein Business-Tablet an die Öffentlichkeit, das in der Latitude-Familie erscheinen soll. Ersten Angaben zufolge wird der Rechner im 10-Zoll-Format mit einem Intel-Chip arbeiten und unter Windows 7 laufen. Darüber hinaus gehören 2 GB Arbeitsspeicher sowie eine SSD mit einer Speicherkapazität von 32, 64 oder 128 GB zur Ausstattung. Außerdem soll das Latitude-Tablet je eine Kamera an der Vorder- und Rückseite bieten sowie Module für WLAN und UMTS. Für den Einsatz am Schreibtisch ist eine Dockingstation vorgesehen, an die Nutzer eine Tastatur und andere Peripheriegeräte anschließen können sollen. Das rund ein Kilogramm schwere Dell-Tablet soll im Mai oder Juni auf den Markt kommen. Zum Preis liegen bis dato keine Informationen vor.

Dell Streak
Foto: Dell

Konkreter sind Dells Pläne, was die Entwicklungen in der „Streak“-Familie betrifft. Bereits zum Jahresanfang haben die Texaner mit dem „Streak 7“ den größeren Bruder des 5-Zoll-großen „Streak 5“ vorgestellt. Das Streak 7 besitzt ein sieben Zoll großes Touchscreen-Display mit einer Auflösung von maximal 800 mal 480 Bildpunkten. Das Tablet rechnet mit einem auf 1 Gigahertz getakteten Tegra T20-Prozessor von Nvdia. Der interne Speicher ist mit 16 GB bestückt und lässt sich per SD-Speicherkarte um bis zu weitere 32 GB ausbauen. An Vorder- und Rückseite bietet der Rechner je eine Kamera. Darüber hinaus finden sich im Streak 7 Module für Bluetooth, WiFI, GPS sowie ein Slot für eine Mobilfunkkarte. Als Betriebssystem für das rund 450 Gramm schwere Tablet kommt Android in der Version 2.2 zum Einsatz. Ein Update auf das speziell für den Tablet-Einsatz vorgesehene Release 3.0 ist offenbar in Vorbereitung.

Androiden und Windows-Tablets

LG Electronics (Halle 14, Stand H44) wird in Hannover sein „LG V900 Optimus Pad“ zeigen. Das Tablet mit einem 8,9 Zoll großen Display (1280 mal 768 Pixel) läuft unter der neuesten Android-Version 3.0 und rechnet mit einem Dual-Core „Tegra2“ Chip von Nvidia. Darüber hinaus stattet der Hersteller das Optimus Pad mit einer 3D-Kamera aus. Bilder und Videos lassen sich über die integrierte HDMI-Schnittstelle auf TV-Geräten wiedergeben. LG will sein Tablet ab April zu einem Preis von 999 Euro in die deutschen Läden bringen.

Archos 101
Foto: Archos

Archos (Halle 15, Stand D62) präsentiert seine gesamte Palette an Android-Tablets, die vom handlichen 2,8 Zoll-Gerät bis zum Multimedia-Tablet mit 10,1-Zoll-Display reicht. Die Modelle „Archos 28“, „Archos 32“, „Archos 43“, „Archos 70“ und „Archos 101“ laufen unter der Android-Version 2.2. Ab dem 43er Modell lässt sich der interne Speicher, der zwischen 8 und 16 GB beträgt, mit einer Speicherkarte um bis zu 32 GB erweitern. Eine Besonderheit bietet das Modell Archos 70: Es bringt eine interne Festplatte mit 250 GB Speicherkapazität mit. Die beiden größeren Modelle 70 und 101 bieten einen kapazitiven Multitouch-Screen. Zudem lassen sich via USB externe Geräte wie beispielsweise Maus und Tastatur anschließen. Die Tablets sind seit dem vergangenen Herbst verfügbar und kosten zwischen 99 und 349 Euro.

Einen USB-Anschluss bietet auch das „Breeze“ von AOC (Halle 15, Stand D35). Das Tablet mit 8-Zoll-Display (800 mal 600 Pixel) läuft mit Android 2.1 und bietet einen internen Speicher von 4 GB, der sich über eine Speicherkarte erweitern lässt. Der Rechner, der laut Herstellerangaben eine Lufzeit von bis zu zwölf Stunden bieten soll, wird im Mai oder Juni auf den Deutschen Markt kommen.

Gigabyte (Halle 15, Stand D20) setzt bei seinem „S1080“ auf Windows 7 als Betriebssystem. Das Tablet mit 10,1-Zoll-Display (1024 mal 600 Bildpunkte) arbeitet mit einem Dual-Core Atom-Chip von Intel (N550) und einer 320 GB großen Festplatte. Neben einer Webcam, Speicherkarten-Slot und Ethernet-Port bietet der Rechner zudem USB 3.0-Anschlüsse. Wann und zu welchem Preis das S1080 hierzulande zu haben sein wird, ist noch nicht bekannt.

Pearl Tablet
Foto: Pearl

Pearl (Halle 14, Stand J15) präsentiert seinen „Touchlet Tablet PC X2“, den es auch in einer GPS-Variante (X2G) gibt. Das Android-basierte (2.2) Gerät bietet ein sieben Zoll großes Display (800 mal 480 Pixel) sowie 2 GB Speicher, der über einer Karten-Slot erweitert werden kann. Zudem verbaut der Hersteller einen USB-Port sowie eine Webcam in dem knapp 400 Gramm schweren Tablet. Beide Varianten sind seit vergangenem Herbst zu haben. Die Preise beginnen bei 170 Euro.

Wortmann Terra Pad 1050
Foto: Wortmann

Wortmann (Halle 15, Stand F69) zeigt mit dem „Terra Pad 1050“ ein Tablet im Zehn-Zoll-Format. Der kapazitive Multitouch-Screen bietet eine Auflösung von 1024 mal 600 Bildpunkten. Beim Betriebssystem setzt der Hersteller auf die Home Edition von Windows 7. Das Terra Pad rechnet mit einem Atom-Chip von Intel (N455), einem Arbeitsspeicher von 2 GB sowie einem 32 GB fassenden SSD-Laufwerk. An Schnittstellen stattet der Hersteller den Rechner mit USB, Mini-VGA und einem Speicherkartenleser aus. Zudem gibt es eine Webcam. Optional lässt sich ein UMTS-Modul für Mobilfunkverbindungen anschließen. Das Terra Pad gibt es seit Ende vergangenen Jahres zu kaufen. Die Preis beginnen bei etwa 500 Euro.