Sehr ungewöhnlich: Vor Apples heutigem Notebook-Event waren praktisch alle Details zum neuen MacBook und MacBook Pro schon vorab im Netz zu finden. Zum Beispiel bei John Gruber a.k.a. "Daring Fireball" oder dem deutschen Mac-Experten-Blog "fscklog.com". Demnach stellt Apple-Chef Steve Jobs heute ein neues MacBook mit Aluminium-Gehäuse und ein neues MacBook Pro vor - und zwar nur mit 15-Zoll-Bildschirm. Ob die 17-Zoll-Variante nachgereicht wird oder ausläuft, ist noch unklar.
Kurz gefasst werden sich MacBook und MacBook Pro optisch sehr ähnlich - das MacBook sieht äußerlich auf den ersten Blick einfach aus wie eine 13-Zoll-Ausführung des Pro-Modells (das es auch nur noch mit "glossy" Display geben wird, vermutlich zum Leidwesen so manchen Nutzers): Alugehäuse aus einem Stück, schwarzer Rand ums LED-hintergrundbeleuchtete Panel, großes gläsernes Multi-Touch-Trackpad ohne Tasten (und Bedienung mit bis zu vier Fingern).
Erstaunlicherweise arbeitet im MacBook und MacBook Pro sowie auch im mit größeren Festplatten aufgewerteten MacBook Air jetzt ein und derselbe Grafikchip: der neue "9400M" von Nvidia. Der soll um Längen besser sein als speziell die bisherige Intel-Chipsatzgrafik im MacBook und kann sogar das 30-zöllige "Cinema Display" als externen Monitor befeuern.
Im MBP steckt allerdings zusätzlich (im Nvidia-Jargon "Hybrid SLI") der "9600M GT". Diese kann Hochleistung liefern, wenn das Gerät mit Strom versorgt ist; im Akkubetrieb wird auf die weniger stromfressende Chipsatz-GPU "heruntergeschaltet".
Mit der neuen Grafik wird vor allem das MacBook deutlich aufgewertet. Daher wird das Gerät auch teurer und nicht etwa 800 Dollar günstig, wie zuletzt häufig spekuliert wurde. Vorerst bleibt das alte weiße Plastik-MacBook mit 2,1 Gigahertz, 1 Gigabyte RAM und 120 GB Plattenplatz im Programm und ist für 999 Dollar (vorher 1099) zu haben.
Die neue Alu-MacBooks kosten allerdings 1299 Dollar (2 GHz, 2 GB Speicher, 160-GB-Platte) und 1499 Dollar (2,4 GHz, 2 GB RAM, 250 GB HDD).
Beim MacBook Pro bleiben die Preise unverändert bei 1999 Dollar und 2499 Dollar; auch das MacBook Air kostet mit 1799 Dollar (1,6 Ghz, 120 GB HDD) und 2499 Dollar (1,83 Ghz, 128 GB SSD) gleich viel wie gehabt. Ach ja: Das MBP mit 17 Zoll gibt es vorerst weiterhin zum alten Preis, allerdings einer 320-GB-Platte und 4 GB Hauptspeicher statt bisher 2 GB.
Ach ja: Last, but not least soll es noch ein 24-zölliges LED-"Cinema-Display" für 900 Dollar geben.
So, und nun warten wir mal ab, ob unsere Informanten richtig liegen. In diesem Fall reichen wir noch die deutschen Preise und die offiziellen Pressebilder nach. Und natürlich lassen wir uns darüber hinaus auch gern noch überraschen...
Nachtrag
Update (20.05 Uhr MESZ): So, die Veranstaltung in Kalifornien ist vorüber. Nachzureichen wäre unbedingt noch Folgendes:
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die neuen Alugehäuse werden aus einem Aluminiumblock ("brick") herausgefräst und werden damit deutlich stabliler, außerdem sind die neuen Apple-Notebooks in praktisch jeder Hinsicht umweltfreundlicher als bisher;
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das MBP ist nur mehr 0,95 Zoll dick, läuft mit dem 9400 fünf Stunden lang, hat statt Mini-DVI jetzt einen "Mini Display Port" (der kleiner als eine USB-Schnittstelle ist) und schließt magnetisch;
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auch das MacBook bekommt eine Tastaturbeleuchtung wie beim Pro, allerdings nur im teureren Modell;
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das MacBook hat keinen FireWire-Anschluss mehr;
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sowohl MacBook als auch MBP sind optional mit Festplatten bis 320 GB oder Solid-State Disk (SSD) mit 128 GB zu haben;
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das 17-Zoll-MBP wird irgendwann auch noch aufgefrischt, und
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Blu-ray ist vorerst kein Thema für Apple. Unter anderem wegen der (zumindest laut Jobs) komplizierten Lizenzierung.
Nun warten wir noch auf die offizielle Pressemitteilung mit den deutschen Preisen und schöne Fotos!
Update (20.50 Uhr MESZ): Die Pressemitteilung ist da - die beiden neuen MacBook-Modelle kosten in Deutschland 1199 und 1499 Euro. Alles Weitere zu Preisen und Konfigurationen steht im deutschen Store. Der Bilder-Upload dauert über DSL und VPN zu lange, eine schöne Bilderstrecke folgt also erst morgen.