Mobilfunkindustrie

Bis 2017 mehr als vier Milliarden Mobilfunknutzer

06.03.2013 von Ima Buxton
Der weltweite Mobilfunkmarkt blüht vor allem aufgrund der schnellen Zunahme mobiler Breitbandverbindungen. Das geht aus einer Studie von A.T. Kearney hervor. Doch damit die Unternehmen das Marktpotenzial ausschöpfen könnten, müsse das regulatorische Umfeld transparenter und planbarer werden – vor allem in Europa.
Foto: http://www.flickr.com/photos/ ndevil/3491395689/

Die globale Mobilfunkindustrie trägt bis 2017 kumuliert über umgerechnet 7,65 Billionen Euro zum globlen Bruttoinlandsprodukt bei und beschäftigt über zehn Millionen Mitarbeiter weltweit. Das ergab eine Studie des US-amerikanischen Beratungsunternehmens A. T. Kearney im Auftrag des internationalen Branchenverbandes der Mobilfunkindustrie GSMA. In seiner Studie über die aktuelle Situation sowie Risiko und Chancen der Mobilfunkindustrie in den kommenden fünf Jahren erwartet A. T. Kearney bis zum Jahr 2017 Investitionen in diesem Segment von 841 Milliarden Euro und einen Beitrag von rund 2 Billionen Euro zu öffentlichen Haushalten. Derzeit nutzen laut Studie weltweit nahezu 3,2 Milliarden Menschen – und damit etwa die Hälfte der Weltbevölkerung – Mobilfunk. Bis 2017 sollen weitere 700 Millionen Kunden hinzukommen und die Vier-Milliarden-Marke bis 2018 erreichen.

Nahezu zehn Millionen Beschäftigte bis 2017

A. T. Kearney nennt noch weitere Zahlen: Mit einem Umsatz von rund 1,22 Billionen Euro Umsatz trägt die Mobilfunkindustrie mit etwa 2,2 Prozent zum globalen Bruttoinlandsprodukt bei. Bis 2017 soll diese Zahl auf knapp 1,53 Billionen Euro pro Jahr ansteigen. Die Anzahl der Beschäftigten bei Unternehmen im Mobilfunkumfeld soll in diesem Zeitraum auf nahezu zehn Millionen anwachsen.

Das Beratungsunternehmen bewertet die Chancen für die Zukunft der Mobilfunkindustrie grundsätzlich positiv. Das dynamische Wachstum mobiler Breitbandverbindungen von 26 Prozent bis 2017 sorge förmlich für eine Explosion des Datenaufkommens. Ob sich die daraus ergebenden Chancen genutzt werden könnten, hänge jedoch im Wesentlichen von der zeitnahen und wirtschaftlich sinnvollen Verfügbarkeit von ausreichend Mobilfunkfrequenzen ab, so die Analysten von A. T. Kearney.

Europäische Region fallen zurück

Außerdem sei ein transparentes und planbares regulatorisches Umfeld vor allem in Bezug auf die Lizenzierung von Mobilfunkfrequenzen erforderlich. „Bei allem Schutz gegen Missbrauch von übermäßiger Marktmacht müüsten sich die Wettbewerbsbehörden der Idee einer grundsätzlichen Marktkonsolidierung öffnen, um den neuen ökonomischen Rahmenbedingungen Rechnung zu tragen“, fordert A. T. Kearney in seiner Pressemitteilung zur Veröffentlichung der Studie. Im weltweiten Vergleich tue sich vor allem die Europäische Union schwer, Rahmenbedingungen für wirtschaftlich nachhaltige Investitionen und Wachstum in der Telekommunikationsindustrie zu schaffen. Hier fielen die europäischen Mobilfunkbetreiber gegenüber denen in anderen Regionen zurück, mahnen die Studienautoren.