Getestet

Bitdefender Internet Security 2010

20.10.2009 von Frank Ziemann
Bitdefender hat die neue Version 2010 seines Schutzpakets Internet Security heraus gebracht. In einem ersten Test tritt das Produkt gegen eine umfangreiche Malware-Sammlung an und offenbart dabei einige Schwachpunkte.
Bitdefender 2010: Status und Aufgaben

Der rumänische Software-Hersteller Softwin hat kürzlich mit Bitdefender Internet Security 2010 die neueste Generation seiner Sicherheits-Suite auf den Markt gebracht. Wir zeigen Ihnen Stärken und Schwächen der neuen Programmversion, die ein aktueller Test ans Licht gebracht hat. Der Test wurde vom Testlabor AV-Test in Magdeburg unter Windows XP SP3 und Vista SP2 durchgeführt, jeweils mit deutschen und englischen Versionen.

Die Ergebnisse der deutschen und englischen Fassungen unterscheiden sich nicht. Die deutschen Programmversionen sind allerdings an einigen Stellen nicht gut übersetzt, was zu Missverständnissen führen kann. Alle Tests sind am 9. September mit allen verfügbaren Updates und aktiver Internet-Verbindung durchgeführt worden.

Der erste Prüfpunkt ist stets die Erkennung der Malware aus der aktuellen Wildlist-Sammlung. Sie enthält 3583 selbst replizierende Schädlinge (Viren und Würmer), die eine gewisse Verbreitung erreicht haben. Dieser Test ist eine Pflichtübung für jeden Virenscanner. Bitdefender leistet sich im Test allerdings ein paar Patzer. Zwar werden alle Malware-Dateien beim manuellen Scan (On Demand) erkannt, der Hintergrundwächter (On Access) hat jedoch 16 Schädlinge übersehen.

Dieser Artikel basiert auf einem Beitrag unserer Schwesterpublikation PC-Welt. (pah)

Fehlerursache, Erkennung weiterer Schädlinge

Bitdefender 2010 Dashboard

Anscheinend hat Bitdefender einige Schädlinge, darunter Viren, Würmer und Bots, fälschlich nur als unerwünschte Programme klassifiziert. Diese Kategorie wird standardmäßig nicht vom Wächter blockiert. Der Hersteller ist informiert und hat zugesagt diese Zuordnung umgehend zu korrigieren.

Bei der Erkennung einer umfangreicheren Malware-Sammlung mit über 460.000 schädlichen Dateien lieferte Bitdefender ein ausgezeichnetes Ergebnis ab. Es erkannte 99,34 Prozent der Schädlinge. Von mehr als 12.200 Dateien aus der Kategorie Adware und Spyware erkannte Bitdefender knapp 12.000 und erreichte eine gute Erkennungsrate von 97,99 Prozent.

Die dynamische Erkennung aktueller Malware, die noch nicht durch Signaturen und Heuristiken abgedeckt sind, ist mit einer Trefferquote von 25 Prozent durchaus noch verbesserungswürdig. Das Ergebnis ist jedoch noch akzeptabel, da bei dieser proaktiven Schutzfunktion Fehlalarme drohen, falls sie zu scharf ausgelegt wird.

Das Scannen von 500.000 harmlosen Dateien aus Windows, Office und anderen Programmen hat Bitdefender Internet Security 2010 ohne Fehlalarme absolviert.

Reinigungsleistung und Geschwindigkeit

Bitdefender 2010 Sicherheitsstatus

Einen verseuchten PC wieder von Malware zu befreien ist keine leichte Aufgabe, denn viele Schädlinge verstreuen ihre Dateien über die ganze Festplatte. Im Test konnte Bitdefender alle 25 aktiven Schädlinge finden und entfernen. Zurück blieben lediglich Reste wie verwaiste Registry-Einträge, die zum automatischen Laden der Malware dienten.

Die Erkennung und Beseitigung von so genannten Rootkits, Malware-Tarnkappen, absolvierte Bitdefender Internet Security 2010 ohne Fehl und Tadel. Alle Rootkits wurden erkannt und entfernt - sehr gut.

Die Scan-Geschwindigkeit von Bitdefender Internet Security 2010 liegt im Vergleich zu den Mitbewerbern im Mittelfeld. Nach einem ersten Komplett-Scan der Festplatte brauchen nachfolgende Durchläufe weniger Zeit, da Bitdefender bei ersten Scan Prüfsummen anlegt und speichert. Unveränderte Programmdateien werden bei späteren Durchgängen übersprungen.

Bitdefender Internet Security 2010 läuft unter Windows XP (ab SP2), Vista und Windows 7. Es ist als Einzelplatzversion für 34,95 Euro inklusive einem Jahr Update-Service erhältlich.

(PC-Welt)