Cloud-Computing

Broker für IT-Lösungen

26.02.2015 von Peter Ilg
Beim Cloud Computing wird IT über das Netz bereitgestellt: Hardware, Software, Plattformen. Abgerechnet wird nach Nutzung. Cloud-Experten müssen Kundenbedürfnisse verstehen, um daraus sichere Lösungen abzuleiten.

In Public Clouds greifen Anwender über das Internet auf Daten und Anwendungen zu. Private Clouds sind geschlossene Netzwerke und nach außen abgesichert, so dass Dritte keinen Einblick nehmen können. Die Telekom bietet beide Varianten an.

Ralf Poggemann: "Cloud-Profis sollten in Prozessen denken."
Foto: Deutsche Telekom

Ralf Poggemann (39) ist bei T-Systems zuständig für die Umsetzung strategischer Cloud-Projekte mit Partnern, beispielsweise Providern. Nach einer Ausbildung zum IT-Systemkaufmann war er in unterschiedlichen Firmen zunächst im Vertrieb, dann in Konzeption und Entwicklung von IT-Produkten für die Telekommunikation tätig. Seit 2002 arbeitet er bei T-Systems in Berlin. Poggemann beschäftigt sich seit zehn Jahren mit Cloud Computing.

Cloud-Experten sollten Generalisten sein und ein technisches Grundverständnis haben. Zudem müssen sie im engen Austausch mit den Fachabteilungen beobachten, welche Anwendungen oder Ressourcen in der Cloud benötigt werden. Der Cloud-Experte wird somit zum IT-Broker, der permanent nach der kosteneffizientesten IT-Lösung sucht. Gleichzeitig muss er Fragen des Datenschutzes und der Datensicherheit beantworten können.
Foto: Deutsche Telekom

"Cloud-Experten brauchen fachliche, methodische und persönliche Kompetenzen", sagt Poggemann. Und das alles in einer Person: "Unsere Cloud-Mitarbeiter müssen Kundenbedürfnisse verstehen, daraus ein Produkt ableiten und Sicherheit vermitteln." Cloud-Experten sollten sich mit klassischer IT und neuen Architekturen auskennen, in Geschäftsprozessen denken können und Lösungen konzipieren, um IT-Landschaften im Sinne von Kundenbedürfnissen weiterzuentwickeln - für kleine und mittelständische Firmen genauso wie für Konzerne.

Frank Strecker: "Kunden wollen eine sichere Cloud."
Foto: Deutsche Telekom

"Unsere Kunden wollen ihre Lösungen möglichst einfach und vor allem sicher beziehen", weiß Frank Strecker. Er ist verantwortlich für das Cloud-Geschäft bei der Telekom. Aufgrund der Diskussionen der letzten Monate bezüglich der Sicherheit der Daten würden immer mehr Unternehmen nach Lösungen aus deutschen Rechenzentren fragen. Das Problem: Der Cloud-Markt wird von Anbietern aus Übersee beherrscht. Und dort gespeicherte Daten unterliegen nicht den Datenschutzrichtlinien Deutschlands. Zudem ist der Speicherort der ausgelagerten Daten nicht eindeutig nachweisbar. Den kann die Telekom mit ihrer German Cloud geografisch eingrenzen.

Die wichtigsten Cloud-Zertifikate
Die wichtigsten Cloud-Zertifikate
Cloud-Zertifikate sollen den wild wuchernden Markt der Cloud-Dienstleister durchsichtiger machen und bei der Suche nach einem zuverlässigen Provider Unterstützung bieten.
EuroCloud SaaS Star Audit
EuroCloud ist ein Zusammenschluss europäischer Cloud-Anbieter und richtet sich mit seinem Zertifikat ausschließlich an Software-as-a-Service Anbieter. Der deutsche Ableger zertifiziert Unternehmen nach dem Standard "Euro Cloud SaaS Star Audit".
Cloud EcoSystem "Trust in Cloud"
Das SaaS-EcoSystem richtet sich vor allem an mittelständisch geprägte Unternehmen, das "Trust in Cloud"-Zertifikat soll sich als ein Qualitäts-Zertifikat für SaaS und Cloud-Lösungen etablieren. Auf Basis des Zertifikats sollen Nutzer die Möglichkeit erhalten Cloud-Lösungen objektiv vergleichen zu können.
TÜV Rheinland "Certified Cloud Service"
Der TÜV nimmt sich mit dem "Certified Cloud Service"neuerdings auch der Cloud an und hat dazu ein mächtiges Werkzeug für die Prüfung von Cloud-Services entwickelt. Beginnend mit einem "Cloud-Readiness Check" werden zunächst Sicherheit, Interoperabilität, Compliance und Datenschutz auf ihre Cloud-Tauglichkeit überprüft.
SAS 70 von AICPA
Eher in den USA als in Europa wird SAS 70 von AICPA verwendet. Die Zertifizierung SAS 70 testiert die Kontrolle über die unternehmenseigenen Steuerungsprozesse nach den Vorgaben des American Institute of Certified Public Accountants (AICPA). Die SAS-70-Zertifizierung kann auf zwei Arten erfolgen. Während die Typ-1-Zertifizierung nur eine Beschreibung der Kontrollmechanismen verlangt, werden bei Typ 2 auch die tatsächliche Umsetzung und die Effizienz der Maßnahmen im Unternehmen kontrolliert.
Safe Harbour
Safe Harbour ist eine Datenschutzvereinbarung zwischen der EU und den Vereinigten Staaten, die es europäischen Unternehmen ermöglicht, personenbezogene Daten legal in die USA zu übermitteln. Europäische Rechtsstandards werden von Unternehmen, die sich nach der Safe-Harbour-Regelung zertifizieren, voll akzeptiert und respektiert.
Cloud Experte
Der Verband Cloud Ecosystem versucht Cloud-Anbieter, -Vermittler und -Nutzer zusammen zu bringen.
Trust in Cloud
Der Verband Cloud Ecosystem versucht Cloud-Anbieter, -Vermittler und -Nutzer zusammen zu bringen.
German Cloud
Der Verband Cloud Ecosystem versucht Cloud-Anbieter, -Vermittler und -Nutzer zusammen zu bringen.

Weitere Berufsbilder im Sonderheft "Zukunft der IT-Profis"

Dieser Artikel ist im COMPUTERWOCHE-Sonderheft "Zukunft der IT-Profis" erschienen, welches hier zum kostenlosen Download zur Verfügung steht.

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