SAP auf Linux

Burton spart durch Migration

06.10.2009 von Jan Schulze
Standard-Server mit Linux anstelle proprietärer Unix-Systeme - mit diesem Fundament für SAP spart der Snowboard-Hersteller Burton bis zu 80 Prozent Betriebskosten.
Der Snowboard-Hersteller Burton verabschiedete wegen zu hoher Kosten und häufiger Ausfälle von Unix. Inzwischen laufen alle kritischen Systeme des US-amerikanischen Unternehmens auf dem Suse Linux Enterprise Server des Anbieters Novell. (Quelle: Burton)

Hochverfügbarkeit und die Flexibilität, auch auf Seiten der IT schnell auf veränderte Marktbedingungen reagieren zu können, sind für global agierende Unternehmen unabdingbar. So auch für Burton, einer der bekanntesten Snowboard-Hersteller mit Sitz in den USA. Bislang liefen die geschäftskritischen Anwendungen des Unternehmens - darunter SAP ERP und CRM - auf einer Unix-Umgebung. In Bezug auf Verfügbarkeit und Administrierbarkeit war Burton jedoch mit dieser Infrastruktur nicht zufrieden. 2009 migrierte Burton deshalb die geschäftskritischen SAP-Anwendungen von Unix auf Linux .

Ein grundsätzliches Problem der Unix-Welt ist, dass die verschiedenen Unix-Derivate immer eine spezielle Hardware voraussetzen. Diese ist zwar oft sehr leistungsfähig, aber auch teuer. Für Burton kam noch hinzu, dass das eingesetzte Unix-Derivat HP-UX in der Verwaltung sehr zeitraubend war. Auch häufige Ausfälle waren ein Problem. Während der Vorbereitung für ein Upgrade seiner SAP-Applikationen begann das Unternehmen, auch eine Erneuerung der entsprechenden Infrastruktur anzugehen. Neben einer Aktualisierung der Unix-Umgebung zog Burton dabei eine Migration auf Linux in Betracht.

Suse Linux Enterprise Server als günstigere Alternative zu Unix

Nachdem Burton entschieden hatte, dass die Kosten eines Unix-Upgrades nicht tragbar waren, evaluierte das Unternehmen verschiedene Linux-Distributionen. Die Wahl fiel auf den Suse Linux Enterprise Server des Anbieters Novell: "Es war uns wichtig, eine SAP-zertifizierte Linux-Plattform zu haben, und das hat uns von der Wahl des Suse Linux Enterprise Servers überzeugt", sagt Bill York, Senior Linux Administrator bei Burton. "Snowboarder sind zwar durchaus risikofreudig, aber bei unseren geschäftskritischen IT-Systemen gehen wir keine Risiken ein und brauchen ständige Verfügbarkeit."

Schnell, höher verfügbar und reaktionsfreudiger

Burton migrierte in der Folge seine kritischen Systeme einschließlich SAP ERP, Business Intelligence, CRM sowie Enterprise Portal auf Suse Linux. Bei der notwendigen neuen Hardware entschied sich der Snowboard-Hersteller für Server von Dell. York ist mit dem Ergebnis sehr zufrieden: "Der Suse Linux Enterprise Server kommt mit einem ungemein großen Workload zurecht, der jede andere Plattform in die Knie zwingen würde. Unsere Systeme laufen nun unglaublich schnell, sie sind höher verfügbar und reaktionsfreudiger als zuvor. Auch Ausfälle erleben wir nicht mehr."

Virtualisierung für bessere Anpassung an Workloads

Durch die Migration von HP-UX und proprietärer Hardware auf Suse Linux Enterprise Server, der auf günstigen Standard-Servern läuft, konnte Burton die für die Server anfallenden Kosten um 80 Prozent reduzieren. Die Möglichkeit, Standard-Server zu nutzen, hat zudem nicht nur die Hardware-Kosten signifikant verringert, sondern auch den Stromverbrauch um 30 Prozent gesenkt. Weitere Einsparungen stellten sich bei den Administrationszeiten und -kosten ein. Diese konnten um 40 Prozent, der Zeitaufwand für den Support von Anwendern um 25 Prozent reduziert werden. Darüber hinaus erreicht die neue Lösung eine verfügbare Betriebszeit von 99,999 Prozent.

Da erste Linux-Server bereits seit 2007 im Unternehmen in Betrieb sind, traf die Umstellung die IT-Mitarbeiter nicht unvorbereitet: "Alle unsere IT-Mitarbeiter haben einen nahtlosen Übergang von unserer Unix-Umgebung erlebt, so dass wir kein zusätzliches Training benötigen", so York. Im nächsten Schritt plant Burton, die integrierte Virtualisierungslösung Xen zu nutzen, um die Anzahl der physischen Server zu reduzieren und sich so verändernden Workloads besser anzupassen. Das Unternehmen verspricht sich davon, bei Bedarf schnell neue Anwendungen auf virtuellen Servern bereit stellen zu können.

Der nächste Schritt: Erweiterte Support-Angebote nutzen

Aufgrund der bislang gemachten Erfahrungen zieht Burton es in Betracht, auch das erweiterte Support-Angebot von Novell und SAP zu nutzen. Beim "Suse Linux Enterprise Server Priority Support für SAP Applikationen" handelt es sich um ein gemeinsames Support-Angebot von SAP und Novell, das Wartung und Support für SUSE Linux Enterprise Server sowie SAP Applikationen über einen Support-Zugang beinhaltet. "Unsere Erfahrung mit dem Novell Support war sehr positiv", resümiert York.

Das Unternehmen

Burton Snowboard wurde 1977 von Jake Burton Carpenter im amerikanischen BundesstaatVermont gegründet. 1996 erweiterte Burton sein Angebot um Boardsports und Bekleidungsmarken. Das Unternehmen befindet sich noch heute im Privatbesitz von Jake Burton Carpenter und hat den Hauptsitz in Burlington mit Niederlassungen in Kalifornien, Österreich, Japan und Australien.