Auf den ersten Blick wirkt die Cisco Flip Mino HD wie eine Mischung aus Handy und Diktiergerät: dunkle Vorderseite mit 1,5-Zoll-Display und einem Knopf, die Rückseite verchromt und mit Kameralinse. Schaltet man den Mini-Camcorder an, erwachen auch die übrigen Bedienelemente zum Leben - sie sind mit weißen LEDs beleuchtet, was das Filmen bei wenig Licht erleichtert, also etwa auf Partys. Denn genau dafür ist die Cisco Flip Mino HD konzipiert: Getreu nach dem Motto "Shoot & Share" sollen Flip-User ein Video machen und dieses schnell über den PC auf YouTube, Facebook oder MySpace stellen. Auch das Verschicken per Mail ist laut Cisco super einfach. Wir haben uns das Videowunder Cisco Flip Mino HD genauer angesehen.
Bedienelemente und erstes Anschalten
Die Cisco Flip Mino HD lässt sich über insgesamt neun Tasten bedienen. Prominent in rot gehalten ist der Auslöser, kreuzförmig um ihn sind die Tasten zum Ein- und Auszoomen sowie zum Weiter- und Zurückblättern der Clips angeordnet. Außerdem gibt’s eine Taste für den Play-Modus - in dem die Zoom-Tasten zu Lautstärkereglern werden - und für die Löschfunktion, die mit einem Papierkorbsymbol gekennzeichnet ist. Bis auf den Auslöser sind alle Elemente berührungsempfindlich - es genügt, sie mit dem Finger leicht anzutippen.
Ein Schalter an der linken Gehäuseseite klappt den fest eingebauten USB-Stecker heraus. Gegenüber auf der rechten Gehäuseseite sitzt der Power-Knopf. Die Unterseite ist mit einem Stativgewinde versehen.
Nach dem Einschalten - der Akku ist ab Werk aufgeladen - können Sie durch das Halten des Auslösers das Setup-Menü der Cisco Flip Mino HD aufrufen. Darin lassen sich Sprache, Datum und Uhrzeit ändern sowie der Bestätigungston an- und abschalten. Um die Aufnahme zu starten, drücken Sie einmal kurz auf den Auslöser. Auf die gleiche Weise beenden Sie die Aufnahme. Das Display zeigt die verbleibende Aufnahmezeit an, der interne 4-GB-Speicher bietet Platz für maximal eine Stunde Video. Um den internen Speicher zu löschen, tippen Sie zuerst das Papierkorbsymbol an und wählen dann die Option "Alle" (löschen). Da sich im internen Speicher der Cisco Flip Mino HD auch die Software zum Bearbeiten und Weitergeben der Clips befindet, sollten Sie zum Löschen unbedingt diese Funktion nutzen und nicht etwa den Speicher unter Windows formatieren.
Anschluss am PC und Datenübertragung
Um die Clips auf den PC zu bringen, müssen Sie die Cisco Flip Mino HD mit dem integrierten USB-Stecker am Rechner anschließen. Diese Lösung ist auf den erste Blick praktisch, hat aber seine Nachteile: Denn der USB-Stecker ist recht wackelig und kann daher leicht abbrechen - ein kurzes, fest montiertes USB-Kabel, wie es manche externen Festplatten besitzen, wäre eine bessere Lösung gewesen. Es würde auch ein zweites Problem beheben, das auftritt, falls ein benachbarter USB-Port am Rechner bereits belegt ist. Dann hat die Cisco Flip Mino HD nämlich schlichtweg keinen Platz, und Sie müssen erst alle Geräte umstecken. Bei einem flexiblen Kabel würde sich der Stecker einfach drehen lassen.
Nach dem ersten Anstecken wird die Cisco Flip Mino HD wie gehabt vom Betriebssystem erkannt, und Sie werden gefragt, was Sie mit dem gefundenen USB-Gerät machen wollen: Wählen Sie das Flip-Symbol, startet die Installation der Software Flip-Share, mit der Sie Ihre Clips bearbeiten, verschicken und ins Internet stellen. Alternativ können Sie die Dateien auch per Drag&Drop auf Ihren PC kopieren. Um die Bearbeitung müssen Sie sich jedoch dann selbst kümmern. Die Clips lassen sich übrigens auch problemlos unter Linux abspielen - da taucht die Cam als Massenspeicher auf.
Unter Windows startet die Installation der Flip-Software automatisch, wenn Sie diese Option gewählt haben. Die Installation ist nötig, da Sie zum Abspielen der Videos einen Codec brauchen, der nicht zwangsweise auf jedem PC vorhanden ist. Nach der Installation müssen Sie den Rechner neu starten.
Ist die Software einmal installiert, startet sie jedes Mal automatisch, sobald Sie die Cisco Flip Mino HD am PC anschließen. Die Bedienung der Software ist sehr intuitiv: Sie haben die Möglichkeit, Ihre Clips anzusehen (auch im Vollbild-Modus) und auf Ihrem PC zu speichern. Oder Sie können die Videos als Grußkarte verschicken, ins Internet stellen und den Link dazu per Mail versenden. Zusätzlich lassen sich einzelne Clips zu einem Video zusammenfassen, mit Vor- und Nachspann sowie mit Musik versehen. Gefallen Ihnen die sieben vorinstallierten Instrumentalstücke nicht - wir fanden sie erstaunlich geschmackvoll -, können Sie Ihre Clips auch mit eigener MP3-Musik unterlegen. Zuguter Letzt lassen sich die Videos auf DVD brennen, und Sie können daraus Standbilder entnehmen. Die Vorgehensweise bei den einzelnen Optionen ist dabei ähnlich: Sie markieren die Clips und ziehen sie in das Bearbeitungsfenster. Alle weiteren Schritte erklärt der jeweilige Assistent.
Dieser Artikel basiert auf einem Beitrag unserer Schwesterpublikation PC-Welt. (pah)
Aufnahmequalität und Fazit
Bild- und Tonqualität
Die Cisco Flip Mino HD macht Video in HD-Qualität mit 1280 x 720 Pixeln und 30 Bildern beziehungsweise 9 MBit pro Sekunde. Als Format kommt Mpeg4 beziehungsweise H.264 mit AAC-Ton zum Einsatz. Die Bildqualität war für ein Gerät dieser Größe überraschend gut: Bei normalen Lichtverhältnissen fanden wir selbst in dunklen Bildbereichen kaum Bildrauschen, und auch die Schärfe war einwandfrei. Der Abstand zum Motiv sollte etwa 1,5 Meter betragen. Der automatische Weißabgleich arbeitete ordentlich, stieß jedoch bei wenig Licht an seine Grenzen. Dann war auch das Bildrauschen deutlicher.
Besonders beeindruckt hat uns jedoch das Digitalzoom, welches die Bildqualität nur geringfügig beeinflusst - ein großer Vorteil der HD-Auflösung. Der Ton ist klar und gut verständlich. Verantwortlich dafür ist ein Kugelmikrofon, das sehr sensibel arbeitet. Haben Sie in der Flip-Software eine Hintergrundmusik für Ihren Clip ausgewählt, lässt sich diese so konfigurieren, dass sie wahlweise leiser oder lauter als der Originalton ist oder diesen komplett ersetzt.
Lieferumfang
Cisco packt der Flip Mino HD einen Stoffbeutel und eine silberfarbene Handschlaufe bei, die optisch zum verchromten Rückteil der Cam passt. Für den Anschluss am TV gibt’s ein Videokabel mit kameraseitigem Miniklinkenstecker. Was den Akku angeht, so ist dieser bei der Cisco Flip Mino HD fest eingebaut. Eine Ladung soll für etwa zwei Stunden Video halten, zum Laden stecken Sie den Mini-Camcorder einfach per USB an den PC.
Fazit
Die Cisco Flip Mino HD hat uns fast restlos überzeugt. Die Handhabung ist extrem einfach. Die Bildqualität erwies sich als überraschend gut für ein so kleines Gerät. Kritikpunkte sind der etwas wacklige USB-Anschluss, der fest eingebaute Akku und das kleine Display. Auch ein HDMI-Anschluss wäre schön gewesen, um die HD-Videos in voller Pracht am Fernseher ansehen zu können.
Varianten
Cisco Flip Mino HD Schwarz
Cisco Flip Mino HD Chrom
Cisco Flip Ultra HD Schwarz (mit 8 GB Speicher und 2-Zoll-Display)
Testergebnisse und technische Daten
ALLGEMEINE DATEN: Cisco Flip Mino HD | |
---|---|
Hersteller |
Cisco |
Internetadresse |
|
Preis (Straßenpreis) |
rund 200 Euro |
Garantie des Herstellers |
24 Monate |
DIE TECHNISCHEN DATEN: Cisco Flip Mino HD | |
---|---|
Auflösung |
1280 x 720 Pixel mit 30 Bildern pro Sekunde (9 MBit/s) |
Aufnahmeformat |
Mpeg 4 (H.264), AAC |
Interner Speicher |
4 GB |
Aufnahmedauer |
60 Minuten |
Digitalzoom |
2fach |
Schnittstellen |
USB 2.0, Mini-Klinke (für AV-Kabel) |
Displaygröße |
1,5 Zoll mit 528 x 132 Pixeln |
Lieferumfang |
AV-Kabel, Stoffbeutel, Handschlaufe |
(PC-Welt)