Produktdaten: Im Januar 2011 führte Intel den Core i7-2600K zusammen mit einer ganzen Modellfamilie ein. Die Prozessoren der Serien Core i3-2xxx, Core i5-2xxx und Core i7-2xxx basieren alle auf der Sandy-Bridge-Architektur; Platz nehmen sie im Sockel LGA1155. Rund ein Jahr später gibt es mit dem Core i7-2700K ein neues Topmodell.
Viel hat sich nicht geändert: Statt den 3,4 GHz Grundtaktfrequenz des Core i7-2600K sind es beim 2700K nun 3,5 GHz. Die maximale Turbofrequenz wurde um 100 MHz von 3,8 auf 3,9 GHz erhöht. Die TDP-Einstufung von 95 Watt bleibt ebenso identisch wie die weiteren Eckdaten: Quad-Core-Technologie plus Hyper-Threading, 256 KByte L2-Cache pro Kern, 8 MByte Shared L3-Cache, integrierter Dual-Channel-Speicher-Controller für DDR3-1333-DIMMs sowie eine integrierte Grafik-Engine Intel HD Graphics 3000 mit 1350 MHz Turbo-Taktfrequenz (850 MHz Basistakt).
Der Core i7-2700K entspricht von den Taktfrequenzen fast dem ebenfalls vierkernigen Core i7-3820 (3,6 GHz Basis / 3,9 GHz Turbo) für Intels Highend-Plattform mit Sockel LGA2011. Beim 3820er gibt es allerdings 10 MByte L3-Cache und ein Quad-Channel-Speicher-Interface für DDR3-1600-DIMMs. Dafür fehlt die integrierte Grafik-Engine und der TDP-Wert liegt bei 130 Watt. Bei den Befehlssätzen und den Features wie Turbo 2.0 oder Hyper-Threading herrscht durch die Sandy-Bridge-Architektur Gleichstand.
Der Listenpreis des Core i7-2700K liegt bei 332 US-Dollar - das sind 15 US-Dollar Aufpreis gegenüber dem 2600K. Intels Core i7-3820 ist mit 284 US-Dollar zwar günstiger, die notwendigen LGA2011-Mainboards sind mit rund 200 bis 300 Euro jedoch deutlich teuer. LGA1155-Platinen gibt es bereits für unter 100 Euro mit guter Ausstattung. Außerdem sind bei LGA1155-CPUs nur zwei DDR3-1333-Riegel statt vier 1600er-DIMMs notwendig.
Benchmarks
Geschwindigkeit: Erwartungsgemäß arbeitet der Core i7-2700K bei multithread-optimierten Programmen, die wenig Speicherbedarf haben und der Workload in den Cache der CPUs passt, rund drei Prozent schneller als der Core i7-2600K; dies entspricht der prozentual höheren Taktfrequenz. Der Core i7-3820 kann bei Auslastung aller Kerne aufgrund seiner höheren Basistaktfrequenz (3,6 statt 3,5 GHz) mit 100 MHz mehr arbeiten. Entsprechend ist der LGA2011-Prozessor etwa drei Prozent flinker unterwegs als der Core i7-2700K. Arbeiten nur ein oder zwei Kerne, so herrscht aufgrund der identischen Max-Turbo-Frequenz von 3,9 GHz Gleichstand. Schlecht sieht es weiterhin für AMD aus: Intels Core i7-2700K arbeitet bei multithread-optimierten Workloads rund 13 bis 33 Prozent schneller als der 8-Core-Prozessor FX-8150.
Bei typischen Office-Anwendungen und im Alltagsbetrieb, wo meist keine multithread-optimierten Programme zum Einsatz kommen, agiert der Core i7-2700K mit der LGA1155-Plattform teilweise sogar ein paar Prozentpunkte schneller als der Core i7-3820. Auch ein Core i7-3980X mit Hexa-Core ist hier nicht von Vorteil. Die LGA2011-CPUs profitieren bei den Office-Workloads nicht von ihrer hohen Speicherbandbreite.
Energieeffizienz: Im Leerlauf konsumiert die verwendete LGA1155-Plattform (Intel-Mainboard DP67BG, GeForce GTX285, 2 x 2 GByte DDR3-1333, Seagate Barracuda 7200.12) mit dem Core i7-2700K rund 73 Watt. Mit dem Core i7-2600K bestückt sind es fast identische 72 Watt. Ein Core i7-3820 genehmigt sich im LGA2011-Mainboard Intel DX79SI mit 80 Watt etwas mehr - hier sind auch vier DIMMs notwendig.
Unter Rechenlast (Multithread-Rendering CINEBENCH 10) erhöht sich der Energiebedarf des Core i7-2700K-Systems auf 152 Watt. Der ebenfalls mit 95 Watt TDP spezifizierte Core i7-2600K reizt seine Energieeinstufung weniger aus: 143 Watt genügen. Intels Core i7-3820 konsumiert beim Rendering mit dem LGA2011-System bereits 166 Watt. Der Prozessor ist mit 130 Watt TDP eingestuft. Allerdings ist diese Einstufung eher eine Vereinheitlichung bei den LGA2011-CPUs als ein reeller Wert. Denn mit dem ebenfalls mit 130 Watt spezifizierten Hexa-Core-Modell Core i7-3960X steigt die Energieanzeige auf 214 Watt an.
Fazit & Daten
Bei typischen Alltags-Applikationen, Office-Programmen und auch 3D-Anwendungen liegt Intels Core i7-2700K immer mit an der Spitze. Der Prozessor ist im Vergleich zu einem Core i7-3820 die deutlich bessere Wahl, weil die Gesamt-Plattform günstiger und sparsamer ist. Gegenüber dem weiterhin erhältlichen Vorgänger Core i7-2600K ist der Aufpreis von 15 US-Dollar (Intel-Preisliste) für die drei Prozent mehr Performance fair. Allerdings: Einen wirklichen Unterschied merkt man in der Praxis bei allen drei genannten Prozessoren nicht.
Mit der Anschaffung eines LGA2011-Systems mit Core i7-3820 sollte man nur liebäugeln, wenn massiver Bedarf an Arbeitsspeicher und Bandbreite besteht. Hier spielen die vier DDR3-Channels ihre Vorteile aus. Die LGA2011-Mainboards besitzen typischerweise acht Steckplätze für Speicherriegel (zwei DIMMs pro Channel: Taktfrequenz sinkt hier von 1600 auf 1333 MHz). Mit halbwegs günstigen 4-GByte-Riegeln sind bereits 32 GByte RAM möglich. Wer 8-GByte-DIMMs verbaut, erhält bereits 64 GByte Arbeitsspeicher.
Weit abgeschlagen bei allen Performance-Tests liegt jeweils AMDs 8-Core-Prozessor FX-8150. Neben der wenig überzeugenden Rechenleistung der Bulldozer-Architektur macht sich im Vergleich zu den Core-i7-Modellen auch der hohe Energiebedarf negativ bemerkbar. Gemein mit dem Core i7-2700K hat der FX die guten Übertaktungsmöglichkeiten durch frei wählbare Multiplier. (cvi)
Produkt |
Core i7-2700K |
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Hersteller |
|
Steckplatz |
Socket LGA1155 |
Grundtaktfrequenz |
3,50 GHz |
Turbo-Taktfrequenz |
3,9 GHz |
Anzahl CPU-Kerne |
4 + Hyper-Threading |
Cache |
256 KByte L2 pro Kern, 8 MByte Shared L3-Cache |
Befehlssätze |
MMX, SSE, SSE2, SSE3, SSE4.2, AES, AVX |
TDP |
95 Watt |
Virtualisierung |
Intel VT |
Unterstützter Speicher |
DDR3-1333 |
Integrierte Grafik-Engine |
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Preis (Stand: 04.01.12) |
332 US-Dollar (Intel Preisliste) |
Dieser Artikel basiert auf einem Beitrag der CW-Schwestwerpublikation TecChannel.