CW-Ranking: Die TOP-IT-Begriffe im März 2006

18.04.2006
Gemeinsam mit dem Nachrichtendienstleister Factiva präsentiert COMPUTERWOCHE.de drei neue Rankings. Die meistgenannten Unternehmen, die meistgenannten Manager und die meistgenannten IT-Begriffe. Diese Rangreihen werden monatlich aktualisiert. Sie basieren auf der Auswertung von insgesamt 146 Tageszeitungen, Magazinen und Nachrichtenagenturen. Diese Woche präsentieren wir Ihnen das Ranking für die meistgenannten IT-Begriffe im März.

Die Welt spricht XML - IT-Konzerne pokern um Marktanteile

CW-Ranking Top 10 IT-Begriffe 03/2006
Factiva Top 10 IT-Begriffe 03-2006
Die Top 10 der meistgenannten IT-Begriffe im März 2006 (für die Daten vom Februar bitte zum nächsten Bild klicken).
Factiva Top 10 IT-Begriffe 02-2006
Die Top 10 der meistgenannten IT-Begriffe im Februar 2006 (für die Daten vom Januar bitte zum nächsten Bild klicken).
Factiva Top 10 IT-Begriffe 01-2006
Die Top 10 der meistgenannten IT-Begriffe im Januar 2006 (für die Daten des Jahres 2005 bitte zum nächsten Bild klicken).
Factiva Top 10 IT-Begriffe 2005
Die Top 10 der meistgenannten IT-Begriffe im Jahr 2005.

Millionen von Daten werden jeden Tag weltweit abgespeichert, rund 40 Prozent im offenen XML-Standard. Jetzt ziehen die großen IT-Konzerne nach und versuchen, ihre Technologien mit XML fit für den Wettbewerb im internationalen Speichergeschäft zu machen. Gleich drei weltweit führende IT-Riesen warteten im März mit Neuerungen auf und verhalfen XML zum unangefochtenen ersten Platz des COMPUTERWOCHE-Rankings. IBM kündigte die Vorstellung einer Vorabversion seiner neuen DB2-Generation Viper an, die XML-Dokumente speichern und indizieren kann. Mit der neuen Generation seiner Datenbank zielt IBM auf die Marktanteile seines Mitbewerbers Oracle ab und macht keinen Hel daraus, ihn damit aus dem Markt drängen zu wollen.

Microsoft beantragt die Mithilfe im International Comittee for Information Technolgy Standards (INCITS), das die Spezifikation des quelloffenen Dokumentenstandards Open Document Format (ODF) vorantreibt – einen Standard, dessen Unterstützung das Unternehmen ablehnt. Microsoft-kritische Stimmen mutmaßten darauf hin öffentlich über die Absichten des amerikanischen Software-Giganten, der mit diesem Zug die Ratifizierung von ODF sabotieren oder zumindest so verschleppen könnte, das Microsofts eigene Technologie, Office Open XML File Format, zeitgleich mit ODF standardisiert wird.

Adobe schließt Frieden mit Ajax und sucht Wege, die Technik mit den hauseigenen Flex- und Flashplayer-Produkten zu verbinden. Angesichts der zunehmenden Beliebtheit von Ajax (Asynchronous Javascript and XM), das mittlerweile von mehreren Softwareherstellern eingesetzt wird, um Browser-Anwendungen zu beschleunigen und komfortabler zu gestalten, konnte Adobe die Technologie nicht länger ignorieren.

CeBIT – erfolgreich aber auf der Suche nach Profil

„Die CeBIT ist und bleibt die Leitmesse der ITK-Branche weltweit“ war der Tenor der Veranstalter des Mega-Events für Technologieunternehmen. Fragt sich jedoch, ob der ständige Hinweis auf die unangefochtene Stellung der CeBIT nicht doch den einen oder anderen Branchenkenner aufhorchen ließ und dazu anregte, über die Zukunft der Messe nachzudenken. Die Medien haben es auf jeden Fall getan und sind zu keinem eindeutigen Ergebnis gekommen. Neben den üblichen Produkt- und Unternehmensmeldungen wurde heftig über die Zukunft und das Profil der CeBIT diskutiert. Schon lange haben auf der CeBIT Technologien und Unternehmen Einzug gehalten, die mit Unternehmens-Lösungen nichts mehr zu tun haben. Die Premiere der Sonderschau Digital Living mit dem Schwerpunkt Unterhaltungselektronik zog kaum ein eigenes Publikum an, brachte den Veranstaltern aber viel Kritik von denjenigen ein, die fürchten, die Messe werde ihren B-to-B-Charakter verlieren.

Selbst statistisch nachvollziehbare Indikatoren geben keine eindeutige Aussage über den Erfolg der Messe: die Besucherzahlen sind leicht rückgängig, es wurde insgesamt weniger Fläche vermietet, aber unterm Strich mehr Geschäfte abgeschlossen. Der Ausgang der diesjährigen CeBIT gibt viel Raum für Spekulationen, lässt aber keine eindeutigen Aussagen über deren zukünftigen Entwicklung zu. Im Ranking belegt die CeBIT mit immerhin 2190 Meldungen im März den zweiten Platz des COMPUTERWOCHE-Rankings. Es wird sich wohl erst 2007 zeigen, wohin sich die Leitmesse der ITK-Branche entwickelt. Unternehmen wie O2 haben bereits angekündigt, dass sie nach einer Beteiligung an der Unterhaltungselektronikmesse IFA (Internationale Funkausstellung) dieses Jahr entscheiden werden, ob sie nach Hannover zurückkehren – bis dahin wird die Suche nach einem Profil zwischen B-to-B und Unterhaltung ein Spagat für die Veranstalter der CeBIT bleiben.

Auf dem Weg vom Wohnzimmer in die Fertigungshalle – Wireless Technologien erobern die industrielle Produktion

CW-Ranking Top 25 IT-Begriffe 03/2006
Factiva Top 25 IT-Begriffe 03-2006
Die Top 25 der meistgenannten IT-Begriffe im März 2006 (für die Daten vom Februar bitte zum nächsten Bild klicken).
Factiva Top 25 IT-Begriffe 02-2006
Die Top 25 der meistgenannten IT-Begriffe im Februar 2006 (für die Daten vom Januar bitte zum nächsten Bild klicken).
Factiva Top 25 IT-Begriffe 01-2006
Die Top 25 der meistgenannten IT-Begriffe im Januar 2006 (für die Daten des Jahres 2005 bitte zum nächsten Bild klicken).
Factiva Top 25 IT-Begriffe 2005
Die Top 25 der meistgenannten IT-Begriffe des Jahres 2005.

Wireless Technologien wie Wireless Lan oder RFID (Radio Frequency Identification) waren Trendthemen auf der CeBIT und landen im März auf Platz drei des COMPUTERWOCHE-Rankings. Besonders die Nachfrage von Unternehmen nach Wireless Lan macht das Thema zu einem beliebten Objekt der Medien. Dabei ist der drahtlose Datenverkehr nicht mehr auf den Dienstleistungssektor und Bürotätigkeiten beschränkt. Industrielles Ethernet und Bluetooth halten Einzug in die industrielle Kommunikation. Wireless-Technik aus dem Home- und Officebereich sind als Übertragungstechniken für das Industrieumfeld weiterentwickelt worden und werden vermehrt in der Produktion und Steuerung von Maschinen eingesetzt. Auf der bevorstehenden Hannovermesse wird den Wireless-Technologien eine Sonderschau mit dem Namen Wirelss Autmation gewidmet.

Aber auch dem privaten Bereich steht mehr und mehr eine drahtlose Revolution bevor. Auf der CeBit waren bereits die drahtlosen Träume von morgen zu sehen: schnelle Heimnetzwerke, die sämtliche Geräte zentral steuern vom MP3-Player bis zum Küchenradio.

DSL als Hoffnungsträger und Frustfaktor

DSL ist die Technologie, die das Festnetz wieder attraktiver machen und sich als Zugpferd der TK-Branche entwickeln könnte. Im Vergleich zum Vorjahr ist 2005 die Zahl der DSL-Anschlüsse in Deutschland von 17 auf 27 Prozent gestiegen. Grund genug für Vodafone, den größten Mobilfunkkonzern weltweit den geplanten Verkauf seiner deutschen Festnetzsparte Arcor wieder abzusagen. Aus Unternehmenskreisen, so vermeldeten die Medien, hieß es das DSL-Geschäft in Deutschland biete noch Wachstumschancen anderes als der Mobilfunksektor.

Doch der DSL-Markt ist heiß umkämpft und erregt die Gemüter der Telekommunikationsbranche. So beschwerte sich der Bundesverband der Breitbandkommunikation (Breko), die Telekom wolle durch die Hintertür einen ernsthaften, Infrastruktur-basierten DSL-Wettbewerb mit privaten Netzbetreibern durch DSL-Dumping ausbremsen. Ursache für den Streit ist ein Angebot des Bonner Carrier, bei dem großen Resellern wie T-Online, AOL und United Internet mehr als 50 Prozent Rabatt eingeräumt bekommen. Kleinere Anbieter mit geringeren Marktanteilen in einzelnen Anschlussgebieten haben da das nachsehen. Nach einer Klage des DSL-Anbieters Freenet hat nun auch das Bundeskartellamt ein Zivilrechtsverfahren gegen die Telekom eingeleitet.

Das Pokern um die schnellen Datenleitungen lohnt sich: rund ein Drittel aller Onliner geht über DSL ins Netz nur noch 28,6 Prozent nutzen ISDN-Leitungen. Rund 70 Prozent der Medien- und Mediaentscheider sehen laut einer Umfrage des Deutschen Werbebarometers von Kress und United Internet Media eine Umsatzsteigerung des E-Commerce-Marktes von knapp 14 Prozent. Dabei spielt DSL eine entscheidende Rolle. Die Technologie ermöglicht attraktivere Werbemittel wie großflächige Formate und Videostreams. Der Ausgang des DSL-Krimis ist abzuwarten, bis dahin wird die Debatte um die Rabatt-Aktion der Telekom sicher noch viel Aufmerksamkeit erregen. Im März bescherte sie der schnellen Übertragungstechnologie Platz vier des COMPUTERWOCHE-Rankings.

Wenn aus Spiel ernst wird – Einsatz von RFID-Technologie zur WM regt Diskussion über Datenschutz an

Datenschützer und Politiker haben rechtliche Bedenken gegen den Einsatz von RFID-Funkchips zur Speicherung von Personalausweißnummern auf WM-Tickets. Das brisante Thema Datenschutz schaffte es gepaart mit IT-Sicherheit und Fußball auf den fünften Platz des IT-Rankings. Datenschützer fürchten, dass die Personalausweißnummern mit anderen persönlichen Daten verknüpft werden und so private Informationen an Dritte gelangen könnten. Die WM wird zeigen, ob die Technologie als innovative Prävention gegen Verbrechen akzeptiert oder als repressives Werkzeug gegen den unschuldigen Fußballfan verteufelt wird.