CW-Ranking: Die Top-IT-Unternehmen im November 2007

21.12.2007
Gemeinsam mit Dow Jones präsentiert COMPUTERWOCHE.de Rankings der in der Presse meistgenannten IT-Unternehmen und der meistgenannten IT-Manager. Die Rangreihen werden monatlich aktualisiert. Sie basieren auf der Auswertung von rund 150 Tageszeitungen, Magazinen und Nachrichtenagenturen aus Deutschland. Nachfolgend präsentieren wir Ihnen den Index zu den meistgenannten IT-Unternehmen im November 2007.

Microsoft wirbt auf YouTube

Im November kämpfte sich Platzhirsch Microsoft wieder an die erste Position des Computerwoche Index der meistgenannten IT-Unternehmen. Den Anfang machte die Meldung darüber, dass jetzt auch Microsoft das Marketing-Potenzial von YouTube entdeckt hat. Der Softwaregigant will das populäre Videoportal als Plattform für seine Öffentlichkeitsarbeit nutzen. Zu diesem Zweck hat der Konzern einen eigenen Kanal auf YouTube eingerichtet, der durch interessante Videos für positive Publicity sorgen soll. Den Anfang macht die Server-Sparte von Microsoft, die ihre Werbekampagne für den kommenden Windows Server 2008 mit einer Reihe von Videoclips auf dem YouTube-Channel erweitert. Noch sind nicht viele Microsoft-Marketing-Videos bei YouTube zu finden. Bis zur Markteinführung von Windows Server 2008 in den kommenden Wochen soll das Angebot aber weiter ausgebaut werden. In den bisher zur Verfügung stehenden fünf Videos beschreiben die Entwickler zunächst ihre alltägliche Arbeit und die zu erreichenden Ziele.

Die Top 10 der meistgenannten IT-Unternehmen im November 2007.

Unterdessen meldete ZDNet, dass sich die Sicherheitslücken bei Microsoft zwischen 2006 und 2007 fast verdreifacht hätten. Dies belegte eine Studie von Qualys, einem Anbieter von Lösungen zur Entdeckung und Bewertung von Sicherheitslecks. Besonders häufig wurden Risiken bei Microsoft Office-Produkten entdeckt. Vor allem neue Sicherheitslecks in Excel seien hinzugekommen, die Angreifer ausnutzen könnten, wenn unbedarfte Anwender per E-Mail erhaltene Spreadsheets öffneten. Laut Alan Paller, Direktor des Sans Institute, wurden mehr Schwachstellen entdeckt, da es für Cyberkriminelle zunehmend profitabler wird, Fehler in Word und Excel aufzuspüren. Daher suchten Hacker auch verstärkt danach.

SAP trennt sich von TomorrowNow

Im Oktober noch auf Platz eins, muss sich SAP im November mit dem zweiten Platz des COMPUTERWOCHE-Index zufrieden geben. SAP hat Konsequenzen aus dem Vorwurf der Industriespionage bei ihrer US-Tochter TomorrowNow gezogen. Mehrere Mitglieder des Managements, darunter der Firmengründer, haben das Unternehmen verlassen, teilte SAP Ende November mit. Zudem erwäge SAP den Verkauf des Unternehmens. TomorrowNow gehört nicht mehr zum Kerngeschäft von SAP, sagte ein Sprecher gegenüber Dow Jones Newswires. Daher prüfe sein Unternehmen "alle Optionen" einschließlich eines Verkaufs. Näheres dazu wollte der Sprecher mit Verweis auf das frühe Stadium der Entscheidungsfindung nicht machen. SAP-Wettbewerber Oracle wirft der in Bryan im US-Bundesstaat Texas ansässigen SAP-Tochter vor, Mitarbeiter hätten sich wiederholt Zugang zu einer Internetseite für die Kundenbetreuung von Oracle verschafft und unerlaubt Software heruntergeladen. Oracle hatte SAP daraufhin verklagt. Der deutsche Software-Konzern hat eigenes Fehlverhalten bereits im Juli eingeräumt, das von Oracle genannte Ausmaß aber zurückgewiesen. Mit dem Abgang leitender Manager bei TomorrowNow und dem möglichen Verkauf des Unternehmens könnte sich der Blick auf die Spionagevorwürfe von Oracle gegen SAP jedoch ändern. Denn angesichts der Abgänge bei TomorrowNow scheinen die Vorwürfe von Oracle berechtigter als zuvor.

Vergleich kostet Deutsche Telekom 600 Millionen

Die Top 25 der meistgenannten IT-Unternehmen im November 2007.

Die Nachricht um den Vorschlag zu einem Vergleich zwischen der Deutschen Telekom und seinen Kleinaktionären brachte den Großkonzern im November auf Platz drei des COMPUTERWOCHE-Index. Die ehemaligen Aktionäre von T-Online könnten von der Deutschen Telekom einen kräftigen Nachschlag für ihre an die Muttergesellschaft abgetretenen Aktien bekommen. Das Landgericht Frankfurt hat in dem Streit um die Wiedereingliederung der Internet-Tochter nach Angaben einer Anlegerkanzlei einen Vergleich vorgeschlagen, der die Telekom insgesamt rund 600 Millionen Euro kosten könnte. Das Gericht halte das Angebot der Telekom jedoch für zu niedrig. Ein Telekom-Sprecher bestätigte Ende November einen Vergleichsvorschlag, betonte aber, dieser sei nicht verbindlich und verwies auf Gutachten, die die Angemessenheit der Abfindung bestätigt hätten. Der Bonner Konzern hatte seine Internettochter im Oktober 2004, viereinhalb Jahre nach dem Börsengang, wieder von der Börse zurückgekauft. Die Aktionäre bekamen damals T-Aktien zum Tausch oder 8,99 Euro je Aktie in bar. Bezahlt hatten sie zum Start an der Börse einst 27 Euro pro Aktie. Viele sahen sich benachteiligt und hatten vor dem Landgericht Frankfurt am Main geklagt.

Und noch ein zweiter Rechtsstreit beschäftigte die Medien im November: Vodafone hatte gegen T-Mobile um den Verkauf des iPhone geklagt. In dem Streit geht es darum, ob die Telekom das Multimedia-Handy des Computerherstellers Apple in Deutschland ausschließlich mit einem zwei Jahre laufenden Handy-Vertrag und mit einer technischen Sperre gegen den Wechsel in andere Netze verkaufen darf. Die Entscheidung des Landgerichts Hamburg ließ bis Ende November jedoch noch auf sich warten.

Neuer Vorstand für Siemens

Langsam lässt Siemens das Thema Schmiergeld-Affäre hinter sich und ordnet sich neu. Dies machte sich im November auch in den Medien positiv bemerkbar, als der Konzern im Zuge der seiner Neuorganisation den zukünftigen Vorstand bekannt gab. Insgesamt wird sich dieser von zuvor elf auf acht Mitglieder verkleinern. Gleichzeitig nickte der neue Vorstand die Pläne des Vorsitzenden Peter Löscher für die neue Konzernstruktur ab und beschloss damit zugleich den größten Umbau des Unternehmens seit knapp 20 Jahren. In Folge der Neuordnung werden auch die Zuständigkeiten der einzelnen Vorstände neu verteilt. Der Siemens-Aufsichtsrat benannte dabei auch die CEOs der neuen Sektoren, in die das operative Geschäft aufgeteilt wird. Siemens hatte bereits im Oktober angekündigt, die bisherige Bereichsstruktur aufzubrechen und das operative Geschäft komplett neu zu ordnen. Dabei setzt das Unternehmen künftig auf das CEO-Prinzip. Das heißt, jeder der drei Sektoren erhält einen eigenen CEO der auch im Vorstand der Siemens AG sitzt. Der Energy-Sector wird künftig von Wolfgang Dehen geführt. Der 53-jährige war bisher Bereichsvorstand der vor dem Verkauf stehenden Automobilzuliefertochter Siemens VDO. CEO des Healthcare-Sectors wird Erich Reinhardt, der bisher bereits als Bereichsvorstand das Medical Solutions Geschäft geleitet hatte und auch schon im Konzernvorstand vertreten war. Den mit Abstand größten Sektor Industry wird den Angaben zufolge der ursprünglich als neuer Personalvorstand vorgesehene Heinrich Hiesinger führen. Der 47-jährige sollte früheren Unternehmensangaben zufolge eigentlich zum Jahreswechsel die Nachfolge von Jürgen Radomski als Personalvorstand antreten. Als neuer Chef-Personaler des Siemens-Konzerns ist nun Siegfried Russwurm vorgesehen. Er war bislang Mitglied des Bereichsvorstands bei Medical Solutions.

Vodafone im Clinch mit T-Mobile

Im November stritten sich Vodafone und T-Mobile um das technische Gadget des Jahres: das iPhone. T-Mobile hatte mit Apple für den deutschen Markt einen Exklusivvertrag abgeschlossen, der dem Telekom-Riesen Exklusivrechte an Apples iPhone für die nächsten zwei Jahre sicherte. Vodafone war juristisch dagegen angegangen, dass das Handy mit einer technischen Sperre gegen die Nutzung in anderen Netzen eingerichtet ist. Anfangs sahen die Chancen von Vodafone gegen T-Mobile noch positiv aus. Gegen Ende des Monats jedoch verschlechterten sie sich zunehmend. Ende November hatte das Hamburger Landgericht seine Entscheidung über das Exklusivrecht von T-Mobile auf den Vertrieb des iPhone auf den darauf folgenden Montag vertagt. Zugleich erhöhten die Richter den Streitwert von 500.000 auf zwei Millionen Euro. T-Mobile hatte vor Gericht angeboten, Kunden nach Ablauf des zweijährigen Vertrages auf Wunsch das Telefon zu entsperren. Vertreter der Telekomtochter räumten außerdem ein, dass die Firma für die iPhones, die sie aufgrund der einstweiligen Verfügung derzeit für 999 Euro ohne Vertrags-bindung verkauft, beim Hersteller Apple deutlich mehr als 399 Euro zahle. Damit wäre das iPhone ein subventioniertes Handy, für das eine zweijährige Vertragsbindung üblich und zulässig ist. Der Ausgang des Verfahrens scheint auch international von Interesse zu sein. Die EU-Kommission soll sich bereits beim vorsitzenden Richter Markus Schneider über den Prozessverlauf erkundigt haben. Bleibt abzuwarten, wie sich Justitia im Dezember entscheidet.