Industrie 4.0 ist Chance und Risiko zugleich

"Das Wettrennen um Betriebsdaten und Plattformen ist in vollem Gang"

20.01.2015 von Heinrich Vaske
Wer jetzt nicht den Schatz seiner Betriebsdaten hebt und darauf basierend Serviceprodukten entwickelt, überlässt diesen lukrativen Markt Dritten, warnt Frank Riemensperger, Vorsitzender der Geschäftsführung von Accenture Deutschland und Präsidiumsmitglied des ITK-Branchenverbands Bitkom.

CW: Industrie 4.0 wird von Ihrem Unternehmen, aber auch von Verbänden wie dem Bitkom oder Organisationen wie Acatech enorm gepusht. Manchmal gewinnt man den Eindruck, da ist auch Alarmismus im Spiel. Was ist der Hintergrund?

Frank Riemensperger: Bei Industrie 4.0, auch Machine to Machine Communication und Embedded Systems, geht es nicht nur um den Fertigungsprozess von intelligenten Produkten in intelligenten Fabriken. Entscheidend ist, welch Riesenchancen mit Internet-basierten Service-Geschäftsmodellen entstehen - rund um die intelligenten Produkte herum, wenn sie die Fabriken verlassen haben. Wir betreten jetzt die Welt der Smart Services, das ist es, was viele im Moment bewegt. Wir können an der Consumer-Welt beobachten, wie wertvoll ein Kunde werden kann, der an der digitalen Nabelschnur seines Smart Device hängt. Wie viele App- und Cloud-Anbieter machen rund um die Ökosysteme von Apple und Google gute Geschäfte?

Frank Riemensperger, Vorsitzender der Geschäftsführung von Accenture Deutschland und Präsidiumsmitglied des ITK-Branchenverbands Bitkom.
Foto: Accenture

CW: Industrieunternehmen sollen also mit Hilfe der IT ihre Wertschöpfungsketten verlängern?

Frank Riemensperger: Ja. Momentan sehen wir ein unglaubliches Wettrennen um die Betriebsdaten unserer überall auf der Welt eingesetzten intelligenten Produkte - Röntgenapparate, Blechbiegemaschinen, Fahrzeuge etc. Wer hat Zugriff auf diese Daten? An welche Plattformen werden die intelligenten Produkte angeschlossen? Wer kann uns diese Plattformen bauen, auf der Daten gesammelt, ausgewertet und über Realtime-Analytik verarbeitet werden? Und dann geht es um die Frage, wer zu solchen Ökosystemen Services organisieren kann, die dem Arzt, dem Ingenieur oder dem Werksleiter weiterhelfen. Dieses Wettrennen ist in vollem Gang, und man muss da mitmachen! Tut man es nicht, überlässt man die Wertschöpfung, die in den Betriebsdaten steckt, anderen.

…in der Leistungskette nicht nach hinten drängen lassen

CW: Was würde das bedeuten?

Frank Riemensperger: Wenn andere diese Betriebsdaten haben, werden sie versuchen, den Produkthersteller in der Leistungskette nach hinten zu drängen. Er wird vom Premium-Anbieter zum Zulieferer mit entsprechend geringeren Gewinnmargen. Wie das funktioniert, lässt sich gut in der Smartphone-Welt nachvollziehen: Die Endgeräte treten hinter die Apps und die Ökosysteme dahinter zurück. Das läuft in allen Industrien ähnlich.

Denken Sie an die Energieversorger, die mit dem Trend zu Smart Metering Gefahr laufen, dass sich Dritte zwischenschalten, um Kunden zu helfen, den Stromverbrauch zu kontrollieren und zu reduzieren. Oder an die Autobranche, wo die Unterhaltungs- und IT-Industrie immer größere Teile der Wertschöpfung für sich beansprucht und es teilweise sogar schafft, Informations- und Entertainment-Systeme in den Mittelpunkt zu rücken - anstelle des Fahrens.

CW: Deutschland ist als IT-Standort nicht unbedingt Weltspitze. Was muss geschehen, damit Firmen das Potenzial ihrer Betriebsdaten heben können?

Frank Riemensperger: Wir haben hervorragend ausgebildete Fachkräfte und eine sehr gute Forschungsinfrastruktur. Deutschland kann die Smart-Service-Welt, in der komplexe intelligente Produkte mit datenbasierten Diensten zu Gesamtpaketen verknüpft werden, anführen. Jetzt geht es darum, schnell in die Smart Services einzusteigen und diese auch zu kommerzialisieren. Im Klartext heißt das: Unternehmen müssen Daten um ihre Produkte herum sammeln, veredeln und monetarisieren.

Um an die Betriebsdaten zu kommen, muss ich keine Router bauen. Es geht um Anwendungs- und Datenkompetenz, um Algorithmen und Analytik. Wer die Plattformen betreibt, an die die intelligenten Produkte angeschlossen sind, der hat auch die Möglichkeit, die Daten zu sammeln. Diese Plattformen sind ja Kontrollpunkte für den Anschluss und für das Sammeln von Daten. Daraus lassen sich dann Services generieren.

Wir brauchen eine einheitliche Datenschutzlösung für Europa

CW: In Deutschland wird vielen mulmig, wenn es um das Sammeln von Daten geht…

Frank Riemensperger: Das ist nachvollziehbar und wir müssen die Bedenken ernst nehmen und sorgfältig darüber reflektieren, wie personenbezogene Daten verantwortungsvoll gesammelt und ausgewertet werden. Aber wir haben nicht die Zeit, darüber Jahre verstreichen zu lassen. Dann ist der Zug abgefahren! Hier geht es um die Zukunft unserer Leitindustrien. Unser Standort muss in diesem Zukunftsmarkt mitspielen und wird dabei lernen, was verantwortungsvoll machbar ist. Er wird auch Grenzen kennenlernen und Positionen entwickeln.

EU-Datenschutzreform 2014/15: Die zehn wichtigsten Änderungen
Ein Gesetz für alle
EU-weit gelten die gleichen Datenschutzregeln. Das bedeutet auch eine gestiegene Verantwortung und Haftung für alle, die persönliche Daten verarbeiten.
"Recht auf Vergessen"
Wollen Nutzer ihre Daten nicht weiter verarbeitet sehen, werden diese gelöscht - vorausgesetzt, es spricht aus juristischer Sicht nichts dagegen.
"Opt-in" statt "Opt-out"
Sollen persönliche Daten verabeitet werden, müssen Nutzer aktiv zustimmen (und nicht aktiv widersprechen wie bisher).
Recht auf Transparenz
Nutzer haben ein Recht auf Transparenz - sie dürfen erfahren, welche Daten über sie gesammelt und wie diese verarbeitet werden.
Zugang und Portabilität
Der Zugang zu den bei Dritten über einen selbst gespeicherten Daten soll einfacher möglich sein. Zudem ist die Dartenportabilität zu gewährleisten - also sicherzustellen, dass persönliche Informationen leichter von einem Dienstanbieter zu einem anderen übertragen werden können.
Schnellere Meldung
Tritt ein Datenverlust auf, müssen Unternehmen und Organisationen im Regelfall binnen 24 Stunden, mindestens aber so schnell wie möglich ihrer behördlichen Meldepflicht nachkommen.
Weniger Behördenchaos
Unternehmen müssen sich nur noch mit einer einzigen Aufsichtsbehörde auseinandersetzen - und zwar dort, wo sie ihren Hauptsitz haben.
Grenzübergreifend
Privatanwender dürfen jeden Fall von Datenmissbrauch an ihre nationale Aufsichtsbehörde melden - selbst dann, wenn die betroffenen Daten im Ausland verarbeitet wurden.
Erweiterter Geltungsbereich
Die EU-Richtlinie gilt auch für Unternehmen, die keinen Sitz in der EU haben, sobald sie Waren oder Dienstleistungen in der EU anbieten oder auch nur Online-Marktforschung unter EU-Bürgern betreiben.
Höhere Bußgelder
Verstößt ein Unternehmen gegen die Datenschutzbestimmungen, droht ein Bußgeld in Höhe von bis zu vier Prozent des Jahresumsatzes.
Bürokratieabbau
Administrative Umstände wie Meldepflichten für Unternehmen, die persönliche Daten verarbeiten, entfallen.
Erst ab 16
Die rechtswirksame Anmeldung bei Internetnetservices wie Facebook oder Instagr.am soll Jugendlichen im Regelfall erst ab 16 Jahren möglich sein - weil sie erst ab diesem Lebensalter eine gültige Einwilligung in die Verarbeitung ihrer persönlichen Daten geben können. Nationale Gesetze sollen laut Datenschutzverordnung hier aber Ausnahmen möglich machen.
Stärkung der nationalen Aufsichtsbehörden
Nationale Datenschutzbehörden werden in ihren Kompetenzen gestärkt, so dass sie die neuen EU-Regeln besser umsetzen können. Unter anderem dürfen sie einzelnen Unternehmen verbieten, Daten zu verarbeiten. können bestimmte Datenflüsse stoppen und Bußgelder gegen Unternehmen verhängen, die bis zu zwei Prozent der jeweiligen weltweiten Jahreseinkünfte betragen. Darüber hinaus dürfen sie Gerichtsverfahren in Datenschutzfragen anstrengen. <br /><br />(Quelle: Forrester Research)

CW: Wenn wir von Plattformen sprechen, spielt Cloud Computing als zugrundeliegende Technik eine entscheidende Rolle. Der ITK-Markt ist aber weitgehend in amerikanischer Hand und kaum jemand zweifelt, dass die Geheimdienste auch Industriespionage betreiben.

"Ich sammle Daten in den USA für mein Geschäft in den USA"

Frank Riemensperger: Es stimmt, wir brauchen die Cloud für die neuen datengetriebenen Geschäftsmodelle. Wie wollen wir Services zu unseren Produkten überall in der Welt anbieten ohne Cloud-basierende Lösungen? Aber sehen wir uns doch mal an, wo unsere großen und auch mittelständischen Unternehmen ihren Umsatz machen. In den USA, in Asien, dann noch in Afrika und Europa - wenn man mit denen spricht, dann denken die ganz anders darüber. Die sagen: Ich sammle Daten in den USA für mein Geschäft in den USA. Daten werden dort gesammelt und aggregiert, wo vor Ort Geschäfte gemacht werden können. Da wird nicht deutschlandzentriert gedacht.

Wir müssen uns entscheiden, was wir haben wollen: eine auf Deutschland fokussierte Debatte über die Risiken der Digitalisierung oder eine ergebnisorientierte Diskussion darüber, wie wir uns möglichst effektvoll an diesem Wettrennen beteiligen können. Wenn wir nicht mitmachen, wird uns mit Sicherheit ein Teil der künftigen Wertschöpfung weggenommen werden. Ich habe noch keinen Unternehmer gesehen, der gesagt hat, ich verzichte darauf. Es wird kluge Kompromisse geben müssen - und ich wünsche mir mit Blick auf den Datenschutz eine einheitliche Lösung für Europa. Eine europäische Datenschutzverordnung hätte auch weltweites Gewicht.

Frank Riemensperger: "Wenn wir nicht mitmachen, wird uns mit Sicherheit ein Teil der künftigen Wertschöpfung weggenommen werden"
Foto: Accenture

CW: Muss man sich beim Industrie-4.0-Thema überhaupt so viele Gedanken um Datensicherheit machen wie bei personenbezogenen Daten?

Frank Riemensperger: Ja, auch dort ist das ein wichtiges Thema. Smart Services sind fast immer auf den einzelnen Nutzer konfiguriert. Vor allem die Anwender der Maschinen und Anlagen, deren Nutzungsverhalten ja analysiert wird, sagen noch oft: Ich gebe meine Daten nicht her.

CW: Welche Industrie-4.0-Szenarien gibt es schon und welche kommen auf uns zu?

Frank Riemensperger: Wir sehen heute schon viele Fälle, wo intelligente Produkte die Fabrik verlassen haben und irgendwo auf der Welt über eine digitale Nabelschnur zum Hersteller Kontakt halten - oder zu einem anderen Unternehmen, das mit den Betriebsdaten etwas anfangen kann. Viel hat mit Remote Monitoring oder Remote Maintenance zu tun. Jetzt geht es weiter mit Themen wie Rund-um-Monitoring, Predictive Analytics oder Predictive Maintenance. Auch Remote Repair oder Remote Service and Support kommen dazu. Die Industrie geht hier gerade einen großen Schritt voran.

Vorsprung für Telcos und Konsumgüter-Industrie

CW: Monetisieren Industrieunternehmen bereits ihre Betriebsdaten?

Frank Riemensperger: Damit ist es noch nicht so weit her. Hier ist die Konsumgüter- und die Telco-Industrie ein paar Jahre voraus. Die wissen schon, wie sich die großen Datenströme in Umsatz verwandeln lassen. Klassische Unternehmen denken im Moment noch eher darüber nach: Wenn ich Daten sammeln kann und die Menschen dahinter verstehe, wie kann ich ihnen dann ein besseres Angebot machen?

CW: Betriebsdaten auszuwerten und daraus neue Produkte zu kreieren, ist ein Geschäftsfeld, das neue Kompetenzen, Tools und Ideen erfordert. Wie organisieren sich Unternehmen für dieses Ziel?

Frank Riemensperger: Das Interesse an technischen Innovationen wächst in allen Unternehmensbereichen, nicht nur in der IT beziehungsweise im CIO-Office. Geht es um die Technologien selbst, kommt der Technikchef ins Spiel, geht es um Kundeninteraktion, Nutzungskonzepte und Oberflächen, ist oft der Marketing-Chef dabei. Das läuft schon ein bisschen Grassroot-artig in vielen Abteilungen.

CW: Gemessen an der Bedeutung von Industrie 4.0 für die deutsche Volkswirtschaft: Hat das Thema eine ausreichend starke Lobby in Politik und Wirtschaft?

Frank Riemensperger: Ich denke schon, und die IT-Branche ist dabei ein ganz wichtiger Treiber. Sie verortet sich in Deutschland gerade ganz neu - nämlich als Enabler unserer Kernindustrien. Das ist eine selbstbewusste, gute Positionierung. IT ist nicht mehr ein Kosten-, sondern ein zentraler Wertschöpfungsfaktor. Da spielt übrigens der Bitkom eine wichtige Rolle, auch die Acatech, die derzeit unter dem Vorsitz von Henning Kagermann und mir im Rahmen des Zukunftsprojekts "Smart Service Welt" gemeinsam mit einem über 150-köpfigen Expertenteam aus 90 deutschen Institutionen der Frage nachgeht: Wie kann es Deutschland gelingen, angesichts der rasant fortschreitenden Digitalisierung neue Wertschöpfung im Internet-basierten Dienstleistungssektor zu generieren?

Was Henning Kagermann hier mit der Acatech leistet, wie er alle einbindet, Industrie, Gewerkschaften, Universitäten und Software-Cluster, Verbände, das ist einmalig. Er schafft es, breit über Stakeholder-Gruppen hinweg die Diskussion voranzutreiben und eine Konsensfindung zu unterstützen. Den Weckruf haben inzwischen alle gehört. Jetzt kommt die zweite Welle: Wie und mit welchen Bausteinen bauen wir die Lösungen, die uns das Leistungsversprechen dann auch einlösen? Es gibt viele, die da mitmachen, nicht nur die Großen.

PLM-Erfahrung hilft Konzernen wie Siemens

CW: Wer wird die Plattformen kontrollieren? Die großen Industriekonzerne wie Siemens oder Bosch? Oder die IT-Hersteller und Cloud-Provider?

Frank Riemensperger: Konzerne wie Siemens und Bosch sind hierfür gut aufgestellt. Sie haben ja schon langjährige Erfahrung, Siemens beispielsweise im Bereich des Produktdaten- und Product Life Cycle-Management (PDM/PLM). Aber auch andere haben gute Chancen. Device Insights aus München beispielsweise ist ein hochinteressantes Startup.

Die bieten eine vollständige Internet-of-Things-Plattform an. Rund um eine kleine Middleware und eine große Library mit API-Adaptern für physische Maschinen ist eine Plattform entstanden, an die jetzt alle Maschinen angeschlossen werden können. Dazu haben sie noch eine Analytik-Engine und eine Visualisierungskomponente. der Anbieter geht damit auf Mittelständler zu und bringt die gesamte Plattform dort in nur drei Monaten live. Diese sind dann in der Lage, Maschinendaten zu sammeln, zu analysieren und Services wie Predictive Maintenance anzubieten.

CW: Welche Rolle spielt der CIO in der Industrie-4.0-Welt?

Frank Riemensperger: Alle Abteilungen kaufen heute Technologien ein. Aber diese zuverlässig und sicher zu betreiben, ist nochmal etwas ganz anderes. Die Qualitätsanforderungen eines sicheren Betriebs müssen auch in Zukunft unbedingt gewährleistet sein. Die dafür nötigen Qualifikationen finden Sie nur im CIO-Office. Der CIO wird eine normierende, strukturierende Rolle wahrnehmen.

CIOS haben eine normierende, strukturierende Rolle

CW: Das klingt ein bisschen langweilig. Wird der CIO nicht die treibende Kraft im Digitalisierungsprozess?

Frank Riemensperger: Man kann den CIO-Job in unendlich vielen Kategorien vermessen. Eine die wir benutzen, ist Infrastructure, Integration, Intelligence und Innovation. Die Infrastrukturseite war immer Thema des CIO, aber sie wird gerade durch die Cloud-Anbieter massiv angegriffen. Wenn aber die Infrastruktur bei den Anbietern liegt, dann geht es vor allem um Integration. Wie kann ich Prozesse und Daten in einer Infrastruktur organisieren, die hybrid ist? Die ERP-Themen sind meist abgeschlossen, doch jetzt kommt die hybride Welt mit enormen Integrationsaufgaben. Die dritte Achse, alles was mit Intelligence zu tun hat, Big Data und Analytics vor allem, das macht kein CIO alleine. Da muss er sich immer einen Partner aus dem Fachbereich suchen.

Auf der Infrastructure-Seite machen heute alle dasselbe, hier wird zentralisiert. Auf der Integrationsseite wird es diffiziler, die Prozessintegration hat eine größere Varianz - aber auch das ist über die Unternehmen hinweg vergleichbar. Individuell und unternehmensspezifisch wird es beim Thema Analytics. Hier findet man sehr viele unterschiedliche Herangehensweisen. Und vollständig individuell wird es bei der Innovation. CIOs werden sich noch weiter in die Welten Intelligence und Innovation bewegen. Dort spielt die Musik. In welchem Tempo man hier vorangeht, hängt natürlich ganz stark von der Branche ab.

Um letztlich in der "Smart Service Welt", einer Welt, in der nicht mehr Produkte, sondern Services verkauft werden, einen entscheidenden Beitrag zu Formulierung und Realisierung der digitalen Unternehmens- und Überlebensstrategie im digitalen Wettbewerb zu leisten, kann sich der CIO als "Chief Digital Architect" neu positionieren. Er ist es ja gewohnt, in Architekturen zu denken, komplexe Technologien zu bündeln und zu konfigurieren, Verfahren sicher in Betrieb zu nehmen und über Jahre und Jahrzehnte im Betrieb zu halten. Der digitale Wettbewerb wird auch über zukunftsweisende digitale Architekturen entschieden. Das ist die Chance für den CIO. Hier kann er seine Kernkompetenzen voll ausspielen.

Diese vier "I" fordern den CIO

Accenture-Chef Riemensperger sieht den IT-Manager unter folgenden vier Aspekten in der Pflicht, wobei die beiden letzten Punkte an Bedeutung zunehmen:

Die vier I

Die IT-Infrastruktur war immer ein Kernthema für den CIO. Es wird aber durch den Cloud-Trend an Bedeutung verlieren.
Die Integration auf System- und Prozessebene bleibt eine Herausforderung. Hybrid-Cloud-Umgebungen werden IT-Abteilungen beschäftigen.
Business Intelligence und Analytics sind wettbewerbsrelevante Technologien. CIOs werden daran gemessen werden, wie sie mit dem Rohstoff Daten umgehen.
In Zusammenarbeit mit den Fachbereichen müssen sich CIOs Gedanken machen, mit welchen intelligenten Produkten und Services der künftige Unternehmenserfolg sichergestellt werden kann.