Wenn der Stress überhandnimmt

Der stille Begleiter des beruflichen Erfolgs - Burn-out

31.12.2009 von Renate Oettinger
Viele Berufstätige laufen Gefahr, dass die Arbeit sie auffrisst. Beate M. Reisinger beleuchtet die Schattenseiten des Arbeitslebens.

Der Computerbranche gehört die Zukunft - und die Gegenwart sowieso. Kaum ein Branchenzweig ist in den vergangenen Jahren mehr gewachsen. Aber die Arbeit um IT, Computer und Software kann einen auch auffressen. Dann, wenn das Klicken der Tastatur nicht mehr Melodie ist, sondern jeder einzelne Anschlag auf die Nerven hämmert. Dann, wenn das Flimmern des Bildschirms seine magische Anziehungskraft verloren hat und nur noch nur noch auf den Augen brennt. Dann, wenn der Stress überhand nimmt, besteht Gefahr: Der Burn-out droht.

"Arbeitstiere" besonders stark gefährdet

Burn-out: Wer ist bedroht? Vor allem der Workaholic, der versucht mit der rasant boomenden IT-Branchen Schritt zu halten - und das Tempo aus den verschiedensten Gründen nicht gehen kann. Burn-out ist die Schattenseite, die das "Arbeitstier" immer begleitet. Und dabei nicht nach einem neuen Videospiel-Hit, sondern wie eine ansteckende Krankheit klingt. Eine, die nicht mit einem Neustart oder Reset behoben werden kann. Nicht umsonst bestätigen Personalmanager unisono, dass Burnout das Unwort schlechthin sei. Burn-out gibt es nicht, hat es nicht zu geben und wen es doch erwischt, ja der ist selber schuld, er ist eben einen "Schwächling".

Fotolia, Cmon
Foto: Fotolia, Cmon

Burn-out zieht sich übrigens durch alle Berufsgruppen. Ein Typus Mensch ist in jedem Fall besonders gefährdet, unabhängig von der Stellung im medizinischen Betrieb: Es ist derjenige, der über einen subjektiv empfunden zu langen Zeitraum seine emotionalen, seelischen oder körperliche Reserven aufgebraucht hat und dies eine gewisse Zeit lang nicht zugeben kann. Es ist derjenige, der sehr engagiert ist, der immer für alle - Kollegen und Kunden - da sein will, der sehr sozial und loyal eingestellt ist, sehr kooperativ. Eine typische Aussage: wenn ich es nicht mache, macht es keiner. Oder: Wenn ich die Schicht nicht übernehme, dann muss es der Kollege machen, und der hat doch Familie, in seiner Ehe kriselt es sowieso schon, etc. Beispiele gibt es genug - und Argumente sowieso.

Dieser Mensch überzieht sein Ressourcenkonto immer mehr und merkt es oft nicht oder erst zu spät. Er lebt über seine Kräfte und bekommt dafür irgendwann die Rechnung präsentiert. Das Unternehmen schreibt ihn ab. Es sei denn auf der Krankschreibung steht Magengeschwür oder Darmgrippe, oder Herzflattern; in keinem Fall "Burn-out".

Wie Burn-out entsteht

Wie entsteht Burnout? Durch Stress, Druck und nachfolgende Erschöpfung. Und: es gibt weder eine Anti-Burn-out-Pille noch eine andere Sofortheilung. Mit einmal kürzer treten, ausschlafen oder einem Urlaub ist es hier nicht mehr getan. Es geht darum, abzuklären und auf die innere Stimme zu hören: was brauche ich wirklich?

Und wenn die Stimme nicht hörbar ist? Dann wird der Ratsuchende lernen, in sich reinzuhören. Er wird sich um seinen Körper kümmern und ihn wie einen guten Freund behandeln. Er wird lernen, nein zu sagen und zu sich und seinen Bedürfnissen stehen. Er wird sich neue Werte geben und seine Lebensumstände danach ausrichten. Das ist ein Prozess, das vollzieht sich in kleinen Schritten, nicht über Nacht.

IT-Unternehmen können Verhaltenstrainings zur Konfliktfähigkeit anbieten, Anti-Stress-Trainings, Coaching und vieles mehr. Damit werden das Risiko für Burn-out reduziert, sowohl Kreativität als auch Motivation der Mitarbeiter gesteigert, Fehlzeiten gesenkt. Auch die Firmen selbst profitieren von einer Burn-out-Prävention, zum Beispiel im Rahmen eines gesamten Gesundheitsmanagementansatzes. (oe)

Informationen und Kontakt:

Beate M. Reisinger, Nymphenburger Straße 211, 80639 München; Tel.: 089 1675276, Fax: 089 13999504, E-Mail: info@bmr-managementsolutions.de, Internet: www.bmr-managementsoutions.de

Pressekontakt: PR Check, Riedweg 7, 85232 Bergkirchen