Google AR-Headset

Details zu Project Iris enthüllt

21.01.2022 von Manfred Bremmer
Nach Facebook/Meta, Microsoft und vermutlich Apple soll auch Google im Rahmen vom Geheimprojekt Iris an einem eigenen Augmented- oder Mixed-Reality-Device arbeiten. Nun wurden erste Details zur neuen Datenbrille bekannt.
Wie eine Skibrille sollen die ersten Prototypen von Googles neuem AR-Headset aussehen.
Foto: JenJ Payless - shutterstock.com

Nachdem bereits kurz vor Weihnachten 2021 bekannt wurde, dass Google ein neues Betriebssystem für Augmented Reality entwickeln will, sickerten nun auch Informationen über ein dazugehöriges Device durch. Der Suchmaschinengigant habe vor kurzem mit der Arbeit an einem AR-Headset begonnen, das intern den Codenamen Project Iris trägt und 2024 auf den Markt kommen soll, berichtet "The Verge" unter Berufung auf zwei mit "Project Iris" vertraute Personen, die anonym bleiben wollen.

Erste Details von Project Iris bekannt

Das Gerät soll dabei - ähnlich wie die geplanten Headsets von Meta und Apple - nach außen gerichtete Kameras verwenden, um Computergrafiken mit einem Videofeed der realen Welt zu verschmelzen. Auf diese Weise werde ein intensiveres Mixed-Reality-Erlebnis erzielt, als es die bestehenden AR-Brillen von Unternehmen wie Snap und Magic Leap böten, hieß es.

Mit dem glücklosen Google Glass, das nach seinem sehr frühen Start in 2012 schnell in Vergessenheit geriet und nur noch als Enterprise-Edition angeboten wird, hat das neue Device nur noch wenig gemeinsam. Den anonymen Quellen zufolge ähneln die bislang entwickelten frühen Prototypen einer Skibrille und benötigen keinen Anschluss an eine externe Stromquelle. Entsprechend kann man davon ausgehen, dass die eingeblendeten Grafiken remote in der Cloud gerendert werden und per Internet - etwa 5G - auf der Headset übertragen werden.

Die Hardware soll, ähnlich wie das neueste Google Pixel-Smartphone, von einem speziellen Google-Prozessor angetrieben werden und auf Android laufen. Hinweise in vor Weihnachten ausgeschriebene Stellenangeboten, unter anderem für Softwareentwickler, deuten jedoch darauf hin, dass ein eigenes Betriebssystem für die Datenbrille in Arbeit ist.

Mit der zweiten sieht man besser?

An sich ist es nicht überraschend, dass der Internet-Riese trotz des enttäuschenden Erfolgs von Google Glass wieder in das AR-Geschäft einsteigt. Zahlreiche Marktbeobachter gehen davon aus, dass in nicht allzu ferner Zukunft Datenbrillen Smartphones als mobile Endgeräte ablösen werden. Eine schwache Positionierung in diesem Zukunftsmarkt würde sich mittelfristig nicht zuletzt auch auf Googles Kerngeschäft Werbung auswirken.

Wenngleich sich das Google-Headset noch in einem frühen Entwicklungsstadium ohne klar definierte Marktstrategie befindet, fühlt man sich stark die Zeiten erinnert, als Google mit Android und eigenen Devices den aufkeimenden Smartphone-Markt zu erobern begann. Mit den sich verdichtenden Gerüchten über den baldigen Launch eines AR-Headsets von Apple scheint der Zeitpunkt aber auf jeden Fall besser gewählt zu sein als der Launch von Google Glass in 2012.