Top 10

Die beste Software 2010

10.12.2010 von Patrick Hagn
COMPUTERWOCHE hat die besten Software-Lösungen dieses Jahres für Sie zusammengestellt. Die Palette reicht dabei vom leistungsfähigen Browser-Plugin bis hin zu umfassenden Suiten für Geschäftsanwendungen.

Wer bei der Wahl seiner Programme mit Bedacht vorgeht, kann bares Geld sparen. Gerade im Softwarebereich muss Gutes nicht automatisch teuer sein. Die meisten der hier vorgestellten Lösungen sind gratis, wie zum Beispiel das populäre Tweetdeck. Bei den Open-Source-Suiten für Unternehmen kann man sich darüber hinaus für eine kostenpflichtige, mit Support kombinierte Version entscheiden, wie zum Beispiel bei SugarCRM. Diese bleiben individuell anpassbar und belasten das IT-Buget weit weniger als gängige kommerzielle Lösungen.

Die Anforderungen an das, was Software leisten soll, werden immer komplexer - das erfahren wir auch im Alltag. Die Netzwerke wachsen beständig, das Smartphone bandelt mit PCs und Servern an und die private Web-Seite macht mit einem unkomplizierten Content Management System (CMS) mehr Spass. Falls Sie sich im Software-Dschungel verloren fühlen - keine Bange, wir haben die richtigen Lösungen parat. Viel Spass mit unserer - rein subjektiven - Übersicht der besten Software 2010:

Top 10 Software 2010
COMPUTERWOCHE hat sich auf die Suche nach der besten Software 2010 gemacht und präsentiert nun die Gewinner.
Platz 10: Tweetdeck
Platz 9: Q-Dir
Platz 8: Drupal 3x4
Platz 6: MySQL Worbench
Platz 5: Firebug
Platz 4: Avast WHS
Platz 3: Openbravo ERP
Platz 2: Sugar CRM
Platz 1: JasperReports

Platz 10: Tweetdeck

TweetDeck

"TweetDeck" ist eine Social-Media-Management-Plattform. Mit ihr lässt sich der Informationsstrom nicht nur von Twitter sondern auch von Facebook, LinkedIn, Google Buzz, Foursquare und MySpace über eine einheitliche Oberfläche komfortabel verwalten. Tweetdeck gibt es nicht für den Desktop, sondern auch für Plattformen wie iPhone, iPad oder Android.

Trotz der Vielfalt an Funktionen, die TweetDeck bietet, bleibt das User-Interface beherrschbar. Sehr praktisch ist zum Beispiel die automatische URL-Kürzung. Diese erkennt schon während des Schreibens eines Tweets lange URLs und verkürzt sie mit dem voreingestellten Dienst. Generell ist das User-Interface in Spalten aufgeteilt, die ausgeblendet oder verschoben werden können. Sie zeigen unter anderem eigene Tweets, neue Follower oder Nachrichten.

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Platz 9: Quattro Dateiexplorer

Q-Dir

Wer für die Darstellung komplexer Netzlaufwerke oder Partitionen mehr als zwei Fenster benötigt, sollte zur Explorer-Alternative Q-Dir greifen. Power-Usern sei in diesem Zusammenhang auch der Free und Total Commander ans Herz gelegt. Da deren Funktionsumfang von einem Großteil der Anwender nicht abgerufen wird, liegt bei Q-Dir der Fokus auf Fenster-Optimierung, einschließlich der benutzerfreundlichen Darstellung und Interaktion.

Die Standardeinstellungen sind gut gewählt und schnell finden sich Icons zur schnellen Anordnung der Fenster. Der Flexibilität sind keine Grenzen gesetzt. Mit ALT+L aktiviert man eine Lupe. Darüber hinaus lassen sich farbcodierte Filter einstellen. Wichtige Dateien können so auf einen Blick erfasst werden. In jedem Fenster lässt sich neben der Dateiliste auch die Verzeichnisstruktur einblenden. Zudem werden alle Standardfunktionen des Windows Explorers unterstützt. Zwischen den Fenstern kann nun - wie gewohnt - kopiert oder verschoben werden. Extra Gimmicks sind das "Klonen" von Fenstern und der Export von Directory Listings.

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Platz 8: Drupal

Drupal

Drupal ist ein Content-Management-System (CMS) auf Open-Source-Basis, das vom belgischen Informatiker Dries Buytaert entworfen wurde. Wer seinen Webauftritt strukturieren und regelmäßig mit neuen Inhalten befeuern will, sollte hier einen zweiten Blick riskieren. Drupal hat sich mittlerweile neben Konkurrenten wie Typo 3 und Joomla! einen festen Platz in der Riege der PHP-basierten Open-Source-CMS erkämpft. Es ist ein ausgereiftes Web-CMS, mit dem Blogs, Content-Syndizierung, Foren und Community-Funktionen leicht zu verwalten sind. Hinter Drupal steht eine ebenso große wie aktive Gemeinschaft. So gibt es tausende von Addons, die den Funktionsumfang noch steigern. Prominente Einsatzgebiete sind Leserkommentare auf der Website der Wochenzeitung "Die Zeit" sowie seit Herbst 2009 die Webpräsenz des Weißen Hauses in Washington.

Die aktuelle Version 7 von Drupal wartet mit Neuerungen wie überarbeitetes Admin-Layout, einfachere Verwaltung von Rechten und verbesserte RDF-Fähigkeiten (Resource Description Framework) auf. Drupal überzeugt nach Expertenmeinung in erster Linie durch Einfachheit und schier endlose Ressourcen.

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Platz7: RDM+

Wenn die Technik streikt und der Server-Administrator keine Möglichkeit hat, seine routinemäßige Kontrolle vorzunehmen, hilft nur noch der mobile Remote-Desktop-Client "RDM+" von Shape. Er unterstützt die gängigen mobilen Plattformen iOS, Blackberry, Windows Mobile, Android OS und Java und ermöglicht dank einiger nützlicher Funktionen das problemlose Bedienen von Server, Desktop-PC und Mac.

Die Einsatzgebiete für RDM+ lassen sich nicht an den Fingern eines Administrators aufzählen. Das Tool verwendet dabei Techniken, die einen sicheren Zugriff auf den entfernten Client erlauben, aber nicht durch herkömmliche Firewalls geblockt werden. So wird verhindert, dass die Übermittlungsgeschwindigkeit beeinträchtigt wird. Das ist wichtig, da es noch immer gibt Regionen gibt, in denen die Netzabdeckung für mobiles Internet sehr spärlich ist. Das Problem kleiner Bildschirme löst der Hersteller mit zwei Funktionen: So genannte Hotkeys bieten einen schnellen Zugriff auf wichtige Funktionen. Hinzu kommt eine Lupe, mit der sich Abschnitte des Bildschirms vergrößern lassen.

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Platz 6: MySQL Workbench

MySQL Workbench

MySQL Workbench bietet viele nützliche Werkzeuge für die Arbeit mit der beliebten Open-Source-Datenbank. Das kostenlose Tool bündelt die zahlreichen Funktionen, die mit Entwurf, Entwicklung und Administration von MySQL-Servern verbunden sind, in einer gut durchdachten und aufgeräumten Arbeitsumgebung. Die verschiedenen Aufgabenbereiche sind dabei klar von einander getrennt, die einzelnen Funktionen werden übersichtlich aufgelistet und sind ohne Umwege schnell auffindbar.

Datenmodellierer erhalten in einem eigenen Fenster alle Features, die sie für die Erstellung von ER-Modellen benötigen. MySQL-Entwicklern stellt das Tool eine Reihe visueller Werkzeuge für das Erstellen, Ausführen und Optimieren von Abfragen zur Verfügung. Der mitgelieferte Editor bietet unter anderem Syntax-Hervorhebung, eine History-Anzeige, sowie die Möglichkeit, Code-Schnipsel, die man später wieder verwenden möchte, zentral abzulegen. Das Fenster für Datenbankverbindungen erlaubt zudem die einfache Verwaltung von Datenbankverbindungen; der Objekt-Browser ermöglicht den sofortigen Zugriff auf Datenbankschema und Objekte. Hinzu kommt eine Verwaltungskonsole für die bequeme Administration verschiedener MySQL-Instanzen.

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Platz 5: Firebug

Firebug

Wer eine Web-Seite auf Herz und Nieren zu prüfen will, greift am besten zum Firefox-Addon Firebug. Ein Klick auf das kleine Icon rechts in der Statusleiste öffnet die Debug-Konsole im unteren Bereich des Browsers. Nun lässt sich der Quelltext der Seite nach belieben editieren. Fährt man mit der Maus über ein html-Element, wird entsprechende Bereich der Seite farbig markiert. Führt man umgekehrt den Kontextmenü-Befehl "Inspect Element" auf einer beliebigen Stelle im Browser aus, markiert Firebug automatisch den entsprechenden Codeabschnitt und zeigt den CSS-Style sowie das Layout des ausgewählten HTML-Konstrukts.

Aber das Plug-In kann noch mehr. Firebug ermöglicht es, den Quelltext "live" zu editieren. Jede Änderung wird sofort im Browser angezeigt, aber nicht dauerhaft gespeichert. Dadurch lassen sich etwa Fehler im Layout schnell finden oder verschiedene Designvarianten leicht ausprobieren. Obendrauf gibt es noch eine Javascript-Konsole, eine Ansicht für das DOM (Document Object Model), sowie ein "Net"-Modul, das die Ladeseiten und die Größe sämtlicher Bestandteile der Seite auflistet. Mittlerweile existieren sogar eigene Erweiterungen für die Erweiterung.

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Platz 4: avast! WHS Edition

avast! WHS Edition

Für Microsofts Windows Home Server (WHS) bietet Avast eine sehr elegante Security-Lösung. Damit bleibt das das Heim- oder Small-Business-Netz bestens geschützt. Der Server hängt im Normalfall hinter der Firewall des Routers, steht aber ohne Verteidigung da, wenn Trojaner- oder sonstige Malware direkt auf dem Server ausgeführt werden. Folglich muss ein Antiviren-Programm für den Betrieb auf einem Windows-Server her. Leider sind viele Antivirenprogramme wie etwa AntiVir für den Betrieb auf dem WHS nicht geeignet.

Abhilfe schafft der Virenscanner avast! WHS Edition für den pro Jahr 43 Euro zu berappen sind. Er verfügt über mehrere spezielle Module zum Schutz bestimmter Sub-Systeme des Computers. Im Einzelnen sind dies Internet-Mail, Netzwerk-Schutz, Outlook/Exchange, P2P-Schutz, Skript-Blockierung, Sofortnachrichten, Standardschutz und Netzschutz. Die Standardeinstellungen sind gut konfiguriert und das Tool verrichtet seinen Dienst anstandslos. Kommt man mit einer infizierten Datei in Berührung, schlägt das System Alarm und die betroffenen Files lassen sich löschen, reparieren oder in einen Quarantäne-Container verschieben. Alles in allem ein Produkt, das Seinesgleichen sucht.

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Platz 3: Openbravo ERP

Openbravo ERP

Nur die ganz Mutigen greifen zu einem Open-Source ERP-System. Wer sich daran versuchen will, dem sei Openbravo ERP wärmstens empfohlen. Das ERP-System der gleichnamigen spanischen Open-Source-Firma vereint Module für Finanzen, Sales, Einkauf und Inventarisierung in einem ERP-Paket. Beim Setup haben die Entwickler Wert auf leichte Bedienbarkeit gelegt und stellen zudem vorkonfigurierte Versionen für UbuntuServer und die Amazon Cloud zur Verfügung.

Zum Testen eignet sich die Gratisversion. Anwender mit höheren Ansprüchen können auf die kostenpflichtigen Business-Versionen zurückgreifen. Die Plug-In-Architektur von Openbravo ERP mit vorkonfigurierten Templates erleichtert das Setup ungemein, so dass die eine oder andere schwierige Anpassung im Code überflüssig wird.

Version 3.0 wartet mit einer überarbeiteten Navigation auf. Es gibt jetzt Schnellstart-Shortcuts und Panels mit Reitern, mit denen Nutzer mehrere Aufgaben gleichzeitig überwachen können. Neue rollenspezifische Portalseiten und Dashboards erleichtern es zudem, das ERP-System für bestimmte Aufgabenbereiche im Unternehmen anzupassen.

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Platz 2: Sugar CRM

SugarCRM

SugarCRM ist schon fast ein Klassiker und setzt Maßstäbe bei Open-Source-CRM-Lösungen. Derzeit ist es das meistgenutzte quelloffene CRM-System. Der geneigte Anwender kann sich zwischen vier Varianten entscheiden. Enterprise, Professional, Express und einer Community Edition. Letztere ist gratis. Dennoch finden sich auch bei dieser bereits ausgeklügelte CRM-Funktionen für Vertrieb, Marketing und Service. Allen gemeinsam ist die Salesforce-Automation, Kundensupport sowie die Unterstützung einer Vielzahl von Plug-Ins. Die kommerziellen Varianten warten mit ausgefeilteren Reports, Workflow-Automation, einem Kunden-Portal und mobilem Zugang auf. Bei der Community-Version lässt sich dies durch gezielten Plug-In-Einsatz teilweise kompensieren. Fairerweise sollte man erwähnen, dass die meisten ausgefalleneren Plug-Ins etwas kosten.

Die neue Version 6 vom Juli diesen Jahres zeigt sich mit schlankeren Menüs und einer Shortcut-Leiste. Damit ist man von den wichtigsten Aufgaben nur einen Klick entfernt. Weitere Pluspunkte für SugarCRM sind das breite Einsatzspektrum, die Social Media-Anbindung sowie Service Feeds aus der Cloud wie zum Beispiel von LinkedIn und Hoovers.

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Platz 1: Jasper Reports

Jasper Reports

Auf Platz eins hat es in diesem Jahr Jasper Reports geschafft. Damit wollen wir die ausgezeichnete Funktionalität der Open-Source-BI-Lösung honorieren, die sich hinter kommerziellen BI-Stacks nicht zu verstecken braucht. Die Werkzeuge, um Reports zu generieren, sind leicht zu bedienen, die Bedienoberfläche wirkt aufgeräumt und übersichtlich. Außerdem können Anwender die Berichte nach verschiedenen Kriterien wie beispielsweise regelmäßig zu einem bestimmten Wochentag erzeugen und verwalten. Das Analysewerkzeug ist voll in das BI-Paket integriert. Damit lassen sich die Abfrageparameter sowie Datenquellen und -umfänge bequem verändern. Zudem bietet das BI-Tool Java-Programmierern die Möglichkeit, eigene SQL- beziehungsweise HQL-Queries zu entwickeln.

Die kostenpflichtige Version bietet zusätzliche BI-Funktionen. Dazu zählen beispielsweise OLAP-Features, flexibel veränderbare Ajax-basierende Dashboards sowie erweiterte ETL-Tools, um mehr Datenquellen an das BI-System anbinden zu können. Jasper Reports gibt es in verschiedenen angepassten Versionen, die speziell beispielsweise auf Salesforce, MySQL oder Sugar zugeschnitten sind.

Zum Erstellen von Templates gibt es zudem Helfer wie iReport. Mit deren Hilfe geht die Entwicklung von Berichten noch schneller von der Hand. iReport ist ein wirklich komfortabler WYSIWYG-Editor für JasperReports. Gerade in dieser Kombination kann sich Jasper Reports als echte Alternative zu kommerziellen BI-Produkten sehen lassen.

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