Überblick zu Managed-Cloud-Anbietern für den Mittelstand

Die Cloud ist endgültig in Deutschland angekommen

24.11.2014 von René Büst
Angesichts der Tatsache, dass sich mehr als 74 Prozent der deutschen Unternehmen derzeit in der Phase der aktiven Planung und Implementierung befinden sowie Cloud-Services und –Technologien im produktiven Betrieb einsetzen, zeigt: Cloud Computing ist in Deutschland endgültig angekommen.
Crisp Research hat untersucht, wie weit die Cloud bereits in deutschen Unternehmen Einzug gehalten hat.
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Bei 19 Prozent der deutschen IT-Entscheider ist Cloud Computing fester Bestandteil auf der IT-Agenda und im produktiven IT-Betrieb. Das zeigt eine aktuelle Studie der Crisp Research AG im Auftrag der HP Deutschland GmbH. Weitere 56 Prozent der befragten Unternehmen befinden sich in der Planungs- oder Implementierungsphase und setzen Cloud bereits im Rahmen erster Projekte und Workloads ein. Dabei spielen Hybrid- und Multi-Cloud-Infrastrukturen bei deutschen IT-Entscheidern eine zentrale Rolle, um die Integration auf Daten-, Anwendungs- und Prozessebene sicherzustellen. Von den befragten Mittelständlern befinden sich rund drei Viertel der Unternehmen in der aktiven Planung, Implementierung und dem Betrieb von Cloud-Infrastrukturen.

Ein Viertel der deutschen IT-Entscheider beschäftigt sich noch nicht mit der Cloud.
Foto: Crisp Research

Managed Cloud Services sind im Fokus des Mittelstands

Im Kontext der Informationstechnologie werden deutsche Unternehmen von Außenstehenden oftmals als Exoten betrachtet. Bis neue Konzepte und Technologien, die in Ländern wie den USA bereits längst adaptiert sind, in deutschen IT-Organisationen Einzug erhalten, vergehen im internationalen Vergleich gerne schon einmal zwei bis drei Jahre mehr. Das gilt auch für die Nutzung von Cloud-Services. Aus dem Blickwinkel eines deutschen mittelständischen Unternehmens lässt sich diese Zurückhaltung insbesondere an vier Themen festmachen, die von den meisten Anbietern, speziell aus dem Public Cloud Umfeld nicht erfüllt werden:

Managed Cloud Anbieter für den Mittelstand

Cloud Services bilden die Basis für den Mittelstand, um unter ökonomischen Gesichtspunkten von einem State-of-the-Art Applikationsportfolio zu profitieren, welches bisher nur großen Konzernen vorbehalten war. Dabei beeinflusst die Auswahl der passenden Cloud Lösungen und Deployment-Modelle den Erfolg. Managed Cloud Services decken ein breites Spektrum der Anforderungen des Mittelstandes ab. Hier stehen den mittelständischen Unternehmen Lösungen zur Verfügung, welche die spezifischen Anforderungen an den Datenschutz, die Compliance, IT-Governance und IT-Sicherheit genügen. Hochstandardisierte Public Cloud Angebote sind hierzu nicht in der Lage.

Der deutsche Markt für Managed Cloud Services hat sich im Laufe der vergangenen Jahre so weiterentwickelt, dass sich mittelständische Unternehmen nicht mehr alleine an den globalen Lösungen US-amerikanischer Anbieter orientieren müssen. Partnerschaften mit lokalen Anbietern versprechen den Zugriff auf vertrauenswürdige und zuverlässige IT-Services bei Bedarf und einem Ansprechpartner vor Ort. Auf Basis von Managed Services und passenden Beratungsdienstleistungen stehen dem Mittelstand zahlreiche Mittel und Wege zur Verfügung, um neue Applikationen und Systeme auf einer externen Cloud-Infrastruktur entwickeln und betreiben zu lassen.

Was die Cloud Buzzwords bedeuten
Von BaaS über SaaS bis zu XaaS
SaaS kennt man, aber BaaS? Oder MaaS und DaaS? Wir stellen Ihnen die wichtigsten Abkürzungen im Cloud-Geschäft vor.
EC2 – Elastic Computer Cloud
Hinter der Abkürzung „EC2_ Elastic Computer Cloud" verbirgt sich das wohl bekannteste IaaS-Angebot von Amazon, <a href=" http://aws.amazon.com/de/ec2/" target="_blank"> dem Marktführer für Infrastrukturdienste aus der Cloud. </a>
CCO – Chief Cloud Officer
Was wäre der schönste Job ohne passenden Titel? Wer seine Visitenkarte noch nicht mit der Abkürzung CIO – Chief Information Officer – schmücken darf, der freut sich als Cloud-Chef sicher über den fast genauso schön klingenden Titel „CCO – Chief Cloud Officer" auf dem kleinen Karton und in der Signatur.
DbaaS – Database as a Service
Wenn Kunden DbaaS buchen, dann erhalten sie Zugang zu einer Datenbank, ohne selbst Hand anzulegen. Auch die Software ist in diesem Modell schon konfiguriert und läuft, ohne dass ein Experte sich mit technischen Details herumschlagen muss.
Public Cloud
Was sich mit „öffentlicher Wolke" übersetzen lässt, funktioniert wie ein Mietwerkzeug. Eine gängige Variante und bekanntestes Beispiel sind Google Apps. Zwar erleichtern die offen zugänglichen Office-Programme das verteilte Arbeiten, allerdings treiben deren geringe Sicherheitsstandards in der Cloud so manchem Sicherheitsbeauftragten in Unternehmen die Schweißperlen auf die Stirn. Privat nutzen dagegen viele diese oft kostenlosen und praktischen Service-Angebote.
Private Cloud
Der Vorteil einer „privaten Wolke" liegt auf der Hand. Sie kann alle oder noch mehr Features einer „Public Cloud? bieten, allerdings entspannen sich Sicherheitschefs hier deutlich, denn wie der Name „private" schon suggeriert, handelt es sich um ein geschütztes Netzwerk, auf das nur die eigenen Mitarbeiter und Berechtigte Zugriff haben. Von unerlaubten Hacker-Angriffen einmal abgesehen.
Hybrid Cloud
Hier verbinden sich Features einer privaten und öffentlichen Wolke. Ein Angebot, bei dem beispielsweise unternehmenskritische Anwendungen in einer abgeschotteten, Passwort-geschützten Cloud-Umgebung laufen, während andere Dienste, die seltener gebraucht werden wie beispielsweise ein Archiv, über eine öffentliche Cloud betrieben werden.
Community Cloud
Schließlich gibt es noch die gemeinschaftliche Rechnerwolke als viertes Liefermodell. Hier teilt sich ein kleinerer, meist örtlich miteinander verbundener Nutzerkreis wie Behörden, Universitäten, Forschungsgemeinschaften oder Genossenschaften Kosten und Ressourcen.
HaaS – Hardware as a Service
Mieten statt kaufen lautet seit vielen Jahren das Credo, um Kosten zu senken. Auch eine Cloud braucht Hardware und Switches, die der Dienstleister für den Kunden bereitstellt, betreibt und wenn notwendig austauscht.
BaaS – Backup as a Service
Eine Sicherheitskopie in der Wolke abzulegen ist keine schlechte Idee. Deshalb gibt es es auch sinnvolle Lösungen für Backups in der Cloud.
CaaS – Communications as a Service
Hinter dieser Abkürzung verbergen sich Voice over IP-Technologien wie etwa Tools für Telefon- oder Videokonferenzen. Gerade kleinere Unternehmen, die sich kein eigenes System anschaffen möchten, profitieren hier von einer Cloud-Lösung.
DaaS – Desktop as a Service
Ziemlich praktisch für mobil und mit verschiedenen Geräten arbeitende Jobnomaden ist „Desktop as a Service". Über dieses Cloud-Angebot wird sicher gestellt, dass ein Nutzer von jedem Rechner Zugriff auf seine Dokumente hat. Ein Sicherheits-Feature sorgt idealerweise dafür, dass nur berechtigte Nutzer Zugriff auf die Daten, Tabellen, Texte oder Präsentationen erhalten.
MaaS – Monitoring as a Service
Viele Anbieter integrieren solch ein Sicherheits-Tool als Standard-Anwendung in ihr Service- Angebot, um Kunden einen Überblick über die genutzten Dienste zu geben.
APaaS – Application-Platform as a Service
Hier stellen Anbieter den Kunden eine Oberfläche und eine Plattform zur Verfügung, auf der sich Cloud-Anwendungen entwickeln und betreiben lassen.
XaaS – Everything as a Service
Wahrscheinlich haben geschäftstüchtige Cloud-Dienstleister noch jede Menge weiterer Service-Angebote im Petto und auch so mancher Kunde träumt vielleicht davon, wie sich nörgelnde Mitarbeiter, nervige Chefs und anstrengende Auftraggeber einfach in eine Wolke auslagern lassen. Doch hier schließen wir unser kleines Glossar für heute, setzen es aber gerne gelegentlich fort. XaaS beschließt diese Reihe vorerst. Diese Abkürzung ist quasi der Überbegriff für alle Cloud-Services.

Crisp Research hat eine (nicht vollständige) Auswahl von deutschen Managed Cloud Service Providern zusammengestellt, die mittelständische Unternehmen bei ihrer Cloud-Sourcing Strategie auf dem Zettel haben sollten:

Der Mittelstand im Zeichen der Cloud-Services

Cloud Services haben einen entscheidenden Einfluss auf die digitale Transformation von Unternehmen. Die Vernetzung mit Partnern und Lieferanten über nahtlos ineinandergreifende automatisierte Prozesse sind heutzutage ein Muss, um auf die sich ständig verändernden Marktbedingungen reagieren zu können. Ebenso verhält es sich mit dem Aufbau und der Pflege von Kundenbeziehungen und beim Marketing. Cloud-Infrastrukturen unterstützen hierbei, um kurzfristig Kampagnen umzusetzen und Lastspitzen abzufangen.

Neben diesen beiden Bereichen profitiert der Mittelstand insbesondere durch: