Finanzspritzen sollen Wachstum und Börsengang sichern

Die Deutsche Venture Capital Gesellschaft beteiligt sich an drei Softwarehäusern

28.08.1998

Die erst vor wenigen Wochen gegründete DVCG hat neben Beteiligungen in diverse Biotechnologie- und Multimedia-Firmen nun ihr Portfolio um drei Softwarehäuser erweitert. Mit der Deutschen Bank als Partner greift die Gesellschaft sowohl auf deren Netzwerk als Filialbank als auch auf die Leistungen der Investmentbank in Deutschland und in den USA zurück. Die finanziellen Mittel werden in erster Linie von institutionellen Investoren zur Verfügung gestellt, zu denen neben der Deutschen Bank auch der Gerling Konzern und die Technologiebeteiligungsgesellschaft der Deutschen Ausgleichsbank (tbg) zählen.

Mit sechs Millionen Mark erhält die Sirius Unternehmensberatung für Informationssysteme GmbH die kräftigste Finanzspritze aus dem Fond II des Finanzdienstleisters. Das Startup-Kapital soll helfen, die Mitarbeiterteams für die Software-Entwicklung, den Vertrieb sowie den technischen Kundendienst auszubauen. Die 20köpfige Firma entwickelte eine in Java realisierte System-Management-Lösung, die sie bisher bei Motorola, France Télécom und IBM Global Services installieren konnte. Für 1998 ist ein Umsatz von vier Millionen Mark geplant.

Mit einer Brückenfinanzierung von drei Millionen Mark beteiligt sich die DVCG an der Utimaco Safeware AG. Das 1983 gegründete Softwarehaus bietet Anwendungen im Bereich der Verschlüsselungssoftware für PCs und Intranets an. 1996/97 konnte mit 153 Mitarbeitern ein Umsatz von 30,4 Millionen Mark erwirtschaftet werden. Mit Hilfe des neuen Kapitals will Utimaco den Gang an die Börse wagen.

Ebenfalls kein Branchenneuling ist die Mylius Software AG. 1982 gegründet, hatte das Unternehmen 1997 einen Umsatz von rund sieben Millionen Mark und 34 Mitarbeiter. Der Anbieter von Mittelstandslösungen erhält vier Millionen Mark aus einem Investment-Topf, den die DVCG gemeinsam mit der tbg bereitstellt.

Neben der umsatzunabhängigen finanziellen Hilfe stellen die Investoren ihren Beteiligungsfirmen auch Fachwissen zur Verfügung. Die DVCG setzt sich eigenen Angaben zufolge aus vier betreuenden Teams zusammen, von denen drei aus Branchen- und Technologieexperten für Informationstechnologie, Life Science, Mikrosystemtechnik sowie Sensorik bestehen. Das vierte Team kümmert sich um die Wachstumsfinanzierung vor Börseneinführung.

CD-ROM erstellt Business-Plan

Die deutsche Venture Capital Gesellschaft (DVCG) hat gemeinsam mit dem Steinbeis-Transferzentrum der Fachhochschule Pforzheim eine Software entwickelt, die Unternehmensgründern bei der Erstellung ihres Business-Plans hilft. Dabei wird zunächst ein Unternehmenskonzept erstellt, das die Firmenstrategie sowie die wesentlichen Finanzdaten beinhaltet. In einem zweiten Schritt lassen sich diese Angaben mit dem Programm "DVCG-Innoplan" zu einem konkreten Finanzierungsplan umsetzen, der den Umsatz, die Kosten, die GuV und den Risikokapitalbedarf errechnet. Die CD-ROM kann unter Tel. 07231/ 286158 beim Steinbeisser-Transferzentrum bestellt werden und kostet 49 Mark.