Das Smart-Universum explodiert automatisiert (Teil 2)

Die digitale Transformation braucht smarte Unterstützung

05.02.2015 von Bertram Geck
In Teil 1 dieser Artikelserie wurden die Ausblicke auf die smarte Welt des Internet of Things gezeichnet. Jetzt blicken wir auf die Maßnahmen, die zur Teilnahme an der smarten Welt notwendig sind.
Immer häufiger ist es nicht mehr der Mensch, der zum Beispiel bei Produktionsabläufen Entscheidungen trifft und Maschinen anstößt.
Foto: Kovalenko Inna, Fotolia.com

Smart-Cities, Smart-Manufacturing, Smart-Cars, Smart-Home. All diese Begriffe implizieren die intelligente Erweiterung von Bereichen durch Automatisierung von bislang manuell durchgeführten Entscheidungen oder Aktivitäten. Während die verschiedenen Computer bisher allein vor sich hin gearbeitet haben, sublimiert die intelligente Erweiterung diese Abläufe durch eine Vernetzung untereinander.

Während diese Veränderungen und Trends vom Laien gerne und ohne weitere Gedanken angenommen werden, wissen Experten und erfolgreiche Unternehmer, dass sich weit mehr hinter dem Thema Internet of Things versteckt, als eine einfache Berührung des Touchscreens.

Egal ob Internet of Things, Industrie 4.0 oder Automatisierung. All dies benötigt die Vernetzung von Systemen und den Austausch von Daten. Was bringt das fortschrittlichste Schienennetz zwischen zwei Städten, wenn beide Städte unterschiedliche Wagontypen verwenden und die Schienen nicht nutzen können? Und was würde es bringen, die großen Politiker aus aller Welt an einen Tisch zu setzen, wenn Sie sich untereinander nicht verständigen könnten. Genauso wie im realen Leben ist es auch beim Internet of Things wichtig, die Schnittstellen zum Datenaustausch zu normieren, damit die richtige Interpretation stattfindet und ein Prozess erfolgreich durchgeführt werden kann.

Internet of Things im Alltag
Internet of Things im Alltag
Milliarden vernetzter Geräte – das wird das Internet of Things bringen. Gleichzeitig könnte das Internet der Dinge unseren Alltag gehörig verändern, wenn Fahrzeuge. Maschinen oder Hausgeräte untereinander kommunizieren und aufeinander reagieren.
ConnectedDrive
Wer den geparkten BMW nicht mehr findet, kann dessen Geo-Position auf sein iPhone oder Android-Handy senden lassen.
ConnectedDrive
Die Integration des Apple iPhone in das ConnectedDrive-System hat bei BMW bereits stattgefunden.
M2M im Alltag
In großen M2M-Projekten müssen M2M-Hardware, M2M-Software sowie M2M-Netzwerke über viele Länder der Welt hinweg perfekt zusammen spielen.
ConnectedDrive
Im Laufe der Jahre ist das Drehrad zur Steuerung des BMW ConnectedDrive-Systems, rechts im Bild, immer intelligenter geworden.
ConnectedDrive
Das jüngste ConnectedDrive System besitzt bereits eine fest verbaute M2M-SIM.
M2M-Terminals
NetComWireless gehört zu den vier wichtigsten M2M-Terminal-Lieferanten des M2M-Weltmarktführers Vodafone. Im Inneren dieses Routers stecken Mobilfunk-Sender und Empfänger samt Vodafone-SIM-Karte. Maschinen und andere Dinge werden über die gelbe Ethernet-Buchse lokal angekoppelt. Der grüne Connector dient der PoE- und DC- Stromversorgung.
M2M-Terminals
Dieses M2M-Modul aus dem Jahre 2014 ist kaum größer als ein Fingernagel. Es eignet sich gut für IoT-Szenarien.
Bluetooth Zahnbürste
Die Braun Oral-B Bluetooth Zahnbürste kommuniziert über Bluetooth-Funk mit dem iPhone. Am Handy-Display gibt sie sofort Live-Feedback, sobald der User zu viel Druck beim Putzen auf das Gebiss bringt.
M2M-Terminals
Sierra Wireless gehört ebenfalls zu den M2M-Terminal-Lieferanten von Vodafone. Hier im Bild das Ruggedized-Modell AirLink GL6110 USB für GPRS. Im Inneren stecken Mobilfunk-Sender und Empfänger samt Vodafone-SIM-Karte.
Bluetooth Zahnbürste
IoT-Innovation aus deutschen Landen: Die Braun GmbH präsentiert die erste Bluetooth-Zahnbürste der Welt.

Aus der Vergangenheit weiß man, dass es bei komplexen Protokollen keinen allumfassenden Standard geben wird, sondern immer neben einem Minimalset an Gemeinsamkeiten nur proprietäre Anteile. Deren einziger Sinn ist es, den Herstellern einen Wettbewerbsvorteil zu verschaffen und ihre Kunden zu sichern.

Betrachtet man den Markt der BPM-Suiten zur Umsetzung von Geschäftsprozessen wird dieser Wettstreit deutlich. Um aus dem ganzen Angebot an Prozessmodellierungstools das richtige zu finden, ist es wichtig, Prioritäten zu setzen und Anforderungen zu definieren. Die Fraunhofer IESE hat sich 2014 in ihrer Business Process Management Studie damit befasst, 20 verschiedene BPM-Module miteinander zu vergleichen und die wichtigsten Aspekte zu beleuchten.

Was ist für den Einstieg in den IoT-Markt wichtig

Aufgrund der zahlreichen Schnittstellen ist es wichtig, ein Programm zu finden, welches die Integration von Anwendungen und Daten ermöglicht und über ein Modul in einer einheitlichen Schnittstelle kapselt. Hierfür stellen einige Anbieter sogenannte Adapter bereit, die als eine Art Baustein in den Prozess integriert werden können und helfen, Daten über verschiedenen Protokolle zu übertragen, zu transformieren oder zu konvertieren. Je mächtiger dabei die Auswahl an Adaptern ist, desto geringer ist später der Aufwand bei der Prozessgestaltung.

Unabhängig davon, in welchem Bereich der Austausch von Daten stattfindet, ist es wichtig, gewisse Richtlinien festzulegen und einzuhalten. Dadurch können sowohl Arbeitsabläufe als auch Prozesse effizienter und effektiver gemacht werden und auch Stärken und Schwächen erkannt und dokumentiert werden. Einige BPM-Anbieter haben hierzu spezielle Werkzeuge entwickelt, die helfen, eine Governance zu definieren und zu überwachen.

Probleme mit BPM-Lösungen

Keine Möglichkeiten zur Simulation oder Trendvoraussage

Kein verlässliches Monitoring

Große Verständnislücken zwischen Fachbereich und IT-Abteilung

Nur mit hohen Kosten und/oder viel Zeit erweiter-, anpass- oder optimierbar

Von Mitarbeitern nicht akzeptiert

Zu kompliziert

Selbst die intelligenteste Maschine oder der durchdachteste Prozess kann Fehler machen. Daher bleibt das Thema der Qualitätssicherung auch im Bereich der Prozessorganisation ein wichtiges Thema. Wie in allen anderen Bereichen gilt auch hier: je früher ein Fehler erkannt wird, desto schneller kann dieser auch behoben werden. In Computersystemen wird hierzu meist ein Debugger verwendet, der Fehler in Systemen auffindet und diagnostiziert. Viele Anbieter liefern heutzutage standardisiert ein Programm mit, um ein fehlerfreies Arbeiten zu gewährleisten.

Trotz aller Technik und IT ist und bleibt die menschliche Arbeitskraft einer der wichtigsten Bausteine überhaupt. Diese sollte nicht vergessen und bewusst in jeden Prozess mit eingebracht werden. Human Workflow Integration ist ein wichtiger Bestandteil der smarten Integration. Mitarbeiter müssen auch offline in Prozesse eingebunden werden und dennoch stets auf dem neuesten Stand gehalten werden. Dies ist beispielsweise durch die automatisierte Synchronisation der Daten mit dem Server möglich, sobald die entsprechende Person ihr mobiles Gerät wieder mit dem System verbindet.

Es gibt eine Vielzahl weiterer Aspekte, die berücksichtigt werden müssten, um einen nahezu perfekten Ablauf gewährleisten zu können. Letztendlich muss jeder Unternehmer für sich selbst entscheiden, welche Unterstützung er in welchem Umfang benötigt, um sich den 'Urknall' zu nutzen zu machen und sein Unternehmen im 'Smart-Universum' damit auf die richtige Laufbahn zu bringen. Außerdem wurden in der Fraunhofer-Studie die wichtigsten Aspekte für BPM definiert und anschließend anhand einiger Anbieter untersucht.

Teil 1: Die Welt ist smart (bw)