Elektronische Post

Die E-Mail ist tot, es lebe die E-Mail

21.11.2012 von Tobias Wendehost
Soziale Netzwerke und Collaboration Tools sollten das Ende der E-Mail einläuten. Doch der weltweite Verkehr steigt, wie der "Email Statistics Report" der Radicati Group belegt.
Die E-Mail zeigt sich beharrlich: Die Gesamtzahl der verschickten Nachrichten wächst in den nächsten vier Jahren kontinuierlich,
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Freunde der elektronischen Post dürften sich durch die Ergebnisse einer Studie der Radicati Group in ihrem Nutzerverhalten bestätigt fühlen. Denn die Zahlen des "Email Statistics Report" sprechen für sich: Weltweit soll die Anzahl der E-Mail-Konten bis 2016 von 3,3 Milliarden auf 4,3 Milliarden steigen, ein durchschnittlicher jährlicher Zuwachs von sechs Prozent. Dabei stellen zwar private Postfächer mit 75 Prozent weiterhin den Großteil aller Konten. Doch entgegen der Prognose, dass die Kommunikation in Unternehmen zukünftig überwiegend über Collaboration-Tools und soziale Netzwerke ablaufen wird, erwarten die Marktforscher auch einen Zuwachs bei geschäftlichen E-Mail-Konten. So soll deren Gesamtzahl von heute 850 Millionen auf rund 1,15 Milliarden steigen.

Was Kritiker der E-Mail vor allem überraschen dürfte: Gerade im Geschäftsumfeld soll der weltweite Verkehr der elektronischen Post noch schneller wachsen. Pro Tag werden heute 89 Milliarden E-Mails von Unternehmen verschickt. In den nächsten vier Jahren wird die Gesamtzahl durchschnittlich um 13 Prozent steigen. Für 2016 erwartet die Radicati Group insgesamt 146 Milliarden Nachrichten pro Tag. Bei so viel elektronischer Post bleibt allerdings das Spam-Problem bestehen. Leichte Entwarnung können die Marktforscher trotzdem geben. Das Verhältnis von Spam zum gesamten E-Mail-Aufkommen bleibt auf einem ähnlichen Niveau. Rund 15 Prozent aller Nachrichten sollen auch in vier Jahren lediglich Werbung beinhalten.

Jenseits von Outlook
Microsoft Outlook
Seit vielen Jahren eine Instanz am Softwaremarkt – Microsoft Outlook.
Outlook ist weit mehr als eine E-Mail-Software
Gemeinsame Kalenderzugriffe, geteilte Adressbücher und gemeinsame Aufgaben-Verwaltung im Zusammenspiel mit Exchange oder SharePoint runden das Programm ab.
Regelwerke zur automatischen Weiterverarbeitung von Nachrichten sind bei Outlook ein wichtiges Hilfsmittel
Wem die Möglichkeiten nicht ausreichen, kann per VBA eigene Erweiterungen programmieren.
Mit der Version 2010 wurde Outlook deutlich erweitert
Neben den eingeblendeten Fotos aus sozialen Netzwerken werden nun aktuelle Korrespondenzverläufe angezeigt.
Das kostenlose Outlook Express
Dieses Programm hat Microsoft bis zur Version XP/2003 in Windows integriert.
Windows Live Mail
Eine kostenlose Mail-Lösung, die von den aktuellen Windows-Versionen bis hin zu Windows 7 noch unterstützt wird.
Funktionsumfang
Für den Privatanwender vollkommen ausreichend - Windows Live Mail.
Umfangreiche Lösung im Web
Google bietet seine Mailsoftware „Gmail“ kostenlos mit 10 GByte Speicherplatz als Cloud-Variante an.
Web-Dienst
Obwohl Gmail von Google primär über das Internet genutzt wird, bietet die Applikationen eine große Anzahl von Einstellungsmöglichkeiten.
Auch Cloud-Anwendungen wie Gmail von Google sind nicht vor Programmfehlern
Selbst wenn die Signatur nur 2 Zeichen lang wäre, so war aus dem Dialogfenster nicht mehr herauszukommen.
The Bat! ist der altgediente Profi unter den reinen Mailprogrammen
Kein Kalender, keine Aufgabenverwaltung, dafür eine große Anzahl von Automatisierungsmöglichkeiten.
Der Donnervogel
Thunderbird von Mozilla ist für faktisch jede Betriebssystem-Plattform verfügbar.
Mehrere Konten
Thunderbird erlaubt die Anbindung vieler E-Mail-Konten und erkennt in den meisten Fällen selbstständig die richtigen Verbindungsdaten zu den Servern.

Die gemessene E-Mail-Euphorie bremst aber keineswegs andere Kommunikationskanäle. So werden Instant-Messaging-Programme wie Skype oder Google Talk weiterhin wachsen. Bis 2016 erwartet die Studie einen Anstieg auf 3,4 Milliarden Benutzerkonten. Das entspricht einem jährlichen Anstieg von sechs Prozent. Auch die Vernetzung über soziale Medien wird zunehmen. In vier Jahren könnten nach Angaben der Radicati Group bereits 4,3 Milliarden Internetnutzer Mitglied bei Facebook oder Google+ sein. Die E-Mail ist auch auf den Mobilgeräten angekommen. Im privaten wie im geschäftlichen Umfeld werden mehr E-Mails über Smartphones abgerufen. In Summe nutzen heute bereits 730 Millionen Anwender weltweit diese Option, was etwa einem Drittel der E-Mail-Nutzerschaft entspricht.