Es ist die Leistungsschau des deutschen Cloud-Business: Im Wettbewerb von Best in Cloud präsentieren Cloud-Anbieter gemeinsam mit Ihren Kunden, wie Sie Ihre IT - oder Teile davon - erfolgreich in die Cloud gebracht haben. Der Event bietet so seinen Teilnehmern die Chance, sich ein Bild davon zu machen, was den Markt bewegt, welche Lösungen gerade gefragt sind und mit welchen Problemen Anbeter und Kunden bei der Umsetzung ihrer Projekte konkret zu kämpfen zu hatten.
Daumen hoch, Daumen runter: Die Jury bewertet
Die Bewertungen für den Wettbewerb der besten Cloud-Projekte 2015 sind durch und die Finalisten stehen fest. Die Bewertungen - so viel können wir zum jetzigen Zeitpunkt schon verraten - zeigen einmal mehr, wie sehr der Reifegrad von Cloud-Projekten in Deutschland zugelegt hat, denn: Im Teilnehmerfeld ist das Niveau heuer vor allem in der Breite sehr gestiegen. Ohne den Einsatz unserer Jury könnten wir diese Erkenntnisse kaum gewinnen. Damit Sie die Gelegenheit bekommen, unsere Expertenjury etwas besser kennen zu lernen, haben wir unsere Analysten und Wissenschaftler befragt - vom Lieblingsessen bis zum Lieblings-Cloud-Dienst. Für persönliche Gespräche stehen Ihnen die Dame und die Herren übrigens ebenfalls am 17. September 2015 im IDG-Konferenzzentrum in München während der COMPUTERWOCHE-Veranstaltung Best in Cloud zur Verfügung:
Die Interviews mit unseren Juroren finden auf den kommenden Seiten, jeweils mit einem kleinen Profil verbunden.
René Büst, Crisp Research
Geburtsdatum: 20.02.1981
Job: Senior Analyst & Cloud Practice Lead
Lieblingsgericht: Sushi
In der Jury seit: 2014
COMPUTERWOCHE: Was genau machen Sie tagtäglich, wenn Sie nicht gerade Bewerbungen für den Best-in-Cloud-Award lesen und streng bewerten?
René Büst: Ich bin Senior Analyst bei Crisp Research und dort Leiter des Cloud Computing Bereiches. Das bedeutet, dass ich für sämtliche Research-Aktivitäten rund um die Cloud zuständig bin. Dazu gehören Studien, fortlaufende Umfragen unter CIOs und Anbietern und die Erhebung weiterer Marktdaten. Zudem berate ich CIOs im Rahmen ihrer digitalen Evolution und unterstütze sie beim Aufbau ihrer individuellen Digital Infrastructure Fabric. Weiterhin teile ich mein Wissen basierend auf unserem Research aus Beratungsmandaten und Gesprächen mit IT-Entscheidern in Form unserer Crisp Analyst Views, die auch regelmäßig im IDG-Expertennetzwerk veröffentlicht werden.
CW: Welches der 124 bisher eingereichten Cloud-Projekte ist Ihnen besonders in Erinnerung geblieben und warum?
Büst: "SAP Monsoon" aus dem Jahr 2014. Das Projekt zeigt sehr schön, wie eine historisch gewachsene und komplexe IT-Infrastruktur zu erheblichen Effizienzengpässen im Betrieb führt. Der Lösungsansatz auf Basis von Open Source-Technologien (OpenStack, Cloud Foundry, Docker, Chef, XEN, KVM) verdeutlicht dabei sehr gut, wie man es schafft, eine massive Konsolidierung herbeizuführen und ebenfalls Multi-Cloud-Szenarien für die internen Kunden (Entwicklerteams) zu ermöglichen.
CW: Welche Cloud Services nutzen Sie privat und warum?
Büst: Ich nutze mehrere Dienste: Box.com als Cloud-Storage-Service mit guter Cross-Plattform-Unterstützung und Enterprise-Funktionen zu einem günstigen Preis, Evernote (Ideal zum Ablegen von Informationen während des Researchs oder für kurze Notizen mit jedem Endgerät), die Google Apps (Gute User Experience und für Android-Benutzer die beste Wahl für eine nahtlose Integration), Soundcloud (Hervorragend zum Hören und Veröffentlichen von Podcasts), Polar Flow (Korrespondierende Applikation zum Polar "Loop"-Activity-Tracker; man merkt Polars jahrelange Erfahrung aus dem Markt für Herzfrequenzmessgeräten und Sport-Uhren) und natürlich Twitter, das sich hervorragend für die öffentliche Kommunikation und Recherche eignet. Nutze ich sehr intensiv (@ReneBuest)! Leider ist in Deutschland die Nutzung unter IT-Pros (CIOs) noch viel zu gering!
CW: Welcher Dienst ist Ihr persönlicher Favorit?
Büst: Twitter!
CW: Man hat das Gefühl, dass Cloud Computing langsam aber sicher auch in Deutschland ankommt und auch die Zahl der Projekte in der Public Cloud steigt an. Ist der Durchbruch damit erreicht?
Büst: Ja, seit Ende letzten Jahres sehen wir bei Crisp Research eine stetig wachsende Cloud-Adaptionsrate. Die Cloud-Verweigerer sind deutlich in der Unterzahl. Die steigende Anzahl von Cloud-Migrationsprojekten bei großen mittelständischen Unternehmen und Großkonzernen zeigt, dass insbesondere Public Clouds immer mehr zur neuen Normalität werden und dafür sorgen, dass alte Architektur-, Design- und Sicherheitskonzepte abgelöst werden. Nachdem Public Clouds über Jahre hinweg mit Nichtbeachtung gestraft wurden, erfreut sich auch diese Deploymentvariante einer steigenden Beliebtheit auf der digitalen Infrastrukturagenda von IT-Entscheidern.
CW: Wenn Sie tippen müssten was das nächste "große Ding" in der IT wird: Worauf würden Sie setzten?
Büst: Das Internet of Things. Hört sich einfach an, aber wir befinden uns noch weit am Anfang. Außerdem geht es nicht um die reine Vernetzung und den Datenaustausch, sondern letztendlich um die Interaktion der "Dinge".
CW: Was machen Sie am 17. September 2015?
Büst: Einen strengen Blick auf die "Best in Cloud" Bühne werfen.
CW: Vielen Dank für Ihre Antworten, bis zum 17. September bei Best in Cloud!
Heiko Henkes, Experton
Geburtsdatum: 3.5.1978
Job: Manager Advisor, Cloud Computing & Social Business Lead/ Digitalization
Lieblingsgericht: Tapas
In der Jury seit: 2015
COMPUTERWOCHE: Was genau machen Sie tagtäglich, wenn Sie nicht gerade Bewerbungen für den Best-in-Cloud-Award lesen und streng bewerten?
Heiko Henkes: Strategische Anbieter- und Anwenderberatungen, Reifegradanalysen und Markt-Forcasts erstellen und Anbieter in aktuellen Marktsegmenten bewerten (Benchmark).
CW: Welche Cloud-Services nutzen Sie privat und warum?
Henkes: Soziale Netzwerke für die Kommunikation und Verbindung zu Bekannten und Kollegen sowie Filesharing Tools, um zu jeder Zeit und an jedem Ort Zugriff auf meine Daten zu haben.
CW: Welcher Dienst ist Ihr persönlicher Favorit?
Henkes: Facebook.
CW: Man hat das Gefühl, dass Cloud Computing langsam aber sicher auch in Deutschland ankommt und auch die Zahl der Projekte in der Public Cloud steigt an. Ist der Durchbruch damit erreicht?
Henkes: Nein, denn für den Durchbruch müsste zunächst die Private Cloud Readiness auf der Anwenderseite deutlich ansteigen und hybride Plattformen nach Corporate Strukturen etabliert werden. Dennoch nutzt inzwischen mehr als jedes zweite Unternehmen Cloud Services, jedoch in der Regel ohne Plan bzw. Compliance Check. Aktuell liegen wir bei ca. 15% Private-Cloud-Reifegrad.
CW: Wenn Sie tippen müssten was das nächste "große Ding" in der IT wird: Worauf würden Sie setzten?
Henkes: Augmented Reality im Kontext IoT - technisch über organische Linsen in Kombination mit Social Features und Big Data Profiles sowieindividuelle Bandbreitenbeschränkung und -besteuerung anhand von KPIs bzw. kostenlose Bandbreiten-Kontingente für persönliche Datenpreisgabe
CW: Was machen Sie am 17. September 2015?
Henkes: Best in Cloud zum Leben erwecken.
CW: Vielen Dank für Ihre Antworten, bis zum 17. September bei Best in Cloud!
Frank Sempert, Saugatuck
Geburtsdatum: 17. Juli 1958
Job: Senior Program Executive Europe, Senior Advisor
Lieblingsgericht: Meeresfrüchte
In der Jury seit: 2011
COMPUTERWOCHE: Was genau machen Sie tagtäglich, wenn Sie nicht gerade Bewerbungen für den Best-in-Cloud-Award lesen und streng bewerten?
Frank Sempert: Telefonieren, schreiben, Autofahren, reisen. Ich berate meine Klienten, unternehme Research, kommuniziere mit meinen Analysten-Kollegen in USA, plane und setze um .
CW: Welches der 124 bisher eingereichten Cloud-Projekte ist Ihnen besonders in Erinnerung geblieben und warum?
Sempert: Das SaaS für die Behandlung bzw. Heilung von Sprachbehinderten sowie das Arvato-SaaS für Landwirte.
CW: Welche Cloud-Services nutzen Sie privat und warum?
Sempert: GMX-Mail, Google Search Engine, Office 365, Online-Banking.
CW: Welcher Dienst ist Ihr persönlicher Favorit?
Sempert: Ich habe keine Favoriten, könnte auf diese Dienste aber nicht verzichten.
CW: Man hat das Gefühl, dass Cloud Computing langsam aber sicher auch in Deutschland ankommt und auch die Zahl der Projekte in der Public Cloud steigt an. Ist der Durchbruch damit erreicht?
Sempert: Ein Durchbruch in dem Sinn wird es sicher nicht geben, obwohl die Anzahl der Cloud-Nutzer prozentual zur Unternehmensanzahl gegen 2/3 tangiert. Der Durchbruch kommt über die Digitale Transformation der Geschäftsmodelle und Prozesse und dem damit verbundenen Zwang, teilzunehmen. Cloud ist hier eines der wichtigen Plattformen, wird aber zunehmend als Selbstverständlichkeit betrachtet werden.
CW: Wenn Sie tippen müssten was das nächste "große Ding" in der IT wird: Worauf würden Sie setzten?
Sempert: Es wird keine Highlights an Produkten mehr geben, das aufkommende Digitale Zeitalter wird die Unternehmen, aber auch unser Leben immer weiter bestimmen. Die IT wird sich vom Dienstleister über die Phase der industriellen IT zum kooperierenden Teil des Unternehmensganzen wandeln.
CW: Was machen Sie am 17. September 2015?
Sempert: Ich werde in München bei der Best in Cloud 2015 als Juror und aktiver Teilnehmer der Veranstaltung dabei sein.
CW: Vielen Dank für Ihre Antworten, bis zum 17. September bei Best in Cloud!
Karin Sondermann
Job: Principal Cloud Solution Strategist
Lieblingsgericht: Filet Minot
In der Jury seit: 2013
COMPUTERWOCHE: Was genau machen Sie tagtäglich, wenn Sie nicht gerade Bewerbungen für den Best-in-Cloud-Award lesen und streng bewerten?
Karin Sondermann: Ich unterstütze Business und IT Entscheidungsträger in Unternehmen auf dem Weg zum digitalen Vorreiter. Hierbei geht es um innovative digitale Business-Szenarien verbunden mit neuen Management- und Sourcing-Strategien in der Unternehmens-IT.
CW: Welche Cloud-Services nutzen Sie privat und warum?
Sondermann: E-Mail-Dienste, wie Office 365 oder auch Dienste wie Drop Box bzw. OneDrive zum Teilen von Informationen wie Fotos, Filmen und der vernetzten Kommunikation etc.
CW: Welcher Dienst ist Ihr persönlicher Favorit?
Sondermann: Im privaten Umfeld sind es hauptsächlich die mobilen App-Dienste und consumerorientierten Dienste wie MyTaxi, TrippAdvisor, Here, WhatsApp, News, HRS etc.
CW: Man hat das Gefühl, dass Cloud Computing langsam aber sicher auch in Deutschland ankommt und auch die Zahl der Projekte in der Public Cloud steigt an. Ist der Durchbruch damit erreicht?
Sondermann: Das stimmt, der große Durchbruch ist das noch nicht. Aber: Der Anfang ist gemacht. Die breite Akzeptanz wird erst kommen, wenn wir neue, intelligente Business Anforderungen mit der Power der Cloud nahtlos verschmelzen und end-to-end bereitstellen, z.B. im Automotive-Umfeld durch die Vernetzung der Informationen, die der Mensch von sich selbst preisgibt, gepaart mit dem Einfluss auf die Steuerung des Fahrzeugs.
CW: Wenn Sie tippen müssten was das nächste "große Ding" in der IT wird: Worauf würden Sie setzten?
Sondermann: Wir werden sehen wie sich die IT zum Dienstleister as a Service entwickelt dabei werden Cloud Management as a Service und industriespezifische analytische IoT-Platformen as a Service eine wichtige Rolle spielen.
CW: Was machen Sie am 17. September 2015?
Sondermann: Ich bin als Jury-Mitglied auf der IDG Veranstaltung Best in Cloud in München und bewerte spannende Cloud Lösungen aus Deutschland, das sollten Sie auch nicht verpassen.
CW: Vielen Dank für Ihre Antworten, bis zum 17. September bei Best in Cloud!
Stefan Tai, TU Berlin
Geburtsdatum: November 1970
Job: Professor
Lieblingsgericht: Korean BBQ
In der Jury seit: seit 2011
COMPUTERWOCHE: Was genau machen Sie tagtäglich, wenn Sie nicht gerade Bewerbungen für den Best-in-Cloud-Award lesen und streng bewerten?
Stefan Tai: Als Hochschulprofessor gibt es eine Vielzahl von Aufgaben in Forschung und Lehre. Darunter fallen auch diverse Pflichten, aber die meisten Aufgaben stehen unter dem Schutz der Wissenschaftsfreiheit. Und diese Freiheit so gut wie möglich zu leben, ist meine tagtägliche Arbeit und Freude: frei denken und neuartige technische Lösungen für Herausforderungen der Gesellschaft und Wirtschaft entwickeln, junge Nachwuchstalente entdecken und fördern sowie mit Partnern aus Wissenschaft und Wirtschaft weltweit vernetzt zusammenarbeiten. Und natürlich: möglichst viel Zeit mit meiner Familie verbringen.
CW: Welches der 124 bisher eingereichten Cloud-Projekte ist Ihnen besonders in Erinnerung geblieben und warum?
Tai: Die Vielfalt der Projekte macht den Wettbewerb so attraktiv. Positiv in Erinnerung bleiben für mich insbesondere Projekte, die technische Eleganz mit wirtschaftlichem Vorteil und gesellschaftlichem Mehrwert verbinden: beispielsweise neue Plattformen in der Telemedizin oder Cloud-Lösungen zur Unterstützung der Arbeit gemeinnütziger Organisationen.
CW: Welche Cloud-Services nutzen Sie privat und warum?
Tai: Die Frage lautet vielleicht, ob Cloud-Services bewusst oder unbewusst genutzt werden. Ich nutze gerne auch bewusst diverse Cloud-Services, neben den üblichen Diensten wie Speicherdiensten finde ich vor allem kombinierte IoS/IoT-Angebote spannend, bspw. Car-sharing-Angebote mit guten Apps/Services.
CW: Welcher Dienst ist Ihr persönlicher Favorit?
Tai: DriveNow finde ich attraktiv. Aber auch, weil ich leidenschaftlicher MINI-Fahrer bin.
CW: Man hat das Gefühl, dass Cloud Computing langsam aber sicher auch in Deutschland ankommt und auch die Zahl der Projekte in der Public Cloud steigt an. Ist der Durchbruch damit erreicht?
Tai: Eine moderne IT kommt ohne Cloud nicht aus.
CW: Wenn Sie tippen müssten, was das nächste "große Ding" in der IT wird: Worauf würden Sie setzten?
Tai:Das IoT in Kombination mit dem Internet of Services. Und sofern politische und rechtliche Fragen und natürlich auch die gesellschaftliche Akzeptanz nicht im Weg stehen: das autonome Fahren/ das autonome Automobil.
CW: Was machen Sie am 17. September 2015?
Tai: Da werde ich auf Dienstreise in Korea sein (und kann deshalb leider nicht beim Best in Cloud-Wettbewerb vor Ort dabei sein). Die TU Berlin pflegt internationale Hochschulkooperationen, so auch mit dem KAIST in Südkorea. Hier bieten wir Double-Degree-Programme für Studenten der Informatik und Wirtschaftsinformatik an. Diese Kooperation möchten wir pflegen und ausbauen.
CW: Vielen Dank für Ihre Antworten!
Frank Termer, BITKOM
Geburtsdatum: Jahrgang 1981
Job: Projektleiter Software, Technologien und Märkte beim Bitkom e.V.
Lieblingsgericht: typisch Berliner Küche, also bspw. Königsberger Klopse, Erbsensuppe und natürlich eine gute Currywurst
In der Jury seit: 2015
COMPUTERWOCHE: Was genau machen Sie tagtäglich, wenn Sie nicht gerade Bewerbungen für den Best-in-Cloud-Award lesen und streng bewerten?
Frank Termer: Der Bitkom e.V. vertritt als deutscher Digitalverband mehr als 2.300 Unternehmen der digitalen Wirtschaft. In zahlreichen Gremien können diese Mitglieder auf verschiedene Arten mitwirken. Ich betreue den Kompetenzbereich Software, in dem sich die Gremien u.a. mit den Themen Software Engineering und Software-Architektur beschäftigen. Außerdem diskutieren sie Open Source, User Experience und Usability und Webentwicklung oder beschäftigen sich mit Software-Qualitäts- und Projektmanagement. Zudem gehört zu meinen Aufgaben, dass ich neue Technologien und Märkte beobachte sowie Trends und aufkommende technologische Entwicklungen frühzeitig erkenne, die wir dann in den Gremien besprechen. Daraus ergeben sich weitere Aufgaben wie das Präsentieren und Moderieren auf Veranstaltungen, Publizieren von fachlichen Aufsätzen und Artikeln, aber auch die Mitarbeit in Jurys von Wettbewerben, wie jetzt bei Best in Cloud.
CW: Welches der 124 bisher eingereichten Cloud-Projekte ist Ihnen besonders in Erinnerung geblieben und warum?
Termer: Da ich erst dieses Jahr neu in die Jury gekommen bin, kenne ich leider nicht alle 124 Projekte im Detail. Für 2015 fällt es mir allerdings sehr schwer, ein Projekt besonders herauszuheben. Insgesamt bin ich von der Vielfalt und Bandbreite der eingereichten Projekte begeistert. Doch so individuell jedes einzelne Projekt auch ist, alle Projekte haben gemeinsam, dass sie für jeden Kunden eine individuelle und problemadäquate Lösung bieten und dabei kreativ die Möglichkeiten der Cloud nutzen.
CW: Welche Cloud-Services nutzen Sie privat und warum?
Termer: Privat greife ich gern über die Cloud von überall auf Musik, Fotos und Videos zu. Das erleichtert es enorm, die gleichen Inhalte auf verschiedenen Endgeräten zu nutzen, ohne diese vorher aufwändig zu synchronisieren.
CW: Welcher Dienst ist Ihr persönlicher Favorit?
Termer: Grundsätzlich bin ich von allen Diensten begeistert, die Menschen, insbesondere in kritischen Lebenslagen, helfen können und die Lebensqualität von Menschen mit Beeinträchtigungen steigern. Als besonders sinnvoll erachte ich daher Lösungen rund um Ambient Assisted Living, Smart Home und Telemedizin. Hier sind bereits erste Lösungen und Technologien verfügbar und weitere vielversprechende Ansätze sind zu erkennen. Es wird aber auch spannend sein zu beobachten, welche Weiterentwicklungen es zukünftig hier geben wird.
CW: Man hat das Gefühl, dass Cloud Computing langsam aber sicher auch in Deutschland ankommt und auch die Zahl der Projekte in der Public Cloud steigt an. Ist der Durchbruch damit erreicht?
Termer: In der Tat scheint sich Cloud Computing langsam zu etablieren. Laut Cloud Monitor 2015 von Bitkom und KPMG geben zumindest 44% der Unternehmen in Deutschland an, dass sie bereits Cloud Computing nutzen und weitere 24% planen die Nutzung der Cloud. Allerdings ist für ca. ein Drittel aller Unternehmen Cloud Computing kein Thema und insbesondere die Public Cloud lehnen 76% der Unternehmen ab. Damit haben wir zwar ein solides Wachstum der Cloud-Nutzung in den letzten Jahren zu verzeichnen, allerdings ist auch weiterhin eine große Skepsis, insbesondere gegenüber der Public Cloud festzustellen. Diese Vorsicht hat unmittelbar mit den Problemfeldern IT-Compliance, Datenschutz und IT-Sicherheit zu tun. Daher kann man zwar sagen, dass die Cloud so langsam angekommen ist, von einem generellen Durchbruch kann aber noch nicht die Rede sein.
CW: Wenn Sie tippen müssten was das nächste "große Ding" in der IT wird: Worauf würden Sie setzten?
Termer: Tippen möchte ich da lieber nicht, denn die IT verändert sich sehr schnell. Da ist kaum abzusehen, was sich durchsetzt und was eher nicht. Vor allem ist schwer zu sagen, wie lange solche Zustände andauern. Diese hohe Geschwindigkeit von Veränderungen wird aber noch weiter zunehmen, darauf würde ich tippen. IT hat es geschafft, Bestehendes zu verbessern. IT hat es aber auch geschafft, Bestehendes aufzulösen. Geschäftsmodelle, die noch vor wenigen Jahren etabliert waren, funktionieren nicht mehr. Dabei sind aber wiederum auch neue Geschäftsmodelle entstanden, die ohne IT gar nicht möglich wären. Und diese Veränderungen finden statt, jeden Tag, immer schneller. Insofern wird das nächste "große Ding" in der IT, egal was es nun sein mag, nur von kurzer Dauer diesen Status innehaben, bis es von einem nächsten, "größeren Ding" abgelöst wird.
CW: Was machen Sie am 17. September 2015?
Termer: Ich darf dabei sein, wenn hervorragende Cloud-Projekte in München vorstellt werden und die Jury entscheidet, wer in diesem Jahr "Best in Cloud" ist.
CW: Besten Dank für die Antworten!
Horst Westerfeld, Goethe-Universität Frankfurt
Geburtsdatum: 14.05.1951
Job: Lehrbeauftragter Goethe-Universität Frankfurt
Lieblingsgericht: Pasta
In der Jury seit: Anfang an
COMPUTERWOCHE: Was genau machen Sie tagtäglich, wenn Sie nicht gerade Bewerbungen für den Best-in-Cloud-Award lesen und streng bewerten?
Horst Westerfeld: Ich leiste Überzeugungsarbeit zur Frage: Was sollten deutsche Unternehmen tun, damit sie mit den Anforderungen der Digitalisierung Schritt halten können?
CW: Welches der 124 bisher eingereichten Cloud-Projekte ist Ihnen besonders in Erinnerung geblieben und warum?
Westerfeld: Das Projekt "farmpilot" von arvato Systems GmbH.
CW: Welche Cloud-Services nutzen Sie privat und warum?
Westerfeld: Diverse, z. B. für externe Datensicherung.
CW: Welcher Dienst ist Ihr persönlicher Favorit?
Westerfeld: Ich habe keinen Favoriten.
CW: Man hat das Gefühl, dass Cloud Computing langsam aber sicher auch in Deutschland ankommt und auch die Zahl der Projekte in der Public Cloud steigt an. Ist der Durchbruch damit erreicht?
Westerfeld: Der Durchbruch von Cloud Computing ist in Deutschland nicht erreicht. Vor allem erfolgt der Einsatz in vielen Fällen unkoordiniert und ohne IT Governance, belebt also die Schatten-IT. Die Vorteile und Risiken werden nicht betrachtet, schon gar nicht im Vergleich und zusammen mit der internen IT. Viele Chancen werden vertan und es wird teurer. Die Innovationsmöglichkeiten und die Chancen der Digitalisierung werden nicht wahrgenommen - so geraten viele deutsche Unternehmen ins Hintertreffen.
CW: Wenn Sie tippen müssten was das nächste "große Ding" in der IT wird: Worauf würden Sie setzten?
Westerfeld: Cloud Computing ist das große Ding, zusammen mit IoT und Analytics. Das wird die Welt der Anwender und der Anbieter verändern. Im Grunde hat es das sogar schon! Manche merken es erst, wenn sie nicht mehr dabei sind.
CW: Was machen Sie am 17. September 2015?
Westerfeld: Ich halte einen Vortrag über Cloud Computing, nur leider nicht bei Best in Cloud. Das liegt an der Terminverschiebung der Veranstaltung.
CW: Vielen Dank für Ihre Antworten!
Andreas Zilch, PAC
Name: Andreas Zilch
Geburtsdatum: 07.02.1964
Job: Lead Advisor & SVP User Business
Lieblingsgericht: Vitello tonnato
In der Jury seit: 2015
COMPUTERWOCHE: Was genau machen Sie tagtäglich, wenn Sie nicht gerade Bewerbungen für den Best-in-Cloud-Award lesen und streng bewerten?
Andreas Zilch: Best Practices für Cloud, Big Data und Industrie 4.0 finden, analysieren und bewerten. Daneben halte ich Workshops für Unternehmen ab und helfe dabei, diese Innovationen zu adaptieren.
CW: Welches der 124 bisher eingereichten Cloud-Projekte ist Ihnen besonders in Erinnerung geblieben und warum?
Zilch: Das "Talanx-Projekt" von 2014 - Public-Cloud-Einsatz bei Versicherungen ist wirklich mutig und innovativ.
CW: Welche Cloud-Services nutzen Sie privat und warum?
Zilch: Alle Communication & Collaboration-Tools die mir gefallen und mein Leben leichter machen.
CW: Welcher Dienst ist Ihr persönlicher Favorit?
Zilch: Skype.
CW: Man hat das Gefühl, dass Cloud-Computing langsam aber sicher auch in Deutschland ankommt und auch die Zahl der Projekte in der Public-Cloud steigt an. Ist der Durchbruch damit erreicht?Zilch: Ja, aber die nächste Herausforderung ist der Betrieb von Hybriden Cloud-Umgebungen.
CW: Wenn Sie tippen müssten was das nächste "große Ding" in der IT wird: Worauf würden Sie setzten?
Zilch: IoT as a Service.
CW: Was machen Sie am 17. September 2015?Zilch: Mich über wirkliche Best in Cloud Projekte freuen und über irrelevante Projekte ärgern.