Open-Source

Die Linux-Woche im Rückblick

26.03.2012 von Jürgen Donauer
Diese Woche ist eine neue Kernel-Version zu vermelden. Dazu gibt es aktualisierte Distributionen und neues Futter für Linux-Zocker.

Die COMPUTERWOCHE zeigt die wichtigsten Neuerungen in KW 12 in Sachen Linux. Mit etwas Verzögerung hat Linux-Vater Linus Torvalds Kernel 3.3 ausgegeben. PearOS 4 sieht Mac OS X recht ähnlich und Ubuntu 12.04 befindet sich im Beta-Freeze. Es gibt einen zweiten Meilenstein von openSUSE 12.2 und der Nachfolger des Kultspiels Wasteland wird definitiv für Linux kommen.

Linux-Rückblick KW 12
openSUSE 12.2
So sieht der Desktop der KDE-Ausgabe derzeit aus.
Mail-Programm
KMail ist Standard in der KDE-Ausgabe von openSUSE 12.2.
Docky
Den unteren Schnellstarter benutzt und schon kommt Mac-Feeling auf.
Software installieren
Der Pear OS Appstore ist im Prinzip ein Ubuntu Software Center mit anderem Anstrich.
E17
Bodhi Linux 1.4.0 bringt Enlightenment 17 als Desktop-Umgebung mit sich.
Netzwerken
Kenner wissen, dass sich mit dem Network-Manager die Verbindungen sehr komfortabel verwalten lassen.
Alle Applikationen
Mit Run Everything können Sie bequem durch die enthaltenen Programme browsen.
Wasteland 2
Von Null auf 1,5 Millionen in nur wenigen Tagen. Somit ist das Spiel auch für Linux gesichert.

Linux-Kernel 3.3

Linus Torvalds hatte einen siebten Release-Kandidaten eingeschoben, weil es ihm etwas zu hektisch war. Aus diesem Grund hat sich Kernel 3.3 um etwas eine Woche verzögert. Nun ist die finale Version allerdings freigegeben und lässt sich wie üblich von kernel.org beziehen.

Zu den Highlights gehören besseres Bonding von Netzwerk-Schnittstellen. Aus das Ändern der Größe von ext4-Dateisystemen, die sich im Status Online befinden, hat sich verbessert. Des Weiteren wurde Open vSwitch aufgenommen. Das Dateisystem Btrfs kann nun Balance-Operationen pausieren und wieder aufnehmen. Zwischen verschiedenen RAID-Ebenen lässt sich auch ein Restriping durchführen. Byte Queue Limits sollen das so genannte Bufferbloating bekämpfen. Darüber hinaus haben die Entwickler Unterstützung für EFI-Boot eingepflegt und der Kernel unterstützt ab dieser Version die Architektur Texas Instruments C6X.

Eine ebenfalls wichtige Neuerung ist, dass die Android- und kernel-Entwickler einen gemeinsamen Nenner gefunden haben und diverse Android Subsysteme wurde in den Kernel aufgenommen. Mit dieser Ausgabe öffnete sich auch zweiwöchige Merge-Fenster für Kernel 3.4.

Ubuntu 12.04 Precise Pangolin im Beta Freeze

Die kommende Ubuntu-Ausgabe befindet sich seit wenigen Tagen im Beta-Freeze. Ab jetzt werden alle Änderungen manuell eingepflegt und sorgfältig überprüft. Unity 5.8 fehlt allerdings noch. Bis zur finalen Version wird die eigenentwickelte Desktop-Oberfläche in einer neue Version allerdings vorhanden sein.

openSUSE 12.2 Milestone 2

Die openSUSE-Entwickler haben einen zweiten Meilenstein auf dem Weg zu openSUSE 12.2 zum Testen bereitgestellt. Mit von der Partie befinden sich Grub2, Plymouth und GCC 4.7. Ebenso arbeitet man an URSMerge. Dabei handelt es sich um das Verschieben der Verzeichnisse /bin, /sbin, /lib und /lib64 nach /usr. Kenner der Szene wissen sofort, dass auch bei Fedora 17 dieser Schritt derzeit in der Mache ist.

Testwillige können ein DVD-Abbild von openSUSE 12.2 Milestone 2 aus dem Entwickler-Bereich der Projektseite oder von einem der zahlreichen Spiegel-Server herunterladen. Es stehen auch Live-CDs für die Architekturen i686 und x86_64 in den Geschmacksrichtungen GNOME und KDE bereit.

Bodhi Linux 1.4.0

Diese Distribution ist ein Ubuntu-Abkömmling, bringt allerdings Enlightenment als Desktop-Umgebung mit sich. Bodhi Linux 1.4.0 basiert genau wie der Vorgänger auf Ubuntu 10.04 LTS "Lucid Lynx". Eigentlich sollte noch eine Version 1.5 mit Lucid als Fundament erscheinen. Die Entwickler überlegen sich allerdings, gleich mit den Arbeiten an Version 2.0.0 zu beginnen. Diese würde dann die kommende Ubuntu-Version, 12.04 "Precise Pangolin", mit Langzeitunterstützung als Basis haben.

Bodhi Linux 1.4.0 bringt Linux-Kernel 3.2.0-19 mit sich und setzt auf Enlightenment 17 auf, welches aus den SVN-Repositories mit Stand 20. März gezogen wurde. Interessierte können ein ISO-Abbild direkt bei sourceforge.net herunterladen.

Pear Linux Comice OS 4

Schaut man unter die Haube, steckt Ubuntu Linux dahinter. Allerdings bemühen sich die Entwickler, der Distribution einen hauch von Mac OS X zu vermitteln. Dazu haben Sie auch ganz frech das Software Center in Pear Appstore umbenannt und die GNOME Shell heisst Comice OS Shell.

Als Standard-Programme finden Sie Mozilla Firefox, Thunderbird, LibreOffice, Shotwell, Clementine und Bleachbit an Bord.

Die Distribution hat laut eigenen Angaben einen geringen Hardware-Hunger. Eine x86-CPU und 512 MByte Arbeitsspeicher reichen aus, um das Betriebssystem laufen zu lassen. Es stehen Abbilder für die Architekturen x86 und x86_64 zur Verfügung.

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LibreOffice 3.4.6 schließt die 3.4-Serie ab

The Document Foundation hat das aus OpenOffice.org entsprungene LibreOffice 3.4.6 ausgegeben. Es handelt sich hier um die letzte geplante Version aus der Serie 3.4.x. Seit Anfang 2012 konzentriert sich das Entwickler-Team in erster Linie auf 3.5.x.

LibreOffice 3.4.6 bessert eine potentielle Sicherheitslücke aus und richtet sich an Anwender oder Firmen, die noch Zeit brauchen, auf LibreOffce 3.5 zu migrieren.

Für die Zocker: Humble Bundle for Android 2 läuft derzeit und Wasteland 2 kommt für Linux

Bis zum 1. April läuft das derzeitige Humble Bundle noch. Es heißt zwar Humble Bundle for Android 2, allerdings gibt es Spiele wie immer DRM-frei auch für Linux, Mac OS X und Windows. Sicher im Spiele-Bündel enthalten sind Canabalt, Zen Bound 2, Cogs und Avadon: The Black Fortress. Dafür bestimmen Sie den Preis selbst. Wenn Sie mehr als den Durchschnittspreis zahlen, gibt es Swords & Soldiers oben drauf. Der Schnitt liegt derzei bei ungefähr 6,50 Euro.

Brian Fargo wird weniger Menschen etwas sagen als Interplay. Die Softwarefirma war für Titel wie Wasteland, The Bard’s Tale und Fallout 1 und 2 verantwortlich. Fargo hat via kickstarter.com das Projekt Wasteland 2 ausgerufen. Sollten 900.000 US-Dollar zusammenkommen, wird es Wastelands Nachfolger sicher geben. Bei 1,5 Millionen US-Dollar Startkapital kommen auch native Ausgaben für Linux und Mac OS X. Letzteres wurde in nur wenigen Tagen erreicht. Sehr gute Nachrichten für die Linux-Spieleszene. (ph)

10 Linux-Desktops im Vergleich
Ubuntu
Ubuntu gibt es in mehreren unterstützten Geschmacksrichtungen, hier Kubuntu.
Desktop
So sieht Kubuntu nach dem Start aus.
Netbook-Edition
In dieser Variante ist Unity bereits im Einsatz.
Büro-Software
Ubuntu hat natürlich OpenOffice.org an Bord.
Netzwerk
Heterogene Netzwerke sind kein Problem.
Linux Mint
Seit Linux Mint 10 ist das ganze System nicht mehr so extrem grün.
Mint-Menu
Das Menü in Linux Mint gestaltet sich sehr übersichtlich.
Software-Manager
Da sich in Mint Anwendungen bewerten lassen, können Nutzer Programme bereits vor der Installation einschätzen.
Backup-Tool
Mit Mint Backup können Sie auch die Liste der installierten Programme sichern.
Alles im Griff
Mit dem Mint Kontrollzentrum können Sie das System Finetunen.
Red Hat Enterprise Linux
Während der Installation gibt Ihnen RHEL diese Auswahlmöglichkeit.
GNOME
Red Hat Enterprise Linux verwendet GNOME per Standard.
Eclipse
Entwicklern muss man diese Software nicht weiter vorstellen.
Qt Designer
Plattformübergreifendes Framework.
Java
Bestimmte Java-Tools sind ebenfalls vorinstalliert.
Fedora
Fedora 14 ist erst vor kurzer Zeit erschienen.
Software
Weitere Pakete lassen sich bequem über den Software-Manager einspielen.
Anderer Desktop
So sieht die KDE-Ausgabe von Fedora 14 aus.
Mit LXDE
Fedora gibt es in verschiedenen Geschmacksrichtungen.
Thunar
Der Dateimanager und Geany in der Xfce-Variante.
Macpup
Nach dem Start lässt sich das System anpassen.
Midori
Auch der Browser ist klein und schnell.
Alles dabei
Macpup hat eigentlich alles an Bord, nur eben minimalistischer und unbekannter.
Weitere Software
Mittels Quickpet können Sie bequem weitere Pakete installieren.
Lucid Lynx
Da die aktuelle Macpup-Version mit Ubuntu 10.04 binärkompatibel ist, lassen sich die entsprechenden Repositories aktivieren.
Ultimate Gamers
Bei dieser Linux-Distribution dreht sich alles ums Spiel. Hier ist der Lemmings-Klon Pingus im Einsatz.
Voll
Das DVD-Abbild ist bis oben hin voll mit kostenfreien Games.
Frozen Bubble
Das Vorbild Puzzle Bobble war ein echter Renner auf den Spielautomaten.
PlayOnLinux
Dieses GUI für Wine hilft bei der richtigen Konfiguration und ermöglicht das Laufenlassen vieler Windows-Spiele und Aplikationen.
Urban Terror
Von freien Shootern bis zu Denkspielen ist alles vorhanden.
PCLinuxOS
PCLinuxOS ist eine Anfänger-freundliche Linux-Distribution.
Die Quelle
Am Installer Draklive merkt man den Ursprung von PCLinuxOS - Mandriva.
Sieht anders aus
Die beliebte Open-Source-Software lässt sich mittels nur einem Klick und der Eingabe des root-Passworts installieren.
OpenOffice.org
Die beliebte Open-Source-Software lässt sich mittels nur einem Klick und der Eingabe des root-Passworts installieren.
Konfiguration
Auch das Kontrollzentrum von PCLinuxOS ist schön und übersichtlich.
openSUSE 11.3
Die GNOME-Version der beliebten Linux-Distribution.
Menü
GNOME-unüblich startet sich das Menü in openSUSE von unten links.
Yet another Setup Tool
YaST ist openSUSEs Allzweckwaffe in Sachen Systemeinstellungen.
Übersichtlich
Alle Anwendungen im Überblick.
Software-Verwalter
Weitere Programm lassen sich auf einfache Weise nachträglich installieren.
Sabayon Linux
Sabayon Linux basiert auf Gentoo.
XBMC
Sabayon lässt sich als Multimedia-Station einsetzen.
Repository-Update mit Sulfur
Die Paketlisten auf den aktuellen Stand bringen.
Repository-Update mit Sulfur
Die Paketlisten auf den aktuellen Stand bringen.
Software mit Entropy
Sabayon bringt einen grafischen Paketverwalter mit sich.
Debian
Während der Installation können Sie schon vorgeben, wo es hinführen soll.
Desktop
So sieht die aktuelle Debian-Variante aus.
Konservativ
OpenOffice.org 2.4 ist etwas angestaubt im stabilen Debian-Zweig.
Netzwerk
Mit heterogenen Netzwerken klappt alles gut.
GParted
Der Partitions-Manager GParted ist per Standard installiert.