SQS präsentiert

Die spektakulärsten Softwarefehler 2012

17.01.2013
Die Software-Tester der SQS Software Quality Systems präsentieren die schlimmsten Softwarefehler des vergangenen Jahres.

Imageverlust, finanzielle Schäden oder Anwendergängelung waren bei diesen Pannen, von denen SQS-Berater berichten, vorprogrammiert. Es geht doch nichts über ein ordentliches Qualitätsmanagement…

Hinweis: Die betroffenen Unternehmen und Produkte wurden anonymisiert.

440 Millionen Dollar futsch - in nur 45 Minuten
Die frisch installierte Software eines Börsenhandelsunternehmens verursachte einen Schaden von 440 Millionen US-Dollar, nachdem sie innerhalb von 45 Minuten eine große Menge von über hundert verschiedener Aktiensorten an- und wieder verkaufte. Ein fehlerhafter Software-Algorithmus erwarb die Aktien zum Marktpreis und stieß sie zu Angebotspreisen wieder ab, wodurch bei jeder einzelnen Transaktion mehrere Cents verloren gingen. Der rege Handel trieb die Preise der betroffenen Aktien schnell nach oben. Das führte zu spektakulären Verlusten des Börsenhändlers, als dieser die vorübergehend überbewerteten Aktien zu einem niedrigeren Preis wieder verkaufen musste.
Softwarefehler lässt Flugreisende stranden
Gleich dreimal richtete ein Computerfehler im vergangenen Jahr bei einer US-amerikanischen Fluggesellschaft Chaos unter Tausenden von Reisenden an. Flüge wurden zum Teil um Stunden verzögert. Ein Hänger in der Abfertigungssoftware führte zu Hunderten verspäteter Flüge in den USA und weltweit. Ein zweistündiger Systemausfall hielt 636 von 5.679 angesetzten Flügen auf. Zehn Flüge wurden ganz gestrichen.
Soldaten müssen Sportler schützen
Ein internes Problem eines Computersystems verursachte im vergangenen Sommer eine fehlerhafte Berechnung der benötigten Sicherheitsteams für eine internationale Sportveranstaltung. Die falsche Schichtplanung führte dazu, dass Soldaten als Sicherheitspersonal einspringen mussten.
Börsengang eines Social-Media-Giganten mit Hindernissen
Technologieprobleme beeinträchtigten den Handel mit Aktien eines großen Social-Media-Portals, nachdem wegen Software-Fehlern das System für den Aktienhandel Kaufgebote und -annullierungen nicht korrekt verarbeitete. So wurden Bestellungen entweder falsch oder gar nicht abgewickelt. Diese Panne beeinträchtigte den Handel mit 30 Millionen Aktien.
Virus klaut Gewinn
Ein Glücksspieler, der davon ausging, mehr als eine Million US-Dollar gewonnen zu haben, ging trotz seines Überraschungsgewinns bei einem Online-Spiel am Ende vor Gericht fast leer aus. Ein Software-Fehler hatte die Gewinnsumme wesentlich höher dargestellt, als sie in Wirklichkeit war. Da dieser Ausnahmefall durch die allgemeinen Geschäftsbedingungen des Online-Games abgedeckt war, konnte der Spieler den zunächst angezeigten Gewinn juristisch nicht geltend machen.
Börse muss eigenen Börsengang zurückziehen
Ein Börsenunternehmen sah sich gezwungen, seinen Börsengang über das hauseigene Handelssystem abzubrechen. Ursache war ein Computerfehler, der einen technischen Fehler auf der eigenen Handelsplattform verursachte. Das Problem trat sofort auf, als die Börse den Ticker der Aktie darstellen sollte und dabei nicht in die übliche kontinuierliche Handelsroutine überging. Dadurch kam der Handel mit der Aktie zum Erliegen, bevor er überhaupt begonnen hatte.
Schaltjahr bringt Bezahlsysteme zum Stillstand
Ein Ausfall in den Cloud-Computing-Services eines führenden multinationalen Unternehmens beeinträchtigte sowohl Regierungen als auch Konsumenten – wegen des zusätzlichen Schaltjahrtags im Februar 2012. Die gleiche Schaltjahrespanne zog ein von Krankenversicherungen verwendetes australisches Bezahlsystem in Mitleidenschaft. Dadurch konnten 150.000 Patienten zwei Tage lang die Bezahlfunktion ihrer privaten Krankenversicherungskarte nicht mehr benutzen.
Probleme mit neuem Steuersystem
Nach einem Upgrade ihrer Software-Systeme, das insgesamt über 1,3 Milliarden US-Dollar kostet, hatten US-Steuerbehörden mit gravierenden Problemen bei der Steuerrückerstattung zu kämpfen. Bei der Bearbeitung der elektronisch übermittelten Erstattungsanträge kam es zu erheblichen Verzögerungen. 85 Prozent der Rückzahlungen verspäteten sich um 23 Tage oder mehr.
Stromrechnungen kommen zu spät und sind auch noch verkehrt
Ein australischer Energieversorger schickte Tausenden seiner Kunden Mahnungen für Rechnungen, die diese wegen eines Computer-Fehlers nicht erhalten hatten. Währenddessen zog ein deutsches Energieunternehmen bei 94.000 seiner Kunden zu viel Geld ein. Grund war ein Software-Fehler, der ohne Grund Kündigungsgebühren berechnete. Dies kostete den Versorger rund 1,7 Millionen Euro an Ausgleichszahlungen.

Der Beitrag stammt von SQS Software Quality Systems und wurde redaktionell bearbeitet. (sh)