Martin Schneider hat einen sehr kleinen Berater in Gesundheitsfragen: sein Smartphone. "Ich habe eine App, die meinen Bedarf an Eiweiß, Kalorien oder Fetten so berechnet, dass ich mein Gewicht halte und ausgewogen esse, und das funktioniert gut", erzählt der 18-Jährige. "Gehe ich zum Sport, passt das Programm meinen Verbrauch an." Wenn er einen Joghurt isst, fotografiert er den Becher oder tippt den Produktnamen ein - und eine App listet ihm auf, was genau drin ist. Aber: "Wenn meine Haut wieder durchdreht, gehe ich zum Arzt. Nur ein Foto von meiner Haut in die Praxis zu mailen zur Diagnose, kommt für mich nicht infrage", sagt der Allergiker.
Die Programme für Smartphones und Tablets oder auch fürs Handgelenk als Uhr oder Band - Wearables - sind ein Megatrend. Die Flut von Angeboten ist kaum überschaubar. Unter drei Millionen Apps gibt es bereits rund 87.000 Angebote für den Bereich Fitness-Wellness und etwa 55.000 medizinische Apps. Das berichtete Hartmut Gehring vom Uniklinikum Schleswig-Holstein bei einer Expertentagung des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) in Bonn. Nicht immer ist unterscheidbar, ob die Apps nur Infos bieten, eher zu Lifestyle und Fitness gehören oder ins Medizinische reichen.
Eine "digitale Revolution in der Gesundheitsbranche" sieht Sandra Hoyer vom Bitkom-Arbeitskreis E-Health. Die Apps können viel. Puls- oder Blutdruckmessen gehört mit dem entsprechenden Zubehör zu den leichten Übungen. Zur Erkennung von Hautkrebs könne der Patient den verdächtigen Fleck auf der Haut mit dem Smartphone ablichten und das Foto zur Auswertung an den Arzt mailen, heißt es. Nützlich für chronisch Kranke: Erinnerung an Medikamenten-Einnahme, Dokumentation von Nebenwirkungen, von Blutwerten oder Migräneanfällen.
Apple bietet mit der Health eine App an, die an zentraler Stelle alle Gesundheits- und Fitness-Daten sammelt. Durch das Entwicklerwerkzeug HealthKit unterstützen zahlreiche Apps das neue Health. Wir zeigen, was damit möglich ist, und welche beliebte Apps es dafür gibt.
Die App der Firma Withings sammelt Daten von den eigenen Geräten, wie dem Blutdruckmesser, der WLAN-Waage, dem Fitness-Tracker oder dem Schlafüberwachungssystem Aura. Eine Funktion zum Messen des Puls über die im iPhone integrierte Kamera und LED-Leuchte gibt es ebenfalls. Health Mate kann seine Daten mit Freunden teilen, die ebenfalls über Withings-Geräte verfügen. Außerdem gibt es durch die Health-Unterstützung eine Synchronisation mit Apples Gesundheits-App.
FitPort (1,79 Euro) war eine der ersten Apps, die sich mit Apple HealthKit verstehen, bietet aber nur einen eingeschränkten Funktionsumfang. Im Zusammenspiel mit einem iPhone 5s oder iPhone 6 kann die App immerhin Schritte zählen und die zurückgelegte Strecke errechnen.
Runtastic zählt zu den beliebtesten Fitness-Trackern, online wie auch als iOS- und Android-App. Mit Anbindung an die HealthKit-Schnittstelle lassen alle Aktivitäten jetzt auch mit Apples Health App synchronisieren. Runtastic unterstützt GPS und Google Maps, um die zurückgelegte Strecke mit Höhenangaben und dergleichen zu dokumentieren. Angezeigt werden auch der Kalorienverbrauch und der Puls, sofern ein Pulsmessgerät vorhanden ist. Außerdem kann man mit Runtastic auch ein Trainingstagebuch mit Statistikfunktion führen, bei Aktivitäten im Fitnessstudio am Laufband oder am Cross Trainer auch mit grafischer Darstellung der Trainingsergebnisse. Hat man sich ein Trainingsziel gesetzt, kann man diese per Sprach-Coach überprüfen und sich über den Verlauf informieren. Das Online-Portal des Anbieters stellt kostenlos weitere Informationen zur Steigerung des Trainingserfolgs mit individuellen Trainingsplänen sowie eine Gewichts- und Körperdatenverwaltung zur Verfügung.
UP wurde von Jawbone ursprünglich für die eigenen UP-Armbänder entwickelt, schließlich aber für alle iPhone- und Android-Nutzer kostenlos zugänglich gemacht. ...
Zusammen mit einem Messgerät erfasst UP automatisch die Schritte und die Schlafphasen des Nutzers. Darüber hinaus kann man auch noch manuell oder über den integrierten Barcode-Scanner eingeben, welche Nahrung man zu sich nimmt und in welcher Menge. ...
... Was die Genauigkeit angeht, erfordert das sicherlich etwas Disziplin, andererseits sind natürliche Diäten auch auf Schätzungen angewiesen. Als Social-Media-Komponente kann man sich von Freunden oder Teams anfeuern lassen in dem Bemühen, fitter, gesunder und schlanker zu werden. Allerdings kann der Schuss auch nach hinten losgehen, wenn man seine vorher verkündeten Ziele nicht erreicht. Aber man hat es selbst in der Hand, ob man jeden wissen lassen will, wie schwer man ist oder wie viel Gewicht man verloren hat.
MyFitnessPal (kostenlos) beziehungsweise der Calorie Counter & Diet Tracker (Kalorienzähler und Diät-Aufzeichner) des Unternehmens eignet sich für Leute, die sich ein bestimmtes Gewichtsziel setzen und sich einfach besser ernähren wollen. In der angehängten Datenbank der zunächst als Online-PC-Programm entwickelten App sollen sich über 40.000 Lebensmittel finden. Durch die HealthKit-Integration kann man seinen eigenen Diätplan mit den Gewichtsdaten und über andere Health-Apps aufgezeichneten sportlichen Aktivitäten synchronisieren. Mehr Fitness wird belohnt, indem man angezeigt bekommt, dass man heute ruhig etwas mehr essen darf.
Carrot Fit (2,99 Euro) wird von einer Yahoo-Kolumnistin als Fitness- oder Exercise Tool bezeichnet, das Einen mit militärischem Drill in die richtige Form bringen will. Das Update kann jetzt HealthKit-Daten über Kalorienverbrauch, Gewicht und Fitness mit über andere Fitness-Apps gesammelten Daten wie Gewicht, zurücklegente Schritte und mehr vermengen, um noch strenger über die eigene Fitness zu wachen. Das Programm vergibt Punkte, je mehr man gesammelt hat, desto mehr steigt man auf und wird man am Ende belohnt, zum Beispiel mit einem Trainingskalender oder einem BMI-Rechner. Wenn man aber Meatbag, Fleischklops, zu lesen bekommt, ist es höchste Eisenbahn, sich mehr anzustrengen.
Yummly ist eine Online-Anwendung, die als App gratis auch für iPhones oder Android-Geräte verfügbar ist und eine Art digitale Rezepte-Sammlung ist. Man kann darüber auch Rezepte austauschen und sich Empfehlungen einholen. Hat man sich zu viele Kalorien einverleibt, aber zu wenige Vitamine, bekommt man den Tipp, mal einen Salat zu essen oder weniger kalorienreiche Kost. Über die angehängte Datenbank finden sich auch Rezepte und Lebensmittel für Allergiker, Menschen mit Laktose-Intoleranz oder Verganer. Die Kalorien der Speisen und Getränke werden über HealthKit automatisch in die Health-App übertragen, womit sie sich mit einem Trainingsplan synchronisieren lassen.
MapMyRun ist ein für Android und iPhones ab iOS 7 verfügbarer Fitness-Tracker, der eine Vielzahl von sportlichen Aktivitäten aufzeichnet. Jogger können sich vorher einen Streckenplan erstellen, um sich dann beim Laufen oder hinterher auch mit Audio-Unterstützung analysieren zu lassen, wie lang diese Strecke ist, in welcher Zeit und mit welcher Geschwindigkeit sie zurückgelegt wurde. ...
... Geländeeigenschaften wie Seen oder Hügel können ebenfalls erfasst werden. Außerdem misst die App auch den Kalorienverbrauch und andere Parameter. Über die HealthKit-Schnittstelle lassen sich die Daten zentral speichern und einsehen. Die Grundfunktionen von MapMyRun wie unbegrenzt kartierte Routen und Workouts, Trainingsdetails, Statistiken und Verfolgen persönlicher Ziele sind kostenlos. Weitere Funktionen wie Herzfrequenz- und Schrittfrequenzanalyse, mobiles Coaching, Life-Aufzeichnung, erweiterte Karten und die Einbindung der Gerätekamera (In-App-Kamera) erfordern allerdings das Abo für ein sogenanntes MVP zum Monatspreis von 5,49 Euro oder 26,99 Euro jährlich.
MotionX 24/7 (0,89 Euro) soll als Schlafmonitor die Vorstellung von Apps abschließen, die sich auf Apples HealthKit verstehen. Wie die meisten Apps nur auf Englisch verfügbar, wacht die App die ganze Nacht über den eigenen Schlaf. Dabei erkennt sie, wann man sich zum Beispiel in der Tiefschlaf- und wann in der Aufwachphase befindet, und ob man im Schlaf gesprochen hat. Über Apples Health App lassen sich die Informationen dann zentral anzeigen, abspeichern und für andere Gesundheits- und Fitness-Anwendungen freigeben.
Genutzt werden Seh- oder Hörtests, es gibt Nierenfunktionsrechner, Apps für Parkinson-Patienten, Diabetiker, Asthmatiker oder Menschen mit Schlafproblemen. Mancher Verbraucher sehe aber - wie auch viele Ärzte - die Gefahr einer Fehldiagnose, zitiert BfArM-Experte Wolfgang Lauer aus einer Umfrage. Ein boomender Markt mit neuen Möglichkeiten. "Vielversprechend, aber auch problematisch", meint Lauer.
Für die beiden führenden Smartphone-Plattformen (Android von Google und iOS von Apple) gibt es in den aktuellen Systemversionen jeweils eine zentrale Anlaufstelle und eine eigene Entwicklungsumgebung zum Thema Gesundheit. Beim iPhone heißt das "Apple Health", das Android-Pendant wurde "Google Fit" genannt. Die Sammeldepots für Medizin- und Fitnesswerte führen Daten aus verschiedenen Programmen und Sensoren zusammen.
Wer fit bleiben will, kann sich bei seinem Vorhaben von einer Vielzahl verschiedener Wearables in allen Größen, Farben und Formen dabei unterstützen lassen. Wir stellen ausgewählte Fitness Tracker, Smartbands und Smartwatches in unserer Bildergalerie vor.
Das Fitness-Tracker Einsteigermodell von Fitbit zeichnet Schritte, verbrannte Kalorien und die zurückgelegte Strecke auf. Getragen werden muss das Gerät nicht am Handgelenk; stattdessen lässt es sich an Gürtel, Hosen oder auch am Büstenhalter befestigen. Synchronisiert wird der Fitbit Zip kabellos über ein (mitgeliefertes) USB-Dongle unter Verwendung von Bluetooth-Technik. Wie alle anderen smarten Wearables von Fitbit erlaubt der Zip eine Koppelung mit vielen verschiedenen Android-, Apple- und Windows Phone-Devices.
Gegenüber dem Einstiegsmodell Zip bietet der Fitbit One einige Zusatzfunktionen: Schlafqualität, geschlafenen Stunden und bewältigte Etagen lassen sich mit dem ebenfalls über einen Clip befestigten Tracker überwachen. Auch die lautlose Wecker-Funktion ist erwähnenswert. In punkto Konnektivität verwendet der One die gleiche Technik wie sein kleiner Fitness-Tracker-Bruder Zip.
Mit dem Fitness Tracker Flex bietet Fitbit auch ein Armband an, das in etwa dieselben Funktionen wie die "eiförmigen" Tracker bietet: Schritte, zurückgelegter Weg, verbrannte Kalorien, Schlafzeit und –qualität, sowie eine Weckfunktion sind an Bord. Zusätzlich lässt sich das Fitbit Flex mit einem Fitness-Ziel programmieren, dessen Erreichung über LED-Lämpchen signalisiert wird.
Das Fitbit Charge Wearable kombiniert die Eigenschaften eines Fitness Trackers mit denen einer Smartwatch. Neben dem Tracking von Schritten, zurückgelegter Strecke, Schlaf, der Erfassung des Kalorienverbrauchs und einer Weckfunktion bietet der Fitbit Charge über sein OLED-Display auch einen Überblick über Tagesstatistiken und Uhrzeit. Zudem kann das Wearable auch mit Smartphones gekoppelt werden, um über eingehende Anrufe zu informieren.
Das Fitbit Charge HR Wearable bietet die Funktionen des "normalen" Charge – ergänzt um einen Herzfrequenz-Messer.
Der Shine Activity Tracker von Misfit protokolliert die Schrittanzahl, die verbrauchten Kalorien, absolvierten Strecken und auch die Schlafdauer und –qualität seines Benutzers. Die Synchronisierung läuft über Bluetooth und funktioniert mit Android-, iOS- und Windows-Devices. Das Misfit Wearable ist wasserdicht bis zu einer Tiefe von 50 Metern. Eine weitere Besonderheit am Misfit Shine ist, dass man das Wearable sowohl mit verschiedenen Armbändern, als auch mit vielen anderen Dingen kombinieren kann. Misfit bietet zum Beispiel Halsketten, Shirts oder Sportsocken an, in die sich der Fitness Tracker integrieren lässt.
Speziell die so aktivitäts- wie modebewusste Damenschaft dürfte die Möglichkeit schätzen, ihren Misfit Shine im Rahmen der Swarovski Shine Collection als glitzer-intensives Accessoire zu präsentieren. Auf der CES 2015 feierte die Kollektion ihre Premiere, inzwischen sind die Halsketten und Armbänder in verschiedenen Designs bereits vorbestellbar.
Die in erster Linie für ihre Navigationssysteme bekannten Schweizer von Garmin bieten mittlerweile auch Wearables an. Dazu gehört der Fitness Tracker Vivofit 2, der Schritte, Schlaf und Kalorienverbrauch analysiert, sowie eine Uhrzeit- und Stoppuhr-Funktion bietet. Optional lässt sich auch ein Herzfrequenzmesser nachrüsten. Kompatibel ist das Garmin Wearable ausschließlich mit iOS- und Android-Endgeräten.
Beim Vivosmart genannten Fitness Tracker handelt es sich um ein Armband mit OLED-Display, das grundsätzlich die gleichen Funktionen wie das Vivofit 2 bietet, mit dem Unterschied dass das Vivosmart-Armband auch Smartphone-Benachrichtigungen wie E-Mail-, SMS- oder Anrufinformationen darstellen kann.
Auch Sony hat Wearables für sportlich-aktive Menschen im Programm. Das Einsteigermodell hört auf den etwas klobigen Namen SmartBand SWR10, ist wasserdicht bis zu einer Tiefe von 1,5 Metern und informiert per Vibration über neue Anrufe und Nachrichten. Auch Musikbibliothek und Smartphone-Kamera lassen sich fernsteuern. Daneben deckt auch das SmartBand des japanischen Herstellers die üblichen Funktionen eines Fitness Trackers ab: Schritt- und Kalorienzähler sind ebenso an Bord wie Schlafüberwachung. Kompatibel ist das Wearable allerdings ausschließlich mit Android-Smartphones.
Wer beim Sport gerne telefoniert, für den ist SmartBand Talk SWR30 genau das Richtige. Denn über dieses Sony Wearable lassen sich dank integriertem Mikrofon und Lautsprecher auch Telefongespräche führen. Schlaf- und zahlreiche Aktivitäts-Tracking-Funktionen gehören ebenfalls zu den Fähigkeiten des zwischen Fitness-Armband und Smartwatch angesiedelten Wearables.
Das US-Unternehmen Razer ist vor allem für seine Gaming-Peripherie bekannt. Seit einiger Zeit bietet Razer nun auch ein Wearable an. Das Nabu Smartband erfasst Schritte, Etagen, zurückgelegte Strecken, verbrauchte Kalorien, geschlafene Zeit und persönliche Ziele. Kompatibel ist es mit Android- und iOS-Devices. Auch über eingehende Anrufe und Nachrichten kann das schlaue Armband mit seinem OLED-Display informieren. Eine Besonderheit des Razer Nabu ist die Integration von Telefonkontakten und sozialen Netzwerken: Über die sogenannte "Pulse"-Technologie können Nabu-Nutzer untereinander mit Hilfe von Gestensteuerung kommunizieren - beispielsweise lassen sich per "High Five" Kontakte knüpfen. Für technisch Begabte interessant: das Nabu basiert auf einer Open-Source-Plattform.
Auf der CES 2015 stellte Razer eine erheblich abgespeckte Version des Nabu vor. Das Nabu X besitzt kein Display, stattdessen prangen nun drei LED-Lämpchen auf dem Smartband. Ansonsten verfügt das Nabu X über dieselben grundlegenden Funktionen wie sein "großer" Bruder ohne X.
Mit dem Liquid Leap hat Acer ein Smartband im Programm, das mit Touchscreen-Bedienung aufwartet. An ein Android- oder Apple-Smartphone gekoppelt, wird der Benutzer über anstehende Termine, Anrufe oder Nachrichten informiert. Schrittzahl, zurückgelegte Distanz und verbrannte Kalorien erfasst das Acer Liquid Leap ebenfalls. Daneben lässt sich auch die Musikbibliothek ansteuern.
"Back to the roots" lautet das Motto beim Jawbone Up Move. Der Fitness Tracker ist bewusst schlicht gehalten und bietet neben Aktivitäts- und Schlaf-Überwachung auch die sogenannte "Smart Coach"-Funktion. Über eine Smartphone-App werden die Ernährungs- und Bewegungsdaten des Nutzers analysiert, um im nächsten Schritt Empfehlungen für ein gesünderes Leben auszusprechen. Verknüpfen lässt sich der Clip-Tracker ausschließlich mit Android- und iOS-Geräten.
Das Up 24-Smartband von Jawbone wird am Handgelenk getragen und verfügt – im Vergleich mit dem Up Move – zudem über eine Weckfunktion und einen Inaktivitätsalarm.
Das Topmodell unter den Jawbone-Smartbands hört auf den Namen Up 3 und bietet ein umfassendes Körper-Tracking. Herzfrequenz, Ruhepuls, verschiedene Schlaf- und Aktivitätsphasen werden vom Jawbone Wearable erfasst. Aus den gewonnenen Daten errechnet das Up 3 einen individuellen Trainings- und Ernährungsplan.
Der hierzulande noch weitgehend unbekannte, chinesische Smartphone-Bauer Xiaomi ist im asiatischen Raum eine Institution, wenn es um schlaue, mobile Technik geht. Inzwischen bietet Xiaomi auch ein Smartband an. Der Fitness Tracker lässt sich mit Android-Smartphones verbinden und setzt designtechnisch auf Minimalismus. Das Wearable erfasst Schritte und verbrauchte Kalorien, verfügt über eine Vibrations-Weckfunktion und meldet – ebenfalls über Vibrationen – eingehende Anrufe und Nachrichten an seinen Besitzer.
Der US-amerikanische Hersteller Pivotal bietet sein Fitness Wearable mit dem eingängigen Namen Tracker 1 momentan ausschließlich über Amazon USA an. Das Fitness Band ist kompatibel mit Apple- und Android-Geräten und verfügt über ein OLED-Display. Dort werden je nach Bedarf Schritte und Distanzen, Kalorienverbrauch, sowie Schlafdauer und –qualität erfasst und angezeigt. Darüber hinaus analysiert der Pivotal Tracker 1 auch den Flüssigkeitshaushalt des Körpers. Schenkt man den Nutzer-Reviews auf Amazon.com Glauben, hat das Fitness Wearable von Pivotal derzeit allerdings mit technischen Problemen zu kämpfen.
Auch die koreanischen Smartphone- und TV-Gurus von LG haben einen Fitness Tracker im Angebot. Das mit einem OLED-Touchdisplay ausgestattete Armband zählt Schritte, speichert Laufrouten, misst Geschwindigkeit, zurückgelegte Entfernungen und die Herzfrequenz. Auch Anrufe und Nachrichten, die auf einem gekoppelten Android- oder iOS-Smartphone eingehen, werden über das Display an den Nutzer gemeldet, zudem lässt sich die Musikbibliothek ansteuern.
Das Fitness Band Runtastic Orbit beschränkt sich auf die wesentlichen Funktionen eines Fitness Trackers und kann als Armband oder als Clip getragen werden. Das bis zu zu einer Tiefe von 100 Meter wasserdichte Wearable zählt Schritte, misst den Kalorienverbrauch und analysiert den Schlaf seines Benutzers. Erfreulich ist zudem, dass der Runtastic Orbit sowohl iOS- und Android-, als auch Windows Phone Devices unterstützt.
Ein neuartiges Wearable auf der CES 2015 stammt vom französischen Startup Digitsole. Bei der Digitsole 2 handelt es sich um eine schlaue Schuheinlagesohle. Die vernetzte Sohle bietet nicht nur die Funktionen eines Fitness Trackers (Schrittzählung, Streckenerfassung, Kalorienanalyse), sondern wärmt per Smartphone-Befehl bei Bedarf auch die Füße. Kompatibel ist das Wearable von Digitsole mit iOS- und Apple-Endgeräten.
Eine ebenfalls relativ unkonventionelle CES-Neuheit ist ein smartes Pflaster von Fitlinxx. Das Wearable heißt Ampstrip, wird mit Hilfe von spezieller Klebemasse direkt unterhalb der Brust angebracht und erfasst Herzfrequenz, Atmung, Körpertemperatur und –haltung, sowie Schlaf- und Stresslevel, Kalorienverbrauch und Schritte. Durch die Vielfalt der erfassten Daten und seine kompakten Abmessungen, eignet sich das Smart-Pflaster von Fitlinxx vor allem für Fitness-Junkies, denen Uhren, Armbänder und Clips zu ungenau und unkomfortabel sind. Eigentlich sollte das Fitlinxx Ampstrip Mitte 2015 auf den Markt kommen. Mitte Oktober teilten die Verantwortlichen von Fitlinxx auf ihrer Website mit, dass die Entwicklung von AmpStrip als Fitness-Produkt eingestellt wird. Stattdessen soll das smarte Pflaster nun in der Medizin zur Anwendung kommen.
Smartwatches transportieren nicht nur einen Hauch von "Knight Rider", sie lassen sich auch als Fitness Tracker nutzen. So auch Sonys SmartWatch 3, die auf der CES in Las Vegas präsentiert wurde. Das Android-basierte Wearable bietet Telefonfunktionen, Sprach- und Gestensteuerung, Musik-Integration, sowie GPS-Unterstützung. Daneben ist die schlaue Uhr auch mit Sonys hauseigener Fitness-App kompatibel.
Auch für die Hardcore-Fitness-Junkies bietet Fitbit demnächst das passende Wearable an. Entsprechend vollmundig ging der Hersteller auch bei der Nomenklatur zu Werke: Die "Fitness-Superwatch" Surge bietet alle Funktionen ihrer Schwestermodelle, erweitert das Ganze noch um einen GPS-Tracker, ein OLED-Touchscreen-Display und die Fähigkeit SMS-Nachrichten anzuzeigen. Die sportaffine Smartwatch ist demnächst bestellbar.
Das Wearable-Topmodell bei Garmin heißt Vivoactive und ist eine ausgewachsene Smartwatch mit sportlichem Fokus. Die schlaue Uhr verfügt neben den bekannten Funktionen der preisgünstigeren Schwestermodelle zusätzlich unter anderem über integrierte Sport-Apps und GPS-Technologie.
Ebenfalls aus den USA kommt diese Smartwatch namens Peak. Hersteller Basis bewirbt sein Wearable als "the ultimate fitness and sleep tracker". Was die Funktionen angeht, setzt sich die schlaue Uhr allerdings nicht von der Konkurrenz ab: Schritt- und Distanzzähler, Kalorien- und Schlafphasen-Erfassung sowie Herzfrequenzmesser hat auch die Konkurrenz in petto.
Mit der Alcatel Onetouch Watch hat der Kommunikationsriese TCL Communications auf der diesjährigen CES eine preisgünstige Alternative zur kommenden Apple Watch vorgestellt. Neben diversen Fernsteuerungs-Optionen für ein verbundenes Android- oder iOS-Smartphone bietet das Alcatel Wearable einen Touchscreen und kann dank Herzfrequenz-Messung, Schritt-, Schlaf- und Kalorien-Überwachung auch als Fitness Tracker eingesetzt werden. Der Marktstart soll im ersten Quartal 2015 erfolgen.
Mit der Apple Watch widmet sich auch der Hersteller aus Cupertino dem Thema Wearables. Natürlich lässt sich die Smartwatch auch als Fitness Tracker nutzen. Dank der Workout- und Activity-App dürften bei Fitness-begeisterten, aktiven Menschen kaum Wünsche offen bleiben.
Die Apps ermöglichen mehr Eigenregie des Patienten in der Behandlung, sagt Präsident Karl Broich. Und wieder ein Aber: Es bestehe die Gefahr einer Fehldiagnose und der Fehlinterpretation von Bildern. Was nicht passieren sollte: "Dass die Leute sagen: Ich muss nicht mehr zu meinem Arzt oder Apotheker." Sich allein auf Doktor Smartphone zu verlassen, sei riskant, glauben viele. Manche Hersteller weisen ebenfalls darauf hin, dass ihre App eine "qualifizierte ärztliche oder medizinische Betreuung" nicht ersetzt.
Auch in Arztpraxen oder im Klinikalltag werden Apps eingesetzt - quasi für die Kitteltasche. Bei Operationen werden sie etwa zur Steuerung der OP-Roboter eingesetzt. Narkosearzt Gehring berichtet von einer Software, die bei der Dosierung von Medikamenten in der Kinderintensivmedizin hilft. Er selber halte es so: Komme ein Patient mit einer via App gewonnenen fertigen Diagnose zu ihm, glaube er zunächst mal dem "mündigen Patienten", kontrolliere aber doch lieber nach, wenn ihm die Daten nicht plausibel erscheinen.
Das ist die "Tägliches Bauchmuskeltraining"-App im Google Play Store.
Es kann eine Trainingszeit von fünf, acht oder zehn Minuten ausgewählt werden. Der Werbeblock am unteren Displayrand stört bei der kostenlosen Version dieser App.
Jede Übung wird in einem erklärenden Video von einer sportlichen Frau vorgeturnt. Einige hilfreiche Anweisungen stehen in Stichworten und auf Englisch direkt unter dem Video.
Da die Werbung in der App mehr als nervig ist, sind ein paar Cent für die Vollversion gut investiertes Geld.
Links oben steht die Anzahl an verbleibenden Sekunden, rechts oben erscheint die Anzahl an verbleibenden Übungen.
Es gibt viele "Tägliches Training"-Apps: zum Beispiel das tägliche Po-Training, aber auch Arme und Beine können mit den "Tägliches Training"-Apps in Form gebracht werden.
So sieht die Fitbit-App im Google Play Store aus.
Die Oberfläche der Fitbit-App ist liebevoll gestaltet.
So schön die App auf den ersten Blick auch aussieht, fehlerfrei ist sie dennoch nicht: Obwohl man sich in der Windows-Desktop-Version über Facebook anmelden kann, geht das in der dazugehörigen App nicht. Wer also sein Konto per Facebook-Anmeldung mit Fitnessdaten gefüllt hat, verliert alle Daten für die App, weil man sich dort extra nochmal mit der eigenen Email-Adresse anmelden muss.
Drei Modelle bietet Fitbit aktuell auf dem Markt an: Fitbit Flex, Fitbit One und Fitbit Zip. Den Fitbit Flex hatten wir im Test. Er zeichnet die täglich gelaufenen Schritte, die Distanz in Kilometern, die aktiven Minuten und die verbrannten Kalorien auf.
Wer zu wenig trinkt, zu viel isst oder schlecht schläft, kann diese Probleme mit Hilfe der Fitbit-App lösen: Schlafrhythmus, Flüssigkeitsaufnahme und Lebensmittelaufnahme können in der Fitbit-App aufgezeichnet werden.
Die persönlichen Fortschritte werden in Diagrammen in der Fitbit-App dargestellt.
In der kostenlosen Version der Fitbit-App werden Schritte, verbrannte Kalorien, Strecke und sehr aktive Minuten dargestellt. Für einige andere Auswertungen muss die Voll-Version erworben werden.
Eine sehr praktische Funktion findet sich in den Einstellungen. Sie nennt sich "stummer Alarm" und weckt ihren Nutzer zu einer selbstgewählten Uhrzeit auf. Das passiert durch ein beinahe lautloses Vibrieren am Handgelenk, ausgelöst von dem Fitbit-Tracker. Für lärmempfindliche Menschen ist das sehr viel angenehmer als von einem lauten Wecker-Klingeln aus dem Schlaf gerissen zu werden. Der "Jetzt synchronisieren"-Button fehlt der Android-Version von Fitbit leider noch. Bei iOS gibt es diese äußerst praktische und zeitsparende Funktion schon.
Das Hinzufügen neuer Geräte ist innerhalb der App möglich. So ist der Wechsel von einem Fitbit-Tracker zum Nächsten im Handumdrehen erledigt.
Zur Aktivierung der Aufzeichnung des Schlafprotokolls gibt es zweierlei Möglichkeiten: Entweder startet man es händisch per App, oder der User aktiviert es direkt auf seinem Tracker.
Weniger erfreulich an der Android-Version von Fitbit ist, dass man als Android-Nutzer jedes Lebensmittel mitsamt Kalorienanzahl selbst eintragen muss, jedenfalls wenn man die deutsche Lebensmitteldatenbank verwendet. Spätestens nach dem dritten Lebensmittel gibt man es dann auf, da der Aufwand schlicht zu groß ist.
Die Lebensmittel, die man zuletzt oder am häufigsten verwendet hat, merkt sich die intelligente App von Fitbit.
So präsentiert sich die Runtastic-App im Google Play Store.
Wer viel Motivation von außen braucht, seine Freunde aber nicht immer zum Joggen mitnehmen kann, lässt sich ganz einfach live über Facebook während seines Laufes anfeuern.
Auf die Plätze, fertig, Los! Ohne lange Voreinstellungen kann man sofort mit dem Lauf anfangen.
Wer möchte, kann ein Foto der Laufstrecke aufnehmen, oder aber die aktuelle Stimmungslage angeben, um den Lauf zu personalisieren. Man kann sich das aber natürlich auch sparen.
Runtastic berechnet unter anderem die Durchschnitts- und die Maximalgeschwindigkeit des Laufs.
Nicht alle Werte gibt es bei Runtastic umsonst: Die maximalen Höhenmeter werden erst nach dem Kauf der Pro-Version angezeigt. Das gilt auch für den Flüssigkeitsbedarf, der nach dem Lauf um soundso viel Milliliter gestiegen ist.
Wie viele Kilometer man diesen Monat insgesamt schon mit Runtastic gelaufen ist, kann man im Verlauf an der großen Zahl auf dem oberen Teil des Displays erkennen.
Unter dem Punkt Verlauf erscheint ebenfalls eine Übersicht von allen bereits getätigten Läufen.
Runtastic ist mehr als nur eine Lauf-App: Man kann auch verschiedene Workouts darauf dokumentieren.
Das Hauptmenü ist relativ umfangreich und farblich schön gestaltet.
Wer bereit ist, ein wenig drauf zu zahlen, kann sich durch In-App-Käufe weitere Trainingspläne verschaffen, etwa zur perfekten Bikinifigur oder zum Halbmarathonlaufen.
Einmalig an Runtastic ist das sogenannte Story-Running. Für knapp einen Euro kann man hier Videos kaufen, die motivieren, berühren, entspannen und unterhalten.
So sieht die kostenlose Nike+ Running App im Google Play Store aus.
Im Hauptmenü zeigt sich bereits der Charakter der stark wettbewerbsorientierten App: Neben der Rubrik Challenges gibt es auch noch einen Punkt namens Coach.
Wenn man oben rechts auf die laufende Figur tippt, startet der eigene Lauf innerhalb weniger Sekunden.
Es besteht die Möglichkeit, den Lauf zu pausieren, falls man zum Beispiel kurz die Schuhe binden oder einen Bekannten begrüßen muss.
Wer sich hohe Ziele setzen will, kann sich so lange vom App-internen Coach trainieren lassen, bis sie erreicht werden.
Challenges können akribisch geplant werden: Die App fragt den Veranstalter, wer daran teilnehmen darf, wie lang sie dauern soll, welche Strecke gelaufen werden soll und wie der Name dieser Veranstaltung lauten kann.
Die Runtastic-App unterteilt die Strecke farblich in unterschiedliche Geschwindigkeiten. In grünen Bereichen sind Sie eher langsam gewesen, in roten eher schnell. Gelbe Bereiche entsprechen in etwa der Durchschnittsgeschwindigkeit.
Der Punkt "Aktivität" bietet eine Übersicht von allen bereits getätigten Läufen.
Wer seinen Fortschritt bzw. Rückschritt nicht selber ausrechnen möchte, kann sich auf die App verlassen. Auf der Startseite rechnet sie das ungefragt für den User aus.
Wem die Schuhe beim Laufen kaputt gehen, der kann das Problem so schnell wie nie zuvor lösen: Noch in der App wird im Shop eine Vielzahl neuer Sportklamotten angeboten.
Das ist der LOOX Fitness Planer im Google Play Store.
Die LOOX Fitness Planer App bietet unterschiedliche Fitnesspläne für Männer und Frauen an. Sie sind an die meist unterschiedlichen Bedürfnisse der Geschlechter angepasst.
Individuelle Fitnessziele werden bei LOOX durch einige Fragen in Erfahrung gebracht. Diese Befragung garantiert, dass jeder genau den Plan bekommt, der auch zu ihm persönlich passt.
Hier kann man sich die passenden Pläne aussuchen: Sie unterscheiden sich durch ihre unterschiedliche Anzahl an Trainingstagen pro Woche, sowie ihren unterschiedlichen Schwierigkeitsgrad.
Das Schöne an LOOX ist, dass man jederzeit nachschauen kann, welcher Teil der Muskulatur gerade trainiert wird. Falls etwas dabei ist, was man gar nicht trainieren möchte, kann die Übung auch übersprungen werden.
Für manche Übungen gibt es nicht nur schriftliche Erklärungen, sondern auch kurze Videos. Meistens handelt es sich dabei dann um schwierigere Übungen.
LOOX wertet aus, zu wie viel Prozent man das Training bereits absolviert hat.
Das Hauptmenü von LOOX Fitness Planer ist mit nur zwei Punkten sehr übersichtlich gehalten.
Wenn man einen Fitness-Plan beendet hat, kann man sich einen Neuen suchen. Bei der großen Anzahl an Plänen wird dem User in dieser App nie langweilig.
Eine "Medical App" ist dann als Medizinprodukt zu bewerten und muss entsprechende Standards erfüllen, wenn die Software laut Hersteller "der Erkennung, Verhütung, Überwachung, Behandlung oder Linderung von Krankheiten" dient. Das stellt der Essener Medizinrechtler Volker Lücker klar. Bei Überwachung der Hersteller und Kontrolle der Medical Apps sei aber vieles noch ungeregelt, meinen Fachleute. Trotzdem ein Segen, sagt Markus Müschenich vom Bundesverband Internetmedizin. "Sie bringen die Medizin da hin, wo der Patient ist." Das Angebot schaffe es, den Patienten in seinem Alltag zu begleiten. Und: "Auch beim Arzt gibt es Fehldiagnosen." (dpa/tc)