Droht Galileo das Aus?

14.10.2005

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Dem europäischen Satellitennavigationssystem Galileo droht das Geld auszugehen. Die europäische Raumfahrtorganisation ESA benötigt einen Nachschlag von 427 Millionen Euro zur weiteren Finanzierung des insgesamt wohl 3,5 Milliarden Euro teuren europäischen Prestigeprojekts. Ab 2008 wollen die Europäer mit Galileo ihr eigenes aus 30 Satelliten bestehendes Navigationssystem in Betrieb nehmen.

Der scheidende Bundesverkehrsminister Manfred Stolpe blockierte jetzt die Bewilligung der zusätzlichen Mittel. Stolpe befürchtet nämlich, dass Deutschland mit seinem Beitrag nur die Raumfahrtindustrie in Südeuropa und Frankreich finanziere. Mit 500 Millionen Euro ist Deutschland bislang der größte Beitragszahler an dem Projekt. Weitere Mittel will der Minister nur bewilligen, wenn sichergestellt ist, dass deutsche Unternehmen angemessen an Galileo beteiligt werden (siehe auch "Milliardenprojekt Galileo ohne Wettbewerb") und das Hauptkontrollzentrum, wie ursprünglich vereinbart, seinen Sitz in Oberpfaffenhofen bei München hat. (hi)