E-Plus

E-Plus: Der Boom ist vorbei, das Geschäft geht weiter

09.10.2001
Von „Krise“ mag in der Telekommunikationsbranche trotz Entlassungen noch niemand reden. Stattdessen ist von „gebremstem Wachstum“ die Rede. Mit neuen Technologien will die Nummer drei im deutschen Markt alte Glanzzeiten wieder aufleben lassen.

„Ja, ist denn heute schon Weihnachten?“ Es ist. Nicht nur Franz Beckenbauer hat Grund, glücklich von Webeplakaten zu strahlen. Auch für 50 Mitarbeiter des Düsseldorfer Mobilfunkanbieters E-Plus ist mitten im Sommer schon Feststimmung angesagt. Sie gehören zu den Glücklichen, die bei einer unternehmensinternen Verlosung eines von 50 „Fun-Cars“ gewonnen haben - für drei Jahre. So lange zahlt ihr Arbeitgeber alle anfallenden Kosten vom Benzin bis zur Versicherung. Das ist eine der unkonventionellen Methoden zur Mitarbeiterbindung in einem noch relativ jungen Unternehmen, das kontinuierlich gewachsen ist. Allein in den beiden vergangenen Jahren hat sich der Personalbestand um rund 1500 Mitarbeiter erhöht.

„Das war nur dadurch zu schaffen, dass wir alle erdenklichen Rekrutierungskanäle genutzt haben“, weiß Christiane Hachmann, Leiterin Personalmarketing in Düsseldorf, wo E-Plus seinen Hauptsitz hat. Und dabei spielt das Web eine besondere Rolle: „Schon mehr als die Hälfte aller Bewerbungen geht online bei uns ein“, ergänzt sie. Die kommen dann nicht nur unter Einschaltung der großen Internet-Jobbörsen, sondern immer mehr über die eigene Homepage des Unternehmens. Grund genug, warum es jetzt auch eine Jobsite mit eigener URL gibt. Unter www.eplusjobs.de wird viel mehr geboten, als nur eine Auflistung offener Stellen. „Wir stellen dort unser Unternehmen und unser Leitbild vor, geben Tipps für eine gute Bewerbung, beantworten Fragen zum Thema Berufsausbildung und Karriere oder laden zum Chat mit unseren Experten ein“, zählt Ilka Garlipp aus dem Bereich Human Resources Operations auf, die auch die Ansprechpartnerin für Bewerber ist.

Werner Komander: "Wir werden die Neueinstellungen gegenüber den Vorjahren deutlich zurückfahren."

Auf der Suche nach geeigneten neuen Mitarbeitern ist die Nummer drei der Mobilfunkanbieter hier zu Lande noch immer. Trotz oft zitierter Krise im Telekommunikationsmarkt wird für die Hauptverwaltung in Düsseldorf, für die fünf Geschäftsstellen Berlin, Hannover, Frankfurt, Ratingen und München Call-Center-Personal gesucht. Allerdings: „Wir werden die Neueinstellungen gegenüber den Vorjahren deutlich zurückfahren“, kündigt Werner Komander, Abteilungsleiter Human Resources Operations, an. Das hat, so der Personalchef, „sowohl mit einer Neuorganisation im Unternehmen zu tun, als auch damit, dass wir ohnehin in kurzer Zeit enorm gewachsen sind und unseren Bedarf weitgehend gedeckt haben.“

Die Zahlen sprechen für sich: Das Durchschnittsalter der Belegschaft liegt bei 32 Jahren und rund die Hälfte der Mitarbeiter ist nicht länger als drei Jahre im Unternehmen. Offene Stellen für Informatiker und Co. gibt es zur Zeit auch noch - die meisten davon in der Hauptverwaltung in Düsseldorf. Das reicht vom Anwendungsentwickler bis zum Systemanalytiker und vom Systemingenieur bis zum Web-Administrator. „Es wird keine Stellenkürzungen geben und diese offenen Positionen wollen wir in jedem Fall besetzen“, kündigt Personalchef Komander an.

Einer, der schon lange dabei ist, heißt Olaf Langhardt, 32 Jahre alt und als Maschinenbauingenieur eigentlich IT-Quereinsteiger. „Ursprünglich sollte es ein Nebenjob sein, um das Studium zu finanzieren“ erinnert sich Langhardt, der seine Zeit zwischen Vorlesungen und Arbeit hier aufteilte. Daraus wurde mehr. Denn nach dem Diplom stieg er als Systemadministrator ein und ist heute Projektleiter Datawarehouse im Bereich Product & Process Innovation. Der nächste Karriereschritt ist schon geplant: Ab Januar 2002 wird Langhardt die Leitung der Abteilung Database Management übernehmen. Dann zählt DataMining und Kundenanalyse zu seinen Aufgaben.

Olaf Langhardt: Startete mit einem Ferienjob und leitet heute Projekte.

An den Wechsel zur Konkurrenz, die ja in Düsseldorf nur einen Katzensprung weit entfernt ist, hat er noch nie ernsthaft gedacht. Denn „ich habe in den sieben Jahren, die ich nun dabei bin, bestimmt zehn verschiedene Unternehmen erlebt. Hier gibt es immer neue spannende Herausforderungen.“ Identifikation schafft eine langfristige mit dem Unternehmen abgestimmte Karriereplanung. Dafür sorgen gute Arbeitsbedingungen wie Zielvereinbarungen, Leistungszulagen oder Fahrzeug-Leasing - günstige Handytarife natürlich nicht zu vergessen.

Da die Geschäfte mit mobilen Telefonaten heute eher schleppend laufen und auch die umsatzträchtige SMS-Welle ihren Höhepunkt wohl schon überschritten hat, schauen die Strategen des Düsseldorfer Mobilfunk-Carriers stattdessen voller Hoffnung nach Japan: Im Land der aufgehenden Sonne erlebt I-Mode, der Dienst des Mobilfunkkonzerns NTT DoCoMo bereits seit gut zwei Jahren einen beispiellosen Höhenflug.

Mehr als 25 Millionen Japaner haben mittlerweile den mobilen Internet-Zugang abonniert und spielen Computerspiele, verschicken E-Mails per Handy, lesen Nachrichten und Horoskope, laden Klingeltöne und Bildchen herunter. Auf den Displays ihrer Handys erscheint alles in Farbe, mit besserer Grafik und viel schneller, als man es von WAP - der europäischen Variante des mobilen Internets - gewohnt ist.

Von Gaby Müller

E-Plus Mobilfunk GmbH & Co. KG

E-Plus-Platz, 40468 Düsseldorf, Tel.: 0211/448-0, www.eplus.de

Gesellschafter: KPN Mobile N.V, BellSouth Corporation

Mitarbeiterzahl: 4700, Anzahl IT-Mitarbeiter: ca. 1600

Umsatz in 2000: 4,6 Mrd. Mark, 7,5 Millionen Kunden

Ansprechpartner für Bewerber: Ilka Garlipp, Tel.: 0211/448-3221, E-Mail: ilka.garlipp@eplus.de

Offene Stellen: Anwendungsentwickler, Netzwerkplaner,Systemadministratoren,Systemanalytiker, Systemingenieure, Web-Administratoren

Genaue Anforderungsprofile unter http://www.eplusjobs.de