Windows 8

Enge Grenzen für die neuen Metro-Apps

20.09.2011
Mit Windows 8 folgt Microsoft dem Weg von Apple. Wie der Kult-Hersteller aus Kalifornien setzt der Software-Riese enge Grenzen für die “Metro-Apps” des neuen Betriebssystems.

Die Apps sollen künftig ausschließlich über den hauseigenen Programm-Shop Windows Store angeboten werden. Auch die Verwendung von Erweiterungen ist untersagt. Eine der bedeutendsten Neuerungen von Windows 8 ist die an Touchscreens angepasste "Metro-Oberfläche", die mit simplen Fingergesten gesteuert werden kann. Anwendungen, die dafür entwickelt werden, dürfen nur über die Microsoft-Plattform Windows Store angeboten werden, berichtet das IT-Blog Betanews.

Die Website zitiert dazu einen Abschnitt, den das Unternehmen auf seiner Entwickler-Seite veröffentlichte. Dort heißt es: "Die Distribution erfolgt über den Windows Store. Apps müssen eine Zertifizierung durchlaufen, so dass die Nutzer Apps mit vollstem Vertrauen in ihre Sicherheit herunterladen und ausprobieren können. Sideloading (die Installation aus anderen Quellen, Anm. d. Red.) ist nur Entwicklern und Unternehmen gestattet."

Bei Software, die für die normale Desktop-Oberfläche von Windows 8 geschrieben wurden, gilt diese Einschränkung dagegen nicht. Auch die Verwendung von Erweiterungen wie Flash, Quicktime, Java oder anderen Zusatzmodulen ist im Gegensatz zu den Metro-Apps gestattet. Bei seiner neuen Oberfläche setzt Microsoft dagegen ganz auf HTML5. Auch das soll die Sicherheit der Nutzer erhöhen. Allerdings ist man bei Windows 8 Metro dann genauso eingeschränkt wie beim iOS von Apple für iPhone und iPad.

Windows 8
Windows 8 - Die Neuerungen im Überblick
Auf Grundlage seines Windows-7-Erfolgs heizt Microsoft seit Monaten die Gerüchteküche um ein Nachfolgesystem an. Auch wenn Windows 8 wohl nicht vor dem nächsten Frühjahr im Handel erwartet wird, gibt es schon eine Menge Neuerungen zu bewundern. Unsere US-Schwesterpublikation Infoworld hat sich schlau gemacht...
Windows Explorer, reloaded
Der Windows Explorer wartet mit einer frischen, quietschbunten neuen Optik auf. Damit der Anwender beliebte Funktionen schneller findet und auch einige seiner seit Vista schmerzlich vermissten XP-Klickflächen wiedersieht, wurden viele Kommandos logischer gruppiert, als dies zuletzt der Fall war.
Windows, bleib bei deinen Leisten!
In Anlehnung an das Design von Office 2010, sind die Symbolleisten von Windows 8 darauf ausgelegt, die am häufigsten benutzten Kommandos ständig im Sichtfeld zu behalten. Dazu gehören Filesharing-Funktionen sowie die Anpassung des Oberflächendesigns. Es gibt auch dynamische Eingabefelder für Bibliotheks- und Bildbearbeitungswekrzeuge sowie Festplattenfunktionen. Alle, die nicht bei ihren Leisten bleiben möchten: Sie können auf Mausklick versteckt werden.
Home, sweet home
Die Symbolleiste "Home" vereint alle wichtigen zentralen Verwaltungselemente für das Dateisystem wie Kopier-, Einfüge- und Ausschneidefunktion, Datei-Umbenennung und -Eigenschaften.
Admin-freundliches Dateimenü
Das Menü "File"/"Datei" bietet einen schnelleren Zugriff auf zusätzliche Explorer-Fenster. Shortcuts werden besser adressiert, Ordner- und Suchoptionen optimiert. Einige neue Befehle wie "Open Command Prompt as Administrator" tun ihr übriges, damit professionelle Anwender schneller glücklich werden.
Dateien kopieren mit Auge
Beim Kopieren und Übertragen von Dateien öffnet sich nun ein detailreiches Infofenster, das sowohl Übertragungsgeschwindigkeit als auch erwartete Restdauer für jeden einzelnen Vorgang anzeigt.
Konfliktlösung
Wenn eine Datei in einen Ordner geschoben werden soll, in dem bereits ein File gleichen Namens vorhanden ist, gibt auch Windows 8 eine Warnmeldung aus und fragt nach, wie verfahren werden soll. Neu sind die detaillierteren Angaben über die zwei Dateien, um dem Anwender gleich aufzuzeigen, wo die Unterschiede zwischen beiden Files liegen.
Kleine Kästchen
Statt der altbekannten Explorer-GUI steht nun eine schon vieldiskutierte gekachelte Kästchen-Oberfläche zur Auswahl. Ein wenig an das Interface Windows Phone 7 erinnernd, soll die Umgebung moderne Touch-Bedienkonzepte besser umsetzen. und für die nächste Tablet-Generation gerüstet sein.
Hyper-V wird drei
Windows 8 wird mit eingebautem Hyper-V 3.0 erscheinen, das Virtualisierungsfans das Herz aufgehen lassen könnte. So lassen sich XP, Vista, Windows 7, Linux Apps und sogar Windows Phone 7 gleichzeitig mit Windows 8 auf einem Gerät betreiben. Auch Dritt-Tools für PC-Verwaltung lassen sich dank Hyper-V einfacher einbinden - gerade für Administratoren bedeutet das eine große Arbeitserleichterung, gerade was das Verteilen und Warten von Betriebssystem in Server-Umgebungen angeht.
VHDs für Anfänger
Zur besseren Unterstützung von virtualisierten Umgebungen gehört auch der einfachere Zugang zu VHDs (virtuellen Festplatten) à la Hyper-V und Virtual PC. Jede virtuelle Festplatte lässt sich 1:1 so ansprechen und verwalten wie die physisch vorhandenen Laufwerke.
ISOs mit Biss
Bislang ließen sich ISO-Dateien nur mit externen Tools ansprechen und in virtuelle Laufwerke "übersetzen". Per Doppelklick auf "Mounten" werden die Dateien direkt als lokales Laufwerk angesprochen, mit dem "Auswerfen"-Befehl wird der virtuelle Datenträger ausgeworfen und die Datei geschlossen.

Was die Systeme von Apple und Microsoft noch gemeinsam haben und wo die Unterschiede liegen, hat das Blog winrumors in einem ausführlichen Video gezeigt. Darin vergleicht er das iPad 2 mit der aktuellsten Version iOS 5 und das Samsung-Tablet mit Windows 8, das auf der Entwicklerkonferenz Build von Microsoft an alle Anwesenden verteilt wurde. Die dort installierte Version des Microsoft-Betriebssystems ist allerdings noch nicht vollständig funktionsfähig, schränkt die Website ein. So sind Features wie Mail, Kalender oder der Windows Store nicht verfügbar.

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