M&A-Studie von BCG und UBS

Europa steht vor Übernahmeschlacht

18.12.2009 von pte pte
Der Markt für Fusionen und Übernahmen (M&A) hat sich von seiner Schockstarre vor einem Jahr nur schleppend erholt.

Schon 2010 soll jedoch ein signifikanter Anstieg an Transaktionen zu verzeichnen sein, wie die Boston Consulting Group (BCG) in Zusammenarbeit mit der UBS aufzeigt. Das wiedergewonnene Vertrauen in den Markt sorge für eine Rückkehr zur Normalität. Jedes fünfte europäische Unternehmen plane sogar eine substanzielle Akquisition mit Übernahmezielen, die Umsätze von jeweils über 500 Millionen Euro erwirtschaften. Sollten die Vorhaben umgesetzt werden, werde der M&A-Markt 2010 um rund 20 Prozent wachsen.

Insgesamt wird sich der Wert der geplanten Transaktionen "auf dem Niveau der Jahre 2004 und 2005, den ersten Aufschwungjahren der letzten M&A-Welle, einpendeln", prognostizieren BCG und UBS. Allerdings sei ein derartiger Anstieg mit dem erwarteten wirtschaftlichen Aufwärtstrend im kommenden Jahr verbunden. Noch zur Jahresmitte 2009 waren die Bedingungen bei Fusionen und Übernahmen hingegen weitab der Normalität.

Unsicherheit bleibt

Der Großteil der bevorstehenden Akquisitionen ist den Angaben zufolge vor allem von kleiner und risikoarmer Natur, mitunter von Unternehmensteilen. Besonders Konsolidierungs- und Restrukturierungstransaktionen bestimmen demnach im kommenden Jahr den M&A-Markt. Wenngleich 19 Prozent der Unternehmen signifikante Transaktionen planen, bestehe dennoch nach wie vor Unsicherheit über die konjunkturelle Entwicklung und Profitabilität. Gleichsam werde eine Reihe von Unternehmen dadurch sogar von Fusionen oder Übernahmen abgehalten.

40 Prozent der Unternehmen sehen einen Mangel an attraktiven Übernahmezielen. Zwischen Käufern und Verkäufern bestehen zudem noch immer unterschiedliche Erwartungen hinsichtlich der Unternehmensbewertungen. Die wichtigsten Gründe für M&A-Aktivitäten seien aber wachstumsorientiert. Durch Transaktionen sollen etwa das bestehende Produkt- oder Serviceportfolio ausgebaut, neue Märkte erschlossen bzw. neue Kunden und Vertriebskanäle gewonnen werden. Auf Verkäuferseite werde etwa durch Abspaltungen von Geschäftseinheiten versucht, die eigene strategische und finanzielle Lage zu stärken. (pte)