Europäische Firmen interessieren sich kaum für Windows Vista

15.11.2006
Einer Studie von Forrester Research zufolge plant über die Hälfte aller europäischen Unternehmen kein Update auf Microsofts kommendes Windows Vista.
Der Internet Explorer in Windows Vista

Und von denen, die Vista einsetzen wollen, werden 20 Prozent mindestens zwei Jahre nach dem Erscheinungstermin (für Firmenkunden Ende November) verstreichen lassen, bevor sie ihren Rollout beginnen. Gerade einmal sechs Prozent der von Forrester befragten 302 IT-Entscheider wollen Vista innerhalb des nächsten halben Jahres nutzen, immerhin weiter 18 Prozent innerhalb eines Jahres.

„Das liegt hinter der erwarteten Adoptionsrate in Nordamerika und zeigt größeren Widerstand gegenüber Microsofts Produktstrategie bei Nutzern auf dem europäischen Markt“, schreibt Forrester in seinem Bericht „State of the Enterprise Infrastructure 2006“. Aus der Studie geht im Übrigen auch hervor, dass in den befragten Unternehmen noch mehr als ein Drittel (genauer: 35 Prozent) der PCs noch unter Windows 2000 oder noch älteren Versionen des Microsoft-Betriebssystems laufen.

Weitere Erkenntnisse von Forrester: Insgesamt bleibe der Ausblick für die diesjährigen IT-Ausgaben zwar „entsagend“ („austere“), doch investierten die Anwender signifikant in neue Hardware; Server und PCs machten rund ein Sechstel der gesamten IT-Budgets aus.

55 Prozent der Anwender haben der Studie zufolge Server von Hewlett-Packard im Einsatz, auf Seiten der Hersteller folgen IBM (32 Prozent), Dell (26 Prozent), Sun Microsystems (acht Prozent) sowie Fujitsu-Siemens (sieben Prozent). Die Mehrheit der Firmen kauft dabei bei nur einem Hersteller ein, und zwei Drittel hat keinerlei Pläne, den Lieferanten in den nächsten zwei Jahren zu wechseln.

Die Unternehmen litten weiterhin unter der Komplexität ihrer Server-Umgebungen, so Forrester weiter; 52 Prozent wollen die Anzahl und Varianz ihre Server-Konfigurationen reduzieren. Das führe zu einem steigenden Interesse an Virtualisierungstechnik: Mehr als ein Viertel der Anwender prüfe diese oder pilotiere sie bereits.

In Sache Infrastruktur-Projekte stehen Disaster Recovery und Security ganz oben auf der Prioritätenliste der befragten Anwender für die kommenden zwölf Monate. Dadurch würden auch zum Großteil die gestiegenen Hardware-Investitionen getrieben, erklärten die IT-Verantwortlichen gegenüber Forrester. (tc)