Bitkom-Studie

Fast 20 Prozent surfen schutzlos im Netz

14.05.2012 von Simon Hülsbömer
Fast jeder fünfte deutsche Internetnutzer hat weder Virenschutz noch Firewall auf seinem Privatrechner installiert.

Eine repräsentative Bitkom-Umfrage unter 1300 Anwendern kommt zu dem Schluss, dass 18 Prozent der Onliner weder Firewall noch Antiviren-Software einsetzen. "Die Gefahren für Internet-Surfer sind in den vergangenen Jahren stark gestiegen, doch leider verhält sich ein Teil der Onliner fahrlässig und gefährdet damit sich und andere", sagte Bitkom-Hauptgeschäftsführer Bernhard Rohleder.

Immerhin ist der Anteil derjenigen Anwender, die zumindest eine Sicherheitskomponente im Einsatz haben, beachtlich: 72 Prozent der Befragten nutzen eine Antiviren-Software - wobei mehr als zwei Drittel dafür auf kostenlose Produkte zurückgreifen -, 70 Prozent eine Firewall. Bei 36 Prozent der befragten Anwender sind Virenschutz und Firewall bereits im Betriebssystem integriert. Mehr als jeder Vierte (29 Prozent) nutzt ein Sicherheitspaket seines Internet-Dienstleisters. "Privatverbraucher wie Unternehmen nutzen vermehrt Sicherheitsangebote als Security as a Service, dabei kommt verstärkt Cloud-Technologie zum Einsatz", so Rohleder.

Cloud-Services machen nach Ansicht des Branchenverbands auch bislang selten genutzte Sicherheitstechnologien wie Datenverschlüsselung massenmarkttauglich. Derzeit verschlüsselt nur jeder achte Privatanwender (12 Prozent) seine Daten. Immerhin jeder sechste User (18 Prozent) nutzt einen Passwort-Safe. Spezielle Dienste für anonymes Surfen nehmen 8 Prozent der User in Anspruch.

InPrivate einschalten
Die InPrivate-Filterung des Internet Explorer, oder die Funktionen der anderen Browser am Markt, vermitteln das Gefühl, es würde anonym gesurft.
InPrivate surfen
Nachdem eine InPrivate-Websitzung geschlossen wird, entfernt der Browser die Einträge im Verlauf/Chronik und löscht die erzeugten Cookies.
Die letzte Sitzung
Eine nur wenig bekannte Lücke: Die letzte Browsersitzung lässt sich jederzeit wieder öffnen.
Display DNS
Das InPrivate-Browsing löscht nicht die Einträge im DNS-Cache des Client-Computers.
Proxy-Log
In beinahe allen Unternehmen protokollieren Proxy-Server in Log-Files die Aktionen bei Internetzugriff, hier für den lokalen PC 10.117.20.203.
Panopticlick
Panopticlick von der Electronic Frontier Foundation zeigt an, welche Daten ein Browser im Internet freigibt.
Panopticlick InPrivate
Selbst beim InPrivate-Browsing sammelt Panopticlick eine Vielzahl von Daten.
Unabhängig vom Betriebssystem
Die Datenmenge, die Panopticlick sammelt, ist nicht vom Betriebssystem abhängig. Fedora Core und Firefox sind ebenso mitteilsam.
Trace IP
Ist eine IP-Adresse einem Webseiten-Anbieter bekannt, so kann er diese über die Router zurückverfolgen.
Wo ist die IP?
Datenbanken im Internet zeigen wo 62.146.83.75 eigentlich lokalisiert ist.
Anonym Proxy
Anonymes surfen verhindert die Übermittlung der eigenen IP-Adresse durch den Browser. Zusatzprogramme wie Java oder Silverlight schicken Datenpakete häufig losgelöst vom vermeintlichen anonymen Internetproxy.
Tor
Browsing über Tor aus einer virtuellen Maschine ohne Zusatzprogramme: Die sicherste Form anonym zu bleiben.