Der Kleindienst-Belegleser DL 1000 in einem Betrieb der Wälzlager-Branche:

Fehlerraten im Promill-Bereich

07.04.1977

SCNWEINFURT (pi) - Die Erfassung von Massendaten in kurzer Zeit zu tragbaren Kosten, ohne Vorarbeiten und ohne den hohen Fehleranteil der manuellen Datenübertragung: Das war bei der Firma Kugelfischer Georg Schäfer & Co., Schweinfurt, lange ein Problem. Der dezentralisierte Großbetrieb mit mehr als vierzig Tochterfirmen (allein 10 000 Mitarbeitern in Schweinfurt und etwa 1,8 Milliarden Mark Gesamtumsatz) versuchte schon vor Jahren, die Datenerfassung durch Zeichenlochkarten zu verbessern. Dann folgte ein Markierungsleser-System, das vor zwei Jahren vom Kleindienst-Belegleser DL 1000 mit der Bandeinheit BA 1000 ersetzt wurde.

Dazu Gerhard Öhring, Abteilungsleiter Datenverarbeitung bei Kugelfischer: "Zunächst waren es klare finanzielle Vorteile, die uns zur Umrüstung bewogen haben."

Weitere Pluspunkte: Reduzierung der monatlichen Miet-/Wartungskosten bei der Belegleser-Hardware um fünfzig Prozent und erkennbar niedrige Rejekt-Raten von weniger als 0,1 Prozent.

Im praktischen Betrieb zeigten sich bald die neuen Möglichkeiten der Beleglesung. Öhring: "Wir konnten beispielsweise Maschinen-Leistungs-Belege mit OCR-A-Zeile ausschreiben und brachten dort einen Gruppenbegriff unter, der im Markierungsteil keinen Platz mehr hatte. Mit den Belegen werden jetzt die täglich anfallenden Stillstandzeiten, Überstunden etc. festgehalten, wöchentlich eingelesen und in der Datenverarbeitung aufbereitet." Vor dem Einsatz des Beleglesers wurden alle Ausfallzeiten täglich manuell erfaßt, monatlich eingesammelt und geprüft, dann vor- und nachgerechnet. Die ermittelten Summen kamen zuletzt noch auf einen vormarkierten Beleg und konnten danach schließlich in die EDV eingegeben werden.

Durch den neuen Beleg ist der manuelle Arbeitsanteil auf 20 Stunden gesunken - bisher waren 250 Stunden nötig. Dafür lassen sich - so der Kugelfischer-EDV-Leiter - im Monat mehr als zehnmal soviel Belege erstellen und einlesen: "Früher waren es 3000, jetzt stehen 40 000 Belege zur Verfügung. Aktuelle Daten für die Kostenrechnung sind heute jede Woche greifbar - bisher war eine endgültige Liste erst nach vier Wochen zu haben."

Neu in der Kugelfischer-Organisation ist ein Standard-Beleg (zwei Zeilen OCR-A numerisch und 43 Markierungsspalten zu je 10 Zeilen). Damit sollen künftig dezentral und zeitlich unabhängig alle kurzfristig anfallenden Daten in den Fachabteilungen registriert werden, um die noch immer ausgeprägten Spitzen bei der Erfassung zu dämpfen. Geplant ist der Einsatz von Belegleser-Formularen auch im Bereich der Fertigungssteuerung: Arbeitspapiere lassen sich über ein bestehendes Ormig-System+ so aufbereiten, daß Material- und Personaldaten mit wenigen Markierungsstrichen einzutragen sind. Die heute noch sehr aufwendige Erfassung von Lohn- und Terminverfolgungsdaten - täglich müssen etwa 10 000 Informationen zusammengetragen werden - ist damit weitgehend überflüssig.

Der Kleindienst-Belegleser arbeitet bei Kugelfischer inzwischen für Bedarfsermittlung und Auftragskontrolle, zur Lohn- und Gehaltsdatenerfassung und zur Bestandsführung bei Aufträgen und Fertigwarenprodukten, für Inventuren und sogar als Registriergerät für die Unfallstatistik. Übersichtliche Belege und umfassende Information aller betroffenen Mitarbeiter machen das Datenerfassen problemlos. Fehlerkorrekturen lassen sich einfach und schnell unter anderem auch durch Markieren eines neuen Belegs vornehmen, der nachgelesen wird und mit entsprechenden Programmen eine Korrektur der falschen Angaben veranlaßt.