IT-Infrastruktur

Firmen nehmen IT-Governance ins Visier

26.01.2011 von Ima Buxton
Kostensenkungen sind nur ein Resultat der gerade ausklingenden Finanzkrise. Viele Unternehmen haben einer Studie des IT Governance Institute zufolge überdies mit umfassenden Veränderungen in der IT-Infrastruktur und -Governance auf die Krise reagiert.
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Die Wirtschafts- und Finanzkrise der vergangenen beiden Jahre hat in den IT-Abteilungen der Unternehmen ihre Spuren hinterlassen. Wie eine Umfrage des IT Governance Institute (ITGI) ergab, mussten CIOs weltweit aufgrund von Entlassungen mit deutlich weniger Mitarbeitern auskommen und gleichzeitig die steigenden IT-Kosten in den Griff bekommen. Neben reinen Kostensenkungsmaßnahmen initiierten viele Firmen in der Krise aber auch umfassende IT-Konsolidierungsprogramme, die auch vor der IT-Governance nicht halt machten, so die Ergebnisse des ITGI.

Laut Studie führten im Untersuchungszeitraum zwei Drittel der befragten Unternehmen Governance-Projekte durch, mit dem Ziel, IT- Politik und IT-Standards festzulegen und klar definierte und gemanagte IT-Prozesse zu etablieren. Dabei waren diese Maßnahmen offenbar nicht nur aus Sicht der IT-Verantwortlichen erforderlich: Von den befragten Umfrageteilnehmern auf Executive-Ebene bezeichneten 95 Prozent IT-Governance als ein wichtiges Thema.

Legacy-Investitionen blockieren Cloud Computing

Was die Ausgestaltung der IT-Infrastruktur betrifft, planen 60 Prozent der Befragten die Nutzung von Cloud-Services für nicht-geschäftskritische Daten oder nutzen diese bereits. Und sogar 40 Prozent der befragten Firmen nutzen oder planen laut ITGI cloud-basierte Dienste auch für geschäftskritische Daten. Die Betriebe, die keine Pläne hinsichtlich Cloud Computing verfolgen, halten sich aus den allzu bekannten Gründes des Datenschutzes und der Sicherheit bei diesem Thema zurück. Ein Drittel der Befragten gab an, dass Investitionen in die Legacy-Infrastruktur ihre Cloud-Computing-Pläne derzeit blockierten. Vor allem größere Firmen und Betriebe, die IT als strategisches oder sogar visionäres Element ihrer Geschäftstätigkeit betrachteten, lagern IT-Aufgaben verstärkt an externe Dienstleister aus.

Die meisten halten Social Media eher für riskant

Eine deutliche Skepsis legten die Studienteilnehmer beim Thema Social Media an den Tag. Nur einer von fünf Befragten geht davon aus, dass die Vorteile bei der Nutzung der sozialen Medien durch die Mitarbeiter die Risiken überwiegen. Doppelt so viele Befragte sind vielmehr davon überzeugt, dass es sich umgekehrt verhält.

Für die Studie zu IT und Governance in Unternehmen befragte die ITGI in der Zeit von Juni bis August 2010 bereits zum vierten Mal mehr als 800 Firmen in 21 Ländern weltweit. Das ITGI ist der wissenschaftliche Arm des weltweiten Berufsverbandes ISACA, der rund 86.000 Fachkräfte aus dem Bereich Information Systems (IS) vertritt.