Jobgarantie für Absolventen

Firmenakademie bildet Java-Profis aus

13.06.2019 von Hans Königes
Die IT-Dienstleister Datagroup und Triona nehmen die Ausbildung ihrer Software-Entwickler selbst in die Hand. Dazu haben sie eine Java-Akademie gegründet.

Software-Entwickler werden überall händeringend gesucht. Auch die IT-Dienstleister stehen vor der Schwierigkeit, dass sie für offene Stellen, trotz attraktiver Rahmenbedingungen wie flexiblen Arbeitszeiten, kollegialer Arbeitsatmosphäre und individuellen Karriereplänen, nicht genug Bewerber finden.

Trotz attraktiver Arbeitsbedingungen ist es schwer, Java-Spezialisten zu finden.
Foto: StockEU - shutterstock.com

Hinzu kommt ein weiteres Problem: Angebote für Informatiker, die sich weiterbilden möchten, sind oft teuer, qualitativ mittelmäßig oder stehen nur firmenintern zur Verfügung. Die IT-Dienstleister Datagroup und Triona haben deshalb gemeinsam eine Java-Akademie ins Leben gerufen, um ihren Informatikern in der sich laufend verändernden IT-Branche die Möglichkeit zur Fortbildung zu geben. Ziel der Akademie ist es, Informatiker in wenigen Monaten in einer von den beiden Unternehmen finanzierten Ausbildung kostenlos zu Java-Experten auszubilden.

Ambitionierte Informatiker und IT-Quereinsteiger im Fokus

Die im Januar 2019 gegründete Java-Akademie setzt auf ein seit über zehn Jahren erprobtes Ausbildungsverfahren, das Informatikern und IT-affinen Quereinsteigern die Qualifikation als professionelle Java-Entwickler ermöglicht. Wichtig ist den beiden Betreibern dabei vor allem die Qualität der Ausbildung an ihrer Akademie. Deshalb achten sie schon vor der Zulassung besonders darauf, nur Personen auszuwählen, welche die Ausbildung erfolgreich absolvieren können. Die Ausbildungseinrichtung hat vor allem teamfähige und passionierte Informatiker im Fokus, die sich unbedingt weiterbilden wollen, aber auch Quereinsteiger mit IT-Affinität. Unter den bisherigen Absolventen sind Fachinformatiker, die keinen Java-Hintergrund hatten, oder solche, die ihre vor Jahren erlernten Kenntnisse der Programmiersprache Java auffrischen und intensivieren wollen.

Die Traumarbeitgeber der Informatikstudenten 2019
Wo der IT-Nachwuchs am liebsten arbeiten will
Über 6500 Informatikstudenten und IT-Absolventen haben die Marktforscher des Trendence Instituts zu ihren Wunscharbeitgebern befragt.
1. Platz: Google
Seit elf Jahren ist Google der beliebteste Arbeitgeber.
2. Platz: Microsoft
Microsoft-Personalchef Markus Köhler kann sich freuen: Platz zwei in diesem Jahr.
3. Platz: Apple
Die Beliebtheit von iPhone und Co färbt auf die Attraktivität als Arbeitgeber ab.
4. Platz: SAP
Als erstes deutsches Unternehmen kann sich Softwarehersteller SAP auf Platz 4 behaupten.
5. Platz: BMW
BMW hat wie andere deutsche Autobauer im Zuge des Dieselskandals in den Augen des IT-Nachwuchs etwas an Beliebtheit verloren.
6. Platz: Daimler
Daimler ist der einzige Autobauer, der in der Gunst der Informatiker steigt. Auch dank ideenreicher Recruiting-Maßnahmen wie weltweiten Hackathons.
7. Platz: Amazon
Amazon gehört für Informatiker schon lange zu den Top-Ten-Arbeitgebern.
8. Audi
Auch Audi verlor im Vergleich zum Vorjahr einen Platz im Ranking.
9. Blizzard
Spielehersteler wie Blizzard rangieren bei Informatikern ganz oben, auch wenn sie nicht so viele Jobs zu vergeben haben.
10. Bosch
Der Stuttgarter Weltkonzern braucht künftig tausende von Informatikern.
11. Siemens
Bis 2007 führte Siemens das Absolventenbarometer an, diese Zeiten sind aber vorbei.
12. IBM
IBM war einst unter den Top-5-Arbeitgebern für Informatiker.
13. Porsche
Porsche belegt wie im Vorjahr Platz 13.
14. BND
Der Bundesnachrichtendienst ist auf vielen Recruiting-Messen präsent und hat sich im Ranking verbessert.
15. Fraunhofer
Forschung in den Fraunhofer-Instituten ist für viele Informatiker attraktiv.
17. Nvidia
Jensen Huang ist CEO und Gründer des Grafikkarten- und AI-Spezialisten Nvidia.
18. Airbus
Airbus beschäftigt allein in Deutschland an 27 Standorten mehr als 46.000 Mitarbeiter und damit knapp die Hälfte aller Beschäftigten in der deutschen Luft- und Raumfahrtindustrie.
19. Volkswagen
In der IT sucht VW vorrangig Software-Entwickler sowie UX Designer, Data Scientists, Software- und Cloud-Architekten sowie Cyber-Security- und Machine-Learning-Experten.
20. DLR
Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt vereint vielfältige Berufsbilder: Von der Atmosphärenforschung bis zur Luft- und Raumfahrtmedizin, von Adaptronik, Mechatronik und Robotik bis zur Planetenforschung, von der Antriebstechnik bis zur Materialphysik im Weltraum.
21. Capgemini
Capgemini belegte im Vorjahr noch Platz 37 und gilt dieses Jahr als einer der größten Aufsteiger in der Gunst des IT-Nachwuchses.

Jeder Teilnehmer bekommt einen individuellen Trainingsplan, der genau auf seine Fähigkeiten zugeschnitten ist. Die Ausbilder sind hochqualifizierte Entwickler der beiden Unternehmen, die ihr Expertenwissen in kleinen Gruppen an die Teilnehmer vermitteln. Dadurch ist gewährleistet, dass die Dozenten intensiv und gezielt auf den Einzelnen, seine Kenntnisse und Fähigkeiten eingehen können. In diesem individuellen Zuschnitt der Ausbildung sehen die Betreiber eine große Stärke der Akademie.

Individuelle Förderung und viel Praxisübungen sind Programm

"An der Java-Akademie hat mich besonders begeistert, dass jeder auf seinem persönlichen Wissenslevel abgeholt wird. Das breite Themenspektrum, individuelle Förderung und die Vielzahl an Praxisübungen bringen Lernerfolge. Man kann stets auf die Unterstützung von Kursleitung und Mitarbeitern zählen", resümiert Volker Hellmich, Wirtschaftsinformatiker und Absolvent der Java-Akademie.

Völker Hellmich: "Das breite Themenspektrum, individuelle Förderung und die Vielzahl an Praxisübungen bringen Lernerfolge."
Foto: Volker Hellmich

Durch die unterschiedlichen Vorkenntnisse der Teilnehmer variiert die Ausbildungsdauer zwischen wenigen Wochen und bis zu einem Jahr - im Durchschnitt dauert sie drei Monate. Aufgrund der Intensität der Ausbildung ist die Erfolgsquote der Teilnehmer sehr hoch. Bisher haben alle Absolventen den Abschluss geschafft.

"Die Java-Akademie bietet für uns die große Chance, Informatiker, die sich weiterbilden wollen, und Quereinsteiger mit wenig formaler IT-Ausbildung anzusprechen. Sie bekommen die Möglichkeit, sich zum Java-Experten ausbilden zu lassen, und erhalten einen sicheren Arbeitsplatz bei uns. Wir gewinnen im Gegenzug qualifizierte und gut ausgebildete Kollegen", erklärt Sabine Laukemann, Generalbevollmächtigte Personal bei Datagroup.

Sabine Laukemann: ""Die Java-Akademie bietet für uns die große Chance, Informatiker, die sich weiterbilden wollen, und Quereinsteiger mit wenig formaler IT-Ausbildung anzusprechen."
Foto: Laukemann - Datagroup

Gute Aussichten für Absolventen

Im Gegensatz zu anderen Angeboten ist die Ausbildung an der Akademie für die Teilnehmer nicht nur kostenlos, sie beziehen für die Dauer der Ausbildung auch ein Gehalt. Den Absolventen wird ferner auch eine Übernahme und sichere Festanstellung bei Datagroup oder Triona zugesichert. Bereits heute sind erste Absolventen in beiden Unternehmen im Einsatz. Hier macht sich den Betreibern zufolge die starke Praxisorientierung der Ausbildung bezahlt. Da die Teilnehmer neben der Programmiersprache auch an ihren kommunikativen Fähigkeiten arbeiten, fungieren sie sowohl als Entwickler als auch als IT-Consultants.

"Das Fazit fällt bisher sehr positiv aus", bilanziert Holger Klatt, Geschäftsführer von Triona. Man sei von den Absolventen der Java-Akademie begeistert. Und sein Pendant bei der Datagroup, Geschäftsführer Helge Viehof, ergänzt: "Wir wollen die Akademie noch stärker ausbauen und mehr Bewerbern die Möglichkeit zur Ausbildung zum Java-Entwickler geben. Wir sehen hier großes Potenzial, um an gut ausgebildete Software-Entwickler zu kommen und so dem Fachkräftemangel zu begegnen."