Flugtickets aus Papier: Ende in 97 Tagen

25.02.2008 von pte pte
In genau 97 Tagen wird das Papierticket der Vergangenheit angehören. Das erklärte der Generaldirektor des Dachverbands der Fluggesellschaften IATA http://www.iata.org , Giovanni Bisignani, bei einer Konferenz in Djakarta. "Ab 1. Juni 2008 wird das Zeitalter des E-Ticket endgültig eingeleitet sein. Das Papierticket wird dann einen Platz im Museum finden", so der Generaldirektor. Bereits 2004 begann die IATA Schritte zur Durchsetzung des elektronischen Flugtickets.

"E-Ticketing ist das Flaggschiff der Vereinfachung des gesamten Ablaufs", erklärt Bisignani. "Während das gesamte Procedere eines Papiertickets zehn Dollar kostet, betragen die Kosten für ein E-Ticket gerade einen Dollar." Die Industrie erspart sich jährlich mehr als drei Mrd. Dollar an Kosten und bietet dem Kunden einen noch besseren Service. "Es gibt keine bessere Win-Win-Situation", so Bisignani. Waren es im Juni 2004 nur 18 Prozent der Tickets, die elektronisch waren, sind es heute bereits 93 Prozent.

Auch bei der Austrian Airlines http://www.aua.at sieht man die Vorteile des E-Tickets ganz deutlich. "Wir folgen natürlich dem IATA-Ziel", meint Austrian-Pressesprecherin Patricia Strampfer gegenüber pressetext. Dass das Papierticket allerdings ganz verschwinden wird, hält Strampfer für ein Gerücht. "Es gibt immer noch Länder, in denen die Infrastruktur dies noch nicht ermöglicht." Was allerdings ab 1. Juni definitiv zu Ende gehen werde, sei die Ausstellung von Papiertickets über Reisebüros. Die Vorteile des elektronischen Tickets liegen klar auf der Hand, bestätigt die Pressesprecherin. "Neben den niedrigeren Kosten beim Ausstellen, erlaubt es dem Passagier flexibler und rascher unterwegs zu sein." In Zukunft werde man mit Hilfe des elektronischen Tickets auch selbst elektronisch Boarden können. Damit entfällt das Anstellen beim Check-In-Schalter. "Die Vorteile des E-Tickets überwiegen damit auch beim Passagier."

Tatsächlich kämpft allerdings auch die IATA mit Problemen in einigen Regionen der Welt, um das Ticketing endgültig und zu 100 Prozent elektronisch zu machen: Gerade in Russland und in den Nachfolgestaaten der ehemaligen Sowjetunion liegt die Penetrationsrate erst bei 54 Prozent. In Afrika liegt im Vergleich dazu die Rate bereits bei 83, im Nahen Osten und in Nordafrika bei 84 Prozent. (pte)