Business Intelligence auf Smartphones und Tablets

Fünf Mythen über mobiles BI

15.12.2011 von Klaus Manhart
Immer mehr Anwender aus den Fachabteilungen fordern heute auch die Nutzung von Business-Intelligence (BI)-Applikationen auf Smartphones und Tablets. Doch viele Vorurteile verhindern die Bereitstellung solcher Applikationen. Die fünf wichtigsten Mythen über mobiles BI stehen auf dem Prüfstand.
Mobile BI setzt sich nur zögerlich durch - Vorurteile und Mythen behindern den Durchbruch.
Foto: Frank Gärtner - Fotolia.com

Business Intelligence (BI) auf Notebooks ist keine neue Idee, erste Lösungen wurden bereits vor über einem Jahrzehnt vorgestellt und werden auch unterwegs über das Web eingesetzt. Auf den kleinen Bildschirmen von Handys mit niedriger Auflösung haben technische Barrieren das Konzept lange Zeit ausgebremst. Heute sind diese Barrieren abgebaut.

Obwohl die Technik zur Verfügung steht und sich die Erkenntnis durchgesetzt hat, dass Mitarbeiter mit ihrem Smartphone oder Tablet auch außerhalb des Büros Zugriff auf Firmendaten fordern, halten sich viele Unternehmen mit der Einführung von Mobile BI zurück. Ursache dafür sind nach Auffassung des BI-Lösungsanbieter Information Builders zahlreiche unbegründete Vorurteile, nach denen solche Anwendungen zu schwer implementierbar, zu umständlich, zu begrenzt oder zu unwirtschaftlich seien.

Firmen, die diesen Missverständnissen erliegen, verschenken Möglichkeiten, damit ihre Mitarbeiter unterwegs effizienter arbeiten können.

Und das sind die fünf verbreitetsten Mythen zu mobiler BI - und die Gegenargumente.

Mythos 1: Bei mobiler BI müssen alle das gleiche Gerät verwenden

Das Gegenargument: In der Vergangenheit haben Unternehmen BI-Anwendungen speziell für BlackBerrys eingeführt, weil diese im Businessumfeld am weitesten verbreitet und der gesicherte Zugriff auf betriebliche Informationen damit am leichtesten zu gewährleisten war. In der Zwischenzeit ist das Geräteangebot deutlich vielfältiger, hinzu kamen iPhones, Android-Handys und Windows Phones sowie iPads und Android-Tablets. An der Gerätevielfalt wird sich so schnell nichts ändern. Zudem sind die Browser mobiler Endgeräte so leistungsfähig, dass es nicht erforderlich ist, zusätzliche BI-spezifische Software auf ihnen zu installieren. Unternehmen sollten bei der Auswahl einer Lösung darauf achten, dass sie Mobilgeräte aller Art - auch zu optimalen Sicherheitsbedingungen - unterstützt und vorhandene Investitionen schützt, indem sie BI-Inhalte in Form von Reports, Dashboards und Anwendungen direkt in den Browser überträgt.

Mythos 2: Jeder Mobilgerätetyp braucht eine native Anwendung

Das Gegenargument: Bei einigen BI-Anwendungen auf dem Markt trifft diese Aussage tatsächlich zu. Ihnen fehlt die Möglichkeit, die nativen Funktionen der verschiedenen Geräte dynamisch zu nutzen. Dies ist aber kein unüberwindliches Hindernis, denn nicht alle mobilen BI-Plattformen sind gleich. Es gibt eine Handvoll Lösungen, die den Aufwand für die Erstellung und Pflege mehrerer Versionen unterschiedlicher BI-Ressourcen für jede mobile Plattform eliminieren. Auch ein zusätzlicher Server ist nicht nötig, denn die vorhandene BI-Infrastruktur kann die neuen Mobile-Anforderungen abdecken. Die browserbasierten mobilen Reports, Dashboards und Web-Applikationen geräteunabhängiger Lösungen erkennen automatisch, welches Gerät verwendet wird, und wandeln BI-Inhalte automatisch in das entsprechende Format um. Wichtig ist, darauf zu achten, dass sich die Anwendung an das Gerät anpasst und nicht umgekehrt. Anders ausgedrückt: Die Applikation muss nur einmal erstellt werden und kann auf allen Geräten zum Einsatz kommen.

Mythos 3: Mobiles BI wird nur auf Handys und Smartphones genutzt

Das Gegenargument: Diese Aussage stimmte noch vor wenigen Jahren, als die Mehrzahl der mobilen BI-Nutzer BlackBerrys und Palms einsetzten. Auf den kleinen Displays sind komplexe Auswertungen mit vielen Variablen oder detailreiche Diagramme kaum zu erkennen. Mobile BI-Anwendungen für Smartphones wurden daher bislang im Wesentlichen nur für die Sichtung grundlegender Geschäftsdaten eingesetzt oder dafür, sich bei den wichtigsten Kennzahlen auf dem Laufenden zu halten. Seit Tablets verfügbar sind, hat sich das Bild gewandelt. Das iPad oder Android-basierte Tablets überwinden die Defizite von Smartphones und machen detailreiche Analysen praktikabel. Anwender haben mit den Tablets vielfältige Möglichkeiten, beispielsweise Ad-hoc-Reports zu erstellen und komplexe Datenrelationen grafisch und übersichtlich anzuzeigen.

Mythos 4: Mobile Nutzer sind immer online

Das Gegenargument: Viele Anbieter von mobilen BI-Lösungen gehen irrigerweise davon aus, dass die Benutzer über eine permanente Internetverbindung verfügen. Dementsprechend fehlen ihren Produkten Funktionen, mit denen auch Reports und Analysen offline möglich sind. Fakt ist: Immer wieder sind unterwegs genutzte Internetverbindungen quälend langsam oder brechen komplett ab. Der Zugriff auf wichtige Informationen ist aber oft essenziell, etwa auf dem Weg zu einem Kunden oder zu einem Meeting. Deshalb ist es wichtig, dass eine mobile BI-Lösung auch das Arbeiten im Offline-Modus ermöglicht. Dazu ist es etwa notwendig, Daten und interaktive Funktionen in einer einzelnen, autonomen HTML-Datei zu kapseln, damit Anwender Inhalte im Offline-Modus bearbeiten können.

Mythos 5: Mobile BI-Nutzer können keine Ad-hoc- oder Detail-Analysen vornehmen

Das Gegenargument: Eine Reihe von Lösungen bietet tatsächlich nur den Zugriff auf statische Daten und einfache Auswertungen. Die Benutzer haben kaum Möglichkeiten, Informationen im Detail zu analysieren. Einige aktuelle BI-Plattformen aber ermöglichen es, interaktive Reports und Analysen auf beliebige Mobilgeräte zu senden. Diese geräteunabhängigen Lösungen verbinden Daten und interaktive Fähigkeiten in einem einzigen Dokument, etwa in einer Liste, einem Report oder einem Dashboard, das an die verschiedensten, in einem Unternehmen eingesetzten mobilen Endgeräte gesendet werden kann. Dort können die Benutzer die Daten filtern, sortieren, berechnen oder Diagramme erzeugen.