Gängige Fragen und mögliche Reaktionen

Gängige Fragen und mögliche Reaktionen

02.11.2000
Ein gute Vorbereitung auf das Bewerbungsgespräch ist das A und O. Wer jedoch nur seine auswendig gelernten Antworten herunterrattert wird dem Personalleiter schnell ein müdes Gähnen ins Gesicht treiben.

Standardantworten sollte es nicht geben, außerdem sollten Sie unbedingt Ihre eigene Sprache und ihren eigenen Humor behalten. Nichts ist peinlicher als aufgesetztes Handeln und spätestens nach der dritten Frage werden die Unternehmensvertreter Ihr Handeln durchschaut haben.

Also nun doch alles spontan beantworten? Ja und Nein. Mit einigen Fragen ist auf jeden Fall zu rechnen, wie beispielsweise:

Warum haben Sie sich für den Beruf als Redakteur entschieden?
Das Unternehmen möchte wissen, ob Sie sich bewusst oder eher zufällig diesen Beruf ausgesucht haben. Eine Antwort wie „Ich wusste damals nicht so recht, was ich machen sollte“, wird den Personalchef wenig überzeugen. Zeigen Sie Leidenschaft!

Sie haben Physik studiert und bewerben sich nun für ein Volontariat. Woher kommt dieser Sinneswandel?
Bei dieser Frage will das Unternehmen erkennen, wie gut Sie diesen Schritt durchdacht haben und ob mit einem weitern Richtungswechsel zu rechnen ist. Am besten Sie begründen diesen Schritt schon vorher ungefragt, entweder schon bei der schriftlichen Bewerbung, oder im Gespräch.

Warum haben Sie über 20 Semester studiert?
Falls es bei Ihnen wirklich etwas länger gedauert haben sollte, können Sie mit dieser Frage rechnen. Bleiben Sie ruhig und begründen Sie sachlich. Falls Sie jedoch einfach nur faul waren und nur das schöne Studentenleben nicht frühzeitig aufgeben wollten, sollten Sie sich eine bessere Ausrede einfallen lassen. Verfallen Sie jedoch nicht zu sehr in Rechtfertigungen in denen jeder Satz im einem „Äh“ oder „Oh“ beginnt.

Was hat ihnen in der Ausbildung am meisten Spaß gemacht?
Lassen Sie bei der Beantwortung der Frage Ihrer Begeisterung freien Lauf und versuchen Sie schon einen Bezug zu Ihrem potenziellen neuen Arbeitgeber herzustellen. Die Arbeitgebervertreter müssen erkennen, dass Sie Spaß daran hätten in dem Unternehmen anzufangen.

In Ihrem Lebenslauf ist einen einjährige Lücke in der nur „Auslandsaufenthalt“ steht. Was haben Sie in der Zeit gemacht?
Eine Lücke im Lebenslauf ist grundsätzlich für die meisten Unternehmen kein Problem. Entscheidend ist, dass Sie diese gut begründen können. Wer also einen einjährigen Spaßurlaub auf Ibiza hatte, sollte dieses nicht unbedingt erwähnen, sondern versuchen, daraus einen Sprachkurs zu machen. Auch wer „nur“ ein Jahr arbeitslos war, sollte unbedingt auf mögliche Fortbildungen hinweisen.

Warum sollten wir gerade Sie einstellen?
Diese Frage wird in ähnlicher Form eigentlich immer gestellt. Fassen Sie ihre fachlichen und persönlichen Stärken zusammen und bringen Sie diese in einen Zusammenhang mit dem Unternehmen. Wichtig ist, dass Sie sich schon im Vorfeld plausible Erklärungen auf die möglichen Fragen überlegt haben.
Halten Sie keine langatmigen Monologe und rechtfertigen Sie sich nicht permanent für fehlende oder schlechte Leistungen, sondern stellen Sie Ihre Qualifikation und praxisnahen Erfahrungen offensiv dar.