Die Technik nutzt einen im Monitor integrierten Sensor, der Augenbewegungen des Nutzers registriert und in entsprechende Aktionen auf dem Bildschirm übersetzt. Wo bislang etwa der Cursor mit Maus oder Touchpad bewegt werden muss, genügt bei Tobii ein einfacher Blick - und der Cursor erscheint.
Wie eine Pressesprecherin erklärte, wird die Technik bereits heute von Marktforschern zur Messung des Nutzerverhaltens oder Bedienung durch Behinderte eingesetzt. Tobii arbeitet in seinem vorgestellten System mit einer an den Monitor ansteckbaren Gaze-Sensorleiste in der sich LEDs und Kameras befinden. Die LEDS senden Infrarotlicht aus, das dann vom Augapfel des Nutzers reflektiert und von Kameras in der Leiste erfasst wird. 6000 Dollar für ein System sind allerdings nicht ganz billig. Außerdem lässt sich das Produkt wegen seiner Größe noch nicht mit einem Notebook verwenden und Tobii benötigt Entwickler, die entsprechende Anwendungen schreiben.
Dennoch kommt die Sache - nach einigen Jahren Anlaufzeit - langsam ins Rollen: Tobii hat bereits ein Gaze-Interface für das Arcade-Spiel Asteroids entwickelt und zeigt es an seinem Stand auf der CES. Wie die Schweden demonstrierten, eignet sich die Technik auch für die Metro-Oberfläche in der angekündigten Windows-Version 8.
Längerfristig wird aber auch Gaze die Bedienung mit der Hand nicht ersetzen können, zumal dies schneller vonstatten geht. Wie Tobii demonstriert, kann Eye-Tracking allerdings die Navigation beschleunigen, wenn der Cursor bereits an der gewünschten Stelle auftaucht, von den Vorteilen für Nutzer etwa mit Karpaltunnel-Syndrom ganz zu schweigen.