Manager-Vergütung

Gehaltsverhandlungen sind wie Poker

08.08.2014 von Claudia Tödtmann
Alexander Insam, Experte für Top-Manager-Gehälter bei KPMG, erklärt, warum das Thema Bezahlung für Dax-Kapitäne so komplex ist. Und Konzerne dafür einen eigenen Führungsposten brauchen.

Herr Insam, die Gehaltsfindung für Top-Manager ist so komplex, dass hochspezialisierte Vergütungsexperten dafür gerne mal 100.000 Euro Honorar je Fall bekommen und anschließend ebenso hochspezialisierte Anwälte wie Sie das Ergebnis in einen mehr als zehn Seiten langen Vertrag fassen. Warum muss das Ganze so kompliziert sein?

Alexander Insam, Jurist und Vergütungsexperte für Top-Manager-Gehälter bei KPMG: "Ab 2014 wird das Verhältnis von fixer zu variabler Vergütung bei Banken und anderen Finanzdienstleistern nur noch 1:1 betragen. Ein Top-Manager mit einem Festgehalt von 600.000 Euro darf dann nur noch maximal 600.000 Euro Bonus erhalten."
Foto: KPMG

Alexander Insam: Weil die Ansprüche aller Beteiligten hoch sind. Top Manager tragen viel Verantwortung und müssen heute - anders als noch vor zehn oder 20 Jahren - auch mit der eigenen Entlassung rechnen. Häufige Arbeitgeberwechsel sind inzwischen mehr Regel als Ausnahme im Lebenslauf. Beide Seiten – Unternehmen wie Top-Manager - wollen sich deshalb immer stärker absichern. Das Unternehmen möchte nicht viel Geld ohne Gegenleistung zahlen. Der Top-Manager möchte im Fall seines Misserfolgs aber auch nicht das ganze Risiko tragen. Deshalb müssen bei der finanziellen und rechtlichen Gestaltung viele "was passiert, wenn-Fragen" bedacht und geregelt werden. Je größer das Unternehmen, je vielschichtiger die Anforderungen, desto mehr Fragen und umso komplizierter ist die Gestaltung. Das Recht bildet immer den Rahmen, der ist eben bei einem großen Bild mit vielen Farben groß und bei einem kleinen Bild klein.

Wie sind nun Vorstandsgehälter strukturiert?

Alexander Insam: Im Grundsatz bekommen Top-Manager ein Fixgehalt, dazu ein leistungs- und erfolgsabhängiges variables Gehalt und oft obendrein eine betriebliche Altersversorgung. Weitere Bausteine sind beispielsweise Dienstwagen, Umzugsbeihilfen, Lebens- und D&O Versicherungen.

... aber der Gesetzgeber greift bereits ein ...

Alexander Insam: Ja, interessant ist, dass der Gesetzgeber ausgehend von der Finanzbranche anfängt, den Unternehmen strikte Vorgaben vor allem bei der variablen Vergütung zu machen. Ab 2014 wird das Verhältnis von fixer zu variabler Vergütung bei Banken und anderen Finanzdienstleistern nur noch 1:1 betragen. Ein Beispiel: Ein Top-Manager mit einem Festgehalt von 600.000 Euro darf dann nur noch maximal 600.000 Euro Bonus erhalten.

Gehaltsstudie 2014: Das verdienen IT-Führungskräfte -
Die Gehälter der IT-Führungskräfte 2014
An der Studie von Personalmarkt haben sich 54 IT-Unternehmen und Anwenderfirmen beteiligt, die insgesamt 1958 Gehaltsdatensätze geliefert haben. Weitere 14.296 Datensätze stammen aus Direktbefragungen von Fach- und Führungskräften. Insgesamt sind so 16.254 Datensätze in die Studie eingeflossen.
Gehalt ist auch eine Frage der Branche
Ob eine IT-Führungskraft in einem Systemhaus oder bei einem Autokonzern arbeitet, macht auf dem Gehaltszettel einen großen Unterschied. Sehen Sie, was die einzelnen Führungskräfte, vom Projektleiter über den Abteilungs- bis zum Gruppenleiter in den einzelnen Branchen verdienen.
IT-Projektleiter...
...bewegen sich in der Regel hierarchisch zwischen Abteilungs- und Gruppenleitern. In den letzten Jahren haben sie gehaltlich aber mächtig aufgeholt und verdienen nun oft mehr als Gruppenleiter.
...verdient ein...
...Projektleiter im Softwarehaus...
Im Vergleich zum Vorjahr stieg sein Einkommen um 2,8Prozent.
...erhält ein...
...Projektleiter im Systemhaus...
Im Vergleich zum Vorjahr stieg sein Einkommen nur um 1,3 Prozent.
...bekommt ein...
...Projektleiter in der Automobilindustrie...
Im Vergleich zum Vorjahr stieg sein Einkommen um 2,9 Prozent.
...verdient ein...
...Projektleiter in der Telekommunikation
Im Vergleich zum Vorjahr stieg sein Einkommen um 2,5 Prozent.
...erhält ein...
...Projektleiter in der Halbleiterindustrie...
DieHalbleiterindustrie gehört zu den Branchen, die IT-Fach- und IT-Führungskräfte überdurchschnittlich bezahlen.
...bekommt ein...
...Projektleiter in Banken.
Damit zeigt sich: Banken zahlen mit Abstand am besten.
Die Gehaltsaussichten von Gruppenleitern
Gruppenleiter sind die erste Hierarchiestufe in den Unternehmen. Die verdienstperspektiven in den einzelnen Branchen liegen zwischen 64.000 und 85.000 Euro.
...verdient ein...
...Gruppenleiter in der Bekleidungs- und Textilindustrie...
Sein Gehalt erhöhte sich im Vergleich zum Vorjahr nur um 1,1 Prozent.
...erhält ein...
...Gruppenleiter im Softwarehaus...
Im Vergleich zum Vorjahr verdiente er 2,4 Prozent mehr.
...bekommt ein...
...ein Gruppenleiter im IT-Systemhaus...
Hier fiel das Gehaltsplus mit 4,1 Prozent fast doppelt so hoch aus wie bei einem Gruppenleiter in einem Softwarehaus.
...verdient ein...
...ein Gruppenleiter in der Autoindustrie...
Damit erreicht er fast das Niveau wie der Projektleiter in der Autoindustrie (78.500 Euro)
...erhält ein...
...Gruppenleiter in der Konsum- und Gebrauchsgüterindustrie...
Die Konsumgüterindustrie gehört zu den Branchen, die IT-Fach- und IT-Führungskräfte überdurchschnittlich bezahlen.
...bekommt ein...
...Gruppenleiter in der Halbleiterindustrie...
Damit verdient er knapp 5000 Euro im Jahr weniger als der IT-Projektleiter in der Halbleiterindustrie.
...verdient ein...
...Gruppenleiter in Banken.
Im Vergleich zum IT-Projektleiter in Banken muss er sich mit 14.000 Euro im Jahr weniger begnügen.
Die Gehälter der IT-Abteilungsleiter...
...bewegen sich laut Personalmarkt-Studie in einer Range von 99.000 bis 116.000 Euro im Jahr. Hier sind die Unterschiede zwischen den einzelnen Branchen nicht so groß.
...erhält ein...
...ein Abteilungsleiter in Softwarehäusern...
Im Vergleich zum Vorjahr stieg sein Einkommen um 2,4 Prozent.
...bekommt ein...
...ein Abteilungsleiter in der Telekommunikation.
Im Vergleich zum Vorjahr stieg sein Einkommen nur um 1,6 Prozent.
...verdient ein...
...ein Abteilungsleiter in der Halbleiterindustrie...
Sein Gehalt erhöhte sich um 3 Prozent.
...erhält ein...
...ein Abteilungsleiter im Systemhaus...
Die Gehaltssteigerung betrug hier 2,1 Prozent.
...bekommt ein...
...ein IT-Abteilungsleiter in der Autoindustrie...
Die Autoindustrie gehört zu den Branchen, die IT-Fach- und IT-Führungskräfte überdurchschnittlich bezahlen.
...verdient ..
...eine Abteilungsleiterin in Banken...
Ihr durchschnittliches Gehalt erhöhte sich moderat um 1,7 Prozent. In der Bankenwelt verdienen IT-Führungskräfte im Branchenvergleich am besten.
Der Karrieresprung zum IT-Bereichsleiter...
....zahlt sich in allen Branchen aus. IT-Bereichsleiter können ihr Gehalt fast verdoppeln und bewegen sich oft auf dem Niveau von IT-Vertriebsleitern in Unternehmen mit 1000 bis 5000 Mitarbeitern. Aber auch hier gibt es Ausnahmen.
...erhält ein...
...ein Bereichsleiter in Softwarehäusern...
Sein Bonus beträgt 44.000 Euro. Im Vergleich zum Vorjahr stagnierte sein Einkommen. Er verdient gut 70.000 Euro mehr im Jahr als ein IT-Abteilungsleiter in einem Softwarehaus.
...bekommt ein...
...ein Bereichsleiter in der Telekommunikation...
Im Vergleich zum Vorjahr stieg sein Einkommen um 2,6 Prozent. Sein Bonus beträgt 43.800 Euro.
...verdient ein...
...ein Bereichsleiter in Systemhäusern...
Im Vergleich zum Vorjahr stieg sein Einkommen um 4 Prozent. Sein Bonus beträgt 51.000 Euro. Er verdient gut 90.000 Euro mehr im Jahr als ein IT-Abteilungsleiter im Systemhaus.
...erhält ein...
...ein IT-Bereichsleiter in der Automobilindustrie...
Mehr als ein Viertel seines Einkommens (57.250 Euro) sind variable Gehaltbestandteile. Er verdient 100.000 Euro mehr im Jahr als ein IT-Abteilungsleiter in der Autoindustrie.
...bekommt ein...
...ein Bereichsleiter in Banken...
Im Vergleich zum Vorjahr stieg sein Einkommen um 12 Prozent. Sein Bonus beträgt 55.000 Euro. Er verdient 150.000 Euro mehr im Jahr als ein IT-Abteilungsleiter in einer Bank.
Fazit von Tim Böger, Geschäftsführer von Personalmarkt:
"Die Bezüge der IT-Chefs sind weniger erfolgsabhängig und damit einplanbarer." Die Vergütungsstudie "IT-Funktionen 2013/2014" kann zum Preis von 599 Euro zuzüglich Mehrwertsteuer und Versandkostenpauschale über die Homepage von Personalmarkt bestellt werden.

... ohne Ausnahmen?

Alexander Insam: In Ausnahmefällen, also wenn die Anteilseigner der Institute zustimmen, soll 1:2 möglich sein. Ich gehe davon aus, dass die Banken erst der Anfang sind und andere Branchen in den nächsten Jahren folgen werden, weil die bisherigen Corporate-Governance-Vorschriften mehr Diskussionen in der Öffentlichkeit über die Angemessenheit von Manager-Gehältern ausgelöst als beruhigt haben.

In den USA müssen künftig die Gehälter von Vorständen der Aktiengesellschaften im Detail offen gelegt werden. Steht so eine Regelung hier bald auch ins Haus?

Alexander Insam: In den USA sollen zukünftig alle Gehälter von CEO´s bis in ihre einzelnen Bestandteile vollständig offengelegt werden. Bislang ist in Deutschland nur die Summe aller Vorstandsgehälter veröffentlichungspflichtig. Die Regelungen zur Transparenz werden aber weiter zunehmen, das Rad lässt sich hier nicht mehr zurück drehen, weil der politische Druck immens ist. Befragungen zeigen, dass - als Folge der Finanzkrise - Top-Manager Vertrauen in der gesellschaftlichen Wahrnehmung eingebüßt haben. Dies gilt auch für Corporate Unternehmen, insbesondere Dax-Unternehmen, die besondere Aufmerksamkeit in allen Compliance und Vergütungsfragen erfahren.

Top-Manager müssen immer in der Zukunft denken

Was muss in Manager-Verträgen heute stärker und detaillierter geregelt werden als früher?

Motivationen durch Gehaltserhöhungen und Boni verpuffen schnell, weiß Vergütungsexperte Alexander Insam.
Foto: phoenix021 - Fotolia.com

Alexander Insam: Das Spiel heißt heute eher Poker statt Schach. Sie können nicht mehr alles strategisch planen und durchdenken, weil sich die Entscheidungsparameter andauernd ändern. Durch die Globalisierung und die Entwicklung zum Informationszeitalter sind die äußeren Einflüsse komplexer, schnelllebiger und unsicherer geworden. Das ist schwierig für Unternehmenslenker, die in den vergangenen Jahren Prozesse und Produktionsabläufe immer weiter optimiert haben und dann feststellen, dass dies nicht mehr reicht, um erfolgreich zu sein.

Sondern?

Alexander Insam: Top-Manager müssen heute viel mehr in alternativen Szenarien denken und bereits an die Produkte des Kunden von Morgen. Die beherrschende Frage ist: Was geschieht in Zukunft? Und die Zukunft ändert sich teilweise stündlich. Deshalb arbeiten an den Börsen inzwischen Mathematiker und Physiker als Finanzexperten, die mit Spieltheorie und Algorhythmen umgehen. Immer wichtiger ist als Entscheidungskompetenz sogenannte Ambiguitätstoleranz, also die Fähigkeit, Lösungslosigkeit auszuhalten und Fragen zu stellen statt vorschnell zu antworten. Früher war es erst die traditionelle Fach- und dann die Sozialkompetenz.

Und deshalb müssen Vergütungsstrategien heute ebenso hochkomplex sein? Mit mittel- kurz- und langfristigen Elementen?

Alexander Insam: Das ist der springende Punkt, um diese Veränderungsgeschwindigkeit und Vielfältigkeit der Anforderungen an Führungskräfte auf der Vergütungsseite abzubilden, müssen Unternehmen auch dort in Szenarien und unterschiedlichen Bemessungs- und Beurteilungszeiträumen denken. Also arbeiten alle großen und immer mehr mittlere und kleine Unternehmen mit variablen Vergütungsbestandteilen, die entweder als Bonus oder Tantieme kurzfristig am Jahresende gezahlt werden oder als sogenannte Long Term Incentives teilweise auch mit Mitarbeiterbeteiligungsprogrammen oder betrieblicher Altersversorgung kombiniert werden. Gerade Konzerne haben deshalb oft innerhalb der Human-Ressources-Abteilung oder als Vorstandsstab einen Leiter Compensation & Benefits, der für das Gehaltssystem verantwortlich ist.

Ein eigener Spezialist nur für die Festlegung der Höhe der Bezüge der Top-Manager hört sich in Zeiten knapper Kassen recht luxuriös an.

Alexander Insam: Es klingt schon paradiesisch, sich als Head of Compensation-&Benefits über das Gehalt anderer Gedanken machen zu dürfen und dafür gut bezahlt zu werden. Doch ein sogenannter Comp. & Ben. Manager muss nicht nur die Gehälter der Konkurrenz beobachten, also er tauscht sich in Netzwerken wie der Global Equity Organization (GEO) oder dem Bundesverband der Personalmanager (BPM) mit Kollegen aus und holt Vergütungsstudien ein. Er ist auch der Hüter der Unternehmenskultur. Balanciert er das System nicht richtig, werden Führungskräfte und Mitarbeiter neidisch, werden demotiviert und verlassen das Unternehmen. Hohe Konfliktkosten sind die Folge.

Die Manager haben verantwortungsvolle Führungsaufgaben

Also ist ein Compensation & Benefits-Manager auf Augenhöhe mit den Top-Managern?

Alexander Insam: Tatsächlich hat jeder Compensation- &-Benefits-Manager somit eine sehr verantwortungsvolle Führungsaufgabe. Dies gilt auch für die Führung der Top-Manager, die beim Thema Vergütung nicht nur Konzepte verstehen, sondern mitgenommen werden möchten. In eigener Sache ist, denkt und handelt jeder Mensch emotional, so dass der Compensation & Benefits-Manager auch als Kommunikator, manchmal Mediator, gerade gegenüber den Führungskräften und idealerweise auch dem Vorstand gefragt ist. Schließlich fordert der große Fleiß des Gesetzgebers in Deutschland aber vor allem auch die hohe Schlagzahl der EU mit immer mehr Gesetzen, Verordnungen und Richtlinien, aktuell bei Banken, Fonds und Versicherungen ein immer größeres juristisches Verständnis, so dass sich dieses Human-Ressources-Berufsbild von Betriebswirtschaft und Psychologie hin zu mehr Juristerei wandelt.

Was gibt es außer dem Gehalt am Monatsende für Top-Manager, was auch nicht im Geschäftsbericht nachzulesen ist?

Alexander Insam: Je nach Branche und Persönlichkeit des Top-Managers ist vor allem der Dienstwagen samt Parkplatz für Top-Manager wichtig. Vor allem, wenn sie sich jedes Fahrzeug aussuchen dürfen. Früher wollte jeder einen Porsche fahren, heute stehen in den Garagen SUV´s oder sportliche Kombis. Die meisten Vorstände fahren Mercedes S-Klasse, 7er BMW oder Audi A8. Noch sind Elektroautos die Ausnahme. Auch die Arbeitsbedingungen auf Dienstreisen sind relevant: Die Economy- Klasse ist auf Inlandsflügen heute akzeptiert. Für internationale Flüge lassen sich die meisten Business-Klasse vertraglich zusagen.

Die beliebtesten Geschäftswagen der Chefs -
...und der Audi Q7 den achten Platz.
Platz 19: Porsche Cayenne (0,92 %)
Platz 18 teilen sich gleich drei Modelle. Mit jeweils 1,12 % einerseits VW Touran, ...
...Wagen der Firma Toyota, hier zu sehen ist ein Avensis...
...sowie Fahrzeuge von Citröen, hier ist ein C5 im Bild.
Platz 17: Die Serien von Renault (1,28 %). Stellvertretend fährt hier ein Mégane über die Straße.
Platz 16: VW Golf (1,48%). Unter anderen auch als GTI zu haben.
Platz 15: VW Multivan (1,56%).
Platz 14: Porsche 911 (1,68%).
Platz 13: VW Touareg (1,92%).
Platz 12: Die 7er-Serie von BMW (2,08%).
Platz 11: Audi A8 (2,12 %).
Platz 10: Autos des Herstellers Volvo (2,28 %). Optisch sticht der S80 hervor.
Platz 09: Mercedes M-Klasse (2,44 %).
Mit jeweils 2,48 % teilen sich die Mercedes C-Klasse...
Platz 07: Mercedes S-Klasse (2,84 %).
Wiederum sind zwei Modelle gleichauf: Mit jeweils 3,23 % stehen der VW Passat...
als auch der BMW 3 in der hohen Gunst der Firmenchefs.
Platz 05: Audi A4 (3,87 %).
Platz 04: BMW X5 (4,19 %).
Ebenso mit 4,19 % auf Platz 04: Der BMW X3.
Platz 03: Audi A6 (9,31 %).
Platz 02: BMW 5 (9,78 %).
Platz 01: Mercedes E-Klasse (11,3 %).

Wie steht es mit den Altersbezügen, die Konzerne in den Bilanzen verstecken?

Alexander Insam: Betriebliche Altersversorgung ist zunächst einmal sehr positiv auch in der Perspektive des Gesetzgebers, da sie langfristig wirkt und kurzfristige Gehaltsexzesse vermeidet. Deshalb verschonen die Regelungen im Bankenbereich bislang auch feste Beiträge zur Altersversorgung. In der Bilanz wird im Übrigen nichts versteckt sondern gut nachlesbar ausgewiesen. Wie viele Pensionsverbindlichkeiten ein Unternehmen hat, wird von Wirtschaftsprüfern testiert und lässt sich jederzeit nachlesen.

Sollten Manager ganz auf Boni verzichten, wie es Management-Guru Reinhard Sprenger fordert und wie es manche Unternehmen auch machen? Management-Guru Reinhard Sprenger verteufelt Boni immer schon.

Alexander Insam: Viele verstehen heute, dass die Möhre-vor-dem-Esel-Theorie nur begrenzt funktioniert. Dass Motivationen durch Gehaltserhöhungen und Boni rasch verpuffen. Deshalb zahlen in den USA immer mehr Unternehmen wieder ein Festgehalt – sogar den Vertrieblern. Ich meine auch, dass intrinsische Motivation durch Spaß an der Arbeit und herausfordernde Ziele entsteht. Schließlich hat im Hinblick auf die Arbeitszeit das klassische Dreier-Modell Kinder/Jugendzeit, Erwerbs/Familienzeit und Rentenzeit ausgedient. Und dass lebensphasenorientierte Personalpolitik wichtiger wird, so dass es auf individuelle Arbeitszeitmodelle für jeden Mitarbeiter und jede Lebensphase etwa mit regelmäßigen Sabbaticals und vor allem Teilzeitarbeit gerade für Führungskräfte ankommt. Auch der beste Formel-Eins-1-Motor brennt aus, wenn er nicht mal abschaltet.

(Quelle: Wirtschaftswoche)