Selbständigkeit mal anders

Genosse IT-Freiberufler

07.09.2011 von Ingrid  Weidner
Die IT-Beratungsgenossenschaft K-42 aus München findet als lockeres Netzwerk aus IT-Selbständigen beruflichen Erfolg.

Nach vielen Jahren als fest angestellte IT-Mitarbeiter entschieden sich Robert Klein und Olaf Klostermann für die Selbständigkeit. Anfangs hatten die Gründer ähnliche Fragen wie andere Freiberufler, etwa wie es gelingen könne, als Einzelperson professionell gegenüber Kunden aufzutreten und mit einem Web-Auftritt auf die eigene Qualifikation hinzuweisen. "Wir wollten keine Web.de-Adresse als E-Mail-Account verwenden", erinnert sich Klein. Die Freelancer entschieden sich, ein Netzwerk von Gleichgesinnten zu gründen, in dem ein inhaltlicher und menschlicher Austausch möglich war.

Einstieg für größere Projekte

Alle K-42-Genossen treffen sich ein- bis zweimal jährlich, um über neue Ideen und Geschäftsmodelle zu sprechen. Außerdem organisieren die Mitglieder monatliche Regionaltreffen. Hier im Bild: Ulrich v. Rechberg, Robert Klein, Matthias Schmidt und Reiner Hüttl (v.l.n.r.).
Foto: Privat

Im Jahr 2007 ging ihre Website online. Unter dem Namen K-42 bieten Klein, Klostermann und weitere IT-Spezialisten jeweils als Einzelperson unter dem Dach des gemeinsamen Namens K-42 ihre Beratungsleistungen an. Größere Projekte werden gemeinsam in Angriff genommen. Die meisten K42-Freiberufler bewegen sich im Business-Intelligence- und SAP-Umfeld. Das Portfolio der IT-Selbständigen finden Auftraggeber auf der Website beschrieben, doch den ungewöhnlichen Namen müssen sie häufig erklären. "K" steht für die Initialen der beiden Gründer Klein und Klostermann, die "42" kam in Anlehnung an Douglas Adams Roman "Per Anhalter durch die Galaxis" hinzu. Dort spuckt der Supercomputer, nach dem Leben und Universum befragt, nach vielen Jahren intensiven Rechnens als Antwort die Zahl "42" aus. Der unter Informatikern beliebte Roman stand Pate für den Firmennamen.

web
1. Platz
Der wichtigste Web-Gründer Deutschlands ist <b>Lars Hinrichs</b>, Gründer und Ex-Geschäftsführer der Business-Community Xing. Diese Auszeichnung vergab das Online-Gründermagazin Deutsche-Startups.de. <br/><br/> Die restlichen Top-Ten der wichtigsten Web-Gründer sind . . . .
2. Platz
Ibrahim Evsan von sevenload
3. Platz
Max Wittrock (Mitte) von Mymüsli
4. Platz
Felix Haas von amiando
5. Platz
Sarik Weber von cellity
6. Platz
Thomas Heßler von zanox
7. Platz
Dennis Bemmann von StudiVZ
8. Platz
Heiko Hubertz von Bigpoint
9. Platz
Stephan Uhrenbacher von Qype
10. Platz
Kai Tietjen von Mister Wong

Kein Grundkapital benötigt

Anfangs funktionierte die Plattform als loses Netzwerk, das sich um das Gründerteam gebildet hatte. Auf eine bestimmte Gesellschaftsform hatte sich die kleine Gruppe nicht festgelegt. Doch im Jahr 2008 entstand die Idee, sich enger zu binden und gemeinsame Regeln zu finden. Außerdem barg der lose Zusammenschluss der Freiberufler mit gemeinsamem Namen und Web-Auftritt noch ein rechtliches Problem, das sie lösen wollten. Wer nämlich gemeinsam auftritt, für den gelten beispielsweise ähnliche Haftungsansprüche wie für die Mitglieder einer Gesellschaft bürgerlichen Rechts (GbR). Da jedoch jedes Mitglied möglichst viel eigenen Handlungsspielraum wollte, schien eine GbR, in der jedes Mitglied auch mit seinem Privatvermögen für andere haftet, ungeeignet. Schließlich gründeten sie eine Genossenschaft (eG), die ihnen die nötige Flexibilität bot, weitere Freiberufler aufzunehmen und partnerschaftlich zusammenzuarbeiten.

"Eine Genossenschaft lässt sich relativ leicht gründen", berichtet Klein. Außerdem lagen die Vorteile für die Gründer auf der Hand: Anders als beispielsweise bei einer Gesellschaft mit beschränkter Haftung (GmbH) war kein Grundkapital nötig, auch der Weg zum Notar entfiel. Beim bayerischen Genossenschaftsverband (GVB) sind 1162 Genossenschaften aus rund 35 Branchen registriert. "IT-Genossenschaften sind keineswegs exotisch", sagt Simone Rauch vom GVB. Die bekannteste bayerische IT-Genossenschaft Datev hat ihren Sitz in Nürnberg, doch es gibt viele weitere. Neben der einfachen Gründung, zu der nur drei Personen notwendig sind, entstehen keine Notarkosten, und es ist auch kein Mindestkapital als Einlage notwendig. Außerdem hebt Rauch das demokratische Prinzip dieser Rechtsform hervor.

Wer sich der Genossenschaft K-42 anschließen möchte, braucht eine Empfehlung eines der Mitglieder. Meistens kennen sich die IT-Spezialisten aus gemeinsamen Projekten, haben miteinander gearbeitet und wissen daher, wie der andere tickt. "Es muss auch menschlich passen", ergänzt Klein. Wer nur von anderen profitieren möchte, selbst aber nicht bereit ist, etwas für die Gemeinschaft zu tun, sei deshalb nicht willkommen. Übersetzt heißt das wohl, dass Prahler unerwünscht sind, vor allem wenn Klein hinzufügt: "Wir sind ruhigere Typen."

Gründer
Geld und Rat für Gründer
Der High-Tech Gründerfonds investiert in junge, innovative Technologieunternehmen mit Standort in Deutschland. Besteht die Geschäftsidee den vierstufigen Auswahlprozess, stellt der Fonds das notwendige Startkapital bereit und unterstützt die Gründer bei der Weichenstellung für ihren Unternehmensaufbau. Der High-Tech Gründerfonds wurde auf Initiative des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie (BMWi) 2005 eingerichtet. Neben dem BMWi und der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) beteiligen sich auch BASF, Deutsche Telekom, Siemens sowie Daimler, Robert Bosch und Carl Zeiss. Der Public-Private-Partnership-Fonds hat ein Volumen von 272 Millionen Euro. Im Regelfall gibt es 500.000 Euro für eine offene Beteiligung von 15 Prozent am finanzierten Unternehmen. Maximal werden Gründer derzeit mit einer Million Euro gefördert. Ziel der Seed-Finanzierung ist es, die Techniken und Ideen der Startups mindestens bis zum Prototypen (Proof of Concept) oder bis zur Markteinführung (Proof of Market) zu bringen. <br /><br /> Kontakt/Infos: <a href="http://www.high-tech-gruenderfonds.de" target="_blank">www.high-tech-gruenderfonds.de</a>
Rechtstipps
Die KfW-Bankengruppe bietet unter www.gruendungsstarter.de jungen Unternehmern kostenlose Hilfe in Sachen Recht und Verwaltung. Interessenten können ihr Profil an bis zu drei angeschlossene Berater verschicken. Auf dieser Basis erhalten sie ein individuell abgestimmtes Beratungsergebnis, das beispielsweise alle relevanten Rechtsvorschriften sowie eine Liste der einzuholenden Genehmigungen und erforderlichen Anmeldungen enthält. Darüber hinaus bekommt man die Kontaktdaten der regionalen Ansprechpartner. Mittlerweile stehen den hilfesuchenden Gründern über 1200 Experten für Gründungs- und Unternehmensfragen zur Seite. Neben der Rechtsberatung vergibt die bundeseigene Kreditanstalt für Wiederaufbau Darlehen an Existenzgründer und Freiberufler. <br /><br /> Kontakt/Infos: <a href="http://www.gruendungsstarter.de" target="_blank">www.gruendungsstarter.de</a> <br /><br />Kontakt/Infos: <a href="http://www.kfw.de" target="_blank">www.kfw.de</a>
Förderprogramme im Überblick
Wer sich auf die Suche nach öffentlichen Fördermitteln begibt, verliert schnell den Durchblick. Damit Interessenten die passende Hilfe finden, bietet die Bundesregierung mit der Förderdatenbank des Bundes im Internet einen umfassenden Überblick über die Förderprogramme der Länder, des Bundes und der Europäischen Union. Neben grundlegenden Informationen zur Finanzierung gibt es hier Basisdaten zu den wichtigsten Förderbereichen. Ein Förderassistent sowie eine Schnellsuche unterstützen die Jungunternehmer dabei, das richtige Förderprogramm für ihre Firma aufzuspüren. Darüber hinaus betreibt das Bundesministerium ein Portal für Gründer (www.existenzgruender.de), auf dem Informationen zur Vorbereitung und zum Start des eigenen Unternehmens angeboten werden.<br /><br />Kontakt/Infos: <a href="http://www.foerderdatenbank.de" target="_blank">www.foerderdatenbank.de</a>. <br /><br />Kontakt/Infos: <a href="http://www.existenzgruender.de" target="_blank">www.existenzgruender.de</a>
Kapital suchen und finden
Informationen, wo Gründer möglicherweise Geld auftreiben können, gibt es auch beim Bundesverband der Kapitalbeteiligungsgesellschaften (BVK). Interessierte Jungunternehmer können ihre Rahmendaten in eine Suchmaske eingeben, um einen passenden Finanzierungspartner unter den Verbandsmitgliedern zu finden. In Online-Formularen können Gründer Beteiligungsvorschläge machen. Tipps, wie man einen Business-Plan erarbeitet, und Hinweise auf öffentliche Förderangebote für Beteiligungskapital runden den Verbandsauftritt im Internet ab. Unter www.wir-investieren.de bieten die Kapitalgeber Existenzgründern darüber hinaus Informationen zum Thema Private Equity sowie über die hierzulande aktiven Fonds-Gesellschaften..<br /><br />Kontakt/Infos: <a href="http://www.bvkap.de" target="_blank">www.bvkap.de</a> <br /><br />Kontakt/Infos: <a href="http://www.wir-investieren.de" target="_blank">www.wir-investieren.de</a>
Aus der Uni zur Gründung
Mit dem Exist-Gründerstipendium unterstützt das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (BMWi) gemeinsam mit dem Europäischen Sozialfonds Gründerinnen und Gründer aus Hochschulen und außeruniversitären Forschungseinrichtungen, die ihre Gründungsidee in einen Business-Plan übertragen möchten. Dabei sollte es sich um technologisch-innovative Gründungsvorhaben mit guten wirtschaftlichen Erfolgsaussichten handeln. Die Existenzgründer erhalten je nach Studienabschluss bis zu 2500 Euro monatlich für den Lebensunterhalt. Für Sachausgaben und Coaching schießt der Bund insgesamt bis zu 15.000 Euro zu. Die maximale Förderungsdauer beträgt ein Jahr. <br /><br /> Kontakt/Infos: <a href="http://www.exist.de" target="_blank">www.exist.de</a>
Engel helfen bei der Gründung
Im Business Angels Netzwerk Deutschland (Band) haben sich vermögende und unternehmerisch orientierte Personen organisiert, die sich mit Kapital, Know-how und ihrem persönlichen Netzwerk in junge, innovative wachstumsstarke Unternehmen einbringen. Im Gegenzug erhalten sie Anteile an der Gründung. Die Business Angels lassen sich ihr Engagement nicht bezahlen. Sie profitieren von der späteren Veräußerung ihrer Firmenanteile, die dann, wenn alles nach Wunsch verläuft, an Wert gewonnen haben. Daher sollte bereits vor einer Beteiligungsentscheidung über Exit-Strategien diskutiert werden. Investiert wird überwiegend in die Seed- oder Startup-Phase junger Unternehmen. Der Business-Plan sollte bereits in den Grundzügen stehen. Die Kapitalunterstützung beträgt in der Regel zwischen 50.000 und einer Million Euro und wird meist über vier bis sieben Jahre gewährt. <br /><br /> Kontakt/Infos: <a href="http://www.business-angels.de" target="_blank">www.business-angels.de</a>
Forum für Gründer und Mentoren
Das Gründer- und Mentorennetzwerk Forum Kiedrich will wachstumsorientierte Unternehmensgründungen mit Fokus auf der Entwicklung und Nutzung innovativer Technologien mit erfahrenen Mentoren und Business Angels zusammenbringen. Dabei werden Existenzgründer in sämtlichen Phasen des Unternehmensstarts unterstützt. Das Netzwerk versteht sich als Ort der Begegnung und Kommunikation. Mentoren und Business Angels sind Experten aus Wirtschaft, Wissenschaft und Verwaltung, die Unternehmensgründer mit ihrem Erfahrungsschatz, fachspezifischen Kenntnissen und Kontakten sowie finanzieller Beteiligung unterstützen. Im Gegenzug sollen auch die Unterstützer vom gesamten Netzwerk mit seiner Vielfalt der gegründeten Unternehmen und umgesetzten Geschäftsideen profitieren. <br /><br /> Kontakt/Infos: <a href="http://www.forum-kiedrich.de" target="_blank">www.forum-kiedrich.de</a>
Austauschprogramm für Jungunternehmer
Mit "Erasmus für Jungunternehmer" bietet die EU ein europäisches Austauschprogramm für alle, die planen, eine eigene Firma auf die Beine zu stellen. Jungunternehmer bekommen die Möglichkeit, bis zu sechs Monate im Betrieb eines erfahrenen Unternehmers aus einem anderen EU-Mitgliedsstaat zu arbeiten. Dort sollen sie Know-how und Praxiserfahrung zur Gründung und Entwicklung eines kleinen oder mittelständischen Betriebs sammeln können. Die teilnehmenden Unternehmen profitieren im Gegenzug von der für sie kostenlosen Mitwirkung sowie den neuen Ideen eines unvoreingenommenen externen Mitarbeiters. Die EU will mit der Initiative Unternehmen den Zugang zu neuen Märkten und die Suche nach neuen Geschäftspartnern erleichtern sowie die Vernetzung innerhalb der Union verbessern. Wer an dem Programm teilnehmen möchte, kann finanzielle Zuschüsse für Reise- und Aufenthaltskosten beantragen. <br /><br /> Kontakt/Infos: <a href="http://www.erasmus-entrepreneurs.eu" target="_blank">www.erasmus-entrepreneurs.eu</a>
Self-Check Selbständigkeit
Der Berufsverband Selbständige in der Informatik (BVSI) hat ein Starterpaket für IT-Existenzgründer geschnürt. Im Rahmen eines Patenschaftsmodells erhalten Jungunternehmer einen Check-up in puncto Selbständigkeit. Das Paket beinhaltet Beratung zu den Themen Recht und Steuern, Existenzgründung sowie Marketing. Die Experten stehen den Gründern drei Monate beratend zur Seite. Fragen, Antworten und Rat werden per Telefon und E-Mail ausgetauscht. Wer von dem Angebot profitieren will, muss jedoch Mitglied in dem Verband werden. <br /><br /> Kontakt/Infos: <a href="http://www.bvsi.de" target="_blank">www.bvsi.de</a>
Telekom veranstaltet Ideenwettbewerb
Die Deutsche Telekom hat im Sommer vergangenen Jahres das "Entrepreneurs Program" in ihren T-Labs aufgelegt. Firmengründer können sich hier mit ihren Geschäftsideen bewerben und werden – sofern die Idee für gut befunden wird – bis zu eineinhalb Jahre lang mit Rat und Tat unterstützt, bis das jeweilige Produkt reif für den Markt ist und das Unternehmen ausgegründet werden kann. Pro Idee investiert der Konzern zwischen 100.000 und 500.000 Euro. Eine Jury aus Telekom-Managern und externen Experten bewertet in einem zweistufigen Auswahlverfahren die eingebrachten Ideen und wählt die Projekte aus, die bis zur Marktreife gefördert werden. Neben Kapital und der notwendigen Infrastruktur bekommen die Gründer Mentoren zur Seite gestellt, die den Entwicklungsprozess begleiten und fördern. <br /><br /> Kontakt/Infos: <a href="http://www.laboratories.telekom.com" target="_blank">www.laboratories.telekom.com</a>
"Unternimm was", fordert Microsoft
Auch der Softwarekonzern Microsoft fördert junge Unternehmer. Im Rahmen der Hightech-Gründerinitiative "Unternimm was." veranstaltet der Konzern Business-Plan-Wettbewerbe und arbeitet eng mit Gründerzentren und Investoren zusammen. Die Netzwerkpartner stehen den ausgewählten Existenzgründern und Hightech-Startups als Ansprechpartner von der ersten Planung der Geschäftsidee bis zum Entwurf des Business-Plans beratend zur Seite. Ziel ist es, das Wachstum der Gründungen zu beschleunigen und die entsprechenden Produkte technisch weiterzuentwickeln. Ergänzt wird die Microsoft-Initiative durch das globale Programm "BizSpark". Damit sollen Startups, die softwarebasierende Produkte beziehungsweise via Internet angebotene softwarebasierende Services entwickeln, Microsoft-Software, Entwicklungswerkzeuge sowie Plattformtechnologien kostengünstiger nutzen können. <br /><br /> Kontakt/Infos: <a href="http://www.microsoft.com/germany/gruender" target="_blank">www.microsoft.com/germany/gruender</a>
Hightech-Cluster Cyberforum
Um die Gründerszene hierzulande in Schwung zu bringen, bilden sich mehr und mehr Netzwerke, die Startups dabei unter die Arme greifen, sich auf eine solide Basis zu stellen. Im Cyber-Forum rund um Karlsruhe haben sich mittlerweile über 800 Unternehmen organisiert. Ziel ist, Erfahrungen, Ideen und Business-Wissen auszutauschen, zu diskutieren und umzusetzen. Unternehmen sollen dabei in jeder Phase ihrer Entwicklung von den Impulsen und dem breit gefächerten Angebot profitieren können. Für Gründer werden Seminare, Beratungen und Patenschaften angeboten. Außerdem gibt es Initiativen wie beispielsweise einen Leihpool mit technischem Equipment, den sich die jungen Unternehmen teilen, um Investitionsaufwände möglichst gering zu halten. <br /><br /> Kontakt/Infos: <a href="http://www.cyberforum.de" target="_blank">www.cyberforum.de</a>
Im Wettbewerb zum Business Plan
Die evobis-Organisation veranstaltet jährlich den Münchener Business Plan Wettbewerb (MBPW). Über drei Stufen hinweg können Teilnehmer mit Unterstützung von Experten einen vollständigen Business-Plan mit Finanzplanung entwickeln. Mit jeder Stufe steigen die Anforderungen an Inhalt und Umfang des Plans. Im Laufe des Wettbewerbs sollen innovative und potenzialträchtige Geschäftsideen aufgespürt, entwickelt und zu tragfähigen Konzepten ausgearbeitet werden. In jeder Stufe erhalten die Teilnehmer Feedback und eine Bewertung durch die Juroren. Darüber hinaus bietet der MBPW Seminare, Kurse und Workshops an, um grundlegende Kenntnisse für das Erarbeiten und Schreiben des Business-Plans zu vermitteln. Neben dem Wettbewerb und dem Coaching haben sich die Initiatoren auch zum Ziel gesetzt, den Jungunternehmern Zugang zu Gründungs- und Wachstumskapital zu ermöglichen. Die Gründer sollen bei der Ansprache von Investoren unterstützt werden. <br /><br /> Kontakt/Infos: <a href="http://www.evobis.de/" target="_blank">www.evobis.de</a>

Noch ist keine Frau dabei

Inzwischen zählt die Genossenschaft 29 Mitglieder, das Durchschnittsalter liegt bei Ende 30, und bisher gehört keine Frau der eG an. Jedes Mitglied nutzt die E-Mail-Domain, und auch die Visitenkarten ziert das K-42-Logo. Zwar lautet die offizielle Firmenadresse Stephanskirchen bei Rosenheim, doch da die Freiberufler über ganz Deutschland verteilt leben und arbeiten, firmieren die meisten auch mit ihrer eigenen Büroadresse. Eine eigene Verwaltung kann sich die junge Genossenschaft nicht leisten. Jeder kümmert sich selbst um Aufträge und Buchführung. Momentan zahlen die K-42-Mitglieder 350 Euro im Jahr als Mitgliedsbeitrag. Dieses Geld wird für die Domain sowie Wartung und Pflege der Plattform ausgegeben. Robert Klein weiß, dass manches noch in den Kinderschuhen steckt: "Wir haben erst ein Geschäftsjahr abgeschlossen und noch viele Ideen."

Arbeiten am Mitgliederservice

Eine dieser Ideen dreht sich um die Ausbildung des Nachwuchses, denn viele Firmen geben immer weniger Hochschulabsolventen die Chance, in BI-Projekten Berufserfahrung zu sammeln, so die Beobachtung von Klein. Außerdem will die Genossenschaft weiter wachsen und neue Dienste anbieten. Solche Servicepakete könnten die Mitglieder ihren jeweiligen Kunden offerieren. An die Entwickler und die Genossenschaft würden Gebühren zurückfließen.

Der lose Zusammenschluss fördert zwar wie gewünscht den Austausch, doch K-42 ist kein rein virtuelles Netzwerk. Alle Genossen treffen sich ein- bis zweimal jährlich, um über neue Ideen und Geschäftsmodelle zu sprechen. Außerdem organisieren die Mitglieder monatliche Regionaltreffen. "Der direkte persönliche Kontakt ist sehr wichtig", sagt Klein. Außerdem kommen zu den monatlichen Zusammenkünften immer wieder Interessenten vorbei, um in lockerer Atmosphäre die anderen Mitglieder kennen zu lernen.

Nicht für jeden geeignet

Das Konzept der Genossenschaft ist für alle tauglich, die einerseits lockeren Austausch mit Kollegen möchten, aber andererseits ihre Eigenverantwortlichkeit bewahren wollen.
Foto: Fotolia, pilatoida

Wer den lockeren Verbund mag, für den sei die Genossenschaft ein ideales Konzept, davon ist Klein überzeugt. Wer jedoch an Hierarchien gewöhnt ist und diese auch in seiner Freiberuflichkeit nicht missen möchte, für den sei eine Genossenschaft ungeeignet, denn "jeder ist für sich verantwortlich".

Auch Geduld müsse man mitbringen, fügt Klein hinzu, denn nicht alle Ideen, die entstehen, lassen sich immer schnell umsetzen, da jeder in seine Projekte eingebunden ist und es niemanden gibt, der sich ausschließlich um Verwaltung und Organisation kümmert. Doch für Klein und seine Mitstreiter überwiegen die Vorteile. (hk)