Kaufberatung

Google Home vs. Amazon Echo

24.12.2017 von Thomas Joos und Hans-Christian Dirscherl
Google Home und Google Home Mini mit Google Assistant oder Amazon Echo, Echo Plus, Echo Dot und Echo Show mit Alexa - was ist die bessere Wahl? Wir zeigen, für welchen Nutzer sich welcher smarte Lautsprecher besser eignet.

Wer einen smarten Lautsprecher mit Mikrofonen, sprachgesteuerten Assistenten und Zugriff auf Intelligenz aus der Cloud kaufen möchte, der hat derzeit die Wahl zwischen Google Home mit Google Assistant (Google Home und Google Home Mini, bald auch Google Home Max) und Amazon Echo mit Alexa (Echo, Echo Plus, Echo Dot und Echo Show). Andere Anbieter wie Apple mit dem Homepod und Siri oder Samsung mit seinem Bixby-Speaker sind entweder noch nicht startklar oder wie Harmon Kardon mit dem Invoke und Cortana nicht in Deutschland erhältlich.

Wir zeigen, für wen sich Google Home oder Amazon Echo besser eignet.

Links Google Home, rechts Amazon Echo
Foto: Google/Amazon

Google Home: Zugriff auf die Google-Welt

Der Vorteil beim Einsatz von Google Home besteht darin, dass Sie Zugriff auf alle Google-Dienste haben, indem Sie den Google Assistent verwenden. Sie können Ihren Google-Mail-Kalender damit genauso effektiv nutzen wie die mächtige Google-Suche.

Google Home ist leichter einzurichten

Dazu kommt, dass die Einrichtung von Google Home sehr schnell abgeschlossen ist. Hier ist Google Home wesentlich anfängerfreundlicher als Amazon-Echo-Geräte. Technisch weniger versierte Anwender kommen mit Google Home leichter zurecht. Dafür bietet Amazon mit seinen Echo-Geräten wesentlich mehr Funktionsumfang und Erweiterungsmöglichkeiten. Diese fehlen in Google Home.

Google Home Mini
Foto: Google

Informationen aus dem Internet abfragen

Google Home ist den Amazon Echo-Geräten überlegen, wenn Sie nach Informationen fragen. Sie können zum Beispiel „Hey Google, wie weit ist die Strecke nach München“ fragen, oder „Wie lange fahre ich dahin?“. Hier spielt Google Home seine Stärken aus, indem Sie auch Fragen stellen können, die auf vorhergehenden Fragen aufbauen.

Diese Folgefragen sind eine echte Stärke von Google Home. Hier zeigen sich auch die Vorteile der Anbindung der Google-Suche sowie von Youtube, Google Maps und anderen Google-Diensten. Die Schlagworterkennung ist bei Google Home aktuell ebenfalls noch wesentlich besser als bei Amazon Echo.

Echo Dot
Foto: Amazon

Musik abspielen

Amazon Echo und Google Home lassen sich an mehrere Musikdienste anbinden, wobei Spotify bei beiden Lautsprechern verfügbar ist. Spotify kann in Google Home auch in der kostenlosen Variante angebunden werden, das ist bei Amazon Echo nicht möglich. Hier wird ein Premium-Abo vorausgesetzt.

Google Home bietet zudem Zugriff auf Google Play Musik, während Amazon Home natürlich Amazon Music unterstützt. Wer auf einen dieser Musikstreamingdienste setzt, sollte auch den entsprechenden smarten Lautsprecher kaufen, da dieser besser mit dem eigenen Dienst zusammenarbeitet.

Apple Music wird von beiden Lautsprechern ignoriert.

Chromecast und Fire TV

Google Home-Geräte können auf Google Chromecast, den Streamingstick von Google zugreifen. Amazon Alexa kann wiederum auf Amazon Fire-Geräte zugreifen und diese steuern. Wer also eines dieser Geräte nutzt, profitiert vom Einsatz des entsprechenden Sprachassistenten.

Sie können Amazon Fire aber nicht mit Google Home steuern, umgekehrt können Sie Google Chromecast nicht von Amazon-Echo-Geräten aus bedienen. Amazon Alexa-Geräte lassen sich besser an Steroanlagen und anderen Lautsprecher anbinden. Damit können Sie Ihre klassische Stereoanlage „intelligenter machen“. Dazu kommt, dass Amazon Echo-Geräte über einen Aux-Anschluss verfügen. Diese fehlt bei Google-Home-Geräten.

Echo Plus
Foto: Amazon

Smart Home-Steuerung

Bei der Smart Home Steuerung bietet Amazon Echo deutlich mehr Möglichkeiten. Hier lassen sich zum Beispiel Heizthermostate von Tado anschließen und über die passenden Skills auch andere smarten Geräte einbinden. Dazu kommt die direkte Unterstützung von Philips Hue bei Amazon-Echo-Plus, weil darin die Hue-Bridge für das Zigbee-Protokoll integriert ist.

Bezüglich der Smart Home-Anbindung ist Google Home dagegen deutlich eingeschränkt. Wer sein Smart Home über einen sprachgesteuerten Assistenten steuern will, sollte daher eher auf Amazon Echo-Geräte setzen und überprüfen, ob die geeigneten Skills für Alexa zur Verfügung stehen.


Diese nachinstallierbaren „Skills“ sind ein großer Vorteil von Amazon Echo, weil diese die Möglichkeiten von Amazon Echo deutlich erweitern. Das ist auch einer der größten Vorteile gegenüber Google Home. Mit Skills kann zum Beispiel das TV-Programm abgefragt werden, oder Bahnverbindungen. Auch Radio-Sender und andere Dienste lassen sich dadurch anbinden.

Echo Show
Foto: Amazon

Sprachgesteuerter Assistent

Wir haben mitunter den Eindruck, dass Amazon-Echo-Geräte mit Alexa schneller als Google Home mit Google Assistant auf Sprachbefehle reagieren. Google Home reagiert oft erst nach mehrfachem „Ok, Google“. Das hängt natürlich auch von der Position des Gerätes im Raum ab. Google Home kann außerdem keine Erinnerungen erstellen, was Amazon Echo wiederum kann. Timer können Sie dagegen auch mit einem Sprachbefehl an Google Home anlegen.

Dazu kommt, dass sich an Google Home-Geräten auch nur der Google-Kalender anbinden lässt. Amazon Echo unterstützen dagegen mehrere Kalender, auch die von Office 365 und von Microsoft-Konten. Wer also seinen Terminplaner mit dem Sprachassistenten nutzen will und auf Microsoft setzt, kommt um Amazon Echo nicht herum.

Außerdem können Amazon Echo-Geräte auf das Amazon-Konto zugreifen und den Status zu Bestellungen anzeigen und abrufen. Sie können auf Amazon auch per Sprachbefehl einkaufen – und sollten diese Funktion gegebenenfalls deaktivieren, um unerwünschte Einkäufe durch Ihre Kinder zu vermeiden.

Preise

Google Home kostet derzeit ermäßigt rund 95 Euro. Google Home Mini steht aktuell für rund 33 Euro zur Verfügung. Die UVPs sind dagegen deutlich höher.

Wollen Sie Spotify nutzen, können Sie das kostenlose Testabo mit Google Home verwenden. Um alle Funktionen von Spotify zu nutzen, benötigen Sie ein kostenpflichtiges Abo. Das gilt auch, wenn Sie Google Play Music verwenden wollen.

Maßgeblich unterscheiden sich die Amazon Echo-Geräte in der Größe. Bei Amazon Echo Dot handelt es sich um das kleinste Gerät, das rabattiert rund 35 Euro kostet. Das nächst größere Gerät ist Amazon Echo 2. Generation. Dieses wurde gegenüber der ersten Generation etwas verkleinert und stellt sozusagen den Standard da. Amazon Echo kostet mit Preisnachlass rund 80 Euro.

Das größte Echo-Gerät trägt die Bezeichnung Amazon Echo Plus. In das Gerät hat Amazon noch eine Zigbee-Bridge verbaut, mit der sich einige Smart Home-Geräte steuern lassen, vor allem Philips-Hue-Leuchten. Amazon Echo Plus hat in etwa die Größe der ältere Amazon-Echo-1-Geräte. Amazon Echo Plus kostet aktuell rund 120 Euro.

Das vierte Echo-Gerät, nämlich Echo Show, unterscheidet sich von den drei anderen Echos durch seinen 7-Zoll-Touchscreen. Echo Show kostet derzeit rund 145 Euro.

Fazit

Amazon Echo und Google Home bieten durchaus Vorteile: Durch die Verwendung als sprachgesteuerter Lautsprecher kann Musik in ausreichender Qualität schnell und einfach abgespielt werden (das gilt allerdings nicht für die Miniaturausgaben Google Home Mini und Echo Dot). Anwender, die ohnehin auf Amazon setzen und zum Beispiel noch Amazon Fire-Geräte nutzen, sollten ein Amazon Echo kaufen. Die Geräte bieten aktuell mehr Möglichkeiten, sind dafür aber komplizierter in der Steuerung.

Google Home-Geräte sind dagegen schneller eingerichtet und erlauben auch den kostenlosen Zugang zu Spotify. Beide Geräte sehen schick aus, die Preise sind recht ähnlich, und der Funktionsumfang steigt ständig an. Beim Funktionsumfang und der Flexibilität hat Amazon Echo derzeit noch die Nase vorn. (PC-Welt)