Mobile World Congress

Große Nachfrage nach kleinen Programmen

18.02.2011 von Manfred Bremmer
Apps für Smartphones und Tablets entscheiden zunehmend über Erfolg und Misserfolg im mobilen Geschäft.

Lange Zeit als funktional eingeschränkte Versionen belächelt, laufen mobile Applikationen, kurz Apps genannt, Desktop-Programmen allmählich den Rang ab. Kein Wunder also, dass auch Google-Chef Eric Schmidt Informatikstudenten in seiner Keynote auf dem Mobile World Congress riet, nach ihrem Abschluss eine Karriere als Apps-Entwickler einzuschlagen. "Mobile first!" sei die Devise, weil hier das größte Wachstum erwartet werde.

Telefonie ist Nebensache

Welch große Rolle die kleinen Programme auf Handy oder Smartphone spielen, dokumentiert eine im Auftrag der GSM Association (GSMA) unternommene Untersuchung vom Januar. Demnach werden Apps mit durchschnittlich 667 Minuten pro Monat bereits intensiver genutzt als die frühere Grundfunktion Telefonie (531 Minuten). Lediglich mit Textmitteilungen verbringen die mobilen Nutzer noch vier Minuten mehr Zeit.

Die Studie dokumentiert auch, inwieweit sich die App-Nutzung je nach Plattform unterscheidet: So greifen iPhone- und Android-Besitzer mit 15 Apps im Monat auf fast doppelt so viele Programme wie Blackberry- und Symbian-Nutzer zu.

MWC-Imp2
MWC-Impressionen Teil 2
Foto: Breitenwirkung/Sümer Cetin
MWC-Impressionen Teil 2
Foto: Breitenwirkung/Sümer Cetin
MWC-Impressionen Teil 2
Foto: Breitenwirkung/Sümer Cetin
MWC-Impressionen Teil 2
Foto: Breitenwirkung/Sümer Cetin
MWC-Impressionen Teil 2
Foto: Breitenwirkung/Sümer Cetin
MWC-Impressionen Teil 2
Foto: Breitenwirkung/Sümer Cetin
MWC-Impressionen Teil 2
Foto: Breitenwirkung/Sümer Cetin
MWC-Impressionen Teil 2
Foto: Breitenwirkung/Sümer Cetin
MWC-Impressionen Teil 2
Foto: Breitenwirkung/Sümer Cetin
MWC-Impressionen Teil 2
Foto: Breitenwirkung/Sümer Cetin
MWC-Impressionen Teil 2
Foto: Breitenwirkung/Sümer Cetin
MWC-Impressionen Teil 2
Foto: Breitenwirkung/Sümer Cetin
MWC-Impressionen Teil 2
Foto: Breitenwirkung/Sümer Cetin
MWC-Impressionen Teil 2
Foto: Breitenwirkung/Sümer Cetin
MWC-Impressionen Teil 2
Foto: Breitenwirkung/Sümer Cetin
MWC-Impressionen Teil 2
Foto: Breitenwirkung/Sümer Cetin
MWC-Impressionen Teil 2
Foto: Breitenwirkung/Sümer Cetin
MWC-Impressionen Teil 2
Foto: Breitenwirkung/Sümer Cetin
MWC-Impressionen Teil 2
Foto: Breitenwirkung/Sümer Cetin
MWC-Impressionen Teil 2
Foto: Breitenwirkung/Sümer Cetin
MWC-Impressionen Teil 2
Foto: Breitenwirkung/Sümer Cetin
MWC-Impressionen Teil 2
Foto: Breitenwirkung/Sümer Cetin
MWC-Impressionen Teil 2
Foto: Breitenwirkung/Sümer Cetin
MWC-Impressionen Teil 2
Foto: Breitenwirkung/Sümer Cetin
MWC-Impressionen Teil 2
Foto: Breitenwirkung/Sümer Cetin
MWC-Impressionen Teil 2
Foto: Breitenwirkung/Sümer Cetin
MWC-Impressionen Teil 2
Foto: Breitenwirkung/Sümer Cetin
MWC-Impressionen Teil 2
Foto: Breitenwirkung/Sümer Cetin
MWC-Impressionen Teil 2
Foto: Breitenwirkung/Sümer Cetin

Wenngleich noch andere Faktoren eine Rolle spielen, ist ein Zusammenhang mit der allgemeinen Marktentwicklung im Smartphone-Bereich nicht von der Hand zu weisen: So liegt die Anzahl der Apps in Appstore und Android Market bereits im sechsstelligen Bereich, Nokias Ovi Store hat dagegen gerade einmal die Schwelle von 30.000 Anwendungen überschritten, gut 20.000 Apps zählt RIMs Pendant Blackberry App World. Gleichzeitig erobern iPhone und Android-Geräte zunehmend Marktanteile und setzen die ehemaligen Platzhirsche Nokia und RIM unter Druck - mit den bekannten Folgen.

Wählerische Entwickler

Die Hersteller befinden sich damit in einem Teufelskreis, denn die Entwickler selbst orientieren sich bei der Auswahl an den Perspektiven der einzelnen Plattformen. Dabei hat - das ergab eine Umfrage von Appcelerator und IDC - Google den Rivalen Apple bei den Smartphones in puncto Popularität schon fast eingeholt und kommt bei den Tablets in Sichtweite.

Microsoft und RIM gewannen dank der vorgenommenen Updates in ihrer Produktlinie Sympathiepunkte: Wegen des besser als befürchtet ausgefallenen Starts von Windows Phone 7 und der optimierten Bedienoberfläche stieg der Anteil der stark interessierten App-Entwickler gegenüber dem vorangegangenen Quartal um acht auf 36 Prozent. Das Interesse, Apps für das Blackberry Playbook zu entwickeln, kletterte von 16 auf 28 Prozent.

Plattform sucht Entwickler

Entsprechend wenig verwunderlich ist es, dass das Thema Apps allgemein auf dem Mobile World Congress einen hohen Stellenwert einnahm: Neben zahlreichen Einzel- und Partnerständen bot die App World in Halle 7 zahlreiche Kontaktmöglichkeiten zwischen Entwicklern und Plattformbe treibern. Fester Bestandteil neben Ausstellungen und Wettbewerben war dabei eine Entwicklerkonferenz, die sich täglich einem anderen Mobil-Betriebssystem widmete. Im App Planet Forum wurden wiederum Aspekte wie die Möglichkeiten durch die mobile Cloud und höhere Bandbreiten behandelt.

In diesen Bereichen sowie bei der Abrechnung der mobil genutzten Leistungen liegen auch Chancen für Mobilfunk-Carrier, Teil der Apps-Wertschöpfungskette zu werden. Zufrieden sind sie mit der Rolle als reine Enabler nämlich keineswegs. Neuester Anlauf, den Status quo zu verändern, ist die vor einem Jahr initiierte Wholesale Applications Community (WAC). An dem Super-App-Store, der Kunden Zugang zu rund 12.000 mobilen WAC-Anwendungen für Smart- und Feature-Phones bieten soll, wollen sich 24 Unternehmen, darunter Netzbetreiber wie die Telekom, Vodafone, Orange oder Verizon Wireless, aber auch Gerätehersteller, etwa LG, beteiligen.